Zum Inhalt springen

Wie funktioniert ein Turbolader beim Diesel?

Gefragt von: Elise Langer B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
sternezahl: 4.9/5 (4 sternebewertungen)

Bei der Abgasturboaufladung wird ein Teil Abgasenergie zum Antrieb einer Turbine genutzt. Diese würde sonst ungenutzt in die Umwelt entweichen. Auf der Welle des Turboladers ist gegenüber der Turbine ein Verdichter montiert. Dieser saugt die Verbrennungsluft an und führt sie in verdichteter Form dem Motor zu.

Wie wird der Turbo angetrieben?

Angetrieben wird der Abgasturbolader von den Motorabgasen, die mit hoher Geschwindigkeit und hohen Temperaturen von bis zu 950 °C auf die Turbinenschaufeln bzw. das Turbinenrad geleitet werden (rot). Das Turbinenrad treibt wiederum das montierte Verdichterrad an, das auf der gleichen Läuferwelle gelagert ist.

Wann springt der Turbo an?

Funktionsweise des Turboladers

Da die Abgasmenge jedoch erst bei 1.500 bis 2.000 Umdrehungen pro Minute erreicht wird, setzt auch ab dort erst der Turbo ein. Unterhalb dieser Grenze funktioniert der Turbomotor wie ein normaler Saugmotor.

Wie verdichtet ein Turbolader?

Die Turbine wird durch den Abgasstrom in Rotation versetzt und treibt über die Welle den Verdichter an, der Luft ansaugt und verdichtet. Die verdichtete Luft wird in den Motor geleitet. Durch den höheren Druck gelangt während des Ansaugtaktes eine größere Menge Luft in die Zylinder als bei einem Saugmotor.

Kann man auch ohne Turbolader fahren?

Experten raten davon ab, mit einem defekten Turbolader weiterzufahren. Ob Verlust der Motorleistung, pfeifende Geräusche, erhöhte Ölverbrauch, oder Rauchentwicklung – sobald Symptome eines Defekts am Turbolader erkannt wurden, sollte der Turbolader in einer Fachwerkstatt geprüft und ggf. repariert werden.

Funktionsweise eines Turboladers (Animation)

34 verwandte Fragen gefunden

Wie lange hält ein Turbolader beim Diesel?

Schäden an Turboladern sind schon seit Jahren der Graus aller Dieselfahrer. Manche Diesel-Turbos halten nur etwas mehr als 100.000 Kilometer. Auch bei Ottomotoren mit Turbolader kann nach einiger Zeit der Lader kaputtgehen. Dann wird es teuer.

Wie viel PS kriegt man mit einem Turbo?

Die Faustregel ist, dass ein Motor mit Turbo-Beatmung zwischen 40 % und 70 % Mehrleistung liefert. Bei der Montage eines Twin-Turbos kann die Motorleistung sogar fast verdoppelt werden.

Wie funktioniert ein Turbolader einfach erklärt?

Bei der Abgasturboaufladung wird ein Teil Abgasenergie zum Antrieb einer Turbine genutzt. Diese würde sonst ungenutzt in die Umwelt entweichen. Auf der Welle des Turboladers ist gegenüber der Turbine ein Verdichter montiert. Dieser saugt die Verbrennungsluft an und führt sie in verdichteter Form dem Motor zu.

Wie hoch ist der Ladedruck beim Diesel?

So arbeiten normale Ottomotoren mit Vorverdichtung häufig mit Lade-Überdrücken weniger als einem Bar. Diesel- und stärkere und/oder kleinere (Downsizing) Otto-Motoren mit Ladedrücken von 1 bar und mehr (beispielsweise VW Golf VI R: 1,2 bar).

Wie merkt man dass der Turbo kaputt ist?

HOHER ÖLVERBRAUCH IST EIN ANZEICHEN EINES TURBOSCHADENS

Stellen Sie den Motor plötzlich ab, ohne das Auto kalt zu fahren, wird der Turbolader nicht mehr ordnungsgemäß gekühlt. Das übrige Schmiermittel innerhalb der Ölzulaufleitungen verkokt und wird zu Ölkohle. Es kommt zu einem deutlich geringeren Durchflussvolumen.

Wie fährt man am besten einen Diesel?

Immer im höchstmöglichen Gang fahren, spart bis zu 30% der teuren Plörre. Früh hochschalten, Motor in niedrigen Drehzahlen fahren, dabei zügig beschleunigen - so ist es richtig. Beim Verbrauch aufgrund einer Fahrweise unterscheidet sich ein Diesel nicht von einem Benziner.

Was schadet dem Turbo?

Überhöhter Ladedruck kann zu schweren Schäden führen, da der Turbolader überbeansprucht wird. Hoher Ladedruck wird durch höhere Drehzahlen des Turbos erreicht. Jeder Turbolader hat eine maximale Drehzahl, welche nicht überschritten werden darf, sonst droht kapitaler Turbo- und Motorschaden!

Wieso haben Diesel einen Turbo?

Die Technik ist in den vergangenen Jahren weiterentwickelt worden und mittlerweile Standard bei Diesel- und Benzinmotoren. Der Vorteil von Turboladern: Der Leistungszuwachs ermöglicht den Einsatz kleinerer Motoren mit weniger Hubraum – die naturgemäß weniger Kraftstoff verbrauchen.

Wie kann ein Turbo kaputt gehen?

Ursachen
  • Nicht eingehaltene Wartungsintervalle (Ölwechsel) Bei überzogenen Wartungsintervallen haben die Additive im Motorenöl ihre Wirkung bereits verloren (besonders bei Long-Life-Öl). ...
  • Nicht eingehaltene Wartungsintervalle (Luftfilter) ...
  • Motorenöl. ...
  • Mangelnde Schmierung. ...
  • Motor/Turbolader warm fahren. ...
  • Heiß abstellen.

Was passiert wenn der Turbo kaputt geht?

Wenn der Turbolader bereits einen Lagerschaden erlitten hat werden die Geräusche und die Qualmentwicklung schlimmer je länger das Fahrzeug in Betrieb bleibt. Oftmals wird der Motor automatisch abgeregelt und wird durch die Notabschaltung vor kapitalen Motorschäden bewahrt.

Was passiert wenn der Ladedruck zu hoch ist?

Ist der Ladedruck zu hoch, werden die Schaufel so lange verstellt, bis wieder der richtige Druck erreicht wird. Wenn das nicht innerhalb einer bestimmten Zeit eingeregelt werden kann, kommt die Meldung Ladedruck ueberschritten.

Wie kann ich den Ladedruck erhöhen?

Um also den Ladedruck einzustellen, ab dem das Wastegate öffnet, kann man die Federvorspannung erhöhen beziehungsweise verringern oder eine härtere beziehungsweise weichere Feder einbauen. Fährt man das Wastegate ungeregelt, kann man nur einen festen Maximalladedruck einstellen.

Wie entsteht der Ladedruck?

Umluftventil (Abblasventil, Pop-Off-Ventil)

Bei geschlossener Drosselklappe im Schiebetrieb entsteht ein Staudruck durch die in Bewegung befindliche Luftsäule, der das Verdichterrad abbremst, was bei hohem Ladedruck auf Dauer zur Zerstörung des Turboladers führen kann.

Ist der Turbo ein Verschleißteil?

Ein Turbolader ist ganz sicher kein wirkliches Verschleißteil. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass nicht die Laufleistung ansich, sondern irgendetwas anderes ursächlich für dessen Ausfall/Beschädigung ist.

Was ist besser Saugmotor oder Turbo?

Wenn es um den Vergleich Sauger- und Turbomotor geht, nennen die meisten als Hauptunterschied den Sound. Ein Sauger ist deutlich lauter und aggressiver als ein Turbo. Das wiederum hängt mit der Funktionsweise zusammen.

Warum wird der Hubraum immer kleiner?

Die Autohersteller setzen zunehmend auf Motoren mit weniger Zylindern und Hubraum. Das Ziel: Verbrauch und CO2-Emissionen zu reduzieren, um die Richtlinien der EU einzuhalten. Nach 2020 dürfen alle neuen Pkw maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen - derzeit sind es 130 Gramm.

Wie viel kostet ein Turbo Wechsel?

Was kostet der Wechsel eines Turboladers? Zuerst die schlechte Nachricht: Beim Wechsel eines Turboladers müssen Sie mit Kosten zwischen 1.500 und 3.000 Euro rechnen.

Wie viel kostet ein Turbolader?

Je nach Fahrzeugmodell kostet ein neuer Turbolader zwischen 1000 und 2500 Euro. Dieser große Preisunterschied kommt daher zustande, weil für größere Motoren auch größere Turbolader benötigt werden. Die Arbeitszeit für den Austausch des Turboladers beläuft sich auf etwa 4,0 bis 6,5 Stunden.

Welche Aktionen können die Lebensdauer eines Turboladers verlängern?

Belaste den Motor bei Minusgraden für die ersten 5 Minuten der Fahrt nicht zu sehr. Gib dem Öl Zeit, sich richtig zu erwärmen. Ersetze Verbrauchsmaterialien rechtzeitig. Verunreinigter Ölfilter und verschmutztes Öl enthalten Partikel, welche hier den abrasiven Verschleiß der Elemente im Inneren des Turboladers erhöhen.

Vorheriger Artikel
Was wurde im April 1919 abgeschafft?
Nächster Artikel
Was bewirkt Cola und Salzstangen?