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Wie fülle ich einen Zeugenfragebogen aus?

Gefragt von: Herr Prof. Arthur Brunner B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 25. Juni 2023
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In aller Regel müssen Sie dabei den Namen und die Anschrift desjenigen angeben, welcher zur Tatzeit mit Ihrem Kfz unterwegs war. Es empfiehlt sich nicht, dass Sie im Zeugenfragebogen einen falschen Fahrer angeben. Dies kann als Falschaussage gewertet werden und somit strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Wer füllt den Zeugenfragebogen aus?

Ist die Identität des Verursachers unklar, wird ein Zeugenfragebogen an den Halter, also in diesem Fall dem Arbeitgeber, zugesandt. Ist dieser von der Behörde nur an eine juristische Person (z. B. AG oder GmbH) adressiert, ist die Firma nicht verpflichtet, Angaben zur Sache zu machen.

Wie sieht ein Zeugenfragebogen aus?

Eine feste Form ist nicht vorgegeben. Enthalten ist im Zeugenfragebogen jedoch regelmäßig der Hinweis auf Auskunfts- und Zeugnisverweigerungsrecht. Zudem finden sich in aller Regel Angaben zum Tatvorwurf sowie dem genauen Tatzeitpunkt und -ort.

Wer muss den Zeugenfragebogen unterschreiben?

In einem Zeugenfragebogen müssen Sie als Fahrzeughalter lediglich Angaben zu Ihrer Person machen. Zum Fahrer oder gar zum Vorfall müssen Sie sich nicht äußern. Daher ist es in der Regel ratsam, der Zeugenbefragung nachzukommen.

Sollte man Anhörungsbogen ausfüllen?

Muss ich einen Anhörungsbogen ausfüllen? Sie sind nicht dazu verpflichtet, einen Anhörungsbogen auszufüllen. Lediglich die Angaben zu Ihrer Person müssen angegeben werden. Da diese jedoch meist schon vorhanden sind, müssen Sie normalerweise nichts weiter tun.

Verkehrsrecht: Was tun, wenn ich einen Zeugenfragebogen bekomme? | Kanzlei WBS

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Was kommt nach Zeugenfragebogen?

Entscheidet sich der Angehörte dazu, den Zeugenfragebogen nicht zu ignorieren, prüft die Behörde, ob die gemachten Angaben dazu geeignet sind, die Vorwürfe zu entkräften. Ist dies nicht der Fall, kommt es normalerweise zur Versendung des Bußgeldbescheids. In Deutschland gilt die Fahrerhaftung.

Warum Zeugenfragebogen?

Was ist ein Zeugenfragebogen und wer bekommt ihn? Hat die Bußgeldbehörde einen Verkehrsverstoß ermittelt, der offenbar nicht vom Fahrzeughalter begangen wurde, so bekommt dieser einen Zeugenfragebogen zugeschickt und kann darin Angaben zur Identität des Fahrers machen.

Was passiert wenn man auf Zeugenfragebogen nicht antwortet?

Wenn Sie einen Zeugenfragebogen ignorieren, kann es passieren, dass die für das Bußgeldverfahren zuständige Behörde Ihnen kostenpflichtig auferlegt, für mindestens sechs Monate ein Fahrtenbuch zu führen.

Wie ermittelt die Polizei den Fahrer?

Die Polizei darf für die Fahrerermittlung auch Nachbarn befragen. So kann die Behörde Beamte wie Polizisten entsenden, um etwa Nachbarn oder bei einem Firmenwagen die Kollegen vom Fahrzeughalter zu befragen. Sie können das Blitzerfoto vorzeigen, um herauszufinden, ob jemand den Beschuldigten kennt.

Was passiert wenn man keine Angaben zum Fahrer macht?

In solch einem Fall wird der Fahrzeughalter von der zuständigen Behörde belangt. Dann kann die Polizei aber weitere Ermittlungen anstellen, um den Fahrer ausfindig zu machen. Sind diese nicht erfolgreich, so kann im Verlauf des Bußgeldverfahrens ein Richter anordnen, dass der Halter künftig ein Fahrtenbuch führen muss.

Was ist der Unterschied zwischen Zeugenfragebogen und anhörungsbogen?

Was ist der Unterschied zwischen Zeugenfragebogen und Anhörungsbogen? Der Betroffene erhält einen Anhörungsbogen, wenn die Behörde meint, den Fahrer gefunden zu haben. Beim Zeugenfragebogen versucht die Behörde hingegen erst den Fahrer ausfindig zu machen.

Wie lange Zeit Zeugenfragebogen?

Für die Ermittlung hat die Behörde drei Monate Zeit – danach ist die Tat verjährt. Der Zeugenfragebogen unterbricht die Verjährungsfrist nicht. Hat sich der Fahrer nicht an das Verkehrsrecht gehalten, muss er mit einem Bußgeldbescheid rechnen.

Wie mache ich vom Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch?

Das Zeugnisverweigerungsrecht wird auf den Sachverhalt angewandt, also müssen Sie dazu nichts sagen. Wenn Sie sich Sorgen machen, dass die Bußgeldstelle Ihnen dieses Verhalten möglicherweise negativ auslegen könnte, dann dürfen Sie beruhigt sein: Es ist Ihr gutes Recht, Schweigen zu bewahren.

Wie lange darf eine Fahrerermittlung dauern?

Dabei sind sowohl Name, Adresse und die genaue Fahrzeit anzugeben. Dadurch soll sichergestellt werden, dass bei einer zukünftigen Ordnungswidrigkeit die Fahrerermittlung erfolgreich verläuft. Diese Auflage dauert über einen Zeitraum von sechs bis zu zwölf Monaten an.

Wird der Verstoß zugegeben Bedeutung?

FAQ: Im Anhörungsbogen einen Verstoß zugeben

Der Anhörungsbogen wird Ihnen zugestellt, um Sie über darüber zu informieren, dass Ihnen eine Verkehrsordnungswidrigkeit vorgeworfen wird. Ebenfalls dient er dazu, dass Sie sich rechtliches Gehör verschaffen können. Es steht Ihnen frei, sich zur vorgeworfenen Tat zu äußern.

Was bedeutet Angaben zu den wirtschaftlichen Verhältnissen?

Anzugeben ist die Art und Höhe der Einnahmen (z.B. Steuererstattung, Elterngeld, Krankengeld, Arbeitslosengeld I oder II, Unfall- oder Erwerbsunfähigkeitsrente, Ruhegehalt, Grundsicherung, Sozialhilfe o.

Wann kommt der Bußgeldbescheid nach dem Zeugenfragebogen?

Die zuständige Bußgeldstelle hat laut Verkehrsrecht drei Monate Zeit, um den Fahrer ausfindig zu machen, danach tritt die Verjährung ein und der Bußgeldbescheid wird unwirksam. Meist erhalten auffällig gewordene Fahrer einen Zeugenfragebogen nach einer Geschwindigkeitsüberschreitung.

Wird überprüft Wer geblitzt wurde?

Sind Sie mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt worden, wird die Polizei zur Fahrerermittlung außerdem das Beweisfoto mit einem Lichtbild aus dem Passregister abgleichen.

Wie oft kommt Polizei bei Fahrerermittlung?

Wann findet eine Fahrerermittlung statt? Da in Deutschland die Fahrerhaftung gilt, muss nach einer begangenen Ordnungswidrigkeit im Verkehr erst einmal ermittelt werden, wer den Verstoß begangen hat. Durch das Kennzeichen des Kfz kann schließlich zunächst einmal nur der Halter ausfindig gemacht werden.

Wer bekommt die Punkte Halter oder Fahrer?

„Verfolgt werden kann nur derjenige, der gefahren ist“, sagt der Verkehrsrechtsexperte Christian Janeczek aus Dresden. Der Halter muss also, sofern der Fahrer nicht ermittelt werden kann, weder eine Geldbuße zahlen noch Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei oder ein Fahrverbot fürchten.

Sollte man von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen?

Welche Konsequenzen hat es, wenn ich beim Zeugenfragebogen von meinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch mache? Die Ausübung des Zeugnisverweigerungsrechtes per se hat für Sie als Fahrzeughalter keine negativen Folgen. Es kann allerdings dazu führen, dass sich der schuldige Fahrer deshalb nicht ermitteln lässt.

Kann Fahrer Zeuge sein?

Beispiel: Die Unfallschilderung eines Fahrers wird im Krankenhaus von einem Pfleger mitgehört. Er kann als Zeuge benannt werden. Die Aussage hat aber nur eingeschränkten Beweiswert (OLG Koblenz 11.12.06, 12 U 1184/04, Abruf-Nr. 110529; BGHZ 168, 79, 84).

Ist man verpflichtet als Zeuge bei der Polizei auszusagen?

Bisher besteht nur gegenüber dem Gericht oder der Staatsanwaltschaft eine Pflicht zu Vernehmungen zu erscheinen und zur Sache auszusagen. Bei der Polizei konnten Zeugen frei entscheiden, ob sie aussagen wollen.

Wie verweigert man eine Zeugenaussage?

Zeugenaussage kann verweigert werden, wenn nahe Verwandtschaft besteht oder man sich selbst belasten würde. Auch bestimmte Berufsgruppen dürfen die Aussage verweigern. Falsche Zeugenaussagen werden mit Freiheitsstrafe geahndet.

Kann man eine Aussage als Zeuge verweigern?

Ebenso wie Sie vor Gericht erscheinen müssen, haben Sie grundsätzlich auch die Pflicht, als Zeuge auszusagen. Von der Pflicht zur Aussage gibt es allerdings Ausnahmen, z. B. wenn Sie mit dem Angeklagten oder einer Partei eng verwandt sind.