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Wie führe ich ein gutes BEM Gespräch?

Gefragt von: Klara Becker  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Das BEM-Gespräch: So läuft es menschlich gut!
  1. Klären Sie auf: Weisen Sie Mitarbeiter:innen auf die Freiwilligkeit und darauf hin, dass sie sich nicht äußern müssen.
  2. Konstruktiv sein: Wer durch eine Krankheit geschwächt ist, ist ängstlich. ...
  3. Seien Sie verschwiegen: Das BEM-Gespräch unterliegt der Vertraulichkeit.

Was sollte man beim BEM nicht sagen?

Wer keine arbeitgeberbezogenen Krankheitsursachen nennen kann, und sich unsicher ist, ob er sich im BEM-Gespräch nicht um Kopf und Kragen redet, sollte: schweigen. Beim BEM muss man sich nicht zu Krankheitsursachen äußern! Niemand kann einem vorwerfen, im BEM dazu geschwiegen zu haben.

Welche Fragen werden im BEM gestellt?

BEM-Gespräch: die häufigsten Fragen
  • Liegen bei dem Beschäftigten generelle Leistungseinschränkungen vor?
  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Fehlzeiten und dem Arbeitsplatz? ...
  • Wie kann der Arbeitsplatz umgestaltet werden? ...
  • Was erhofft sich der Beschäftigte vom BEM?

Wie bereite ich ein BEM-Gespräch vor?

So könnte ein erstes BEM-Gespräch ablaufen
  1. 1 Ziele festlegen. Ziel dieses Gesprächs ist es herauszufinden, welche Gründe es für diese Fehlzeiten gibt und ob diese Krankenzeiten ursächlich mit den Arbeitsbedingungen in Zusammenhang stehen. ...
  2. 2 Maßnahmen festlegen. ...
  3. 3 Abschlusserklärung. ...
  4. 4 Weitere Gespräche.

Kann mich mein Arbeitgeber wegen Depressionen kündigen?

Ist eine Kündigung wegen Depression oder anderer psychischer Erkrankungen erlaubt? Ja, nicht nur körperliche, sondern auch psychische Erkrankungen können ein Kündigungsgrund sein. Allerdings ist die deutsche Rechtsprechung in Hinblick auf krankheitsbedingte Kündigungen äußerst streng.

BEM Gespräch: Mit welchen Fragen muss man rechnen? | Betriebliches Eingliederungsmanagement

19 verwandte Fragen gefunden

Was wird beim BEM-Gespräch besprochen?

Wie § 167 Absatz 2 Satz 1 SGB IX (seit 01.01.2018; zuvor: § 84 Absatz 2 SGB IX a.F.) ausdrücklich vorgibt, soll mit dem BEM geklärt werden, „wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden werden und mit welchen Leistungen oder Hilfen erneuter Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt und der Arbeitsplatz erhalten werden kann“.

Wie wird ein BEM beendet?

Das BEM wird abgeschlossen, wenn eine befristete oder unbefristete volle Erwerbsminderung des Betroffenen festgestellt wurde und ein entsprechender Bescheid vorliegt. Bei Wiederaufnahme der Beschäftigung nach befristetem Rentenbezug ist nicht von einer vorliegenden Arbeitsunfähigkeit auszugehen.

Kann dir beim BEM Gespräch gekündigt werden?

Die Durchführung eines betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) ist keine formelle Wirksamkeitsvoraussetzung für eine Kündigung. Dennoch ist ein solches vor einer krankheitsbedingten Kündigung durchzuführen, da ein BEM den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz konkretisiert.

Wie oft BEM vor Kündigung?

Für Arbeitgeber bedeutet diese Entscheidung bzw. die aktuell herrschende Meinung der Landesarbeitsgerichte, dass sie wiederholt sechs Wochen lang arbeitsunfähigen und auch langzeiterkrankten Arbeitnehmern alle sechs Wochen erneut das Durchführen des bEM anbieten müssen.

Sollte man ein BEM Gespräch annehmen?

Muss der Betroffene das BEM-Gespräch annehmen? Nein. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement ist freiwillig. Dies bedeutet, in jeder Phase des Verfahrens kann der Mitarbeiter seine Zustimmung verweigern, widerrufen oder Maßnahmen ablehnen.

Was bringt mir ein BEM Gespräch?

Ein BEM-Gespräch kann nach einer längeren Krankheit eines Arbeitnehmers durchgeführt werden. Sinn und Zweck dieses Gesprächs ist es, die Arbeitsunfähigkeit zu überwinden, erneuter Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen und den Arbeitsplatz des Betroffenen so lange als möglich zu erhalten.

Wann gilt ein BEM als gescheitert?

Wann gilt ein bEM als gescheitert? Ein bEM gilt u.a. dann als gescheitert, wenn der Arbeitnehmer trotz des Hinweises auf eine drohende Kündigung das bEM insgesamt oder die darin vorgeschlagene Maßnahmen ablehnt, die Wiedereingliederung also nicht durchgeführt werden kann.

Wann kann krankheitsbedingt gekündigt werden?

Voraussetzungen für eine krankheitsbedingte Kündigung sind: Negative Gesundheitsprognose. Erhebliche betriebliche Beeinträchtigung, z.B. Betriebsablaufstörungen oder Entgeltfortzahlungskosten. Eine Interessensabwägung ergibt eine unzumutbare Belastung für den Arbeitgeber durch die betrieblichen Beeinträchtigungen.

Ist ein BEM Arbeitszeit?

Der Arbeitnehmer ist arbeitsunfähig und der Arbeitgeber will ein gutes BEM machen und die Rückkehr an den Arbeitsplatz gut vorbereiten und bietet daher eine BEM Gespräch während der AU an. Hierbei wird keine Arbeitszeit angerechnet.

Kann ich gekündigt werden wenn ich beim ablehnt?

Lehnt ein betroffener Arbeitnehmer die im BEM vorgeschlagenen Maßnahmen ab, obwohl ihm im BEM-Gespräch mit einer Kündigung gedroht wurde, gilt das Verfahren als gescheitert. Ein Kündigung ist ebenso möglich, wenn kein BEM stattfindet, weil der Arbeitnehmer die Teilnahme ablehnt.

Wer sollte bei einem BEM Gespräch dabei sein?

Ziel des BEM ist, krankheitsbedingte Fehlzeiten zu verhindern und den Arbeitsplatz möglichst zu erhalten. Am Gespräch beteiligt sind in der Regel der Betriebs- oder Personalrat, der Betriebsarzt und die Schwerbehindertenvertretung - es sei denn, der Arbeitnehmer lehnt dies ab.

Kann man nach 6 Wochen Krankheit gekündigt werden?

Nein. Es kann auch eine Kündigung rechtfertigen, wenn ein Beschäftigter über das Jahr verteilt immer wieder mehr als 6 Wochen wegen einer Bronchitis oder Rückenschmerzen ausfällt und so daran gehindert ist, seine Arbeit auszuüben.

Wie rechnet man die Abfindung aus?

Die Abfindungshöhe lässt sich mit folgender Formel berechnen: 0,5 x Dauer der Betriebszugehörigkeit in Jahren x Brutto-Monatsgehalt in €. Bei einer Kündigung mitten im Jahr erfolgt ab sechs Monaten eine Aufrundung auf ein Jahr.

Ist ein BEM-Gespräch schlimm?

Das BEM ist nicht Voraussetzung für eine krankheitsbedingte Kündigung. Das bedeutet, es schützt nicht immer vor einer krankheitsbedingten Kündigung. Macht der Arbeitgeber aber kein wirksames Angebot zu einem BEM, trägt er später im Kündigungsschutzprozess die Darlegungslast.

Wann ist ein BEM erfolgreich?

Das BEM ist erst abgeschlossen, wenn die Fehlzeiten dauerhaft unter die Sechs-Wochen-Grenze des § 84 Abs. 2 Satz 1 SGB IX gesunken sind, die Teilnehmenden das Ende feststellen oder das Beschäftigungsverhältnis endet.

Wie lange krank für BEM?

Wenn ein Mitarbeiter innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen am Stück oder wiederholt an insgesamt mehr als 42 Kalendertagen (30 Werktagen) arbeitsunfähig war, muss ein Arbeitgeber ein BEM anbieten.

Was ist eine krankheitsbedingte Kündigung?

Als „krankheitsbedingte Kündigung“ bezeichnet man eine vom Arbeitgeber ausgesprochene Kündigung, mit der einem Arbeitnehmer, der durch das KSchG geschützt ist, (trotzdem) ordentlich gekündigt werden kann, falls der Arbeitnehmer aufgrund von Krankheit den Arbeitsvertrag künftig nicht mehr erfüllen kann.

Was muss in einer BEM Einladung stehen?

Zu den Mindestanforderungen an ein BEM-Verfahren zählt ferner eine Aufklärung des Arbeitnehmers in der Einladung oder auch alternativ in einem Informationsgespräch dazu, dass der Arbeitnehmer über den denkbaren Teilnehmerkreis am BEM-Verfahren und über seine Möglichkeit, über diesen Teilnehmerkreis mitzubestimmen, ...

Welche Daten werden beim BEM erhoben?

Beim Verfahren zum betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) werden zwangsläufig Gesundheitsdaten der Mitarbeitenden erhoben. Diese sind besonders geschützt und ihre Erhebung und Nutzung hat zur Folge, dass die datenschutzrechtlichen Anforderungen im BEM-Verfahren besonders hoch sind.

Wie oft krank bis zur Kündigung?

Insbesondere muss eine negative Gesundheitsprognose vorliegen. Grund für eine Kündigung wegen Krankheit sind entweder häufige Kurzerkrankungen (z.B. insgesamt mehr als 6 Wochen in einem Jahr) oder eine Langzeiterkrankung. Sie können sich gegen eine Kündigung gerichtlich wehren.