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Wie funktioniert die Gegenkonditionierung?

Gefragt von: Hans-Martin Münch  |  Letzte Aktualisierung: 4. Juli 2023
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Bei der Gegenkonditionierung wird ein für das Individuum als bedrohlich eingestufter Reiz mit einem positiv empfundenen Reiz kombiniert. Das Ziel: die zuvor als negativ erlebte Emotion durch eine positive zu ersetzten.

Was ist der Unterschied zwischen einer klassischen und Operanten Gegenkonditionierung?

Die Verbindung dieser Reize kann durch Training (zu Beispiel eine Gegenkonditionierung ) verstärkt, verändert oder wieder gelöscht werden. Zwei Dinge (Reize) geschehen gleichzeitig - das Gehirn verbindet sie. Als operantes Konditionieren bezeichnet man eine Änderung des Verhaltens durch Belohnung oder Bestrafung.

Wie könnte man eine klassische Konditionierung rückgängig machen?

Im klassischen Konditionieren kommt es zu Löschung der konditionierten Reaktion, wenn auf den CS auf Dauer der UCS nicht mehr folgt. Das konditionierte Verhalten wird schwächer und verschwindet mit der Zeit wieder. Im operanten Konditionieren wird das Verhalten gelöscht, wenn es auf Dauer nicht mehr verstärkt wird.

Wie funktioniert die klassische Konditionierung?

Bei der klassischen Konditionierung lernt ein Tier oder ein Mensch eine bestimmte Reaktion (Bedingte Reaktion / CR) auf einen gewissen Reiz (Bedingter Stimulus / CS). Dazu wird der zuvor noch neutrale Reiz (NS) mit einem Reiz, der die konditionierte Reaktion natürlich auslöst kombiniert.

Wie funktioniert systematische Desensibilisierung?

Der praktische Ablauf der systematischen Desensibilisierung ist übersichtlich strukturiert: Mittels einer Verhaltensanalyse werden die Angstsituationen eines Patienten exploriert und dann bezüglich ihres subj ektiven Erregungsgrades aufsteigend in Form einer Angsthierarchie geordnet.

Silvestertraining durch Desensibilisierung und Gegenkonditionierung

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Was ist der Unterschied zwischen Hyposensibilisierung und Desensibilisierung?

Desensibilisierung: Endlich allergiefrei werden. Die Desensibilisierung, auch Hyposensibilisierung genannt, eignet sich für Menschen, die auf harmlose Substanzen aus ihrer Umwelt überempfindlich reagieren. Allergien heilen kann die Therapie nicht, allerdings kann dadurch ein langsames Gewöhnen an das Allergen gelingen.

Wie lange hält eine Desensibilisierung an?

Meistens dauert eine komplette Hyposensibilisierung etwa drei Jahre, bei Insektengiftallergie bis zu fünf Jahre. Wichtig für den Erfolg ist, dass die Behandlung kontinuierlich durchgehalten wird.

Welche Arten der Konditionierung gibt es?

  • Konditionierung ist eine Lerntheorie (experimentell belegt) auf Basis des Reiz-Reaktions-Modells.
  • Klassische Konditionierung (Reiz und Reaktion) und Operante Konditionierung (Reiz, positiver oder negativer Verstärker, Reaktion) sind zwei zu unterscheidende Konditionsverfahren.

Was ist Konditionierung einfach erklärt?

Konditionierung: das Erlernen eines bestimmten Reiz-Reaktions-Musters: Auf einen bestimmten Reiz hin erfolgt eine entsprechende Reaktion. Bei der klassischen Konditionierung läuft der Lernvorgang in der Weise ab, dass ein ursprünglich neutraler Reiz zum Schlüsselreiz für eine bestimmte Verhaltensweise wird (z. B.

Kann man sich selbst Konditionieren?

Auch Sie können sich konditionieren – indem Sie negative Glaubensmuster durch positive ersetzen. Denn Verhaltensforscher wissen inzwischen, dass es so genannte „positive Verstärker“ gibt, die den Lerneffekt der Konditionierung drastisch steigern können.

Ist Konditionierung gut oder schlecht?

Konditionierung findet in erster Linie beim Lernen und der Erziehung Anwendung. Kritiker empfinden die Betrachtungsweise der Konditionierung als zu einseitig, weil zu viele andere Formen des Lernens dabei außer acht gelassen werden oder sogar gefährlich, wenn Lernen in Dressur ausartet.

Warum weint die Marie?

Statt Angstverhalten (Weinen) soll Marie eine freudige Reaktion auf Frau Grobe zeigen.  Übertragen Sie das Schema gemeinsam (bei EA: Übertragen Sie das Schema…) auf die neu zu erlernende Reaktion (Freude statt Weinen).

Können Menschen konditioniert werden?

Als Konditionierung bezeichnet man in der Lernpsychologie den Vorgang, bei dem sich ein Mensch eine bestimmte Verhaltensweise durch einen Lernprozess aneignet. Die Lerntheorie des Konditionierens stammt aus dem Behaviorismus.

Welche vier Lerntheorien gibt es?

Eine gängige Unterteilung, die auch im Kontext des Lernens mit Neuen Medien häufig anzutreffen ist, ist die in behavioristische, kognitivistische und konstruktivistische Lerntheorien.
  • Behaviorismus. ...
  • Kognitivismus. ...
  • Konstruktivismus. ...
  • Weitere Informationen.

Wie funktioniert die Skinner Box?

Bei einem Experiment von B.F Skinner wurden Ratten in einer Box, der sogenannten Skinnerbox, mit Hilfe eines Hebels unterschiedlich konditioniert. Das Drücken des Hebels war die gewünschte Verhaltensweise. Auf das Betätigen des Hebels folgten in verschiedenen Versuchsreihen jeweils unterschiedliche Konsequenzen.

Was ist positive und negative Verstärkung?

positive Verstärkung: Verhaltensweisen werden gezeigt, weil eine angenehme Konsequenz darauf folgt. negative Verstärkung: Verhaltensweisen werden gezeigt, da eine unangenehme Konsequenz verringert, vermieden oder beendet wird.

Ist Konditionierung Manipulation?

In der Erziehung tritt die klassische Konditionierung in der Regel nicht in der Form auf, dass die oder der Erziehende dem Kind absichtlich einen natürlichen und einen neutralen Reiz präsentiert, denn eine absichtliche klassische Konditionierung wäre schlicht die Manipulation eines Menschen, da durch solche ...

Wie lange dauert Konditionierung?

Zeitspanne kann man da nicht sagen. Bei meinen hat es bei ca. 3-4 x ein paar Minuten Konditionieren üben pro Tag so ca. 3 Tage gebraucht, bis ich mir sicher war, dass sie es kapiert haben.

Kann man Kinder Konditionieren?

Ein Kind lernt, dass ein bestimmtes Verhalten eine Belohnung zur Folge hat. Die Konditionierung funktioniert also immer dann, wenn der Anreiz groß genug ist, so und nicht anders zu handeln.

Was ist eine negative Bestrafung?

Indirekte Bestrafung – Strafe Typ II (auch „negative“ Bestrafung) liegt vor, wenn aufgrund des operanten Verhaltens ein zuvor vorliegendes Ereignis beendet wird und damit die Verhaltensrate abnimmt. In der „Skinner-Box“ bekommt die Ratte auf Hebeldruck kein Futter mehr, wie noch zuvor.

Was ist der Unterschied zwischen negativer Verstärkung und Bestrafung?

durch das Ausbleiben unangenehmer Konsequenzen (Negative Verstärkung) belohnt. Unerwünschte Verhaltensweisen werden durch unangenehme Konsequenzen (Positive Bestrafung) bzw. durch das Ausbleiben angenehmer Konsequenzen (Negative Bestrafung) unterdrückt.

Was ist ein Beispiel für negative Verstärkung?

negative Verstärkung, Form der Verstärkung, die dadurch zustande kommt, daß nach einem bestimmten Verhalten eine unangenehme, aversive Konsequenz (z.B. Elektroschock, Strafe) unterbleibt. D.h., das Ausbleiben der negativen Konsequenz eines Verhaltens wirkt belohnend.

Wie viel kostet eine Desensibilisierung?

Der gewünschte langfristige Erfolg bleibt dann jedoch aus, die Therapie muss in den folgenden Jahren neu begonnen werden, wertvolle Zeit in der Behandlung der Allergie ist verloren gegangen und hohe unnütze Kosten verursacht worden (immerhin kostet eine Hyposensibilisierung über drei Jahre etwa 1.800 Euro).

Was spricht gegen eine Hyposensibilisierung?

Die häufigsten Ausschlusskriterien bei der Hyposensibilisierung sind: schwerwiegende allergische Reaktionen (etwa Anaphylaxie) in der Vergangenheit. aktuelle Krebserkrankung. Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Einnahme von Beta-Blockern.

Warum kein Alkohol bei Hyposensibilisierung?

Vor und nach der Behandlung empfehlen wir Ihnen keinen Alkohol zu trinken und keine schwer verdaulichen Mahlzeiten zu essen. Durch diese einfachen Maßnahmen können Sie das Risiko einer Überreaktionen und von Nebenwirkungen minimieren.