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Wie funktioniert die Bremse beim Zug?

Gefragt von: Ortwin Fink-Graf  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Jedes Rad eines Zuges hat eine eigene Bremse. Ein Zug bremst aber nicht mit einem Draht wie das Fahrrad oder das Auto, sondern mit Druckluft. Wenn der Zug bremsen soll, lässt der Lokführer über das Brems-Ventil die Luft aus der Leitung, die durch den ganzen Zug führt. Dadurch legen sich die Bremsen an.

Wie funktioniert eine Bremse beim Zug?

Die meisten Bremsen der Güterzüge funktionieren mit Druckluft. Diese wird an der Zugspitze von einem Kompressor erzeugt und wird dann über eine durchgehende Leitung in die Bremssysteme der Wagen gepumpt. Beträgt der Druck in dieser Leitung 5 Bar, sind im Normalfall die Bremssysteme betriebsbereit und die Bremsen lose.

Welche Bremsen gibt es beim Zug?

Bei Triebfahrzeugen und Triebzügen unterstützt die elektrodynamische Bremse (Rekuperationsbremsen und Widerstandsbremsen) (Bremsstellung P+E, R+E oder R+E160) die Druckluftbremse des Zuges. Dieselhydraulisch angetriebene Fahrzeuge sind oft mit einer hydrodynamischen Bremse (Bremsstellung R+H) ausgerüstet.

Wie bremst eine S Bahn?

Um die Bremsen zu lösen, muss der Lokführer über eine Winde ein Seil spannen, das über die Dächer des gesamten Zuges geführt ist. Reißt dieses Seil, so wird der Zug automatisch gebremst. Damit erfüllt die Heberleinbremse auch heute noch die grundlegende Anforderung an eine Zugbremse.

Wie bremst der ICE?

Für den ICE wurden mehrere Bremssysteme kombiniert. Neuartig ist dabei die „Wirbelstrombremse“. Durch elektromagnetische Energie wird mit ihr eine äußerst günstige Bremsleistung erzielt. Gleichzeitig arbeitet sie ohne Reibung und somit verschleißfrei.

Was bedeutet eigentlich: "Indirekte Bremse"?

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Wie lange dauert es bis ein Zug bremst?

So ein Zug ist sehr groß, schwer und schnell. Deshalb hat er einen langen Bremsweg. Selbst wenn der Lokführer eine Vollbremsung macht, rollt der Zug oft noch über 1.000 Meter (= 1 Kilometer), bis er zum Stehen kommt. Bei einem Auto ist der Bremsweg viel kürzer.

Hat ein Zug ABS?

Ein mit ABS ausgerüstetes Fahrzeug bleibt auch bei Vollbremsung auf glatter Fahrbahn richtungsstabil und lenkbar, da die Räder nicht blockieren (Ausnahme: Offroad-ABS). Bei Zügen und Sattelzügen verhindert das ABS-System außerdem ein Einknicken des Anhängers bzw. des Aufliegers bei einer Vollbremsung.

Warum kann ein Zug nicht Bremsen?

Ein Zug bremst aber nicht mit einem Draht wie das Fahrrad oder das Auto, sondern mit Druckluft. Wenn der Zug bremsen soll, lässt der Lokführer über das Brems-Ventil die Luft aus der Leitung, die durch den ganzen Zug führt.

Was passiert wenn man Notbremse zieht?

Cool bleiben und mit dem/der Lokführer:in sprechen

Aber viel wichtiger ist erst einmal zu wissen: Wer die Notbremse zieht, wird über die Sprechstelle sofort mit dem/der Lokführer:in verbunden. Denn er bzw. sie muss wissen, was der Grund für den Notfall ist.

Für was ist die Notbremse im Zug?

Man darf im Zug die Notbremse ziehen, wenn eine akute Gefahr besteht, die nur durch den sofortigen Halt des Zuges abgewendet werden kann. In anderen Notsituationen, etwa bei medizinischen Notfällen, sollten Fahrgäste stattdessen zunächst über den Notruf das Zugpersonal informieren.

Wie funktioniert die Druckluftbremse?

Tritt der Fahrer das Bremspedal wird zuvor erzeugte Druckluft durch eine Legion an Schläuchen und Ventilen zu den Radbremsen geleitet. Dort presst die Druckluft die Bremsklötze über Membranen oder Kolben auf die Scheiben. Dieser Überdruck in den Bremsen entweicht beim Lösen mit einem Zischen.

Welche Kräfte wirken an Radbremsen beim Bremsen?

Die Bremswirkung eines Fahrzeugs bemisst sich an seiner Abbremsung. Diese wird bei Radbremsen von der Haftung zwischen Rad und Schiene begrenzt. Beim Bremsvorgang wirken an den Rädern zwei Kräfte: die Haftkraft und die Bremskraft.

Wie funktioniert die automatische Lastabbremsung?

Sie verhindert ein Überbremsen bei geringer Zuladung und wirkt zu schwacher Bremskraft bei beladenen Fahrzeugen entgegen. Wenn bei gleichbleibender Bremskraft das Fahrzeuggewicht durch die Beladung zunimmt, verringert sich die Bremswirkung.

Wann darf die direkte Bremse benutzt werden?

Zusatzbremse Die direkte Bremse auf Triebfahrzeugen dient nur zur Abbremsung der Lok, speziell beim Rangieren. Sie ist nicht durchgehend (wirkt nur auf das Tfz), ist nicht selbsttätig (wirkt nur nach Betätigung des Zusatzbremsventiles) und ist direkt wirkend.

Was ist eine durchgehende Bremse?

Durchgehende Bremse

Bei einer durchgehenden Bremse werden die Bremsen von Zugfahrzeug und Anhänger von einer einzigen Energiequelle (Fußkraft oder Druckluft) und einer einzigen Betätigungseinrichtung (Bremspedal) betätigt.

Was für Bremsen gibt es?

Man unterscheidet zwischen zwei Arten an Bremssysteme: Scheiben- und Trommelbremse. Gegenwärtig sind die Bremssysteme mit Scheibenbremse und noch selten mit Trommelbremsen versehen. Bremsscheiben haben eine deutlich bessere Bremskraft.

Warum sind Züge so schwer?

Bei ausreichender Leistung beschleunigen (und bremsen) also etwa ein halb so schwerer Triebwagen genauso wie ein doppelt so schwerer Triebwagen. Spart man also Masse ein, dann verbraucht der Triebwagen weniger Energie, ohne daß sich die Performance ändert. Aus diesem Grund sind Triebwagen häufig Leichtbau.

Was kostet es wenn man die Notbremse zieht?

Wenn Sie die Notbremse ziehen, ohne dass eine Gefahr besteht, müssen Sie in der Regel ein Bußgeld in der Höhe von 200 Euro zahlen. Sollte es sogar so weit kommen, dass sich andere Zugpassagiere aufgrund des abrupten Stopps verletzen, müssen Sie außerdem für die entstehenden Kosten aufkommen.

Was ist der schnellste Zug auf der Welt?

1. Der schnellste Zug der Welt – Der Shinkansen L0: 603 km/h.

Wie fährt ein Zug ohne Oberleitung?

Angetrieben wird der Zug von Elektromotoren. Das Fahrzeug kann so vollkommen unabhängig von einer Oberleitung elektrisch fahren, benötigt aber eine Wasserstoff-Tankinfrastruktur. Im Betrieb stoßen diese Züge nichts weiter als Wasserdampf und Kondenswasser aus.

Ist auf Schienen Strom?

Zusätzlich zu den Oberleitungen werden die Züge auch durch die Gleise mit Strom versorgt. Eine Spannung von etwa 10 Volt fließt so durch die Gleise. Wer ein Gleis berührt, spürt zunächst nichts Ungewöhnliches.

Wie viel Prozent der Züge sind elektrisch?

61 % des Schienennetzes sind elektrifiziert

Das bundesdeutsche Streckennetz weist aktuell einen Anteil von rund 61 % elektrifizierter Strecken auf.

Warum haben Züge einen langen Bremsweg?

Bei Zügen ist die Bremsverzögerung ca. 1 m/s², was sich durch die geringere Reibung zwischen den Metalloberflächen Rad und Schiene ergibt. Bei gleicher Anfangsgeschwindigkeit ist der Bremsweg eines Zuges etwa um den Faktor zehn länger als der eines Autos.