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Wie kann ich Schmerzensgeld geltend machen?

Gefragt von: Ariane Schreiber  |  Letzte Aktualisierung: 19. März 2023
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Um ein Schmerzensgeld zu beantragen, müssen sich Geschädigte also an ein Zivilgericht wenden. Es besteht teilweise auch die Möglichkeit, zivilrechtliche Ansprüche parallel mit dem Strafverfahren verhandeln zu lassen. Ein solches Adhäsionsverfahren findet dann vor dem Strafgericht statt.

Wird Schmerzensgeld automatisch gezahlt?

Die Geltendmachung von Schmerzensgeld nach einer Körperverletzung ist nur dann möglich, wenn das Opfer einen entsprechenden Antrag stellt. Ohne diesen wird hierüber in aller Regel nicht automatisch mitverhandelt.

Was muss ich tun um Schmerzensgeld zu bekommen?

Schmerzensgeld ist wo zu beantragen? Die Zivilprozessordnung, kurz ZPO, bestimmt, dass eine Klage immer einen Antrag enthalten muss. Sie können also Schmerzensgeld vor Gericht beantragen. Dafür ist ein Zivilgericht erforderlich, da Schmerzensgeld ein zivilrechtlicher Schuldanspruch ist.

Wie lange hat man Zeit um Schmerzensgeld zu beantragen?

Die Verjährung für das Schmerzensgeld nach einem Verkehrsunfall oder anderen Schadensereignissen ist als Teil des Zivilrechts im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Dort ist in § 195 BGB als regelmäßige Frist für das Schmerzensgeld ebenso wie für andere Ansprüche eine Begrenzung von drei Jahren vorgesehen.

Kann ich ohne Anwalt schmerzensgeldforderung?

Benötige ich für die Beantragung von Schmerzensgeld einen Anwalt? Nein, dies ist nicht zwingend notwendig. Allerdings ist es ratsam, sich zumindest von einem Anwalt beraten zu lassen, damit Ihnen keine Fehler unterlaufen. In der Regel muss der Schädiger Ihre Anwaltskosten übernehmen.

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Wie formuliere ich einen Antrag auf Schmerzensgeld?

Im Auftrag des Geschädigten erheben wir in seinem Namen Klage mit diesem Schreiben. Wir beantragen die/den Beklagten, [Name des Verursachers], zur Zahlung eines angemessenen Schmerzensgeldes an den Geschädigten [Name des Klägers] zu verurteilen. Die Mithaftungsquote von […] Prozent wird berücksichtigt.

Wie viel Schmerzensgeld pro Tag?

In Deutschland gibt es keine festen Schmerzensgeldsätze wie beispielsweise in Österreich. Im Nachbarland existiert ein Schmerzensgeld pro Tag und Schmerzintensität. Diese Tagessätze sind nur ein grober Richtwert. Die letzte Entscheidung erfolgt stets durch einen Richter.

Wird Schmerzensgeld von der Versicherung bezahlt?

Bei einem Unfall mit Personenschaden ist das Schmerzensgeld daher vom Unfallverursacher bzw. seiner Haftpflichtversicherung zu zahlen. Bevor diese die Zahlung leistet, muss jedoch genau überprüft werden, ob es sich beim vermeintlichen Unfallverursacher wirklich um den Alleinschuldigen handelt.

Wie viel Schmerzensgeld steht mir zu?

Die Höhe kann zwischen 250 Euro (Urteil: LG München, 1994) und 13.000 Euro (OLG München, 2014) liegen. So eine Schmerzensgeld-Liste bzw. Schmerzensgeldtabelle ist also mit Vorsicht zu genießen, denn ein Urteil kann niemals wirklich deckungsgleich mit einem anderen Fall sein.

Wo meldet man Schmerzensgeld?

Der Anspruch auf Schmerzensgeld kann zunächst außergerichtlich bei der gegnerischen Versicherung geltend gemacht werden. Grundsätzlich ist das auch ohne Anwalt möglich. Allerdings ist nicht jede Versicherung bereit, überhaupt geschweige denn ein angemessenes, Schmerzensgeld zu zahlen.

Wie lange kann man noch Schmerzensgeld einklagen?

Wie lange kann man Schmerzensgeld einklagen? Der Anspruch auf Schmerzensgeld verjährt gemäß § 195 BGB nach einer Frist von drei Jahren.

Wer legt Schmerzensgeld fest?

Wie legt ein Richter die Höhe von Schmerzensgeld fest? Der Richter schaut hier genau auf die Einzelumstände und legt die Höhe anhand diverser Kriterien fest, wie z. B. Ausmaß der körperlichen Beeinträchtigung, Dauer des Heilungsprozesses oder persönliche Lebensumstände.

Wer zahlt den Anwalt bei Schmerzensgeld?

Wer übernimmt die Kosten für den Anwalt? Sollte der Prozess zu Ihren Gunsten ausgehen und Ihnen wird Schmerzensgeld zugesprochen, muss die Versicherung des Schädigers die Kosten für Ihren Anwalt tragen.

Wann zahlt die Versicherung Schmerzensgeld?

Wer fahrlässig oder vorsätzlich einem Dritten einen gravierenden gesundheitlichen Schaden zufügt, muss unter Umständen Schmerzensgeld zahlen. Der Geschädigte muss seine Ansprüche mit einem ärztlichen Attest oder Gutachten nachweisen.

Wie hoch ist das Schmerzensgeld bei einer Prellung?

Es gibt keine feste gerichtliche Summe für ein Schmerzensgeld nach einer Prellung. Der Betrag variiert von Fall zu Fall. Es wurde jedoch davon abgesehen, Schäden für den Schadenersatz nur dann geltend zu machen, wenn sie mit einer bestimmten Summe, zum Beispiel mit mindestens 500 Euro, zu bemessen wären.

Was deckt Schmerzensgeld ab?

Die wichtigsten im Überblick: Schmerzensgeld: Diese finanzielle Entschädigung greift bei immateriellen Schäden (z.B. Verletzung des Körpers, der Gesundheit oder der Freiheit) – also in Fällen, in denen kein direkter Vermögensschaden vorliegt. Man spricht dann nicht von Schadensersatz, sondern von Schmerzensgeld.

Wann zahlt Versicherung kein Schmerzensgeld?

Die Grundvoraussetzung ist tatsächlich, dass die Unfallschuld alleinig beim Schädiger liegt. Denn bei einem selbstverschuldeten Verkehrsunfall oder einer Mitschuld besteht für den Geschädigten keinerlei Anspruch auf Schmerzensgeld. Der verursachende Täter muss die Tat zudem vorsätzlich oder fahrlässig begangen haben.

Welches Gericht ist für Schmerzensgeld verantwortlich?

Liegt die Höhe des Schmerzensgeldes bei maximal 5.000 Euro, ist das Amtsgericht zuständig. Geht es um höhere Summen, muss sich das Landgericht mit dem Fall befassen.

Wie kann man einen Behandlungsfehler nachweisen?

Damit Sie den Behandlungsfehler nachweisen können, muss in der Regel ein medizinisches Sachverständigengutachten eingeholt werden. Helfen können Ihnen hierbei Ihre Krankenkasse und die Gutachterkommissionen oder Schlichtungsstellen der Landesärztekammern.

Wann kann ein Patient Schmerzensgeld fordern?

Patienten informieren sich vermehrt in Ratgeberportalen. Sollte Ihnen als Zahnarzt ein grober Behandlungsfehler unterlaufen, der für den Patienten mit unerwarteten Schmerzen verbunden ist, kann dieser ein Schmerzensgeld geltend machen.

Wer trägt die Beweislast für einen Behandlungsfehler?

Gelingt es dem Patienten, einen groben Behandlungsfehler zu beweisen, greift gemäß § 630h Abs. 5 BGB eine Beweislastumkehr: Jetzt muss der Arzt beweisen, dass der eingetretene Schaden nicht auf seinem Fehlverhalten beruht.

Wer trägt die Beweislast bei einem Behandlungsfehler?

Wer trägt die Beweislast und wofür? Der Arzt muss grundsätzlich die Aufklärung und die Einwilligung des Patienten beweisen. Der Patient muss den Behandlungsfehler und den Schaden beweisen. Außerdem muss er beweisen, dass der Behandlungsfehler ursächlich für den Schaden ist (sogenannte Kausalität).

Kann ein Anwalt Schmerzensgeld fordern?

Schmerzensgeld beantragen mit Hilfe eines Anwalts für Schadenersatzrecht. Das Schmerzensgeld beantragen kann man entweder mit oder ohne Anwalt. Jedoch empfiehlt sich auch bei einer außergerichtlichen Einigung in der Regel das Hinzuziehen eines Rechtsanwaltes für Schadenersatzrecht zur Durchsetzung Ihrer Ansprüche.