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Wie hat man früher Häuser gedämmt?

Gefragt von: Carolin Krug-Bender  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Bei den Häusern der 50er Jahre weisen die Außenwände sehr kleine Querschnitte mit schlechten Wärme- und Schallschutzeigenschaften auf. Die Geschossdecken bestehen meist schon aus Stahlbeton, oft mit Verbundestrichen ohne weitere Schallschutzmaßnahmen.

Wie wurden Häuser früher gedämmt?

Feuchteschutz gewann der bauliche Wärmeschutz an Bedeutung. Verwendet wurden damals in erster Linie Holzwolle, Kork, Flachs, Baum- und Schafwolle, Leichtbaustoffe auf der Basis von Bims oder Schlacke und mineralische Fasern. Mit Beginn der Chemieindustrie entstanden in den vierziger Jahren erste Kunstharzschäume.

Wann wurde das erste Haus gedämmt?

Der Vorläufer der heutigen Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) wurde erstmals 1957 angebracht. Ein einfallsreicher Malermeister aus Berlin hatte die kluge Idee, Styroporplatten an die Außenwand eines Einfamilienhauses anzubringen und zum Schutz vor Witterung mit Putz zu versehen.

Sind alte Häuser gedämmt?

Muss mein altes Haus unbedingt gedämmt werden? Diese Frage stellt sich früher oder später jedem Eigentümer eines alten Hauses. Hierzu gibt es aber nur eine richtige Antwort: Nein, Sie müssen nicht! Es gibt kein Gesetz in der Bundesrepublik, das den Hauseigentümern die Dämmung einer alten Immobilie vorschreibt.

Ist man verpflichtet sein Haus zu dämmen?

Obwohl es in Deutschland keine allgemeine Pflicht zum Dämmen gibt, schreibt das Gebäudeenergiegesetz in einigen Bereichen eine Dämmung vor. Das gilt für Hausbesitzer*innen ebenso wie für Wohnungseigentümergemeinschaften.

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Was kostet es ein altes Haus zu dämmen?

Je nachdem welche Dämmstoffe zum Einsatz kommen, müssen Hausbesitzer mit Kosten von 75 bis 200 Euro pro Quadratmeter rechnen. Da oft mehr als die Hälfte der Summe auf Gerüst, Putz und Farbe fällt, lohnt es sich bei einer ohnehin anstehenden Fassadensanierung über die zusätzliche Dämmung nachzudenken.

Wie dämmt man einen Altbau?

Eine der effizientesten Maßnahmen ist die Dämmung der obersten Geschossdecke. Die EnEV besagt, dass die oberste Geschossdecke zwischen dem unbeheizten Dachboden und den beheizten Räumen so zu isolieren ist, dass ein Wärmedurchgangskoeffizient von 0,24 nicht überschritten wird.

Bis wann müssen alte Häuser gedämmt werden?

Grundsätzlich hat der Käufer zur Dämmung von Dach oder Dachboden zwei Jahre Zeit. Bei Einzug im Jahr 2021 ist also auch diese Nachrüstpflicht spätestens 2023 zu erfüllen.

Hat jedes Haus eine Dämmung?

Denn gemäß des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) ist die Dämmung von Wohngebäuden Pflicht – man hat, von Ausnahmen abgesehen, also nicht die Wahl, ob man ein beim Neubau oder einer Sanierung das Haus dämmt oder nicht.

Wie wurde 1980 gedämmt?

Mehrschalige Konstruktionen für besseren Wärmeschutz
  • Gebaut wurden erstmals mehrschalige Außenwände aus Beton oder Ziegelmauerwerk und verstärkt Vorhangfassaden.
  • Die Wandstärken, die bei Bauten in den 1970er Jahren noch um die 24 cm lagen, sind bei den Häusern der 80er Jahre bereits um die 40 cm stark.

Welche Steine wurden 1950 verbaut?

Was nach 1950 gebaut wurde, hat verhältnismäßig homogene Eigenheiten: Wände bestehen entweder aus Bimsblöcken oder Ziegelsteinen, die Geschossdecken aus Beton oder Stahl. Vor dem Zweiten Weltkrieg waren jedoch andere Baustile vorherrschend, die ihre eigenen Anforderungen an eine Sanierung mit sich bringen.

Wie wurden Häuser um 1900 gebaut?

Massive Konstruktionen mit charakteristischen Merkmalen. Die Außenwände der Häuser, die um die Jahrhundertwende und in der Gründerzeit errichtet sind, zeigen sich als massive Stein-auf-Stein-Konstruktionen. Holzbalken bilden die Geschossdecken, die Kellerdecke wurde häufig bereits als Stahlträgerdecke ausgeführt.

Wie wurde früher ein Dach gedämmt?

Früher waren Dächer ja oft überhaupt nicht gedämmt. Dachböden wurden nicht ausgebaut, sondern befanden sich komplett im kalten Bereich. Bei solchen ungedämmten Dächern verpflichtet die Energieeinsparverordnung (EnEV) Bauherren heute zur Dämmung der obersten Geschossdecke.

Welche Steine wurden 1960 verbaut?

Die 60er Jahre sind geprägt von einer soliden Bausubstanz. Der bauliche Wärmeschutz wurde nur mäßig berücksichtigt. die Außenwände bestehen meist aus Hohlblocksteinen, die außen verputzt sind.

Welche Arten von Dämmungen gibt es?

Verschiedene Dämmstoffe im Überblick
  • Polystyrol-Hartschaum (EPS) Bekannt unter der Marke Styropor.
  • Extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS) Styrodur mit hoher Druckstabilität.
  • Polyurethan (PUR) Unempfindlich gegen Luftfeuchtigkeit.
  • Vakuum. ...
  • Mineralwolle - Steinwolle. ...
  • Mineralwolle - Glaswolle. ...
  • Schaumglas. ...
  • Perlite.

Wo geht die meiste Wärme im Haus verloren?

Kommen wir nun aber zu den Ergebnissen: Den größten Wärmeverlust beim energieheld-Haus hat die Fassade zu verantworten. Hier werden gut 30 Prozent des gesamten Wärmeverlustes nach außen an die Umwelt abgegeben. Dicht gefolgt wird die Außenwand vom Dach. Durch dieses entweichen 20 Prozent der Wärme aus dem Haus.

Kann man ein Haus selber dämmen?

Dämmung selbst anbringen spart etwa 30 % der Gesamtkosten. Das brauchen Sie vom Baumarkt. Wenn man ein paar Regeln beachtet, ist selber dämmen gar nicht so kompliziert – und die gesparten Handwerkerkosten können z.B. in gesunde Ökodämmstoffe fließen. Auch damit kann man selbst dämmen.

Wann ist eine Sanierung Pflicht?

Wann liegt eine Sanierungspflicht vor? Die gesetzliche Pflicht für energetische Sanierungen besteht unter anderem dann, wenn der Altbau vor dem 01.02.2002 gebaut und dann gekauft oder geerbt wurde. Dann ist der neue Besitzer dazu angehalten, eine Dachdämmung oder eine Dämmung der obersten Geschossdecke anbringen.

Was ist die beste hausdämmung?

Schaumglas - Dämmstoff mit hoher Druckfestigkeit

Muss die Wärmedämmung starken Druckkräften widerstehen, ist Schaumglas die erste Wahl. Das mit Kohlenstoffgas aufgeschäumte Glas besitzt eine außerordentlich hohe Druckfestigkeit und kann daher zur Dämmung der Kelleraußenwände oder der Bodenplatte verwendet werden.

Kann man mit Styropor von innen dämmen?

Styropor ist ein beliebtes Dämmmaterial, welches für nahezu alle Arten der Dämmung Verwendung findet. So eignet sich Styropor grundsätzlich auch, Innenwände zu dämmen.

Wird noch mit Styropor gedämmt?

Polystyrol verrottet zwar nicht, ist aber nicht unverwüstlich. Direkte, starke und lang anhaltende Sonneneinstrahlung kann das Material spröde machen. Außerdem kann Styropor im Laufe der Zeit schrumpfen. Das kann dazu führen, dass Fugen zwischen den Dämmplatten entstehen und dies die Dämmwirkung erheblich reduziert.

Warum ist Dämmung so teuer geworden?

Der Grund für die Preiserhöhungen: Das PUR-Vorprodukt Methylendiphenylisocyanat (MDI) für die Produktion von PU-Dämmplatten ist zur Zeit Mangelware. Laut dem Industrieverband Polyurethan-Hartschaum wird es in wenigen Anlagen in Europa, Nordamerika und Asien hergestellt.

Was kostet es ein Haus zu dämmen und zu verputzen?

Beim Wärmeverbundsystem berechnen die Handwerker 30 Euro pro Quadratmeter für das Dämmen und 40 Euro für das Verputzen. Bei der Vorhandfassade kostet die Montage von Lattengerüst und Dämmung 35 Euro, die neue Fassade 70 Euro.

Welche Außendämmung für Altbau?

Kerndämmung ist die mit Abstand günstigste Variante der Außenwanddämmung. Die meisten der von 1900 bis 1973 in Norddeutschland gebauten Wohnhäuser haben ein zweischaliges Mauerwerk mit 4 – 7 cm Hohlschicht. Der Dämmwert einer solchen Außenwand entspricht etwa 2 cm Zellulosedämmung – man sitzt fast draußen.

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