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Wie hoch darf ich Verzugszinsen berechnen?

Gefragt von: Dietmar Moritz B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Kurzum: Sobald dein Kunde in Verzug ist, darfst du Zinsen für den offenen Rechnungsbetrag verlangen. Derzeit sind Verzugszinsen in folgender Höhe zulässig: Gegenüber anderen Geschäftsleuten darfst du 8,12 % Verzugszinsen berechnen. Von Verbrauchern kannst du 4,12 % Verzugszinsen verlangen.

Wie hoch dürfen die Verzugszinsen sein?

Handelt es sich beim Schuldner um einen Verbraucher (= Privatkunde), sind Verzugszinsen von 5 % über dem Basiszinssatz zulässig. Gegenüber Geschäftskunden, Behörden und anderen Schuldnern, die keine Verbraucher sind, sind Verzugszinsen von 9 % über dem Basiszinssatz erlaubt.

Wie hoch sind die Verzugszinsen 2022?

Ausgangspunkt für die Festlegung der Verzugszinsen ist der in Paragraf 247 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) beschriebene Basiszinssatz, der zum 1. Januar und zum 1. Juli jeden Jahres verändert werden kann. Ab 1. Juli 2022 beträgt der Basiszinssatz unverändert -0,88 Prozent.

Wie berechnet man den Verzugszins?

Verzugszinsen taggenau berechnen - die Formeln

Für Nicht-Schaltjahre berechnen Sie die Verzugszinsen nach der allgemeinen Formel: offener Forderungsbetrag x (aktueller Basiszinssatz) x Säumnistage/365 x 100 = Zinsbetrag.

Wann 9 Prozent Verzugszinsen?

Neu: 40 € Beitreibungspauschale und 9 Prozent Verzugszins

Bei Rechtsgeschäften, an denen ein Verbraucher nicht beteiligt ist, beträgt der Zinssatz für Entgeltforderungen ab sofort neun statt acht Prozentpunkte über dem Basiszinssatz.

Verzugszinsen berechnen | Was tun bei Zahlungsverzug?

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Wann 8% Verzugszinsen?

Nach § 288 Abs. 2 BGB beträgt bei Rechtsgeschäften, an denen ein Verbraucher nicht beteiligt ist, der Zinssatz für Entgeltforderungen acht Prozentpunkte über dem Basiszinssatz.

Wer legt Verzugszinsen fest?

Die Verzugszinsen und ihre Berechnung orientieren sich laut §288 BGB an dem aktuellen Basiszinssatz, der halbjährlich – zum 01. Januar und zum 01. Juli – von der Deutschen Bundesband festgelegt wird. Den korrekten Verzugszins dann zu berechnen, liegt dann in der Verantwortung der Unternehmen.

Wie viel Prozent Verzugszinsen können bei Zahlungsverzug verlangt werden?

Gerät ein Schuldner mit seiner Zahlung in Verzug, muss er dem Gläubiger Verzugszinsen zahlen. Der Verzugszinssatz ist gesetzlich verankert und liegt bei Handelsgeschäften zurzeit (Stand 1.3.2019) bei 8,12% und bei Verbrauchergeschäften bei 4,12% jährlich.

Was bedeutet 5% über dem Basiszinssatz?

(1) Eine Geldschuld ist während des Verzugs zu verzinsen. Der Verzugszinssatz beträgt für das Jahr fünf Prozentpunkte über dem Basiszinssatz. (2) Bei Rechtsgeschäften, an denen ein Verbraucher nicht beteiligt ist, beträgt der Zinssatz für Entgeltforderungen neun Prozentpunkte über dem Basiszinssatz.

Wie viel Mahngebühren darf man berechnen?

Auf Bundesebene gilt das Verwaltungs-Vollstreckungsgesetz. Dort ist geregelt, dass Mahngebühren 0,5 Prozent des Mahnbetrages betragen dürfen, mindestens jedoch 5 Euro und höchstens 150 Euro.

Wie hoch sind die Verzugszinsen bei Mahnungen?

Bei Verzug stehen dem Gläubiger ab Fälligkeit einer Rechnung innerhalb einer Mahnung sogenannte Verzugszinsen zu. Diese sind unabhängig von den Mahngebühren, die Höhe ist gesetzlich geregelt. Sie belaufen sich auf 4 % pro Jahr, wenn der Schuldner eine Privatperson ist.

Welche Zinsmethode bei Verzugszinsen in Deutschland?

Im Euroraum wird bei der Verzugszins-Berechnung üblicherweise die Euro-Zinsmethode verwendet (= „act/360“).

Wie hoch dürfen die Zinsen im Mahnbescheid sein?

Der Verzugszinssatz beträgt für das Jahr fünf Prozentpunkte über dem Basiszinssatz (vgl. § 288 Abs. 1 BGB@). Für Verzugszinsen müssen die Voraussetzungen eines Verzugs vorliegen.

Sind 10 Euro Mahngebühren zulässig?

In welcher Höhe sind Mahngebühren zulässig? Das ist gesetzlich nicht festgeschrieben. Der Gläubiger darf aber generell nur so viel Geld verlangen, wie ihm als Kosten durch die Mahnung entstanden sind – also meist nicht mehr als die Ausgaben für Papier und Porto.

Welche Arten von Verzugszinsen gibt es?

Verzugszinsen
  • Man unterscheidet grundsätzlich zwischen vertraglichen und gesetzlichen Verzugszinsen:
  • a) Vertraglich vereinbarte Verzugszinsen.
  • b) Gesetzliche Verzugszinsen.

Was ist der Unterschied zwischen Mahngebühren und Verzugszinsen?

Mahnkosten können Sie nur in tatsächlich angefallener Höhe geltend machen (meist Porto und Papier). Verzugszinsen fallen ab dem Tag des Zahlungsverzugs an. Die Höhe ist nach BGB gesetzlich festgeschrieben und wird Tag genau berechnet.

Wie hoch dürfen Verzugszinsen sein 2021?

Wie hoch der Verzugszins ist, hängt vom gültigen Basiszinssatz ab. Für Verbraucher darf der Verzugszins höchstens 5 Prozentpunkte, für Unternehmer maximal 9 Prozentpunkte darüber liegen. Aktuell wären dies 4,12 % bzw. 8,12 % (Stand Juli 2021).

Wie berechne ich 5 Prozentpunkte über dem Basiszinssatz?

Im ersten Halbjahr 2010 betrug der Basiszinssatz nach § 247 BGB 0,12 Prozent. Will man den gesetzlichen Verzugszins bei einem Verbraucher ausrechnen, muss man zum Basiszinssatz von 0,12 Prozent fünf Prozentpunkte hinzuaddieren. Dies ergibt dann einen Verzugszins von 5,12 Prozent.

Kann man Verzugszinsen einklagen?

Verzug bedeutet, dass jemand eine geschuldete Leistung (hier eine Zahlung) nicht innerhalb der Frist erfüllt hat. Wenn sich jemand in Verzug befindet, stehen demjenigen, der das Geld zu bekommen hat (Gläubiger), Verzugszinsen zu und er kann das Geld notfalls auch einklagen.

Wie lange kann man Verzugszinsen geltend machen?

grundsätzlich 30 Tage nach Fälligkeit und Zugang einer Rechnung, jedenfalls bei Geschäften zwischen Unternehmern. Die 30-Tage-Frist gilt bei Geschäften mit Verbrauchern nur, wenn sich ein ausdrücklicher Hinweis auf der Rechnung befindet. “

Was passiert wenn man Verzugszinsen nicht bezahlt?

Danach fallen diese Mahnkosten an, wenn ein Schuldner mit seiner Zahlung in Verzug gerät. Sie gehören zum Verzugsschaden, der dem Gläubiger bei der rechtlichen Durchsetzung seiner Geldforderung entsteht. Diesen Schaden und damit auch diese Mahngebühren darf der Gläubiger dem Schuldner gegenüber geltend machen.

Wie berechnet man die Tage bei Zahlungsverzug?

In der Praxis sieht es aber oft so aus, dass Verzugszinsen erst ab dem Zeitpunkt berechnet werden, wenn die fällige Rechnung im Mahnlauf ist. Wenn beispielsweise eine Rechnung mit 30 Tagen Zahlungsziel am 25.11. fällig ist, du sie aber erst am 27.11. bezahlst, so bist du für zwei Tage im Zahlungsverzug.

Wie hoch darf die erste Mahngebühr sein?

Laut der aktuellen Rechtsprechung gilt bei Privatkunden eine Mahngebühr von etwa zwei bis fünf Euro als angemessen. Diese erhöht sich mit der jeweils höheren Mahnstufe. Wird der Kunde erst mit der ersten Mahnung in Zahlungsverzug gesetzt, so dürfen Mahngebühren erst ab der nächsten Mahnung erhoben werden.

Kann man als Privatperson Zinsen verlangen?

Zinsen beim privaten Darlehen dürfen nicht beliebig hoch sein. Zinsen über 11% pro Jahr sind wahrscheinlich schon sittenwidrig und unwirksam. Sind solche hohe Zinsen vereinbart, sollten sich Darlehensnehmer weigern, mehr als den marktüblichen Zins zu bezahlen.

Wann greift 288 BGB?

Erhöhung der Verzugszinsen

Galt bisher im unternehmerischen Geschäftsverkehr ein Zinssatz von acht Prozentpunkten über dem Basiszinssatz, gelten ab jetzt neun Prozentpunkte über dem Basiszinssatz (§ 288 Abs. 2 BGB). Dieser erhöhte Zinssatz greift aber nur dann, wenn eine Entgeltforderung geschuldet ist.

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