Zum Inhalt springen

Wie funktioniert der Blitzschutz?

Gefragt von: Bert Fleischer  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
sternezahl: 4.7/5 (33 sternebewertungen)

„Auffangen und sicher ableiten“ ist das Grundprinzip jeder Blitzschutzanlage. Beim Äußeren Blitzschutz wird der Blitzstrom von Fangeinrichtungen auf mehrere Strompfade aufgeteilt und über Ableiter vom Dach an der Wand entlang Richtung Boden und somit in Richtung der Erdungsanlage geleitet.

Wie funktioniert der Blitzableiter?

Wie funktioniert ein Blitzableiter? Ein Blitzableiter schützt ein Gebäude und die darin lebenden Menschen. Er besteht aus einer Auffangeinrichtung, in die der Blitz direkt einschlägt und einer Fangleitung, die die elektrische Entladung weiterleitet zur Gebäudeleitung und von dort zur Erdleitung.

Wie wird ein Blitzableiter geerdet?

Das Erdungsmaterial besteht hierbei aus Kupfer oder verzinktem Stahl und wird noch während der Rohbauphase ringförmig im Fundament angeordnet. Dies geschieht mittels metallischer Klemmen, die die Erdung im Abstand von zwei Metern mit der Bewehrung verbinden.

Warum gibt es keine Blitzableiter mehr?

Heute wird auf Blitzableiter oft aus zwei Gründen verzichtet: Erstens, weil sie teuer sind und die Anbringung aufwendig ist. Der Blitzableiter muss nämlich in einem Betonfundament verankert sein, um die Spannung in die Erde zu leiten. Zweitens sind sie nicht bei allen Häusern notwendig.

Wo wird der Blitzschutz angeschlossen?

Hauptmaßnahme des inneren Blitzschutzes ist der Potentialausgleich, in den alle äußeren leitenden Teile und eingeführten Leitungen eingebunden werden. Rohrleitungen und Kabelabschirmungen (passive Elemente) werden direkt an den Potential ausgleich angeschlossen.

Wie funktioniert ein Blitzschutz? | Guggisberg Bern

20 verwandte Fragen gefunden

Wie tief muss Blitzschutz sein?

Er sollte vorzugsweise in einer Mindesttiefe von 50 cm und 1 m entfernt von Außenwänden verlegt werden. Als Material darf hier nur V4A (Werkstoffnummer 1.4571) zum Einsatz kommen.

Wer kontrolliert den Blitzschutz?

Nach einem Blitzschlag erstattet der Eigentümer Meldung an die GVZ. Der Blitzschutzaufseher überprüft in der Folge die Funktionstüchtigkeit des Blitzschutzsystems. Vorgeschriebene Blitzschutzsysteme werden in der Regel alle 10 Jahre durch den Blitzschutzaufseher kontrolliert.

Wie sicher ist man in einem Haus ohne Blitzableiter?

Trifft der Blitz in ein Haus, an dem kein Blitzableiter vorhanden ist, fließt der Strom durch Armierungen, Wasser- und Stromleitungen zur Erde. Die Wände können im Bereich der Leitungen aufplatzen. Menschen, die sich in der Nähe der betroffenen Teile aufhalten, sind in Lebensgefahr.

Was tun bei Gewitter im Haus ohne Blitzableiter?

In Gebäuden ohne Blitzschutzsystem sollten bei nahendem Gewitter bestimmte Verhaltensregeln beachtet werden: den Kontakt mit allen metallenen Leitungen meiden, die von außen ins Haus führen: Wasser-, Gas-, Strom- und Telefonleitung, Fernwärmeversorgung, Antennenkabel. nicht duschen oder baden.

Welche Häuser brauchen einen Blitzableiter?

Generell gilt eine Pflicht für Blitzableiter nur für bestimmte Gebäudearten: Häuser, die höher als 20 Meter sind. Häuser, die auf einer Bergkuppe gebaut und zugleich freistehend sind. ältere Gebäude mit Strohdach, Holzdach oder Reetdach.

Was passiert mit dem Blitz im Boden?

Blitze gleichen bei einem Gewitter den Unterschied der elektrischen Spannung zwischen Wolken und dem Boden aus. Häufig schlagen sie direkt ins Erdreich ein. Dabei verteilt sich ein Teil der elektrischen Kraft überirdisch, das meiste geht durch den Blitzkanal direkt tief ins Erdreich.

Wie tief muss ein Erder sein?

Sie sollten mindestens eine Tiefe von 9 m im feuchten Erdreich erreichen. Ist die Tiefe zu gering, ergibt sich eine schlechte Potentialverteilung und somit eine erhöhte Schrittspannung am Erder bei Blitzeinschlag. Sofern es der Untergrund erlaubt, werden Tiefenerder in der Regel bis zu 30 Meter in die Erde getrieben.

Wohin wird der Blitz abgeleitet?

Der Blitzstrom wird dann über den Blitzableiter, der aus Blitzableiterdraht oder metallischen Stangen aus Kupfer, Stahl oder Aluminium besteht, an den Außenseiten des Gebäudes oder der Anlage auf dem kürzesten Weg zur Erde abgeleitet.

Wie funktioniert Innerer Blitzschutz?

Innerer Blitzschutz

Der Blitzschutz-Potentialausgleich verbindet die Systeme des Äußeren Blitzschutzes mit dem örtlichen Potentialausgleich im Gebäudeinneren. Er bringt den Blitzschutz und leitende Gebäudebestandteile auf ein Potential. Dadurch werden unkontrollierte Überschläge ins Gebäudeinnere vermieden.

Welche Arten von Blitzschutz gibt es?

Neben den Schirmungen, Blitzstrom- und Überspannungsableitern, kann es zudem sinnvoll sein, einen äußeren Blitzschutz einzubauen. Um sich gegen den direkten Blitzeinschlag zu schützen, werden metallene Leitungen auf dem Dach in Verbindungen zur Erdungsanlage installiert.

Wie schützt der Blitzableiter?

Blitzableiter schützt bei direktem Einschlag

Über diese und die Erdungsanlage, das kann ein Fundamenterder sein, gelangt der Blitzstrom kontrolliert in den Erdboden und wird dort verteilt. Der äußere Blitzschutz schützt das Gebäude somit vor Brand aufgrund eines direkten Blitzeinschlags.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Haus vom Blitz getroffen wird?

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Haus von einem Blitz getroffen wird, ist statistisch gesehen gering. Sie beträgt 1:6 Millionen. Besitzer und Bewohner sollten aber nicht allein auf ihr Glück vertrauen. Denn wenn der Blitz einschlägt, ist das oft eine Katastrophe und das ganze Haus brennt ab.

Kann der Blitz durch das Fenster kommen?

Ein Blitzeinschlag kann sehr wohl durchs Fenster kommen, aber es ist relativ unwahrscheinlich, da Blitze sich hohe Punkte für den Einschlag suchen.

Kann man während den Blitz aufs Klo?

Klogänge bei Gewitter kurz halten

"Nie aufs Klo gehen, wenn draußen vor der Tür ein Gewitter herrscht", überschrieb die Klempnerfirma ihr Posting dazu, auch wenn so ein Vorgang genauso unwahrscheinlich ist wie selbst von einem Blitz getroffen zu werden. Die Temperatur in einem Blitz kann 30.000 Grad Celsius erreichen.

Wo schlägt der Blitz am meisten ein?

Ein Blitz schlägt bevorzugt dort ein, wo die Luft, die ein Objekt umgibt, ionisiert ist. Dies wiederum ist bei elektrisch leitfähigen Spitzen und Kanten am ehesten der Fall, denn dort ist die Dichte der Feldlinien und damit auch die elektrische Feldstärke am grössten (Spitzenentladung).

Ist es laut Wenn der Blitz einschlägt?

Ohne Blitz – kein Donner!

Weil Licht aber viel schneller ist als Schall, sieht man zuerst den Blitz und erst danach hört man das Donnergeräusch. Wenn ein Blitz in ein Gebäude einschlägt, entstehen Temperaturen von mehreren tausend Grad. Klar, dass das zu schweren Schäden führen kann.

Sollte man bei Gewitter die Fenster schließen?

Fazit: Bei Gewitter Fenster auf oder zu? Da Gewitter in der Regel auch Regen oder Hagel mit sich bringen, empfehlen die Behörden, die Fenster geschlossen zu halten. Wasser, Wind oder Hagelkörner stellen ein größeres Risiko in einem Gebäude bei geöffnetem Fenster dar, als von einem Blitz getroffen zu werden.

Was kostet ein Blitzschutz für ein Haus?

Die Kosten für die innere Blitzschutzanlage betragen für ein Einfamilienhaus im Durchschnitt zwischen 600 und 900 Euro.

Wie heiß wird ein Blitzableiter?

Die Folge sind Entladungen in Form heftiger Blitze mit einer Stromstärke von mehreren 100 000 Volt und einer Temperatur von bis zu 30 000 Grad.

Kann man Blitzableiter nachrüsten?

Die nachträgliche Anbringung des äußeren Blitzschutzes ist jedoch – insbesondere die Installation der Erdung – in der Regel mit einem vermehrten Aufwand und höheren Kosten verbunden. Zudem müssen äußerer und innerer Blitzschutz sorgfältig aufeinander abgestimmt werden.

Vorheriger Artikel
Ist Naloxon ein BtM?