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Wie lange geht man Ratschen?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Henri Hess  |  Letzte Aktualisierung: 8. August 2023
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Sie sammeln Ostereier, Süßigkeiten und Geld. Diese Sachen werden dann an Karsamstag vom Ältesten verteilt. Die Messdiener aus Nottuln ziehen von Gründonnerstag bis Karsamstag mit den Räppeln durch die Gemeinde und besuchen jedes Haus täglich.

Wie lange Ratschen?

Am Gründonnerstag fliegen nach altem Volksglauben alle Kirchenglocken nach Rom. Ihre Funktionen übernehmen bis zum Karsamstag die Osterratschen. Ratschenkinder, meist MinistrantInnen, oder auch Mitglieder von Trachtenvereinen gehen von Gründonnerstag bis Karsamstag mit den Ratschen durch die Straßen.

Wann geht man Ratschen?

Ratschen ist ein Lärmbrauch, der in verschiedenen Formen in den Tagen vor Ostern in weiten Teilen Österreichs praktiziert wird. Zentral dabei ist die sogenannte Ratsche, ein Holzschrapinstrument, dessen Geräusch von Gründonnerstag bis Ostersonntag die dann verstummten Kirchenglocken ersetzen soll.

Was ist Ratschen Ostern?

In der Karwoche gehen gläubige Christen mit Ratschen oder Rasseln durch die Straßen und erinnern die Anwohner an den Gottesdienst. Die Ratsche besteht aus einem Klangkörper und einer Klapper, die als Hammer ein klapperndes Geräusch beim Draufschlagen auf die Ratsche erzeugt.

Wie oft wird Geratscht?

Aus diesem Grund pilgern die Ratschenkinder – meist Ministranten – mehrmals täglich zur vollen Stunde durch die Dörfer und rufen zum Gebet auf. In so manchen Orten wird um 6 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr lautstark geratscht. Die Zeiten können aber von Region zu Region stark variieren.

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Wann gehen die Ratschenbuben?

Am Karfreitag und auch am Karsamstag ziehen die Ratschen-Buben mit ihren hölzernen Ratschen durch die Straßen und Gassen und erinnern die Bevölkerung an die Gebetszeiten, da in diesen Tagen der Karwoche die Kirchenglocken verstummen und der Legende zufolge nach Rom fliegen.

Was gibt man Ratschenkinder?

Von den meisten Leuten gibt es als Belohnung auch Süßes sowie Ostereier, die dann brüderlich geteilt werden.

Wie ruft man beim Klappern?

In der Osternacht gingen die Größeren dann mitten in der Nacht noch einmal klappernd durch den Ort und riefen: „stitt opp, stitt opp, et as Uusderdaach“ (steht auf, steht auf, es ist Ostern!). Und „das ist das letzte Mal – für dieses Jahr“. Und am Ostersonntag wurden dann bei allen Häusern Eier als Lohn eingesammelt.

Warum Ratschen am Karfreitag?

Das hat religiöse Gründe. Der Karfreitag wird auch als "stiller Freitag" bezeichnet. Im Gedenken an den Leidensweg Christi verstummen die Kirchenglocken bis zum Ostersonntag. Übrigens wird den Kindern in vielen Ortschaften erzählt, dass die Glocken nach Rom fliegen, um die Beichte abzulegen.

Was singen die Klapperkinder?

Der „Englische Gruß“ Die Klappersprüche und –verse gehören zum Klappern genauso dazu wie die Klapper, Raspel oder Ratsche. Pfarrer Lang und Pfarrer Prokschi: „Als Ersatz für das Angelusläuten morgens, mittags und abends singen oder rufen die Kinder den so genannten ´englischen Gruß´.

Was gibt man Ratschenbuben?

Karsamstag. Am Karsamstag gingen die Ratschenbuben in die Häuser, um ihren Lohn – Eier, Fleisch oder Geld – abzusammeln. Das Jahr über war man darauf bedacht, das Herdfeuer gesichert über Nacht aufzubewahren, und achtete, dass es nicht ausging. Einmal im Jahr ließ man es jedoch bewusst ausgehen, am Karfreitag.

Wo sagt man Ratschen?

Die konjugierte Form „du ratscht“ ist in Österreich zulässig, da gemäß dem Österreichischen Wörterbuch bei Verben mit dem Stammauslaut …sch „auch die Endung -t (ohne vorangehendes s) korrekt“ ist (siehe auch den Eintrag „ratschen“, Seite 522 in der Referenz ÖBV).

Ist Ratschen Bayrisch?

Das Ratschen ist eine bayerische Kulturtechnik: Kommunikationskunst auf hohem Niveau jenseits von Klatsch und Tratsch, Twittern und Chatten. In Gestalt der Ratschkathl wurde es sogar zur Kultfigur!

Wann wird an Ostern Geklappert?

Am Morgen des Karsamstags wird wieder um 6:00 Uhr zur Betglocke geklappert. Um 9:00 Uhr trifft man sich zum „Eier aufheben“. Um 12:00 Uhr wird wieder zum Mittag geklappert. Das Klappern endet am Karsamstag entweder um 19:30 Uhr zur Betglocke oder mit dem Klappern vor dem abendlichen Gottesdienst.

Warum läuten die Glocken am Karfreitag nicht?

Kein Glockengeläut, kein Orgelspiel von Gründonnerstag bis zur Osternacht. Im Gedenken an Jesus' Tod verbringen die Katholiken den Karfreitag in Stille. "An dem Tag, an dem Jesus gestorben ist, können wir keine Glocken läuten", erklärt Julia Weldemann.

Wann kommen die Glocken von Rom wieder zurück?

Im Gedenken daran finden sich am Gründonnerstag nach der Messe die Gläubigen zur Anbetung in den Kirchen zusammen. Während der Messfeier "fliegen" die Kirchenglocken nach Rom. Sie kommen erst wieder zum Gloria in der Osternacht zurück.

Wie oft Ratschen?

Die Messdiener aus Nottuln ziehen von Gründonnerstag bis Karsamstag mit den Räppeln durch die Gemeinde und besuchen jedes Haus täglich. Dabei sammeln sie Geldspenden und Süßigkeiten für die Messdienerfahrt nach Ostern.

Was soll man in der Karwoche nicht tun?

Die Karwoche galt – wie die gesamten Fastenzeiten vor Ostern oder Weihnachten – im Christentum als eine sogenannte geschlossene Zeit, in der öffentliche Festlichkeiten (Tanzverbot) oder Kirchliche Trauungen nicht stattfinden durften.

Was sollte man an Karfreitag nicht tun?

Da Karfreitag ein stiller Feiertag ist, gelten besondere Einschränkungen. Viele öffentliche Veranstaltungen - wie Sportevents - sind deshalb an diesem Tag komplett verboten. Geschäfte und Behörden bleiben geschlossen. Museen, Zoos, Kinos und andere Einrichtungen, die der Erholung dienen, dürfen hingegen öffnen.

Wann wird Gekleppert?

Zwischen Karfreitag und der Osternacht schweigen die Glocken. Sie seien nach Rom zur Segnung geflogen und kommen an Ostern wieder zurück, so die Legende. In der Zwischenzeit wird in vielen Dörfern der Eifel von Kindern gekleppert. Der Lärm von hölzernen Ratschen, Raspeln und Kleppern hat eine lange Tradition.

Warum gehen Kinder Klappern?

Um an die Gebetszeiten des Angelus zu erinnern bzw. zur Messe zu rufen, ziehen die Kinder zu den jeweiligen Zeiten mit hölzernen Lärminstrumenten durchs Dorf: mit den Klappern. So war und ist der Ablauf in unserem kleinen Eifeldorf Reuth: Früher waren es nur die Jungen, die Mädchen waren nie dabei.

Warum wird zu Ostern Geratscht?

Geratscht wird zu genau festgelegten Zeiten, die die alten Gebetszeiten anzeigen. Wir ratschen, wir ratschen zum englischen Gruß, damit ein jeder Christ beten muss. Fallet nieder auf eure Knie, betet ein Vaterunser, drei Ave Marie.

Was ist Osterklappern?

Wenn in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag nach der Messe mit dem "Gloria" die Glocken in der ganzen Welt verstummen, um an die Todeszeit, an die Leidenszeit Jesu Christ während der Heiligen Drei Tage zu erinnern, wird in Korlingen an das alte Brauchtum angeknüpft – das "Osterklappern".

Welche Formen von Ratschen gibt es?

Der Hauptunterschied bei Ratschen ist die Vierkantaufnahme. Die Aufnahme wird genutzt, um Nüsse, Verlängerungen oder andere Aufsätze zu verbinden. Diese Vierkantaufnahmen gibt es (am gängigsten) in den drei Größen 1/4 Zoll, 3/8 Zoll und 1/2 Zoll.

Welches traditionelle Instrument ersetzt die verstummten Glocken?

An den Kartagen werden die Gläubigen mit Ratschen zum Gottesdienst gerufen. Meist werden sie - wie hier in Aying - von Ministranten bedient. Zwischen Gründonnerstag und der Osternacht verstummen die Glocken der katholischen Kirchen. Stattdessen kommen die sogenannten Ratschen zum Einsatz.