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Wie läuft eine Bürgschaft bei der Bank ab?

Gefragt von: Swetlana Berger  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Bankbürgschaft zahlt der Schuldner. Der Vorteil dabei ist, dass er nicht die Hauptschuld an den Gläubiger abführen muss, sondern lediglich für die Bereitstellung der Zahlungsgarantie der Bank bezahlt. Die jährlichen oder monatlichen Gebühren richten sich nach der Höhe der Bürgschaftssumme und dem Ausfallrisiko.

Wie läuft eine Bankbürgschaft ab?

Die Bankbürgschaft zur Stellung von Sicherheiten

Wie der Name suggeriert, bürgt bei dieser Form des Kreditgeschäfts eine Bank für eine Verbindlichkeit ihres Kunden und springt notfalls ein, wenn ein vorher definierter Dritter Ansprüche gegenüber dem Bankkunden geltend macht.

Was ist bei einer Bankbürgschaft zu beachten?

Was gilt es bei der Übernahme einer Bürgschaft zu beachten? Der Bürge haftet gesamtschuldnerisch mit seinem gesamten Vermögen. Im Normalfall handelt es sich um eine selbstschuldnerische Bürgschaft, bei welcher der Gläubiger keine Pfändung gegen den Schuldner erwirken muss, bevor er das Geld vom Bürgen fordern darf.

Was prüft die Bank bei einem Bürgen?

Darin verpflichtet sich der Bürge, die Verbindlichkeiten des Schuldners zu übernehmen, falls dieser diese nicht selbst erfüllen kann. Die Bank prüft die Zahlungsfähigkeit des Bürgen im Vorfeld, denn im Falle der Inanspruchnahme muss dieser als Zahler für die Forderung einspringen.

Kann jeder eine Bankbürgschaft bekommen?

Der Bürge selbst muss in jedem Fall volljährig sein. Die Bürgschaft muss zudem schriftlich festgehalten werden. Lediglich ein Vollkaufmann kann auf die Schriftform verzichten. Wann und ob der Bürge tatsächlich leisten muss, hängt von der genauen Beschaffenheit der vereinbarten Bürgschaftserklärung ab.

Finanztipp Bürgschaft: Bankbürgschaft für Darlehen - Das müsst Ihr beachten!

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Wie hoch sind die Kosten für eine Bankbürgschaft?

Im Falle von Bürgschaften berechnen Banken eine Provision. Die Kosten dabei variieren zwischen 1,5 % und 3 %. Wird beispielsweise ein Avalkredit von 1.000 € aufgenommen, beläuft sich die Summe auf 15 bis 30 Euro. Der ermittelte Betrag muss bis zum Ablauf der Bürgschaft abbezahlt werden.

Was muss ich als Bürge vorlegen?

Zwei wichtige Voraussetzungen für eine Bürgschaft sind zum einen die Schriftform und zum anderen, dass der Bank die Originalurkunde der Bürgschaft vorliegt. Dass das Bürgschaftsversprechen (nicht zwingend der Bürgschaftsvertrag) in schriftlicher Form gegeben werden muss, ist im Paragraphen 766 BGB festgehalten.

Welche Nachteile hat eine Bürgschaft?

Gibt es auch Nachteile?
  • Eine Avalbürgschaft ist nicht kostenfrei, es müssen jährliche oder monatliche Beiträge gezahlt werden.
  • Die Inanspruchnahme einer solchen Bürgschaft kann zu einer schlechteren Liquidität oder Bonität des eigenen Kontos führen.

Hat man als Bürge Nachteile?

Es kann aber sein, dass der Bürge beim Versuch einen eigenen Kredit zu erhalten, bei einigen Banken Probleme bekommt. Denn die übernommene Bürgschaft bedeutet im schlechten Fall eine finanzielle Belastung, die wiederum eigene Ratenzahlungen beeinträchtigen kann.

Wie viel muss man verdienen um Bürgen zu können?

Ebenso wie die Barkaution ist die Gesamthöhe der Mietbürgschaft auf drei Nettokaltmieten beschränkt. Liegt die Nettokaltmiete einer Mietwohnung bei 800 Euro, darf die Mietbürgschaft somit 2.400 Euro nicht übersteigen.

Welche 3 Arten der Bürgschaft gibt es?

Bürgschaftsarten. Es gibt unterschiedliche Arten von Bürgschaften wie Ausfallbürgschaft, selbstschuldnerische Bürgschaft und Bürgschaft auf erstes Anfordern.

Wie lange dauert eine Bürgschaft?

Für die Verjährung einer Bürgschaft gilt die dreijährige Regelverjährung nach § 199 BGB. Die Verjährungsfrist von drei Jahren beginnt mit Ende des Jahres, in dem der Anspruch des Bürgen entstanden ist.

Ist eine Bürgschaft gut?

Der Gläubiger hat nämlich nun die Gewissheit, dass er auf zwei Personen zur Begleichung der Schulden zurückgreifen kann. Aus diesem Grund ist ein Bürge für einen Gläubiger immer von Vorteil, da er den möglichen Zahlungsausfall einer Person mit dem Vermögen einer anderen Person kompensieren kann.

Welche Bank bietet Bankbürgschaft an?

Wenn Sie eine Wohnung mieten, müssen Sie in der Regel eine Mietsicherheit stellen. Doch nicht immer ist das nötige Geld für eine Barkaution vorhanden. In diesem Fall können Sie eine Mietbürgschaft bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank beantragen. Dabei tritt Ihre Bank als Bürge gegenüber Ihrem Vermieter auf.

Kann eine Bürgschaft abgelehnt werden?

Mögliche Gründe für eine Ablehnung

In vielen Fällen hängt ein solcher Bescheid mit der eigenen Bonität zusammen. Jedoch kommen auch andere Ursachen in Frage, siehe folgende Auflistung: Formelle Voraussetzungen sind nicht erfüllt. Antragsteller hat falsche oder unvollständige Angaben gemacht.

Wird ein Bürge überprüft?

Auch als Bürge werden Sie dabei auf Ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft, damit sichergestellt ist, dass Sie im Fall Ihrer Inanspruchnahme auch tatsächlich in der Lage sind, die Forderung der Bank zu bezahlen.

Warum sollte man nicht Bürgen?

Lieber nicht! Eine Bürgschaft ist keine kleine Gefälligkeit, sondern ein knallharter Vertrag - und kann gar in die Pleite führen, warnt die Verbraucherzentrale. Banken lieben Bürgschaften - oft sind sie die Grundvoraussetzung für einen Kredit.

Wird man als Bürge in der SCHUFA eingetragen?

Eine Bürgschaft wird in die jeweilige SCHUFA-Auskunft des Bürgen eingetragen. Zwar beeinflusst dieser Eintrag den SCHUFA-Score des Bürgen nicht negativ. Allerdings kann allein ein Eintrag an sich schon dafür sorgen, dass der Bürge von einigen Banken abgelehnt wird, wenn er selbst mal einen Kredit braucht.

Wer darf nicht Bürgen?

Ruinöse Bürgschaften unter Ehegatten und Verwandten sind sittenwidrig. Grundsätzlich muss der Bürge für die Folgen seiner Unterschrift einstehen, auch wenn er sich dadurch überschuldet. Das gilt aber nicht, wenn er durch seine Bürgschaftsverpflichtung "krass überfordert" ist und dem Kreditnehmer emotional nahe steht.

Wie komme ich aus der Bürgschaft wieder raus?

Die ordentliche Kündigung einer Bürgschaft kommt in der Regel nur dann infrage, wenn die Bürgschaftsverpflichtung auf unbestimmte Zeit besteht. Hier greift insbesondere Paragraph 242 BGB, denn nach diesem hat der Bürge auf Grundlage von Treu und Glauben das Recht einer Kündigung.

Kann ein Bürge von Kredit zurücktreten?

Von einer Bürgschaft kann man sich grundsätzlich nicht ohne weiteres zurücktreten. Die Bürgschaft endet in der Regel nur in folgenden Fallkonstellationen: Die Bürgschaft endet, wenn die Hauptschuld entfällt. Dann besteht für den Gläubiger kein Sicherungsinteresse mehr.

Was passiert wenn der Bürge stirbt?

Tod des Bürgen

Die Bürgschaft erlischt grundsätzlich nicht durch den Tod des Bürgen, vielmehr rücken der Erbe bzw. die Erben in die Bürgschaftsverpflichtung des Erblassers ein.

Kann die Bank für mich Bürgen?

Bürgen können Privatpersonen wie beispielsweise die Eltern oder gute Freunde des Mieters sein, aber auch eine Versicherung oder eine Bank.

Was passiert wenn man für jemanden bürgt?

* Was kann mir dann passieren? Wenn derjenige, für dessen Schuld Sie bürgen, nicht zahlt oder zahlen kann, werden Sie zur Kasse gebeten – mit Ihrem gesamten Vermögen und Einkommen, ggf. bis zur Lohnpfändung.

Wann muss ich als Bürge zahlen?

Der Bürge muss die Forderung erst dann zahlen, wenn der Hauptschuldner absolut keine Möglichkeiten mehr hat, seine Schulden zu bezahlen. Der Gläubiger muss zunächst die Zwangsvollstreckung gegen den Hauptschuldner betreiben, bevor er sich an den Bürgen wenden kann (Einrede der Vorausklage).