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Wie geht es nach der Schlussverteilung weiter?

Gefragt von: Frau Prof. Jeannette Schneider  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Für Sie als Schuldner treten nach der Schlussverteilung zeitnah bedeutende Erleichterung ein. Denn nach der Schlussverteilung hebt das Insolvenzgericht durch Beschluss das Insolvenzverfahren im engeren Sinne auf. Sie kommen in die sogenannte Wohlverhaltensperiode (oder Wohlverhaltensphase genannt).

Was kommt nach der Schlussverteilung?

Nach Durchführung der Schlussverteilung wird das Insolvenzverfahren durch das Insolvenzgericht aufgehoben (§ 200 InsO). Dies stellt im Regelinsolvenzverfahren den Abschluss des gesamten Verfahrens dar. Somit ist das Insolvenzverfahren beendet.

Was passiert nach dem Schlusstermin Insolvenzverfahren?

Nach Ablauf der Drei-, Fünf- oder Sechsjahresfrist erhalten Sie vom Insolvenzgericht einen Schlusstermin. Es erfolgt eine Gläubigerversammlung, das Gericht befreit Sie von verbleibenden Schulden und Sie erhalten die Schlussrechnung. Die Schlussrechnung der Privatinsolvenz umfasst die Verfahrenskosten.

Was passiert nach Schlusstermin?

Das Insolvenzverfahren endet mit dem Schlusstermin. In dieser abschließenden Gläubigerversammlung erörtert der Insolvenzverwalter seine Schlussrechnung und die Gläubiger haben die Chance, Einwendungen gegen das Schlussverzeichnis zu erheben.

Wird die Schlussverteilung zugestimmt?

253. Die Schlussverteilung darf nach § 196 Abs. 2 InsO nur mit Zustimmung des Gerichts erfolgen.

Wohlverhaltensperiode: Die größten Erleichterungen

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Wie lange dauert Schlussverteilung?

Expertentipp. Die Schlussverteilung markiert (fast) das Ende des Regelverfahrens. Bis es soweit ist, vergehen in der Regel mehrere Jahre. Ist die Verwertung vollständig abgeschlossen, erfolgt die Schlussverteilung (§ 196 Abs.

Was bedeutet Insolvenzverfahren nach Schlussverteilung aufgehoben?

Endet das Insolvenzverfahren nicht vorzeitig (wegen Geldmangels), kommt es zur Schlussverteilung. Danach wird das Insolvenzverfahren durch unanfechtbaren Beschluss des Insolvenzgerichts aufgehoben (§ 200 Abs. 1 InsO). Die Wirkungen des Beschlusses treten zwei Tage nach der Veröffentlichung ein (§§ 200 Abs.

Wie oft wird die Restschuldbefreiung versagt?

Bei 6 562 Insolvenzverfahren natürlicher Personen (4,6 % der Fälle) wurde die Restschuldbefreiung versagt. Der häufigste Grund war die nicht gezahlte Mindestvergütung des Treuhänders (5 140 Fälle).

Wie lange dauert die gerichtliche Entscheidung über die Erteilung der Restschuldbefreiung?

Dauer des Insolvenzverfahrens: Restschuldbefreiung regulär schon nach drei Jahren. Bis zur Restschuldbefreiung dauert es 3 Jahre. Die bis zur Restschuldbefreiung abzuwartende Dauer entspricht der Dauer der sogenannten Wohlverhaltensphase ab. Diese beginnt, wenn das Insolvenzgericht das Insolvenzverfahren eröffnet.

Was kommt nach der Restschuldbefreiung?

Wurde Ihnen die Restschuldbefreiung erteilt, haben Sie das Ziel der Privatinsolvenz erreicht: die Schuldenfreiheit. Das Gericht erlässt Ihnen sämtliche restliche Schulden. Verschulden Sie sich erneut, sollten Sie die Schulden umgehend bezahlen – eine erneute Restschuldbefreiung ist für 11 Jahre ausgeschlossen.

Was bedeutet Schlussbericht bei Insolvenzverfahren?

Hat der Insolvenzverwalter zuvor sämtliche Vermögensgegenstände verwertet und wurden in der Regel die zur Insolvenztabelle angemeldeten Forderungen geprüft, wird ein Schlussbericht verfasst. Dieser und die Schlussrechnung werden dem Insolvenzgericht zur Prüfung vorgelegt.

Was bedeutet die Schlussrechnung vom Insolvenzverwalter?

Die Schlussrechnung soll den Verfahrensbeteiligten, insb. den Gläubigern und dem Insolvenzgericht, ein vollständiges Bild über die Tätigkeit des Insolvenzverwalters vermitteln und ihnen sämtliche Informationen über den Verfahrensablauf zur Verfügung stellen.

Was ist der Schlussbericht im Insolvenzverfahren?

Schlussbericht und Schlusstermin

Nachdem sämtliche Vermögensgegenstände verwertet und alle angemeldeten Insolvenzforderungen abschließend geprüft sind, reicht der Insolvenzverwalter einen Schlussbericht und die Schlussrechnungslegung beim Insolvenzgericht ein.

Was passiert am Ende der Wohlverhaltensphase?

In den meisten Fällen dauert die Wohlverhaltensphase der Privatinsolvenz 6 Jahre. Was passiert nach diesen 6 Jahren? Wenn sich der Schuldner während des gesamten Verfahrens redlich verhalten hat, erteilt ihm das Insolvenzgericht die Restschuldbefreiung. Dann ist er nach diesen 6 Jahren schuldenfrei.

Was passiert nach 200 InsO?

Aufhebung des Insolvenzverfahrens. (1) Sobald die Schlußverteilung vollzogen ist, beschließt das Insolvenzgericht die Aufhebung des Insolvenzverfahrens. (2) 1Der Beschluß und der Grund der Aufhebung sind öffentlich bekanntzumachen.

Wann werden Gläubiger ausgezahlt?

Auszahlungen an Gläubiger sind frühestens nach dem ersten Prüfungstermin und der Gläubigerversammlung. In der Praxis dauern Insolvenzverfahren oft viele Jahre und die Auszahlung zieht sich hin. § 187 Abs. 2 InsO sieht Abschlagszahlungen vor, wenn dafür genügend Barmittel zur Verfügung stehen.

Wann kommt der Beschluss zur Restschuldbefreiung?

Restschuldbefreiung nach 5 Jahren, wenn der Betroffene die Verfahrenskosten nach diesem Zeitraum abbezahlt hat. Die Wohlverhaltensphase endet regulär nach 6 Jahren unabhängig davon, wie viele seiner Schulden der Betroffene beglichen hat und ob die Verfahrenskosten bezahlt sind.

Kann man nach der Restschuldbefreiung wieder kreditwürdig?

Gelten Schuldner nach ihrem Privatkonkurs automatisch wieder als kreditwürdig? Nein, denn aufgrund der durchlaufenen Insolvenz befürchten die Banken, dass es erneut zu einem Zahlungsausfall kommen kann.

Wie lange bleibt die Restschuldbefreiung in der Schufa stehen?

Die Erteilung der Restschuldbefreiung wird nach einem Zeitraum von 3 Jahren taggenau im SCHUFA-Datenbestand gelöscht. Informationen über die Versagung einer Restschuldbefreiung werden drei Jahre taggenau gespeichert.

Was passiert bei Versagung der Restschuldbefreiung?

Was sind die Folgen, wenn die Restschuldbefreiung versagt wird? Scheitert die Privatinsolvenz durch die Versagung der Restschuldbefreiung, ist die Zwangsvollstreckung durch die Gläubiger wieder zulässig. Alte Schulden bleiben bestehen und der Schuldner steht im Ergebnis so da wie vor dem Insolvenzverfahren.

Was gefährdet die Restschuldbefreiung?

Zu einer Versagung der Restschuldbefreiung führt es, wenn Sie innerhalb von 3 Jahren vor Ihrem Insolvenzantrag vorsätzlich oder fahrlässig falsche Angaben über Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse gegenüber Banken oder Behörden gemacht haben (§ 290 Abs. 1 Nr. 2 InsO).

Was passiert mit Titel nach Restschuldbefreiung?

Titulierte Forderungen, die vom Auszug aus der Insolvenztabelle nicht erfasst werden, sind also weiter vollstreckbar. Dies gilt, auch wenn das Insolvenzverfahren aufgehoben bzw. die Forderung nicht von der Restschuldbefreiung erfasst wird.

Was bedeutet aufhebungsbeschluss?

Der Aufhebungsbeschluss, auch Aufhebungsbescheid genannt, wird vom Insolvenzgericht erlassen und verkündet das offizielle Ende der Insolvenzverfahrens. In der Regel ergeht der Aufhebungsbeschluss, wenn die Verwertung abgeschlossen ist und alle Arbeiten in Zusammenhang mit der Insolvenz getan sind.

Welches Konto in der Wohlverhaltensphase?

Welche Auswirkungen hat die Wohlverhaltensphase auf das P-Konto? Mit dem Beginn der Wohlverhaltensphase dürfen Sie Ihr P-Konto wieder in ein normales Konto umwandeln. Allerdings sollten Sie sich vor dieser Umwandlung darüber informieren, ob noch Pfändungen Ihrer Gläubiger auf dem Konto liegen.

Wann meldet sich der Insolvenzverwalter?

Arbeitsplatzwechsel bzw. Veränderungen im Einkommen oder ein Umzug muss unmittelbar, spätestens jedoch innerhalb von 2 Wochen an den Insolvenzverwalter mitgeteilt werden. Erbschaften und Gewinne müssen dem Insolvenzverwalter gemeldet werden. Gewinne oder 50 % einer Erbschaft müssen an diesen ausgezahlt werden.

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