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Wie gefährlich sind Listerien in der Schwangerschaft?

Gefragt von: Horst-Dieter Blank  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Infektion in der Schwangerschaft
Wird Listeriose auf das ungeborene Kind übertragen, besteht die Gefahr vorzeitiger Wehen und damit das erhöhte Risiko einer Früh- oder Totgeburt. Zudem kann die Infektion beim Kind eine Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung (Sepsis) nach sich ziehen.

Bis wann sind Listerien in der Schwangerschaft gefährlich?

Fehl- und Frühgeburten können die Folge sein. Gegen Ende der Schwangerschaft ist die Gefahr der Übertragung auf das Kind besonders hoch. Die späte Form tritt zwei bis vier Wochen nach der Geburt des Kindes meist als Hirnhautentzündung auf.

Wie merkt man eine Listeriose in der Schwangerschaft?

Listeria-Infektion während der Schwangerschaft

Meist verläuft die Infektion mit leichten grippeähnlichen Symptomen (mäßigem Fieber, geringem Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen).

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit Listeriose in der Schwangerschaft zu bekommen?

Andererseits besteht kein Grund zur Panik: Die Listeriose ist auch unter Schwangeren immer noch sehr selten, man geht von etwa zwei Fällen pro 1000 Schwangerschaften aus.

Wie viele Schwangere haben Listeriose?

2019 wurden 24 Fälle von Listeriose bei Frauen zwischen 20 und 50 Jahren nachgewiesen [1]. 18 Fälle von Toxoplasmose wurden 2019 im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft gemeldet.

Listerien in der Schwangerschaft

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Wie schnell merkt man Listeriose?

Bei Listeriose in der Schwangerschaft beträgt die Inkubationszeit zwischen 17 und 67 Tagen. Ansonsten gesunde Menschen haben durch Listeriose meist milde Symptome wie leichtes Fieber. Die Gefahr einer schweren Erkrankung durch Listerien besteht vor allem für immungeschwächte Patienten.

Was tun bei Verdacht auf Listeriose?

Wenn Sie möglicherweise mit Listerien Kontakt hatten, Fieber über 38,1 °C haben und Symptome bekommen, die auf eine Listeriose hinweisen und auf keine andere Erkrankung zurückgeführt werden können, sollten Sie sich an Ihren Gynäkologen, Ihre Gynäkologin wenden. Zur Abklärung wird eine Blutkultur angelegt.

Wie viel kostet Listeriosetest?

Das wird gemacht: Ein einfacher Bluttest kann zeigen, ob die Mutter bereits immun gegen den Toxoplasmose-Erreger ist. Kosten: je nach Labor zwischen 17 und 21 Euro, bei begründetem Verdacht auf eine Infektion übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten.

Wo ist Listerien drin?

Listerien können aufgrund ihrer weiten Verbreitung in allen rohen Lebensmitteln vorkommen: Fleisch, Geflügel, Meerestieren, Speiseeis, Gemüse und Rohmilchprodukten. Bei unzureichender Erhitzung treten sie aber auch in Wurst, insbesondere Brühwurst und Kochschinken sowie in Weich- und halbfesten Schnittkäsen auf.

Wie viele Fälle Listeriose?

In den Jahren 2001 bis 2018 wurden für Deutschland insgesamt 8157 Listeriosen nach IfSG übermittelt, pro Jahr im Durchschnitt 453 Fälle; das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Inzidenz von 0,6 Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern. Darunter befanden sich 551 Fälle von Neugeborenen-Listeriose (7 %).

Warum kein Feta in der Schwangerschaft?

Vorsicht ist bei offen gelagertem Feta geboten, denn der kann die Ausbreitung von Erregern, auch Listerien, fördern. Auf Feta aus Feinkostabteilungen, Frischetheken und Restaurants sollte daher während der Schwangerschaft verzichtet werden.

Kann man Listerien sehen?

Woran erkennt man eine Listeriose? Die Listerien führen zu keiner Verderbnis des Lebensmittels. Daher kann man ihr Vorkommen an Wurst, Käse oder Salat weder riechen, noch sehen oder schmecken.

Wie kommen Listerien in den Kühlschrank?

Ob sich Listerien im Kühlschrank vermehren, hängt neben der Temperatur auch von anderen Faktoren wie dem pH-Wert und der Salzkonzentration in den Lebensmitteln ab. Grundsätzlich können sich Listerien in einem pH-Bereich zwischen 4,4 und 9,4 vermehren [2].

Wie kann man sich mit Listerien anstecken?

Erreger und Vorkommen

Listerien können auch im Kot von Tieren und sogar im Stuhl gesunder Menschen nachgewiesen werden. Eine Übertragung auf den Menschen findet hauptsächlich über den Verzehr von kontaminierten, nicht erhitzten bzw. im Verarbeitungsprozess re-kontaminierten tierischen Lebensmitteln statt ( z.

Was tötet Listerien ab?

Wenn Menschen an Listeriose erkranken, dann in der Regel, weil sie kontaminierte Lebensmittel gegessen haben. Die Bakterien lassen sich durch Kochen bei über 65 °C abtöten. Lebensmittel können jedoch auch nach der Herstellung mit Listerien kontaminiert werden (beispielsweise nach dem Erhitzen, noch vor dem Verpacken).

Wie kann man Listerien vermeiden?

Listerien sind echte Überlebenskünstler unter den Bakterien. Durchgaren an allen Stellen des Lebensmittels mit mehr als 70 °C für mindestens zwei Minuten tötet sie ab. Rohe tierische Lebensmittel, aber auch roh zu verzehrende fertig vorgeschnittene Gemüse und verzehrfertige Salate können eine Infektionsquelle sein.

Wie vermeide ich Listerien?

Kochen, Braten, Sterilisieren und Pasteurisieren tötet die Bakterien ab. In Lebensmitteln, die wenig Wasser, viel Salz oder Konservierungsstoffe enthalten oder sehr sauer sind (z.B. Sauerkraut, Mixed Pickles und Joghurt), ist eine Vermehrung nur noch verzögert oder überhaupt nicht mehr möglich.

Hat jeder Rohmilchkäse Listerien?

Daher sind in der korrekt pasteurisierten Milch keine Listerien mehr vorhanden. Die nicht wärmebehandelte Rohmilch dagegen weist höhere Keimgehalte auf. Ein Eintrag von Listerien in die Rohmilch erfolgt meist durch Kontamination über das Futter oder Fäkalien.

Warum Salat waschen Schwangerschaft?

Schutz-Strategien. Es gilt: Rohes Obst oder Gemüse vor dem Verzehr grundsätzlich gründlich waschen. "Wer auf Nummer sicher gehen will, schält es wenn möglich", rät Petra Hiller. Bei gekochtem oder gebratenem Gemüse ist die Gefahr, an einer Toxoplasmose oder Listeriose zu erkranken, äußerst gering.

Welche Desinfektionsmittel gegen Listerien?

Gefährliche Keime wie Listerien, E. coli, Salmonellen bis hin zu MRSA effektiv beseitigen mit Chlordioxid. Der bisher hauptsächlich industriell eingesetzte Wirkstoff Chlordioxid verfügt dabei gegenüber handelsüblichen Desinfektionsmitteln auf Chlor- oder Alkoholbasis über zahlreiche Vorteile.

Hat man bei Listeriose immer Symptome?

Erkrankt eine Schwangere an Listeriose, leidet sie eventuell an grippeähnlichen Symptomen. Manchmal verläuft die Listerien-Infektion auch völlig unbemerkt. Trotzdem ist die Infektion gefährlich.

Wie lange dauert eine Listerieninfektion?

Im Durchschnitt beträgt sie etwa drei Wochen. Schwangere Frauen zeigen in der Regel keine oder lediglich grippeähnliche Symptome. Allerdings können sie die Infektion an den Fötus weitergeben.

Hat man bei Listeriose immer Fieber?

Symptome der Listeriose

Von Listeriose Betroffene haben typischerweise Schüttelfrost, Fieber und Muskelschmerzen (ähnlich wie bei Grippe) in Verbindung mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Gewöhnlich gehen diese Symptome innerhalb von 1 bis 7 Tagen zurück.

Was ist Listeriose Schwangerschaft?

Listeriose wird durch Bakterien (Listerien) verursacht. Listerien können über verunreinigte Lebensmittel auf Menschen übertragen werden. Bei einem gesunden Erwachsenen verläuft die Infektion oft unbemerkt und folgenlos.

Wie häufig sind Listerien Infektionen?

Das BfR hat umfassende Verbrauchertipps in seinem Merkblatt „Schutz vor Lebensmittelinfektionen mit Listerien“ zusammengefasst. Die Anzahl der jährlich beim Robert Koch-Institut (RKI) erfassten Listeriosefälle in Deutschland hat seit 2009 deutlich zugenommen (von 396 auf 771 im Jahr 2017).

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