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Wie lange dauert die Betriebsprüfung?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Betty Vogel  |  Letzte Aktualisierung: 19. Juli 2023
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Die Dauer einer Betriebsprüfung kann bei Kleinbetrieben lediglich 1 bis 2 Tage betragen. Die Zeit für eine Außenprüfung durch das Finanzamt bei großen Firmen erhöht sich natürlich. In diesen Fällen dauert sie oftmals einige Wochen.

Wie läuft eine Betriebsprüfung ab?

Die Betriebsprüfung beginnt am vereinbarten Termin mit Übergabe der Unterlagen und einem kurzen Einführungsgespräch. Anschließend wird der Prüfer die Unterlagen sichten und kontrollieren. Bei Unstimmigkeiten oder fehlenden Dokumenten kann sich der Prüfer mit Fragen an den Steuerpflichtigen wenden.

Wie lange darf eine Außenprüfung dauern?

Den Beginn der Betriebsprüfung legt grundsätzlich die Prüfungsanordnung fest. Im Einzelfall beginnt sie unmittelbar mit Erscheinen des Betriebsprüfers am Prüfungsort. Das Gesetz legt nicht fest, wie lange eine Betriebsprüfung dauern darf. Für eine Betriebsprüfung gibt es keine zeitliche Grenze.

Wann ist die Betriebsprüfung beendet?

In der Regel wird die Außenprüfung zwar mit der Zusendung des Prüfungsberichts (§ 202 Abs. 1 AO) abgeschlossen, sodass nach diesem Zeitpunkt stattfindende Ermittlungen nicht mehr im Rahmen der Außenprüfung erfolgen.

Was passiert nach einer Betriebsprüfung?

Nach Ende der Betriebsprüfung kommt es zur Schlussbesprechung mit dem Gründer, Selbstständigen oder Geschäftsführer, sofern dieser den Termin wahrnehmen will.

Betriebsprüfung: Verfahren, Verhandeln & Fehler vermeiden

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Wie schlimm ist eine Betriebsprüfung?

Eine Betriebsprüfung hat in der Regel wenig gemein mit dem Szenario eines Fernsehkrimis. Darüber hinaus handelt es sich bei Betriebsprüfern auch nicht um „Ermittler“, die gezielt nach Steuersündern fahnden. Was jedoch stimmt: Alle Betriebsprüfer sind auf bestimmte Branchen spezialisiert.

Warum dauert Betriebsprüfung so lange?

Die Dauer einer Betriebsprüfung kann sehr variieren. Bei kleineren Betrieben ist der Prüfer oft schon nach ein bis zwei Tagen durch mit der Sichtung der Unterlagen, so dass im Anschluß seine Prüfungsfestellungen erörtert werden können. In der Praxis gibt es aber auch Prüfungen, die sich wesentlich länger hinziehen.

Wie lange kann eine Betriebsprüfung zurückgehen?

Im allgemeinen verjähren Steueransprüche 4 Jahre nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem sie entstanden sind (§§ 169, 170 AO).

Wie viel kostet eine Betriebsprüfung?

Die Ausgangsfrage lässt sich daher so beantworten, dass die Betriebsprüfung ein gewöhnliches Handelsunternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz bis zu 1 Mio. Euro im Durchschnitt 19.392,73 Euro Mehrsteuern „kostet“.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Betriebsprüfung?

Rein statistisch ist die Wahrscheinlichkeit einer Betriebsprüfung also relativ gering: 2021 wurden 0,77 Prozent aller Kleinbetriebe geprüft. Statistisch bedeutet das: Ein Kleinstbetrieb wird rein statistisch nur alle 129 Jahre geprüft. Etwas häufiger wären Kleinbetriebe statistisch fällig: alle 42 Jahre.

Kann man sich gegen eine Betriebsprüfung wehren?

Gegen den Prüfungsbericht gibt es kein Rechtsmittel, da dieser nur Ihrer Information dient und keinen Verwaltungsakt darstellt. Sie können aber dennoch auch zu diesem Zeitpunkt noch einmal schriftlich zum Prüfungsbericht Stellung nehmen und unter Umständen Änderungen erreichen.

Was darf Betriebsprüfer was nicht?

Ist es nämlich nicht möglich, dass in Ihrem Unternehmen eine Betriebsprüfung stattfindet, wird der Betriebsprüfer die Prüfung vom Finanzamt aus durchführen oder sie zu Ihrem Steuerberater verlegen. Umschauen wird er sich aber trotzdem in Ihrem Unternehmen. Ihre private Wohnung darf der Prüfer übrigens nicht betreten.

Wer trägt die Kosten einer Betriebsprüfung?

Wer trägt die Kosten Einer Betriebsprüfung? Hier ist das Gesetz gnadenlos: Die Kosten, die in Ihrem Unternehmen beispielsweise durch den Arbeitsausfall während der Betriebsprüfung entstehen, tragen Sie alleine.

Wie lange dauert eine Überprüfung beim Finanzamt?

Im Durchschnitt halten Sie Ihren Steuerbescheid nach acht Wochen in den Händen. Steuerzahler, die in Hamburg oder Berlin wohnen, warten meist nur wenig länger als einen Monat. Finanzämter in anderen Bundesländern lassen sich schon mal über 80 Tage Zeit, also fast drei Monate.

Wann wird Finanzamt misstrauisch?

Besonders misstrauisch wird das Finanzamt, wenn Ihre Steuererklärung und besonders die Angaben in Ihrem EÜR-Formular offensichtliche Ungereimtheiten enthalten, z.B. wenn Sie andauernde Verluste ausweisen oder einen deutlich niedrigeren Gewinn als vergleichbare Unternehmen erwirtschaftet haben.

Ist eine Betriebsprüfung normal?

Mittelbetriebe müssen demnach im Schnitt also alle 15 Jahre, Kleinbetriebe ungefähr alle 31 Jahre und Kleinstbetriebe alle 100 Jahre mit einer Überprüfung rechnen. Natürlich sind das Durschnittswerte. Einzelne Unternehmer kann eine Betriebsprüfung auch häufiger treffen. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Wie oft werden Kleinunternehmer geprüft?

Während große Unternehmen häufig geprüft werden, findet bei Kleinunternehmer:innen eine Betriebsprüfung im Schnitt nur alle 10 bis 20 Jahre statt. Hier entscheidet häufig das Zufallsprinzip.

Wer haftet bei Betriebsprüfung?

Sozialversicherung: Die Rentenversicherungsträger sind nach § 28p SGB IV für die Betriebsprüfung allein verantwortlich. Nach § 42f Abs. 4 EStG können auf Verlangen des Arbeitgebers die Außenprüfungen der Finanzbehörden und die Prüfungen durch die Träger der Rentenversicherung zur gleichen Zeit durchgeführt werden.

Warum kommt das Finanzamt nach Hause?

Das Finanzamt wird die neue Nachschau vor allem dort durchführen, wo Entgelte unmittelbar über eine Kasse – sei es eine offene Ladenkasse oder eine elektronische Registrierkasse – vereinnahmt werden. Zweck der Vorschrift ist die zeitnahe Missbrauchsvermeidung bzw.

Was muss ich bei einer Betriebsprüfung beachten?

Die Anordnung für die Betriebsprüfung muss folgende Bestandteile umfassen:
  • Empfänger der Prüfungsanordnung.
  • Rechtsgrundlagen der Betriebsprüfung.
  • Zu prüfende Steuerarten (sachlicher Umfang)
  • Zu prüfende Besteuerungszeiträume (zeitlicher Umfang)
  • Steuervergütungen.
  • Prämien.
  • Zulagen.
  • Ggf. weitere zu prüfende Sachverhalte.

Wie genau kontrolliert das Finanzamt?

Seit 2010 nutzen die Finanzämter eine Risikomanagement-Software, die alle Steuerfälle automatisch in vier Risikoklassen einstuft. Diese und zufällige Stichproben sorgen dafür, dass einige Steuerfälle gar nicht, nur in bestimmten Punkten oder komplett und detailliert geprüft werden.

Wie oft kommt eine Betriebsprüfung?

Während Großbetriebe und Konzerne ungefähr alle fünf Jahre mit einer Betriebsprüfung rechnen können, verringert sich der durchschnittliche Prüfungsturnus bei Kleinbetrieben auf alle 20 bis 30 Jahre, bei Kleinstunternehmen wird im Schnitt sogar nur alle 50 bis 100 Jahre geprüft.

Was darf der Betriebsprüfer anfordern?

Aufzeichnungen, Bücher, Geschäftspapiere und andere Unterlagen vorlegen muss, auch wenn diese nicht den Prüfungszeitraum betreffen, eine EDV-Buchführung für den Betriebsprüfer lesbar machen bzw. die Daten in elektronischer Form zur Verfügung stellen muss.

Wann gilt eine Betriebsprüfung als begonnen?

Der Prüfungsbeginn

Die Betriebsprüfung beginnt an dem in der Prüfungsanordnung festgelegten Termin. Der Betriebsprüfer oder die Betriebsprüferin erscheint am vereinbarten Prüfungsort und beginnt mit der Prüfung der Unterlagen.

Was das Finanzamt alles über Sie weiß?

Dein Arbeitgeber meldet die Höhe deines Einkommens, die Krankenkasse gibt Auskunft über die gezahlten Beiträge und auch über an dich ausgezahlte Dividenden, deine Bank informiert über Kontoeröffnungen und -schließungen. Auch kann die Finanzbehörde bei allen inländischen Banken deine Konten erfragen.

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