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Wie ist das Leben von Straßenkinder in Deutschland?

Gefragt von: Frau Dr. Ricarda Hamann B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Straßenkinder, junge Obdachlose und von Obdachlosigkeit bedrohte junge Menschen in Deutschland. In Deutschland gibt es aktuell mindestens 40.000 verzweifelte Minderjährige und junge Volljährige (bis 28 Jahre) pro Jahr, die akut von Obdachlosigkeit bedroht sind oder bereits auf der Straße sitzen.

Wie leben die Straßenkinder in Deutschland?

Die Kinder betteln, stehlen oder prostituieren sich. Sie geraten zudem schnell in die Abhängigkeit von Alkohol und Drogen. Oft suchen junge Mädchen Unterschlupf bei älteren Jugendlichen, was regelmäßig zu Übergriffen, Infektionen wie HIV oder Hepatitis und ungewollten Schwangerschaften führt.

Wie leben die Straßenkinder?

Straßenkinder leben an Bushaltestellen, in Bahnhöfen und leer stehenden Gebäuden, auf Bürgersteigen und in U-Bahn-Schächten. Sie erledigen mitunter kleinere Arbeiten gegen Geld oder Mahlzeiten, erbetteln Geld, Lebensmittel und Zigaretten von Passanten oder Touristen oder stehlen bisweilen.

Wie ist der Alltag der Straßenkinder?

Jeden Tag müssen sie ums Überleben und um einen Schlafplatz kämpfen. Gewalt und Drogen prägen den Alltag der Straßenkinder. Zudem werden Kinder und Jugendliche auf der Straße gesellschaftlich ausgegrenzt. Sie passen nicht in ein "schönes Stadtbild".

Wo leben Straßenkinder in Deutschland?

In Berlin Marzahn leben 39 Prozent der Kinder in Familien, die Hartz IV beziehen - und viele einfach auf der Straße. Der Verein "Straßenkinder e. V." will nun ein Haus für Jugendliche bauen, die bislang nirgendwo zu Hause waren.

Mehr als 37.000 "Straßenkinder" (unter 26 Jahren) leben als Obdachlose in Deutschland

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Wie verdienen Straßenkinder ihr Geld?

Betteln, Schuhe oder Autoscheiben putzen, Müll sammeln - damit verdienen sich Straßenkinder ihr Geld. Viele werden aber kriminell: Sie stehlen, verkaufen Drogen, überfallen andere Menschen oder prostituieren sich.

Welche Probleme haben die Straßenkinder?

Sie sind Gewalt, Drogen, Kriminalität und Willkür von Erwachsenen ausgesetzt. Kaum ein Straßenkind geht in die Schule oder wird regelmäßig medizinisch versorgt. Häufig sind es die Kinder selbst, die sich für ein Leben auf der Straße entscheiden, meist als Reaktion auf Gewalt und Missbrauch in der Familie.

Was wünschen sich Straßenkinder?

Die Straßenkinder verdienen ihr Geld, indem sie Schuhe putzen, Autos waschen oder betteln. Nicht selten werden bei ihrer Arbeit zur Prostitution oder zum Drogenhandel gezwungen. Die Jugendlichen wünschen sich eine bessere Zukunft und haben die Hoffnung auf ein eigenes, ungefährliches Leben.

Was kann man machen um Straßenkindern zu helfen?

UNICEF unterstützt Anlaufstellen und Zentren für Straßenkinder. Hier finden die Kinder ein Dach über dem Kopf, etwas zu Essen, medizinische Notversorgung und Waschgelegenheiten. Auch Sucht-, Drogen - und Rechtsberatungen sowie Bildungsprogramme und Kurse zur Berufsausbildung sind Teil des Hilfsangebotes.

Warum gibt es Straßenkinder in Deutschland?

Übliche Auslöser für die Flucht sind schwere familiäre Zerwürfnisse, Missachtung, Misshandlung oder Missbrauch, aber im Einzelfall auch gescheiterte Jugendhilfemaßnahmen. Materielle Not in der Familie spielt bei minderjährigen Straßenkindern nur eine zweitrangige Rolle.

Wo schlafen Straßenkinder?

Wo schlafen Straßenkinder? Das „Schlafzimmer“ der Straßenkinder ist zum Beispiel ein Bürgersteig, ein Hauseingang oder eine Bushaltestelle. Sie liegen auf dem Boden und decken sich mit Pappdeckeln oder Plastikplanen zu, die sie tagsüber irgendwo verstecken. Straßenkinder leben immer in Gruppen zusammen.

Wie Leben obdachlose Kinder?

Das Leben von obdachlosen Kindern und Jugendlichen auf der Straße kann sich zu einem ewigen Kreislauf entwickeln. Oft gehen sie früher von der Schule ab, haben keine Ausbildung und dadurch auch weniger Möglichkeiten in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Auch Armut spielt dann eine Rolle.

Warum gibt es so viele Straßenkinder?

Das Phänomen der Straßenkinder hat viele Ursachen. Die Kombination aus familiärer, wirtschaftlicher, sozialer und politischer Lage spielt eine große Rolle. Daher lässt sich keine Ursache gesondert herausstellen. Dennoch haben Kinder, die befragt wurden, geantwortet, dass die Familie, Armut, Missbrauch, Krieg etc.

Wo leben die meisten obdachlosen Kinder in Deutschland?

Berlin bringt jährlich zwischen 33.000 und 34.000 Menschen in Notunterkünften unter, die keine Bleibe haben. Die meisten sind Kinder und Jugendliche. Berlin bringt jährlich zwischen 33.000 und 34.000 obdachlose oder wohnungslose Menschen in Unterkünften unter.

Warum leben junge Menschen auf der Straße?

Häufig berichten die Jugendlichen von Gewalterfahrungen und/oder Verwahrlosungstendenzen in den Herkunftsfamilien. Außerdem spielen Armut, Arbeitslosigkeit, Überschuldung, niedrige Bildungsabschlüsse der Eltern sowie eine Suchtproblematik, wie beispielsweise Alkoholismus, bei mindestens einem Elternteil eine Rolle.

Wie kann man auf der Straße überleben?

10 Tipps von Obdachlosen, um auf der Straße zu überleben
  1. Mit Bedacht packen. ...
  2. In Schichten kleiden. ...
  3. Warme Unterkunft suchen. ...
  4. Füße trocken halten. ...
  5. Hygiene beibehalten. ...
  6. Wasser an öffentlichen Plätzen. ...
  7. Lebensmittel von Restaurants & Co. ...
  8. Sich anderen Obdachlosen anschließen.

Warum sollte man Straßenkindern helfen?

Straßenkinder haben ein hartes Leben voller Gefahren. Viele haben keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern und schlagen sich mit Betteln, Stehlen, Drogenhandel oder Prostitution durch. In vielen Ländern zählt das Leben eines Straßenkindes nicht viel, Missbrauch, Hunger und Gewalt sind an der Tagesordnung.

Wer hilft den Straßenkindern in Deutschland?

Die Off Road Kids Stiftung ist die einzige bundesweit tätige Hilfsorganisation für Straßenkinder, junge Obdachlose und akut von Obdachlosigkeit bedrohte junge Menschen in Deutschland.

Wie viele Straßenkinder gibt es in Berlin?

Berlin ist Hauptstadt der Straßenkinder: Offiziell liegt ihre Zahl bei 3000. Jährlich laufen in Deutschland mehr als 50 000 Kinder von zu Hause weg. Viele von ihnen leben auf der Straße. Vor allem in Berlin hat ihre Zahl ständig zugenommen - derzeit sind es offiziell etwa 3000 Kinder und Jugendliche.

Wo gibt es die meisten Straßenkinder?

Man schätzt, dass es auf der ganzen Welt ungefähr 80 bis 100 Millionen Straßenkinder gibt (Zum Vergleich: In Deutschland leben 81 Millionen Menschen): In Afrika: etwa 30 Millionen. In Indien: etwa 19 Millionen. In Brasilien: etwa 7 Millionen.

Woher kommen die Straßenkinder?

In Ballungsgebieten, in denen viele Menschen leben, ist die Anzahl entsprechend höher als in ländlichen Gebieten. Permanente Streitereien bis hin zu Misshandlungen und Missbrauch können die Auslöser für die Flucht von Zuhause zu Bekannten oder sogar in eine Großstadt sein.

Wie lange arbeiten Kinderarbeiter?

Was ist Jugendlichen erlaubt? Die Beschäftigung von Jugendlichen ab 15 Jahren ist zulässig. Zu den Einschränkungen gehört, dass sie höchstens acht Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich beschäftigt werden dürfen - allerdings nur montags bis freitags, nicht aber am Wochenende.

Warum Leben Kinder in Lateinamerika auf der Straße?

Straßenkinder in Südamerika schlafen unter Brücken oder in Ladenpassagen, leben von Diebstählen oder vom Verkauf ihrer Körper und greifen, um das zu vergessen, zu Drogen.

Wie viele Kinder Leben in Mexiko auf der Straße?

In Mexiko-Stadt leben schätzungsweise 30.000 Straßenkinder. Viele sind vor häuslicher Gewalt und familiären Missständen geflohen. Auf der Straße kümmert sich kaum jemand um diese Kinder, sie leiden unter der alltäglichen Polizeigewalt, viele schnüffeln Klebstoff, um kurzzeitig dem Alltag zu entfliehen.

Wie viele Kinder Leben in Kolumbien auf der Straße?

Kolumbien ist das klassische Land der Straßenkinder. Derzeit soll es dort etwa 30.000 Jungen und Mädchen geben, die dauerhaft auf der Straße leben.

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