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Wie gefährlich ist ein oberschenkelbruch im Alter?

Gefragt von: Frau Prof. Hanna Hecht B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Neben der Häufigkeit eines Oberschenkelbruchs bei älteren Menschen sind die physischen und psychischen Folgen einer erlittenen Oberschenkelfraktur gravierender. Die Stabilisierung eines gebrochenen Oberschenkels ist schwieriger und es verbleiben oftmals chronische Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Warum sterben so viele Menschen nach einem Oberschenkelhalsbruch?

Durch das lange Liegen können auch Druckgeschwüre entstehen oder Harnwegsinfekte. Auch die Gefahr eines Delirs steigt, ein Zustand akuter Verwirrtheit. Deshalb führt ein Oberschenkelhalsbruch zu einer höheren Mortalitätsrate. Die Sterblichkeit ist nach einer solchen Verletzung hoch.

Ist ein oberschenkelbruch gefährlich?

Verläuft der Heilungsprozess ohne Komplikationen, ist die Prognose bei einem Oberschenkelbruch in der Regel gut. Restbeschwerden wie Schwellungen am Bein, Taubheitsgefühle oder Wetterfühligkeit im Bein können noch für einige Monate bestehen. Sie verschwinden aber meist wieder vollständig.

Wie lange muss man bei einem Oberschenkelbruch im Krankenhaus bleiben?

Während dem Spitalaufenthalt von ca. sechs Tagen wird eine Teilbelastung mit Gehen an Stöcken geübt. Bis zur vollständigen Heilung nach ca. 6 bis 8 Wochen darf das Bein nicht voll belastet werden.

Kann man mit einem Oberschenkelbruch noch laufen?

Wann das Bein wieder belastet werden darf, hängt von der Art des Oberschenkelbruchs ab. Eine heilgymnastische Übungsbehandlung trainiert die Muskulatur sowie das Gangbild und eine geringe Teilbelastung ist möglich. Der Patient darf sich jedoch zunächst nur mit Gehstützen fortbewegen.

Oberschenkelhalsbruch bei alten Menschen: OP, Risiken und Heilungschancen

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Wie hoch ist die Sterberate bei Oberschenkelhalsbruch?

Sterblichkeit bei Oberschenkelhalsbruch

Laut der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) liegt die Sterblichkeitsrate 30 Tage nach einem Oberschenkelhalsbruch bei älteren Patienten in Deutschland bei etwa zehn Prozent (s. Quelle 5).

Wann bricht ein Oberschenkelknochen?

Im Bereich des Schafts ist der Oberschenkelknochen sehr stabil. Er bricht nur, wenn starke Kräfte auf ihn einwirken (z.B. bei Autounfällen). Brüche im körpernahen Oberschenkelhals sowie in der Nähe des Kniegelenkes treten typischerweise bei älteren Menschen auf.

Wie schnell muss ein Bruch operiert werden?

Wie lange der Reparaturprozess dauert, hängt von der Verletzung an sich ab und davon, welcher Knochen betroffen ist. Außerdem heilen die Knochen von Kindern generell schneller, manchmal schon innerhalb von drei Wochen, bei Erwachsenen dauert es bis zu zwölf Wochen.

Wie lange Reha nach oberschenkelbruch?

Wie lange dauert die Oberschenkelhalsbruch-Rehabilitation? Bei der Mehrzahl der Krankenversicherungen dauert eine Oberschenkelhalsbruch-Reha drei Wochen, kann jedoch im Falle einer medizinischen Notwendigkeit auch verlängert werden. Die Antragstellung erfolgt durch den behandelnden Reha-Arzt.

Welche Probleme bringen oberschenkelhalsbrüche mit sich?

Die Herausforderung ist enorm: Mehr als zehn Prozent der Patienten sterben innerhalb der ersten 30 Tage nach einem Sturz. Und bis zu 20 Prozent der Gestürzten bleiben bettlägerig oder zumindest so gebrechlich, dass sie anschließend im Heim betreut werden müssen.

Welche Therapie nach oberschenkelbruch?

Krankengymnastik hilft dabei, die Beweglichkeit des Beines wiederherzustellen. Eine konservative Behandlung ist in den meisten Fällen jedoch nicht möglich. Die Behandlung erfolgt dann durch eine Operation. Der Arzt wählt je nach Ausgangslage zwischen unterschiedlichen Operationsmethoden.

Wie lange dauert es bis man nach einem Oberschenkelhalsbruch wieder laufen kann?

Wurde der Oberschenkelhalsbruch bei jungen Patienten mittels Osteosynthese behandelt, ist eine Teilbelastung für etwa sechs Wochen notwendig. Bei Implantation einer Hüftprothese darf der Patient sein Bein bereits am Tag nach der OP voll belasten.

Wie schlafen bei Oberschenkelhalsbruch?

Grundsätzlich wird beim Schlafen die Rückenlage mit leicht geöffneten Beinen empfohlen. Als Hilfsmittel dient hier der Anziehstock, speziell bei Strümpfen der Strumpfanzieher.

Wird ein Bruch sofort operiert?

Offene Brüche, Brüche mit Gelenkbeteiligung oder instabile Knochenbrüche werden fast immer operiert. Bestehen neurologische Ausfälle am verletzten Körperteil, wird ebenfalls operiert, um Nervenschäden zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln.

Was passiert bei unbehandelten Bruch?

Anders als bei einer geschlossenen Fraktur ist bei einer offenen Fraktur die Haut durchstoßen. Bei einer Verletzung mit Knochenbruch können auch schwerwiegende Verletzungen anderer Gewebe vorliegen, z. B. der Haut, von Nerven, Blutgefäßen, Muskeln und Organen.

Wie schmerzhaft ist ein Bruch?

Mediziner sprechen in diesem Fall auch von einer Fraktur (vom Lateinischen „fractura“ = Bruch): Es bilden sich zwei oder mehrere Bruchstücke, die manchmal auch gegeneinander verschoben sind. Knochenbrüche sind in der Regel sehr schmerzhaft und erfordern eine schnelle, ärztliche Behandlung.

Kann man mit einem Oberschenkelhalsbruch noch gehen?

Nach einem Oberschenkelhalsbruch kann ein Betroffener weder stehen noch gehen, er spürt starke Schmerzen in der Leistengegend. Auf der betroffenen Körperhälfte kann das Bein nach außen verdreht oder verkürzt sein.

Warum muss ein Oberschenkelhalsbruch so schnell operiert werden?

Denn mit der Wartezeit auf die OP steigt die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen. Viele werden erst bettlägerig und dann zum Pflegefall. Experten fordern deshalb, einen Oberschenkelhalsbruch ebenso schnell zu behandeln wie einen Schlaganfall.

Wie schmerzhaft ist ein Oberschenkelhalsbruch?

Ein Oberschenkelhalsbruch schmerzt teilweise sehr heftig, vor allem in der Hüfte und/oder der Leistengegend, die Schmerzen können aber auch bis zum Knie ausstrahlen. Das verletzte Bein kann nicht mehr ausgestreckt werden, außerdem kann der Patient weder gehen noch stehen.

Wie lange Reha nach Beinbruch?

Die Dauer des stationären Reha-Aufenthalts beträgt meist drei Wochen mit mindestens zwei-drei Behandlungseinheiten täglich (ausgenommen Sonntag). Wird der Antrag abgelehnt, können Sie innerhalb eines Monats schriftlich Einspruch dagegen einlegen.

Wer zahlt Anschlussheilbehandlung bei Rentnern?

Für Berufstätige übernimmt daher die gesetzliche Rentenversicherung in der Regel die Kosten der Reha, um eine vorzeitige Rentenzahlung zu vermeiden. Bei Rentner:innen hingegen trägt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für die Rehabilitation.

Wer kümmert sich um Reha nach OP?

Das Krankenhaus stellt fest, ob die AHB erforderlich ist. Der Sozialdienst des Krankenhauses hilft Ihnen, den Antrag zu stellen.

Wem steht eine Anschlussheilbehandlung zu?

Vier sozialmedizinische Voraussetzungen sind zu erfüllen, damit Sie Anspruch auf eine AHB haben: Rehabilitationsbedürftigkeit (Beurteilung durch Ihren Arzt / Ihre Ärztin im Krankenhaus) Rehabilitationsfähigkeit (in Bezug auf körperliche oder geistige Einschränkungen) Rehabilitationsprognose (Erfolgsaussichten)

Was kann man machen damit ein Bruch schneller heilt?

Hierzu gehören vor allem Kalzium, Magnesium, Kalium, Phosphor sowie Vitamin D. All diese Mikronährstoffe treiben den Knochenstoffwechsel an und bedingen sich gegenseitig. Zusätzlich nötig für eine rasche Heilung sind Vitamin C und Vitamin K.

Wie fühlt sich ein Bruch an?

Typischerweise bestehen beim Knochenbruch Symptome wie Schmerzen und Schwellung. Sie zählen allerdings zu den sogenannten unsicheren Frakturzeichen, im Gegensatz etwa zu Fehlstellungen einer Gliedmaße als sichtbares Frakturzeichen. Unsichere Frakturzeichen: Die Bewegung kann spontan ausgeführt werden.

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