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Wie lange gilt ein Konkurrenzverbot?

Gefragt von: John Götz-Scheffler  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Das Gesetz sieht eine Maximaldauer des Konkurrenzverbotes von drei Jahren vor. Beim Kundenschutz wird in der Rechtspraxis in der Regel von einer Dauer von sechs Monaten ausgegangen. Der Richter kann ein übermässiges (unangemessenes) Konkurrenzverbot zeitlich, örtlich und gegenständlich herabsetzen.

Wann ist ein Konkurrenzverbot gültig?

Das Konkurrenzverbot ist nur verbindlich, wenn das Arbeitsverhältnis dem Arbeitnehmer Einblick in den Kundenkreis oder in Fabrikations- und Geschäftsgeheimnisse gewährt und die Verwendung dieser Kenntnisse den Arbeitgeber erheblich schädigen könnte.

Wie kann man ein Wettbewerbsverbot umgehen?

Wenn Sie sich mit Ihrem alten Arbeitgeber einig sind, dann können Sie durch eine entsprechende Vereinbarung aufheben. Außerdem hat der Arbeitgeber die Möglichkeit einseitig auf das Wettbewerbsverbot durch schriftliche Erklärung Ihnen gegenüber vor Beendigung Ihres Anstellungsverhältnisses zu verzichten.

Was passiert wenn man gegen das Wettbewerbsverbot verstößt?

Verstößt der Arbeitnehmer während des Anstellungsverhältnisses gegen das gesetzliche Wettbewerbsverbot, stellt dieser Verstoß i.d.R. einen wichtigen Grund dar, der den Arbeitgeber zur fristlosen Kündigung des Arbeitsverhältnisses berechtigt (BAG v. 26.6.2008, NZA 2008, 1416).

Was passiert bei Wettbewerbsverbot?

Durch das Wettbewerbsverbot kann dem Arbeitnehmer untersagt werden, generell in einem Konkurrenzunternehmen oder speziell auf seinem bisherigen Arbeitsgebiet in einem Konkurrenzunternehmen zu arbeiten oder ein solches zu gründen.

Darf man nach der Kündigung für die Konkurrenz arbeiten?

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Wer zahlt bei Wettbewerbsverbot?

Für die Dauer des Wettbewerbsverbots muss der Arbeitgeber ihm oder ihr deswegen eine sogenannte Karenzentschädigung zahlen. Diese soll die aus dem Wettbewerbsverbot resultierenden finanziellen Nachteile ausgleichen.

Ist eine konkurrenzklausel zulässig?

Die Konkurrenzklausel kommt zur Anwendung, wenn Ihr monatliches Mindestentgelt zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses einen bestimmten jahresaktuellen Betrag überschreitet. Bei Leiharbeitsverhältnissen sind Konkurrenzklauseln unzulässig.

Was zählt als Konkurrenz?

Um eine Konkurrenztätigkeit handelt es sich immer dann, wenn der Arbeitnehmer in seiner Freizeit innerhalb des Geschäftszweiges des Arbeitgebers aktiv ist. Allerdings gilt das Wettbewerbsverbot nur dann, wenn sich die Aktivität maßgeblich auf den Erfolg des Konkurrenzunternehmens auswirkt.

Welche Rechte hat der Arbeitgeber bei Verletzung des gesetzlichen Wettbewerbsverbot?

Nach § 61 Abs. 1 HGB kann der Arbeitgeber für die Verletzung der dem Arbeitnehmer nach § 60 HGB obliegenden Verpflichtungen Schadensersatz verlangen. Dieser Schadensersatz verjährt nach § 61 Abs. 2 HGB in drei Monaten von dem Zeitpunkt an, in welchem der Arbeitgeber Kenntnis von dem Abschluss des Geschäfts erlangt.

Was bedeutet Wettbewerbsverbot für Arbeitnehmer?

Das gesetzliche Wettbewerbsverbot verbietet Arbeitnehmern, während ihres Angestelltenverhältnisses für die Konkurrenz tätig zu sein. Ohne Einverständnis des Arbeitgebers dürfen sie nicht im Handelszweig des jeweiligen Unternehmens tätig werden, auch nicht durch das Betreiben eines eigenen Betriebs.

Wann mache ich meinem Arbeitgeber Konkurrenz?

Nimmt der Arbeitnehmer während seines Arbeitsverhältnisses eine Tätigkeit auf, die er auch beim Arbeitgeber ausführt, handelt es sich um eine Konkurrenztätigkeit. Dadurch macht der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber Konkurrenz, weil eine Wettbewerbssituation mit ihm entsteht.

Welche Regelungen sind hierbei zu beachten Kündigungsfrist konkurrenzklausel?

Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Es kann allerdings weiterhin ein Konkurrenzverbot bestehen. Dazu müssen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer eine entsprechende Vereinbarung getroffen haben, in der die maximale Dauer von zwei Jahren nicht überschritten werden darf. Eine einseitige Vereinbarung ist unwirksam.

Unter welchen Voraussetzungen darf ein Angestellter auch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses seinem bisherigen Arbeitgeber keine Konkurrenz machen?

Unmittelbar mit Beendigung des Arbeitsverhältnisses endet die Pflicht des Arbeitnehmers, nicht mit seinem bisherigen Arbeitgeber in Konkurrenz stehen zu dürfen. Der Arbeitnehmer kann deshalb in der Regel sofort bei einem Wettbewerber einen Job annehmen oder sich in derselben Branche selbstständig machen.

Was ist eine Konkurrenzierende Tätigkeit?

Unter konkurrenzierender Tätigkeit ist das Anbieten gleichartiger Leistungen zu verstehen, die in einem sich mindestens teilweise überschneidenden Kundenkreis dasselbe Kundenbedürfnis befriedigen.

Was ist ein Abwerbeverbot?

Das Abwerbeverbot tritt häufig flankierend neben vertragliche Wettbewerbsverbote oder „Kundenschutzklauseln″. Derartige Regelungen sollen beispielsweise beim Unternehmenskauf gewährleisten, dass der Veräußerer nach der Transaktion nicht in Wettbewerb zu dem veräußerten Unternehmen tritt.

Wie hoch darf die Konventionalstrafe sein?

Die Höhe der Konventionalstrafe

Grundsätzlich darf die Höhe der Strafe zwischen den Vertragsparteien frei gewählt werden. Das Gesetz besagt lediglich, dass der Betrag nicht übermässig hoch sein darf. Die Obergrenze findet sich regelmässig bei ca. drei Monatslöhnen des Arbeitnehmers.

Wie hoch ist die karenzentschädigung?

Die Karenzentschädigung ist die gesamte oder anteilige Vergütungsfortzahlung für die Dauer des Wettbewerbsverbots. Grundlage der Berechnung ist die zuletzt bezogene Vergütung des Arbeitnehmers vor seinem Ausscheiden. Die minimale Höhe der Karenzentschädigung liegt bei 50% der zuletzt bezogenen Vergütung (§ 74 Abs.

Was ist ein nachträgliches Wettbewerbsverbot?

In einem nachvertraglichen Wettbewerbsverbot wird zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart, dass dieser seine Tätigkeit weder für Konkurrenzunternehmen noch auf eigene Rechnung im gleichen Tätigkeitsbereich wie der Arbeitgeber ausüben darf.

Was ist die Treuepflicht des Arbeitnehmers gegenüber dem Arbeitgeber?

Die Treuepflicht ist die Pflicht des Arbeitnehmers, seine Verpflichtungen aus dem Arbeitsverhältnis so zu erfüllen, seine Rechte so auszuüben und die im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis stehenden Interessen so zu wahren, wie dies von ihm nach Treu und Glauben billigerweise verlangt werden kann.

Was ist mit Wettbewerbsverbot gemeint?

Definition: Was ist "Wettbewerbsverbot"? Ein gesetzliches Verbot für bestimmte Personen, welches diesen gewisse in Wettbewerb mit dem Unternehmer etc. tretende Tätigkeiten und Ähnliches untersagt.

Bei welchen Unternehmen gibt es ein Konkurrenzverbot?

Konkurrenzverbot
  • ein selbständiges kaufmännisches Unternehmen zu betreiben oder.
  • im Geschäftszweig des Arbeitgebers für eigene oder fremde Rechnungen Handelsgeschäfte zu machen.

Ist ein Wettbewerbsverbot rechtens?

Das Wettbewerbsverbot per Gesetz wird durch § 60 Handelsgesetzbuch (HGB) geregelt. Demnach ist Arbeitnehmern grundsätzlich eine Konkurrenztätigkeit in der Branche ihres Arbeitgebers untersagt – es sei denn, der Arbeitgeber hat diese erlaubt.

Was darf nicht in einem Vertrag stehen?

Doch auch in Arbeitsverträgen darf nicht alles stehen. Die Klausel „sämtliche Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten“ wurde inzwischen vom Bundesarbeitsgericht für unwirksam erklärt, wenn sich aus dem Arbeitsvertrag nicht selbst ergibt, welche Arbeitsleistungen von ihr erfasst werden sollten.

Was ist die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers?

Fürsorgepflicht: Definition

Arbeitgeber sind im Rahmen eines bestehenden Arbeitsverhältnisses verpflichtet, Leben und Gesundheit des Arbeitnehmers zu schützen. Darunter fallen zum Beispiel der Schutz vor Unfällen, ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz und ein fairer Umgang miteinander.

Was ist bei Nachvertraglichen Wettbewerbsklauseln in Arbeitsverträgen zu beachten?

Nachvertragliches Wettbewerbsverbot nur mit Karenzzahlung

Sie muss mindestens 50 Prozent der vorherigen vertragsgemäßen Leistungen betragen. Andernfalls ist die Klausel unwirksam. Für den Arbeitgeber will es also gut überlegt sein, ob er einem Angestellten eine Konkurrenzschutzklausel auferlegen will.

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