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Wie kamen die Deutschen nach Siebenbürgen?

Gefragt von: Elvira Renner  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Die Ansiedlung von Deutschen in Siebenbürgen ist kein isolierter Vorgang, sondern geschah im Zuge der Ostkolonisation ab dem 12. Jahrhundert. Bauern, Priester, Ritter, Handwerker und Kaufleute verließen ihre Heimat im Westen und zogen Richtung Osten nach Brandenburg, Pommern und Schlesien, Ungarn und die Zips.

Wie kamen die Sachsen nach Siebenbürgen?

Die Siebenbürger Sachsen sind wie die Schlesier oder Mecklenburger ein deutscher Neustamm, der im Zuge der mittelalterlichen deutschen Ostkolonisation aus Siedlern westdeutscher Herkunft entstanden ist. Ältere Urkunden erwähnen unter ihnen auch Flamen und Wallonen. Sie selbst nannten sich Deutsche.

War Siebenbürgen Deutsch?

Sie sind seit dem 12. Jahrhundert in dem Landesteil Siebenbürgen ansässig und sind damit die älteste noch existierende deutsche Siedlergruppe in Osteuropa. Die Sprachinsel liegt außerhalb des zusammenhängenden deutschen Sprachraums und hatte nie Anschluss an reichsdeutsches Territorium.

Wie kamen die Deutschen nach Rumänien?

Von Anfang des 18. bis ins frühe 19. Jahrhundert kamen nach dem Rückzug des Osmanischen Reiches in mehreren Zügen weitere deutsche Siedlergruppen ins Banat und ins Sathmarer Land. Diese Gebiete wurden nach dem Ersten Weltkrieg zu Teilen Rumäniens.

War Rumänien Mal Deutsch?

Die Volksgruppe im Zweiten Weltkrieg

Die Dobrudscha-, Bessarabien- und Bukowinadeutschen wurden in das Deutsche Reich umgesiedelt, nachdem dieses mit den rumänischen, bulgarischen und sowjetischen Regierungen entsprechende Vereinbarungen geschlossen hatte. Danach lebten noch etwa 550.000 Deutsche in Rumänien.

Siebenbürgen - Die Geschichte - Teil 1

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Wie heißt Siebenbürgen heute?

Durch den 1867 erfolgten Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn wurde Siebenbürgen wieder Ungarn zugeteilt und seit 1918 gehört Siebenbürgen zu Rumänien.

Warum Rumänien Deutsche Namen?

Die Region Siebenbürgen

Der Name der Region beruht vermutlich auf den anfangs sieben Siedlungen der Deutschen, die auch im historischen Wappen der Region abgebildet sind, darunter Hermannstadt (rumänisch Sibiu), Klausenburg (Cluj) und Kronstadt (Brasov).

Warum sprechen Rumänen Deutsch?

Die ersten deutschsprachigen Siedler ließen sich auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens im 12. Jahrhundert in Siebenbürgen nieder. Nach der lateinischen Sammelbenennung Saxones werden sie als Siebenbürger Sachsen bezeichnet.

Warum heißt es Siebenbürger Sachsen?

Jahrhundert), wörtlich ‚jenseits des Waldes', zusammengesetzt aus ung. erdő ‚Wald' und regionalem elü (elv, el) ‚jenseits, jenseitige Gegend, entferntere Seite'. Dieser „Wald“ bezieht sich auf das waldreiche Apuseni-Gebirge, das die große ungarische Tiefebene und das Kreischgebiet vom siebenbürgischen Becken trennt.

Wann kamen die Siebenbürger Sachsen?

Die Ansiedlung der Siebenbürger Sachsen erfolgte unter König Geisa II (1141-1162). Die Siedler kamen nicht als Eroberer, sie wurden vom ungarischen König als dem Landsherrn gerufen.

Wo leben die meisten Siebenbürger Sachsen in Deutschland?

Die Siebenbürger Sachsen sind die deutschsprachige Minderheit aus Siebenbürgen (im heutigen Rumänien). In Siebenbürgen leben heute ca. 16000 Siebenbürger Sachsen.

Wem gehört Siebenbürgen?

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Österreich-Ungarn aufgelöst, etliche kleine Nationen bekamen ihre Nationalstaaten. Siebenbürgen wurde Rumänien angeschlossen, weil die Mehrheitsbevölkerung rumänisch war.

Ist Banat Siebenbürgen?

Als einen Teil ihrer neuen Heimat erlebten die Siedler das geschichtliche Auf und Ab jener Landstriche. Als 1919 nach dem Ersten Weltkrieg die Landkarten neu gezeichnet wurden und Österreich-Ungarn verschwand, fielen Siebenbürgen und große Teile des Banats an Rumänien, der Rest an Ungarn und Serbien.

Was spricht man in Siebenbürgen?

Siebenbürgisch-Sächsisch ist die Sprache der Siebenbürger Sachsen und wird heute von ungefähr 200.000 Sprechern in Deutschland, Österreich sowie in der einstigen Herkunftsregion Siebenbürgen im heutigen Rumänien gesprochen.

Wo wird in Rumänien noch Deutsch gesprochen?

In Rumänien ist Mehrsprachigkeit weit verbreitet, wobei hier Französisch, Russisch und Ungarisch vorherrschen, in der Region Siebenbürgen wird auch Deutsch gesprochen.

Wie viele Deutsche leben noch in Rumänien?

Innerhalb der 10 Jahre von 2012 bis 2021 emigrierten offiziell 8.644 Deutsche nach Rumänien und 7.488 zogen nach Deutschland zurück. 2020 lebten offiziell 7.005 Deutsche in Rumänien.

Kann ich als Deutscher in Rumänien leben?

Für deutsche Staatsbürger ist es aufgrund der EU-Mitgliedschaft Rumäniens nicht besonders kompliziert, sich dort langfristig aufzuhalten. Erst nach drei Monaten Aufenthalt im Land gilt eine Meldepflicht. Während dieser Zeit ist es möglich, einen Antrag auf langfristige Aufenthaltserlaubnis zu stellen.

Woher stammen die Rumänen ab?

Einige Historiker behaupten, die Rumänen stammten tatsächlich nicht von den romanisierten Dakern ab, sondern kämen von südlich der Donau und hätten sich im heutigen Gebiet Rumäniens niedergelassen.

Wie viele Rumänen sprechen Deutsch?

Neben der rumänischen Mehrheitsbevölkerung leben in Rumänien 19 historische nationale Minderheiten, welche rund 10 % der Bevölkerung Rumäniens ausmachen. Eine davon ist die deutsche Minderheit mit 36.000 Angehörigen.

Wo leben die meisten Deutschen in Rumänien?

Die meisten Deutschen leben im Kreis Temesch, nämlich 8497 Personen (2002: 14229). Dahinter folgen der Kreis Sathmar mit 4986 Deutschen, Hermannstadt mit 4177 (2002: 6608), Kronstadt mit 3335 (2002: 4400) sowie Arad und Karasch-Severin mit je 3000.

Wie lange gehörte Siebenbürgen zu Ungarn?

Das Großfürstentum Siebenbürgen (ungarisch Erdélyi Nagyfejedelemség, rumänisch Marele Principat al Transilvaniei) war eine eingeschränkte Monarchie als Provinz bzw. Kronland des Habsburgerreiches. Es bestand von 1765 bis 1867 auf dem Gebiet der heutigen rumänischen Region Siebenbürgen.

Warum heißt es Transsilvanien?

Rumänien ist das Land der Karpaten und Vampire

Die legendäre Burg Bran liegt zwar einige Autostunden von Cluj-Nacopa entfernt, aber ist den Reisetag wert. Dass Transsilvanien übersetzt "das Land hinter dem Wald" heißt, wird auf der Fahrt deutlich.

Wer sind die szekler?

Die Szekler [ˈseːk-] oder Székler, selten auch Sekler (ungarisch Singular székely, Plural székelyek; rumänisch Singular secui, Plural secui; lateinisch siculi), sind eine den ungarischen Szekler-Dialekt sprechende Bevölkerungsgruppe im Osten Siebenbürgens im Zentrum Rumäniens.

Wo befindet sich die Walachei?

Die Walachei bildet den Südteil Rumäniens, wobei die Unterteilung in Muntenia (Muntenien, Große Walachei) und Oltenia (Oltenien, Kleine Walachei) gebräuchlich ist. Muntenia, im Osten in Ost-West-Richtung sich von der Donau bis zum Fluss Alt (rum. Olt) erstreckend, bildet den größeren Teil.