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Wie funktioniert die Direktvermarktung von Strom?

Gefragt von: Frau Dr. Katja Sauter MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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In der Direktvermarktung wird der eingespeiste Strom nicht mehr an den Netzbetreiber geliefert, sondern an einen Direktvermarkter. Von ihm erhält der Anlagenbetreiber den durchschnittlichen Börsenpreis. Den Differenzbetrag zwischen EEG-Vergütung und dem MarktwertSolar gleicht der Netzbetreiber aus (Marktprämie).

Wie kann ich meinen Strom direkt vermarkten?

Die Direktvermarktung ist der direkte Verkauf von erzeugtem Strom aus Erneuerbaren Energien (Solar, Wind, Biogas und Wasser) an der Strombörse. Die Vermarktung erfolgt entweder durch den Anlagenbetreiber selbst oder erlösoptimiert und professionell durch einen Dienstleister, einem sogenannten Direktvermarkter.

Was zahlt der Direktvermarkter?

Was ist eigentlich Direktvermarktung

Der Direktvermarkter zahlt Ihnen die erzielten Strombörsenerlöse (Marktwert) abzüglich eines Dienstleistungsentgelts. Zusätzlich erhalten Sie von Ihren zuständigen Verteilnetzbetreiber die Marktprämie.

Wie verdient ein Direktvermarkter Geld?

Da die Börsenerlöse in der Regel nicht ausreichen, um die Anlagen zu refinanzieren, wird zusätzlich eine Marktprämie ausgezahlt. Der Anlagenbetreiber erhält vom Direktvermarkter eine Mischung aus Börsenerlös und Marktprämie abzüglich einer Provision für den Direktvermarkter.

Was ist der Unterschied einer festen Einspeisevergütung und der Direktvermarktung?

Direktvermarktung erneuerbarer Energien ist eine in Deutschland seit 2012 geförderte Form der Vermarktung erneuerbarer Energien. Energieerzeuger sind hier gehalten, den produzierten Strom selbst am Markt zu verkaufen, statt zu einer festen Einspeisevergütung an einen gesetzlich vorgegebenen Käufer.

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Kann ich meinen Strom meinem Nachbarn verkaufen?

Der Betreiber der Solaranlage kann so überschüssigen Solarstrom an seinen Nachbarn verkaufen und höhere Einnahmen generieren als durch die reine Netzeinspeisung. Der Nachbar ohne eigene Erzeugungsanlage kann den Solarstrom günstiger beziehen als Graustrom aus der Steckdose. Somit können beide Seiten profitieren.

Wie hoch ist der Strompreis bei Direktvermarktung?

Der Trend vergleichsweise hoher Preisunterschiede im Bereich der 90 Prozent häufigsten Strompreise aus Q2/2021 setzt sich in Q3/2021 fort. So lagen etwa im Juli und August 2021 je- weils 90 Prozent der Strompreise zwischen rund 44 und 110 EUR/MWh (Juli) bzw. 122 EUR/MWh (August).

Wie funktioniert Direktvermarktung EEG?

In der Direktvermarktung erfolgt die Abgabe des Stroms nicht an den Netzbetreiber, sondern an einen Direktvermarkter. Die EEG-Direktvermarktung folgt dem sogenannten Marktprämienmodell: Vom Direktvermarkter erhalten Anlagenbetreiber jeden Monat den Marktwert. Vom Netzbetreiber erhalten sie die Marktprämie.

Wer zahlt die Marktprämie aus?

Der Netzbetreiber zahlt dem Anlagenbetreiber die Marktprämie. Gemeinsam entsprechen beide Zahlungsströme immer der Höhe des anzulegenden Werts. Dieser anzulegende Wert ist im EEG definiert und garantiert dem Anlagenbetreiber eine fixe Vergütung über 20 Kalenderjahre.

Warum Direktvermarktung?

Die Direktvermarktung ermöglicht es seine Fähigkeiten und Interessen zu verwirklichen und sein Hobby zum Beruf zu machen. Man kann vermarkten was man möchte und wie man es möchte ohne irgendwelche Absatzmengen, Produktvorgaben oder Knebelverträge und ist somit sein eigener Chef.

Kann ich meinen PV Strom selbst verkaufen?

Eigentümer privater Photovoltaikanlagen haben das Recht, Strom, den sich nicht selbst nutzen, in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Für diese Leistung erhalten sie vom Netzbetreiber eine entsprechende Einspeisevergütung – Anlagenbetreiber verkaufen ihren Strom also an den Netzbetreiber.

Kann ich meinen selbst erzeugten Strom verkaufen?

Eigentümern von Photovoltaikanlagen können damit ihren Strom an der Energiebörse direkt vermarkten. Bereits ab einer Leistung von einem Kilowatt können Hauseigentümer die Dienstleistung in Anspruch nehmen und ihren Photovoltaik-Strom direkt vermarkten.

Wer kauft überschüssigen Strom?

Der überschüssige Solarstrom kann beispielsweise an die öffentlichen Stromlieferanten verkauft werden: Netzeinspeisung, das Wort ist Ihnen sicher schon einmal im PV-Zusammenhang begegnet.

Was mache ich mit zu viel produzierten Strom?

Bevor überschüssiger Solarstrom schlichtweg weggeschmissen wird, ist es aber sinnvoller, ihn in einer Batterie zu speichern und dann später selbst zu verbrauchen. Verschiedene Solarfirmen entwickeln gerade Batteriesysteme mit Hochdruck. Meist sind Batteriespeicher für einen wirtschaftlichen Einsatz aber noch zu teuer.

Kann ich meinen PV Strom an der Börse verkaufen?

Um Ihren selbsterzeugten Strom an der Börse verkaufen zu dürfen, bedarf es einer Börsenzulassung, die der Direktvermarkter für Sie übernimmt. Der Direktvermarkter berücksichtigt ihren Eigenverbrauch und vermarktet lediglich den überschüssigen erzeugten Strom an der Börse.

Wie funktioniert die Marktprämie?

Die Marktprämie erhält man vom Netzbetreiber und errechnet sich aus der Differenz zwischen dem anzulegenden Wert und dem Marktwert, den der Direktvermarkter auszahlt.

Wie funktioniert Marktprämie?

Die Marktprämie ist die Differenz zwischen dem anzulegenden Wert und dem monatlichen Durchschnittspreis für Strom an der Börse. Anzulegender Wert = Beim sogenannten “anzulegenden Wert” handelt es sich um den Wert, der bei Ausschreibungen für Photovoltaikanlagen ermittelt wurde.

Wie hoch ist die Marktprämie?

für das Jahr 2018 4,515 ct/kWh, für das Jahr 2019 3,776 ct/kWh, für das Jahr 2020 2,879 ct/kWh. für das Jahr 2021 9,562 ct/kWh.

Wie wird der Marktwert Solar berechnet?

Der Referenzmarktwert wird in ct/kWh angegeben und errechnet sich aus dem Strompreis der jeweiligen Stunde multipliziert mit der Einspeisemenge an PV-Strom in dieser Stunde; diese Erlöse werden monatlich gemittelt.

Wie funktioniert das mit der Einspeisevergütung?

Wer Strom aus Photovoltaik erzeugt und in das öffentliche Stromnetz einspeist, bekommt nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine Einspeisevergütung. Das heißt, pro Kilowattstunde Solarstrom bekommt er einen festgelegten Betrag. Diese Einspeisevergütung für PV-Strom wird über einen Zeitraum von 20 Jahren gezahlt.

Was versteht man unter dem Begriff Direktvermarktung?

Direktvermarktung steht für: Direktvertrieb, Verkauf direkt an den Endverbraucher. Direktvermarktung erneuerbarer Energien, Verkauf von Strom durch die Energieerzeuger selbst. Landwirtschaftliche Direktvermarktung, Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten durch den Erzeuger selbst.

Was kostet 1 Kwh Strom 2022?

Strom hat in Deutschland einen stolzen Preis: 37,14 Cent kostete eine Kilowattstunde im April 2022, wenn Du 3.500 Kilowattstunden im Jahr beziehst. Im Jahr 2000 waren es noch rund 14 Cent. Das geht aus einer Analyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor.

Kann man PV Strom verschenken?

Das nützt zwar der Energiewende und dem Geldbeutel, ressourcenschonender ist aber ein Weiterbetrieb. Option 3 – den Solarstrom zu verschenken und ohne Entschädigung ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen – ist rechtswidrig und daher keine Alternative. Gesetzgeber und Netzbetreiber fürchten ein „wildes Einspeisen“.

Was passiert mit Solaranlage bei Stromausfall?

Was passiert mit Photovoltaik bei Stromausfall? Registriert der Wechselrichter einen Stromausfall des öffentlichen Netzes, schaltet er auch die Photovoltaikanlage automatisch ab. Das passiert zum Schutz, zum Beispiel, falls Arbeiten am Netz durchgeführt werden.

Werden PV-Anlagen 2023 teurer?

Damit haben erneuerbare Energien bei Abwägungsentscheidungen Vorfahrt. Zudem steigt von Samstag (30. Juli) an gemäß des EEG 2023 die Photovoltaik-Vergütung für alle neuen Dachanlagen. Dies sind nur erste Beschleunigungs-Maßnahmen, die mit dem novellierten Erneuerbaren Energien-Gesetz (EG) einhergehen.

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