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Wie kann man ein Dammriss vermeiden?

Gefragt von: Elsa Raab-Moritz  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Damit der Damm bei der Geburt nicht einreißt, empfehlen viele Experten, ihn auf die Geburt vorzubereiten. "Studien haben gezeigt, dass Erstgebärende seltener unter Dammrissen leiden, wenn sie den Damm in den Wochen vor der Geburt regelmäßig massieren", erklärt Professorin Christiane Schwarz.

Wie kann ich das Einreißen bei der Geburt verhindern?

Besser als die Rückenlage sei eine halbsitzende Position oder die Seitenlage. Den Damm unter der Geburt zu massieren und warme Kompressen aufzulegen helfe ebenfalls, Dammverletzungen zu vermeiden.

Hat man immer einen Dammriss?

Sie betreffen nur etwa 1,5 Prozent (Grad 3) beziehungsweise 0,1 Prozent (Grad 4) aller Frauen bei einer Geburt. Häufiger sind der erste Grad und der Dammriss Grad 2.

Hat man bei jeder Geburt einen Dammriss?

Hierzu sei aber gesagt, dass die Häufigkeit eines Dammrisses dritten und vierten Grades bei einer Geburt sehr gering ist. Sie liegt ungefähr zwischen 1,5 und 0,1 Prozent. Ein größerer Dammriss tritt eigentlich nur dann auf, wenn geburtshilfliche Eingriffe erforderlich sind oder ein Dammschnitt durchgeführt werden muss.

Wie kriegt man einen Dammriss?

Während der Geburt werden Haut und Muskulatur in diesem Bereich stark beansprucht. Insbesondere, wenn der Kopf des Kindes während der Austreibungsphase durch den Geburtskanal tritt, ist die Dehnung sehr stark. Manchmal stößt das Gewebe dabei an seine Grenzen – ein Dammriss ist die Folge.

36. SSW | Dammriss vermeiden / Dammschnitt vermeiden | Schwangerschaftsupdate

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Welche Geburtsposition um Dammriss zu vermeiden?

Auch die Wahl einer geeigneten Geburtsposition kann den Damm schonen. "Die typische Rückenlage ist für den Damm am problematischsten, weil alle Kraft auf ihm lastet", sagt Hebamme Schwarz.

Was ist das schmerzhafteste bei der Geburt?

Die Austreibungsphase bei einer natürlichen Geburt

Der Geburtsweg ist eng und gewunden, sodass sich das Baby erneut drehen muss, um hindurch zu passen. Muttermund und Dammbereich werden dabei extrem gedehnt. Viele Frauen beschreiben die Austreibungsphase als schmerzhafteste Phase der Geburt.

Wie lange tut Scheide nach Geburt weh?

Schmerzen im Dammbereich

Aber auch wenn Sie das Glück hatten, die Geburt ganz ohne Riss oder Naht überstanden zu haben, ist Wundsein oder Druckempfindlichkeit der Scheide in den ersten Tagen nach einer Entbindung ganz normal, weil das Gewebe so stark gedehnt und auch gequetscht wurde.

Ist die Scheide nach der Geburt weiter?

Bei einer natürlichen Geburt vergrößert sich die Vagina kurzfristig und ohne Probleme um das Zehnfache. Danach erholt sich das Hohlorgan recht schnell wieder und bildet sich zügig zurück. Bereits eine Stunde nach der Geburt kann man sich schon nicht mehr vorstellen, dass da jemals ein Baby durchgepasst haben soll.

Wie viel kg waren gleich nach der Geburt weg?

Im Durchschnitt verlierst du etwa 5 bis 7 Kilo nach der Geburt. Das berechnet sich durch dein Baby, mit durchschnittlich etwa 3,3 Kilogramm. Dazu kommen etwa 1,5 Kilogramm Fruchtwasser, die Plazenta mit 500 Gramm und du verlierst auch noch etwa 300 Gramm Blut.

Wie oft kommt es zu einem Dammriss?

Jede zehnte Geburt führt zu einem Dammriss. Meist sind es aber nur kleinere Risse in der Scheidenwand, die auch von allein – also ohne Behandlung – heilen. Nur bei jeder dritten Frau mit einem Dammriss kommt es zu Wunden, die genäht werden müssen.

Was macht den Damm weich?

Dieses könnte z.B. Weizenkeim- oder ein spezielles Damm-Massageöl sein. Einen guten Effekt erzielt man, wenn die Massage alle zwei Tage durchgeführt wird. Merkt die werdende Mama, dass das Gewebe schon weicher wird, können auch zwei oder drei Finger in die Vagina eingeführt werden.

Wie viel Prozent der Frauen bekommen einen Dammschnitt?

Der Dammschnitt wird in verschiedenen Ländern mit unterschiedlicher Häufigkeit angewendet: In den Niederlanden bei etwa acht Prozent, in England bei etwa 90 Prozent der Geburten. Für Deutschland liegen keine verlässlichen Daten vor. In vielen Kliniken wurde der Dammschnitt früher routinemäßig durchgeführt.

Was ist die schlimmste Geburtsverletzung?

Am bekanntesten (und am gefürchtetsten) ist wohl der Dammriss. Doch keine Angst: Nur sehr wenige Frauen erleiden einen schweren Dammriss, meist handelt es sich dabei um leichte Verletzungen, die komplikationslos wieder abheilen.

Was ist die beste Geburtsposition?

In aufrechten Position liegt weniger Druck auf deinen Lungen und du kannst tiefer und besser atmen. Das versorgt dich und dein Baby besser mit Sauerstoff. Im Stehen, kniend, Vierfüßlerstand oder auch Seitenlage ist übrigens auch das Risiko für einen Dammriss und andere Geburtsverletzungen geringer.

Warum haben manche Frauen keine Geburtsverletzungen?

Die richtige Geburtsposition zum Beispiel: Auf dem Rücken liegend, mit angewinkelten Beinen, wie man es oft in Filmen sieht, ist die Belastung für den Damm sehr hoch. Im Vierfüßlerstand oder in der Seitenlage dagegen ist der Beckenboden kaum unter Spannung, und Risse treten seltener auf.

Wie sieht eine Scheide nach der Geburt aus?

Nachdem alles aber verheilt ist, gibt es meist keine zu drastischen Veränderungen der Vagina. Wegen des wechselnden Hormonspiegels kann es sein, dass die Schamlippen dunkler sind als vor der Geburt. Das kann sich mit der Zeit normalisieren, aber auch dauerhaft so bleiben.

Wie wird man nach der Geburt wieder eng?

Übungen stärken Becken, Beckenboden und Gesäß

„Spezielle Übungen stärken die Muskulatur von Becken, Beckenboden und Gesäß. Alles wird wieder aktiviert und in Spannung versetzt, sodass die Stabilität wiederhergestellt ist.

Wann darf man nach der Geburt spazieren gehen?

Nach der Geburt muss das Baby selbst für eine gleichbleibende Körpertemperatur sorgen. „Lassen Sie ihm ein paar Tage Zeit, sich zu akklimatisieren“, rät Professor Singer, „gegen Ende der ersten Lebenswoche ist ein reifes Neugeborenes bereit für einen ersten Spaziergang von cirka 15 bis 20 Minuten.

Warum Stuhlgang nach Geburt wichtig?

Dein Körper ist aus dem Gleichgewicht

Deine Bauchmuskeln, die auch deinen Stuhlgang unterstützen, werden in der Schwangerschaft teilweise sehr stark gedehnt und geschwächt. All das kann dazu führen, dass du nach der Geburt anfangs Probleme mit dem Stuhlgang hast und zum Beispiel unter Verstopfungen leidest.

Wie lange ist die Scheide nach der Geburt geschwollen?

Muttermund: Etwa ein bis zwei Wochen nach der Geburt ist der innere Muttermund wieder geschlossen. Vagina: Nach knapp sechs Wochen verringern sich Wasseransammlungen und Blutgefäße in der Vagina. Die Schamlippen bilden sich etwas zurück.

Warum tut Stuhlgang nach Geburt weh?

Zwischen dem Enddarm und dem Schließmuskel des Afters befindet sich ein Gefäßpolster. Zusammen mit dem Schließmuskel ist es für den Feinverschluss des Afters verantwortlich. Von Hämorrhoiden beziehungsweise von einem Hämorrhoidenleiden spricht man, wenn diese Gefäße vergrößert sind und Beschwerden verursachen.

Wie fühlt es sich an zu gebären?

Eine Geburtswehe fühlt sich so ähnlich an wie ein Krampf oder ein starker Menstruations- oder Rückenschmerz. Wenn du die Wehen regelmäßig spürst, ist es Zeit, in die Klinik zu fahren. Wann das genau ist und wie du das merkst, besprichst du am besten vorher mit deiner Hebamme, deiner Ärztin oder deinem Arzt.

Wie lange dauert die längste Wehe?

Sie dauern jeweils 30 bis 60 Sekunden und treten alle fünf bis 20 Minuten auf. Je näher die Geburt rückt, desto kürzer werden die Abstände zwischen den Wehen. Durch die Wehen und bestimmte Stoffwechselprozesse ausgelöst verkürzt sich der Gebärmutterhals.

Ist die Geburt wirklich so schmerzhaft?

Zum Glück sind Wehen ein Ausnahmezustand – die Schmerzen kommen heftig, aber vergehen auch wieder völlig. Beim ersten Kind haben zirka 60 Prozent der Frauen sehr starke Wehenschmerzen und bei Zweitgebärenden immer noch die Hälfte. Doch sie alle haben es geschafft!