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Wie lange haftet ein GmbH Geschäftsführer?

Gefragt von: Friedemann Witt B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Haftung des GmbH-Geschäftsführers nach Austritt
Man spricht in diesem Fall von einer sogenannten Nachhaftung nach § 160 Abs. 1 HGB. Ein Geschäftsführer kann bis zu zehn Jahre nach seinem Ausscheiden aus der Gesellschaft für Verbindlichkeiten haften, die bis zu dem Zeitpunkt des Austritts begründet wurden.

Wann haftet der Geschäftsführer einer GmbH mit seinem Privatvermögen?

Für nicht oder verspätet erbrachte Zahlungen der GmbH an die Finanzbehörden und die Sozialversicherungsträger sowie für sonstige gesetzliche Zahlungsverpflichtungen der GmbH, die nicht anders einbringlich sind, haftet der GmbH-Geschäftsführer persönlich mit seinem Privatvermögen.

Wann haftet der Geschäftsführer einer GmbH?

Haftung bei der Vertretung der GmbH

Eine persönliche Haftung kommt dann in Betracht, wenn der Geschäftsführers bei einem Vertragsabschluss nicht deutlich macht, dass er als Vertreter der GmbH handelt und der Vertragspartner daher annimmt, er schließe den Vertrag mit der Person des Geschäftsführers selbst.

Wie haftet ein angestellter Geschäftsführer einer GmbH?

Haftungsgrundsätze im GmbH-Gesetz

Der Geschäftsführer haftet persönlich, das heißt mit seinem Privatvermögen, gegenüber der Gesellschaft im Innenverhältnis. Haftungsmaßstab ist hier § 43 Abs.

Wer haftet wenn GmbH pleite geht?

Haften Gesellschafter für die Insolvenz der GmbH? Bei einer Insolvenz der GmbH haftet meist nur der Geschäftsführer. Die Gesellschafter haften seit dem so genannten „Trihotel-Urteil“ des Bundesgerichtshof von 2007 nur dann, wenn sie durch Vorsatz oder Verschulden Mitschuld an der Insolvenz tragen.

GmbH Haftung: So haften Geschäftsführer und Gesellschafter

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Was passiert wenn eine GmbH pleite geht?

Ist eine GmbH insolvent, haften Geschäftsführer mit ihrem Privatvermögen gegenüber Gläubigern nur, wenn sie ihre Sorgfaltspflicht verletzen und daraus Schäden für das Unternehmen entstehen. Die Haftung eines Geschäftsführers bei Insolvenz der GmbH tritt ein, wenn der Insolvenzantrag verspätet gestellt wurde.

Wer haftet für die Schulden der GmbH?

Wer haftet für die Schulden bei einer GmbH? Auch hinsichtlich der Verbindlichkeiten tritt § 13 Abs. 2 GmbHG in Kraft. Demnach haftet für Schulden des Unternehmens nur das Gesellschaftsvermögen, nicht die Gesellschafter selbst.

Für was haftet der Geschäftsführer einer GmbH persönlich?

Im Prinzip haftet jeder Geschäftsführer nur für seine eigenen Pflichtverletzungen, die er schuldhaft, d.h. vorsätzlich oder fahrlässig (§ 276 BGB) begangen haben muss.

Ist ein angestellter Geschäftsführer haftbar?

Eine Beschränkung der Außenhaftung ist nicht möglich. Allerdings kann die Gesellschaft den angestellten Geschäftsführer von bestimmten Ansprüchen Dritter im Innenverhältnis freistellen. Als zusätzlichen Schutz kann die Gesellschaft eine sogenannte Manager-Haftpflichtversicherung (D&O‑Versicherung) abschließen.

Was ist das Risiko eines Geschäftsführers?

Wenn der Geschäftsführer seine Obliegenheiten verletzt, haftet er solidarisch für den entstandenen Schaden (§ 43 GmbHG Abs. 2 GmbHG). Und das Strafgesetzbuch droht ihm in § 266 StGB mit bis zu fünf Jahren Gefängnis oder mit einer Geldstrafe, wenn er seine Treuepflichten verletzen.

Was darf ein Geschäftsführer nicht?

Er darf keine eigenen Geschäfte tätigen, mit denen er in Konkurrenz zum Geschäftsbereich der Gesellschaft tritt. Die Gesellschafterversammlung kann aber Ausnahmen vom Wettbewerbsverbot gestatten.

Welche Pflichten hat ein GmbH Geschäftsführer?

Im Innenverhältnis obliegt dem Geschäftsführer die Leitung des Betriebes (§ 37 I GmbHG). Damit verbunden ist die treuhänderische Wahrnehmung fremder Vermögensinteressen und die Sorge für einen reibungslosen, effizienten und gewinnorientierten Betriebsablauf.

Welcher Geschäftsführer haftet?

In welchen Fällen muss der Geschäftsführer mit seinem persönlichen Vermögen haften und Schadenersatz leisten? Die allgemeine Antwort darauf lautet: Der Geschäftsführer haftet, wenn er die "Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmanns" (§ 43 GmbHG, § 347 HGB) vorsätzlich oder fahrlässig verletzt.

Wer macht Ansprüche für die GmbH gegen den Geschäftsführer geltend?

Bild: Haufe Online Redaktion Über die Geltendmachung von Ansprüchen gegen Geschäftsführer entscheidet die Gesellschafterversammlung – nicht einzelne Gesellschafter. Der Gesellschafter einer GmbH ist nicht befugt, Ersatzansprüche gegen die Fremdgeschäftsführer für die GmbH geltend zu machen.

Wie viel verdient ein Geschäftsführer einer GmbH?

Je nach Branche und Umsatzgröße bewegen sich Gehalt und Extras der Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen einer GmbH zwischen 119.000 und 292.000 Euro jährlich.

Wie kann ich mich als Geschäftsführer absichern?

Jährliches Einholen von Entlastungsbeschlüssen. Vorsorge durch angemessenen Versicherungsschutz gegen Schädigung durch Dritte und sonstige Risiken. Abschluss einer D&O Vermögensschaden- Haftpflichtversicherung sowie einer Vertrauensschaden-Haftpflichtversicherung zum Schutz der für das Unternehmen handelnden Personen.

Welche Vorteile hat man als Geschäftsführer?

Ein Geschäftsführer ist in allererster Linie für die strategische Gesamtkonzeption eines Unternehmens verantwortlich. Er sorgt sowohl für ein qualitatives als auch quantitatives Unternehmenswachstum unter Berücksichtigung der definierten Ziele. Er führt das Unternehmen so, dass sich der Umsatz gesund entwickeln kann.

Hat ein Geschäftsführer Anspruch auf Lohnfortzahlung?

Der Geschäftsführer hat einen Anspruch auf Fortzahlung der Vergütung für den Fall der unverschuldeten Krankheit oder der sonstigen unverschuldeten Verhinderung. In diesen Fällen werden die Bezüge (Grundvergütung) für die Dauer von 42 Kalendertagen nach Eintritt der Verhinderung fortbezahlt.

Wann haftet ein Gesellschafter mit seinem Privatvermögen?

Gesellschafter haften mit ihrem Privatvermögen neben der Gesellschaft, wenn sie bewusst mit Rechtsbindungswillen persönlich auf Verlangen von Banken, Vermietern oder sonstigen Geschäftspartnern des Unternehmens eine eigene rechtsgeschäftliche Verpflichtung eingehen.

Kann ein Geschäftsführer sich selbst entlasten?

Grundsätzlich hat der Geschäftsführer keinen Anspruch auf einen Entlastungsbeschluss. Die Gesellschafterversammlung entscheidet darüber, ob sie dem Geschäftsführer eine Entlastung gewährt. Ein Anspruch auf Entlastung kann sich allerdings aus dem Geschäftsführerdienstvertrag ergeben.

Wie lange haftet ein Gesellschafter nach Austritt?

1 vorsieht, dass ein ausscheidender Gesellschafter für die bis zu seinem Ausscheiden begründeten Verbindlichkeiten (sog. Altverbindlichkeiten) haftet, wenn diese vor Ablauf von fünf Jahren nach dem Ausscheiden fällig und in verjährungsunterbrechender Form gerichtlich geltend gemacht werden.

Wer haftet bei einer GmbH Geschäftsführer oder Gesellschafter?

Gesellschafter, die vorsätzlich oder grob fahrlässig einer Person, die nicht Geschäftsführer sein kann, die Führung der Geschäfte anvertrauen, haften der GmbH für einen etwaigen Schaden persönlich und solidarisch, § 6 Abs. 5 GmbHG.

Wie hoch haften Gesellschafter einer GmbH?

Die Haftung der Gesellschafter gegenüber der GmbH ist dabei im Ausgangspunkt nach § 14 GmbHG auf die die Leistung der gesellschaftsvertraglich festgesetzten Einlage begrenzt. Den Gläubigern der Gesellschaft haftet dagegen nach § 13 Abs. 2 GmbHG nur das Gesellschaftsvermögen.

Kann man eine GmbH mit Steuerschulden verkaufen?

Der Verkauf der Schulden-GmbH ist eine ebenso schnelle wie elegante Lösung, da Sie als Geschäftsführer sofort aus allen Pflichten entlassen werden und so auch etwaigen Haftungsrisiken und Schadensersatzforderungen entgehen, die im Falle einer Regelinsolvenz drohen.

Wann ist eine GmbH Pleite?

​​1. Wann muss ein Gesellschafter Insolvenz anmelden? Laut Gesetz hat der Geschäftsführer bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung ohne schuldhaftes Zögern, spätestens jedoch drei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung, einen Eröffnungsantrag zu stellen.