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Wie kommt es zu ertrinken?

Gefragt von: Moritz Schrader  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Beim Ertrinken geschieht konkret folgendes im Körper: Sobald man Wasser oder eine andere Flüssigkeit einatmet (Aspiration), wird ein Schutzreflex ausgelöst - die im Kehlkopf gelegene Stimmritze verkrampft, wodurch das Atmen unmöglich wird.

Warum geht man im See unter?

Zudem trügt die Hitze: Obwohl die Sonne knallt, herrschen vor allem in tiefen Baggerseen große Temperaturunterschiede. „Oben ist es kuschelig warm und unten eiskalt, das überfordert den Kreislauf“, erklärt Michael Hohmann, DLRG-Präsident in Hessen. Dem Schwimmer kann schwummrig werden, der Kopf falle ins Wasser.

Was passiert bei einem Badeunfall?

Im Gegensatz zum Ertrinkungstod (dem sogenannten Badeunfall oder auch „unmittelbaren“ Ertrinken) sind beim Badetod die Lungen und der Magen-Darm-Trakt bei der Obduktion im Wesentlichen frei von Wasser. Das heißt, dass es vor dem Tod zu keiner oder nur wenig Wasseraspiration (Wassereinatmung) gekommen war.

Wie ertrinkt ein Kind?

Aufgrund ihres überproportional großen Kopfes verlieren Kinder leicht den Halt. Fallen sie mit dem Kopf ins Wasser, schließt sich die Stimmritze im Rachenraum und macht die Atmung unmöglich. Der Verschluss gleicht einem Krampf, der sich nicht wieder von selbst löst.

Warum schreien Kinder nicht beim Ertrinken?

Die Atmung ist blockiert. Deshalb können sie selbst in flachen Bächen ertrinken, ohne dass der ganze Körper unter Wasser ist. Gleichzeitig verschließen sich die Stimmritzen im Kehlkopf - um Hilfe schreien ist unmöglich.

Badeunfälle: Menschen ertrinken still und unbemerkt – warum? | alles wissen

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Wie lange dauert es bis ein Kind ertrinkt?

Denn was viele nicht wissen: Kinder ertrinken geräuschlos und verdammt schnell. Laut DLRG meist innerhalb von dreißig bis neunzig Sekunden – auch solche, die schon das Seepferdchen hatten. Kurze Zeit ohne Sauerstoff reicht, um das kleine Hirn dauerhaft zu schädigen.

Warum sterben so viele beim Baden?

In Seen sind vor allem die Temperaturunterschiede des Wassers gefährlich. Die Wasseroberfläche ist warm, aber beim Sprung in tiefere Lagen kann das Wasser erheblich kälter sein. Das ist mitunter so heftig für den Körper, dass er in eine Art Schockstarre verfällt, die bis zur Bewusstlosigkeit führen kann.

Kann man beim Schlafen Ertrinken?

Stark alkoholisierte Personen können in der Badewanne ertrinken, da sie ggf. in der Wanne einschlafen oder bewusstlos werden. Der Körper sinkt herunter, die Atmung setzt ein und der betroffene atmet Wasser in die Lungen.

Was ist stilles Ertrinken?

Dies bedeutet, dass ein Kind nicht direkt im Wasser ertrinkt, sondern erst einige Stunden oder Tage nachdem es im Wasser zu einer Notsituation kam. Meistens wurde dabei nur ein wenig Wasser eingeatmet, entweder beim Toben im Wasser oder beim Eintauchen ins Rutschbecken.

Ist Ertrinken wie ersticken?

Es handelt sich also nicht um Ersticken. Das Einatmen oder Verschlucken von größeren Mengen Wasser wird als Sonderfall behandelt, hier spricht man vom Ertrinken (siehe folgenden Abschnitt "Ertrinken").

Wie viele Menschen sterben an Ertrinken?

Laut DLRG kamen im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt 299 Personen durch Ertrinken ums Leben. Im Vorjahresvergleich sank die Zahl um 79.

In welchem Alter Ertrinken die meisten Kinder?

Allein 19 dieser Fälle geschahen in der Badewanne. 1-4Jährige dagegen ertrinken am häufigsten beim Spielen am Wasser. Von den 483 Kindern dieses Alters, die von 1998-2011 ertrunken sind, passierten zwei Drittel nicht zu Hause, sondern an natürlichen Gewässern.

Warum Ertrinken so viele?

Die Ursachen, warum es so häufig zu tödlichen Badeunfällen kommt, sind nach der Erfahrung des Schwimmexperten Armin Wiese immer die gleichen: „Leichtsinn, Übermut und Unkenntnis über Gefahren, die es in natürlichen Gewässern gibt. “ Mit Leichtsinn meint Wiese beispielsweise das allseits bekannte Thema Abkühlen.

Was ist gefährlicher See oder Meer?

Auch wenn Binnengewässer für Badende meist besser zu überblicken scheinen als das offene Meer: Sie sind gefährlicher. 80 Prozent der tödlichen Badeunfälle des vergangenen Jahres in Deutschland ereigneten sich in Seen oder Flüssen.

Warum sind Baggerlöcher so gefährlich?

Die Gefäße ziehen sich zusammen und der Blutdruck steigt plötzlich an. Herzinfarkt oder Schlaganfall können die Folge sein. Besonders gefährlich ist das Springen vom Boot in der Mitte eines Sees. Unter der warmen Oberflächenschicht kommt schnell kaltes Wasser, das diesen Effekt verstärkt.

Kann man in der Dusche Ertrinken?

Pittsburgh/Pennsylvania - Brianne Marie Rapp war gerade dabei sich für die Schule fertig zu machen, als sie urplötzlich unter der laufenden Dusche umkippt. Unkontrolliert kracht die junge Frau auf den Boden und wird bewusstlos. Das Wasser fließt weiter, doch es kann nicht mehr ablaufen.

Wie viele Menschen sterben jährlich in der Badewanne?

Und so hat eine Studie des Gesundheitsministerium ergeben, dass in einem Jahr rund 19'000 Menschen beim heissen Bad sterben.

Kann man in der Badewanne sterben?

Ein heißes Bad kann für Betagte tödlich enden.

Vier Badewannen-assoziierte Todesfälle wurden im Jahr 2013 aus diesen Einrichtungen berichtet. Dabei bestätigte sich, dass besonders eine Badezeit über 30 Minuten und eine Wassertemperatur von 41°C oder höher das Risiko für einen tödlichen Ausgang erhöhen können.

Warum darf man in einem Baggersee nicht Schwimmen?

Baggerseen sind teilweise sehr tief, und das Wasser wird nicht immer gut durchmischt. Schon kurz unter der Wasseroberfläche können die Temperaturen unerwartet stark absinken. Dadurch kann es zu schockartigen Lähmungen und zum Herzstillstand kommen.

Wo passieren die meisten Badeunfälle?

Mit einem Anteil von 85 Prozent gab es die meisten tödlichen Badeunfälle in Binnengewässern, in Seen und Teichen starben 131 (2020: 175) Menschen, in Flüssen verloren 95 (130) Menschen ihr Leben. „Das größte Risiko, zu ertrinken, besteht weiterhin in Seen und Flüssen“, betonte Vogt.

Was ist das Gefährliche an Badeseen?

Insbesondere Baggerseen können gefährlich sein. Neben Strömungen, die die Schwimmer mitreißen können, kann man sich beim Schwimmen auch schnell in Unterwasserpflanzen verfangen. Im schlimmsten Fall führt das zum Ertrinken. Die größte Gefahr lauert jedoch in der Tiefe.

Wo Ertrinken die meisten Kinder?

Mehrere hundert Menschen sterben pro Jahr in Deutschland. Ertrinken ist bei Kindern bis 5 Jahren die häufigste Unfalltodesursache in Deutschland. Die meisten Säuglinge und Kleinkinder (etwa 73 %) ertrinken nicht im Meer oder in einem See, sondern im Garten in einem Pool, dem Gartenteich oder in der Badewanne.

Können Erwachsene trocken Ertrinken?

Trockenes Ertrinken

„Sie können dann nicht mehr atmen und ersticken. “ Dieser Reflex sei normal, auch Erwachsene halten zumeist erst einmal die Luft an, wenn sie ins kalte Wasser fallen. „Man kann bei sich selbst und auch mit den Kindern jedoch üben, diesem Reflex entgegenzuwirken.

Wie bemerkt man trockenes Ertrinken?

Brustschmerzen: Die Atemschwierigkeiten lösen Schmerzen im Brustbereich aus. Schwierigkeiten beim Atmen: Ein ungewöhnlich lautes oder schnappendes Atmen kann ein Hinweis sein. Starke Müdigkeit: Fühlt Ihr Kind sich einige Zeit nach dem Schwimmen erschöpft und müde, kann das ein Symptom für sekundäres Ertrinken sein.

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