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Wie ist der Stuhlgang bei Divertikulitis?

Gefragt von: Herr Dr. Hasan Pohl  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Symptome und Diagnostik der Divertikulitis
Entzünden sich Divertikel, kommt es zu plötzlichen, heftigen Unterbauchschmerzen, meist linksseitig, und Stuhlunregelmäßigkeiten (Durchfall oder Verstopfung). Die Schmerzen werden durch Nahrungsaufnahme verstärkt, manchmal verschwinden sie nach dem Stuhlgang.

Wo hat man bei Divertikulose Schmerzen?

Schmerzen im linken Unterbauch, eventuell leichtes Fieber, Verstopfung, Durchfall, Blähungen, Übelkeit, manchmal auch Krämpfe: Diese Symptome können auf Probleme durch Divertikel, eine Divertikelkrankheit, hinweisen. Die Beschwerden verschwinden oft vorübergehend, können aber auch von Dauer sein.

Wie kündigt sich eine Divertikulitis an?

Die Entzündung eines oder mehrerer Divertikel kündigt sich durch akute, meist krampfartige Schmerzen, bevorzugt im mittleren bis linken Unterbauch an. Zusätzlich können Fieber, Stuhlunregelmäßigkeiten (Verstopfung, selten Durchfall), Übelkeit, Erbrechen und eine Verschlechterung des Allgemeinbefindens auftreten.

Wie lange dauert ein Divertikulitis Schub?

Bei etwa 95 von 100 Menschen mit unkomplizierter Divertikulitis heilt die Entzündung innerhalb einer Woche aus. Bei etwa 5 von 100 Menschen bleiben die Beschwerden bestehen, was weitere Behandlungen nach sich zieht. Eine Operation ist nur selten nötig.

Wie stark sind die Schmerzen bei Divertikulitis?

In manchen Fällen einer Divertikulitis ist der entzündete Darmbereich als verdickte Walze im linken Unterbauch tastbar, die bei Berührung wehtut. Viele Betroffene beschreiben den Schmerz als dumpf und drückend oder empfinden ihren Stuhldrang als sehr unangenehm und schmerzhaft (Tenesmus).

Warum eine Verstopfung gefährlich werden kann (Divertikulose)

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Ist Wärme gut bei Divertikulitis?

Eine unkomplizierte Divertikulitis lässt sich oft schon durch einfache Maßnahmen und Hausmittel lindern, zum Beispiel: Nehmen Sie einige Tage lang nur flüssige Kost zu sich nehmen und trinken Sie viel - so entlasten Sie den Darm. Kälte oder Wärme sind bewährte Hausmittel bei Schmerzen.

Wann Darmspiegelung nach Divertikulitis?

Daher sollte zur Diagnose einer akuten Divertikulitis keine Koloskopie erfolgen. Allerdings sollte vier bis sechs Wochen nach Abklingen einer Divertikulitis und vor einer Sigmaresektion die Indikation zur Koloskopie sehr großzügig gestellt werden, um Komorbiditäten wie ein Karzinom auszuschließen.

Wie oft Darmspiegelung bei Divertikel?

Bei einer akuten Divertikulitis wäre eine Darmspiegelung (Koloskopie) zu risikoreich. Häufig wird aber empfohlen, die Untersuchung etwa 4 bis 6 Wochen nach dem Abheilen einer Divertikulitis machen zu lassen. Sie soll prüfen, ob die Beschwerden nicht doch durch Polypen, Darmkrebs oder andere Erkrankungen bedingt waren.

Welche Blutwerte sind bei Divertikulitis erhöht?

Bei der Blutuntersuchung fallen bei einer Divertikulitis häufig erhöhte Entzündungswerte auf – zum Beispiel eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozyten), eine veränderte Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit (BSG) und ein erhöhtes C-reaktives Protein (CRP).

Welche Medikamente helfen bei Divertikulitis?

EB. Bei schmerzhafter Divertikulitis ist eine Kombination aus einem Antibiotikum und Mesalazin vorteilhaft.

Kann man Divertikel ertasten?

Bei der körperlichen Untersuchung kann der Arzt eventuell die für eine Divertikulitis typische «Walze» im linken Unterbauch ertasten.

Ist Divertikulitis Stressbedingt?

Die Ursachen für die Entstehung einer Divertikulose liegen in unserer ballaststoffarmen Ernährung, diversen anderen Ernährungsfehlern (zu süß, zu hektisch, zu fett essen), wahrscheinlich auch Stress u. v. m. Niedriger Ballaststoffanteil führt zu hohem Darminnendruck.

Was frühstücken bei Divertikulitis?

Eine Divertikulitis Ernährung besteht aus leicht verdaulicher Schonkost mit wenig Ballaststoffen. Ist die akute Entzündung der Divertikulitis ausgeheilt, sollte die Ernährung auf eine ballaststoffreiche Diät mit viel Obst, Gemüse, Hafer oder Flohsamenschalen umgestellt werden, um die Darmtätigkeit anzuregen.

Wann ist eine Divertikulitis Chronisch?

Wenn Divertikel zu dauerhaften Beschwerden führen, spricht man von einer chronischen Divertikelkrankheit. Sie führt nur selten zu ernsten Komplikationen. Eine Ernährungsumstellung und bestimmte Medikamente können die Beschwerden manchmal lindern. Reicht dies nicht aus, kann der Darm auch operiert werden.

Können Divertikel auf die Blase drücken?

Im Divertikel ist jedoch nun ein deutlich höherer Druck festzustellen. Es entsteht ein Druckgefälle zwischen Divertikel und Blase. Der Urin aus dem Divertikel fließt nun über den Divertikelhals in die Blase, was unmittelbar nach erfolgter Miktion zu einem erneuten Harndrang führt.

Wann wird es gefährlich bei Divertikulitis?

Eine Divertikulitis ist gefährlich, denn ohne Behandlung kann sie zu schweren Komplikationen führen wie Darmdurchbruch oder -verschluss, Bauchfellentzündung, Abszessbildung oder Blutungen.

Kann man Divertikel bei der Darmspiegelung sehen?

Sie sehen aus wie kleine Ausstülpungen an der Darmwand: Dickdarmdivertikel verursachen in der Regel keine Beschwerden und werden meist nur zufällig bei einer Darmspiegelung entdeckt.

Wann mit Divertikulitis ins Krankenhaus?

Schwere Fälle einer akuten Divertikulitis können die Einweisung ins Krankenhaus erforderlich machen, wo die Patient*innen mit Antibiotika behandelt werden und ggf. Flüssigkeit intravenös zugeführt bekommen.

Kann man Divertikel im Ultraschall erkennen?

Eine Ultraschall-Untersuchung des Bauchs (Abdomen-Sonografie) oder eine Computertomografie (CT) helfen dann, die entzündeten Divertikel zu lokalisieren und das Stadium der Entzündung festzustellen.

Was tun bei beginnender Divertikulitis?

Behandlung der Divertikulitis

Bei leichten Verläufen sind körperliche Schonung und die Umstellung auf flüssige Kost (zum Beispiel Tee mit Traubenzucker und klare Brühe) ausreichend, um das Geschehen zu beruhigen. Manchmal helfen auch abführende Maßnahmen.

Kann ich Buscopan bei Divertikulitis nehmen?

Bei stärkeren Beschwerden sind Spasmolytika (z.B. Buscopan®) sinnvoll. Haben sich die Divertikel entzündet, helfen Antibiotika, um die Bakterien abzutöten. Bei starken Beschwerden muss der Patient ins Krankenhaus.

Was darf man bei einer akuten Divertikulitis essen?

Essen Sie keine Vollkornprodukte, Müsli, Weizenkleieprodukte oder ballastoff- angereicherte Lebensmittel. Während der Divertikulitis werden gekochte, gedünstete, gedämpfte Speisen, sowie in Alufolie oder Bratfolie zubereitete Speisen, besser vertragen (weniger Röststoffe).

Welches Brot bei Divertikulitis?

Oberste Regel: Achtsam essen, Zeit nehmen und gut kauen!

Wer Probleme mit dem Kauen hat, sollte Backwaren aus feinvermahlenem Vollkornmehl wählen - etwa Grahambrot oder Vollkorntoast. Weizenmehl ist für einige Menschen schlechter verträglich - bevorzugen Sie zum Beispiel Dinkel- oder Roggenvollkornmehl.

Welche Süßigkeiten bei Divertikulitis?

In der akuten Phase sind auch fetter Fisch, Fleisch, fette Milchprodukte, große Mengen Fett und Eiweiß, Nüsse, Knabbereien und Süßigkeiten tabu. Dazu zählen ebenso gesüßte Getränke sowie jegliche Art von Fertigprodukten.

Welches Obst darf man bei Divertikulitis essen?

Obst wie Äpfel, Birnen, Pflaumen und Beerenobst sowie Gemüse wie Brokkoli, Paprika, Tomaten, Salate usw. enthalten ebenfalls wichtige Ballaststoffe und sollten einen Großteil des Speiseplans ausmachen. Große Obstkerne z.B. aus Äpfeln, Birnen oder Melonen dürfen nicht mit verzehrt werden.

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