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Wie gehe ich mit einem Abhängigen um?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Ivo Schütte B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Im Umgang mit Abhängigen ist eine gute Kommunikation ein Schlüsselfaktor, der den Kranken dazu motivieren kann, sich konstruktiv mit seinem Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Dies wird allerdings nur dann gelingen, wenn das gemeinsame Gespräch ohne Schuldzuweisungen und Anklagen verläuft.

Wie gehe ich mit einem Süchtigen um?

Der Suchtkranke selbst kann meist nur sehr wenig dazu beitragen.
...
Mit den folgenden Verhaltensweisen kann man dem entgegenwirken.
  1. Die Schuld nicht bei sich suchen. ...
  2. Keine Vorwürfe machen. ...
  3. Sich nicht an Versprechungen klammern. ...
  4. Grenzen deutlich machen. ...
  5. Keine Verheimlichungen. ...
  6. Sich selbst nicht vergessen.

Was kann man tun um einen Süchtigen zu helfen?

Sind im Zusammenhang mit der Sucht rechtliche Probleme entstanden, wird man Sie auf Rechtsberatungsstellen oder Anwalts - kanzleien aufmerksam machen. In den Beratungsstellen ist auch bekannt, welche Ärztin/welcher Arzt an Ihrem Wohnort Verständnis und Erfahrung im Umgang mit Süchtigen hat.

Was brauchen Süchtige?

Süchte entstehen meist aus einem seelischen Bedürfnis heraus - nach Stressabbau und Entspannung, Anregung oder Wohlbefinden. Finden Sie immer wieder heraus, was Sie brauchen, damit es Ihnen gut geht – und wie Sie das ohne Suchtmittel erreichen (Entspannungsübungen, Sport, Naturerlebnisse).

Wie verändert sich das Verhalten eines Süchtigen?

Klassische Verhaltensweisen eines Süchtigen sind:

Interessenverlust/Desinteresse. Stimmungsschwankungen. Gleichgültigkeit. Beschönigung und Bagatellisierung seines Konsums.

Wie können Angehörige von Süchtigen helfen?

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Welche Menschen werden süchtig?

Ob jemand süchtig wird, hängt von vielen Faktoren ab: dem familiären Umfeld, in dem er großgeworden ist, seinen Genen. Besonders gefährdet sind Jugendliche in der Pubertät.

Warum lügen Suchtkranke?

Etwas mehr als die Hälfte aller Suchtkranken entspricht diesem Muster. Das Lügen dient der Abwehr von Kontrolle und Vorwürfen. Der Substanzkonsum muss vor sich selbst gerechtfertigt und vor den Angehörigen verharmlost werden. Der zunehmende Verlust der Selbstkontrolle wird kognitiv abgewehrt.

Kann ein Süchtiger lieben?

Eine Suchterkrankung macht – wie ein toxischer Partner oder eine toxische Partnerin – eine Beziehung auf Augenhöhe auf Dauer nicht möglich. Toxische Beziehungen selbst sind in der Regel Suchtbeziehungen. Sie machen mindestens einen von beiden liebessüchtig.

Wo fängt die Sucht an?

Um von einer Sucht beziehungsweise einer Abhängigkeit bei einer Person sprechen zu können, müssen mehrere Kriterien erfüllt sein. Dazu zählen unter anderem das übermächtige Verlangen, eine Droge oder ein Rauschmittel zu konsumieren, Entzugssymptome oder die Einnahme immer größerer Mengen der Droge.

Wer neigt zu Sucht?

Wer wenig über sich selbst, seine Stärken und Schwächen, Bescheid weiß, sei demnach besonders gefährdet einer Sucht zu verfallen. Mittels Persönlichkeitstest wird bei Preventure ermittelt, ob ein Teenager aufgrund seiner Persönlichkeit verstärkt suchtgefährdet ist.

Wie fühlen sich Suchtkranke?

Sucht hat viel mit Verzerrungen, Abwehr und Leugnung zu tun. Alltagssprachlich wird dann von Verheimlichen, Lügen, Täuschen und Betrügen gesprochen. Dies bedeutet dann aber automatisch auch eine Abwertung und oft Stigmatisierung der betroffenen suchtkranken Person. Dadurch wird sie noch schwerer erreichbar.

Wie gehe ich mit einem drogenabhängigen Freund um?

Eine Therapie kann vor allem dann helfen, wenn die Drogensucht nicht mehr allein in den Griff zu bekommen ist. Wer mit einer drogenabhängigen Person zusammen ist, durchlebt zuweilen peinliche Situationen, für die Rechtfertigungen gefunden werden müssen. Darunter kann eine Partnerschaft stark leiden.

Haben Drogenabhängige Gefühle?

Wer Drogen nimmt, kann die Emotionen im Gesicht seines Gegenübers schlechter deuten. Das trifft vor allem dann zu, wenn es sich um negative Gefühle wie Zorn, Trauer oder Angst handelt.

Wie fühlen sich Angehörige von Suchtkranken?

Angehörige von Suchtkranken

Sie fühlen sich für den Zustand des suchtkranken Familienmitglieds mitverantwortlich und fühlen sich oft selbst körperlich und seelisch überlastet oder müde. Sie vernachlässigen ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse über einen längeren Zeitraum und isolieren sich.

Was ist typisch für eine Sucht?

Psychische Abhängigkeit

Zunehmend verliert der Sucht-Patient die Kontrolle über Zeitpunkt und Menge des Suchtmittel-Konsums. Es kommt zu Interessenverlust, Stimmungsschwankungen und Gleichgültigkeit. Beschönigung, Bagatellisierung und Verheimlichungstendenzen sind klassische Verhaltensweisen des Abhängigen.

Kann man eine Sucht heilen?

Im engeren Sinn ist die Erkrankung oder Störung "Substanzabhängigkeit" heilbar, da die Diagnose nicht mehr zu stellen ist, wenn im Verlauf von 12 Monaten nicht mindestens drei der sechs zur Diagnose führenden Kriterien (starker Wunsch oder Zwang, verminderte Kontrollfähigkeit, körperliches Entzugssyndrom, ...

Wie kommt man aus der Sucht?

Sechs unterschiedliche Stufen durchläuft ein suchtkranker Mensch üblicherweise, wenn er versucht, sich aus der Sucht zu befreien. Die Stufen heißen: (1) Absichtslosigkeit, (2) Absichtsbildung, (3) Vorbereitung, (4) Handlung, (5) Aufrechterhaltung und (6) Stabilisierung.

Wie ticken Süchtige?

Sucht ist ein Bewältigungsmechanismus

„[Süchtige] versuchen nicht sich gut zu fühlen, sie versuchen weniger zu fühlen. Sie wollen Stress, Angst, Depressionen und anderen Formen emotionaler Unbequemlichkeit entgehen und nutzen ihre Sucht, um genau das zu tun. “ Es ist jedoch nicht klar, wie Sucht tatsächlich auftritt.

Warum macht man sich von einem Menschen abhängig?

Warum kommt es zu emotionaler Abhängigkeit? Hinter einer emotionalen Abhängigkeit kann eine starke Verlustangst stehen. Diese Verlustangst kann auf vergangene Erfahrungen zurückzuführen sein. Es kann sich dabei um Kindheitserfahrungen handeln oder auch um Erfahrungen aus früheren Beziehungen.

Sind Süchtige selbst schuld?

«Suchtkranke sind nicht schuld an ihrer Sucht, es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und wir reden von einer Mitverantwortung.» - Spectra – Gesundheitsförderung und Prävention.

Wie können Angehörige Suchtkranken helfen?

Nehmen Sie sich auch in schwierigen Zeiten ab und zu Zeit für sich selbst und denken Sie daran, dass auch Sie als Angehöriger eines suchtkranken Verwandten ein Anrecht auf eigene Interessen haben: Treffen Sie sich mit guten Freunden, lesen ein spannendes Buch oder erlernen ein Musikinstrument!

Was ist eine Sucht merksatz?

Wenn jemand eine Erkältung hat, muss er husten und niesen. Wenn jemand eine Suchtkrankheit hat, verliert er oder sie die Kontrolle darüber, wie viel Alkohol oder Drogen er/sie zu sich nimmt. Wenn einer von deinen Eltern suchtkrank ist, heißt das nicht, dass er/sie ein schlechter Mensch ist.

Was ist die schlimmste Sucht?

Alkoholkonsum sinkt leicht

Im Jahrbuch Sucht werden jedes Jahr aktuelle Trends und Statistiken zu Süchten und Drogenkonsum analysiert. Legale Drogen wie Alkohol und Tabak verursachen demnach weiterhin die größten Suchtprobleme.

Wie verändert sich der Charakter durch Drogen?

Ihr Selbstwertgefühl ist angegriffen und sie haben Selbstmordgedanken. Zudem können einige Drogen bei chronischem Gebrauch die Persönlichkeit des Süchtigen erheblich verändern. Cannabiskonsumenten werden interesselos, antriebsarm, können sich schlecht konzentrieren und wirken nach außen hin wie entleert.

Kann man mit einem Kiffer eine Beziehung führen?

Mit jemandem zusammen zu sein, der ebenfalls kifft, hat den Vorteil, dass ich nur selten allein rauche. Meine Freundin und ich können uns abwechseln, wenn es darum geht, wer den nächsten Joint baut und Gras kaufen geht. Außerdem habe ich dadurch das Gefühl, dass mich meine Freundin genauso liebt, wie ich bin.

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