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Wie finanziert sich ein Bauträger?

Gefragt von: Frau Traudel Schulze  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Bauträger erwerben, bebauen und verkaufen Grundstücke auf eigene Rechnung und auf eigenes Risiko für Anleger oder Eigennutzer und finanzieren diese Maßnahmen mit Eigen- oder Fremdmitteln. Die Bauträger haben sich als Unternehmensgruppe einen hervorragenden Platz im Rahmen der Wohnungsproduktion gesichert.

Wer finanziert Bauträger?

Unternehmen aus dem Bereich Private Equity, aber auch klassische Banken bieten Bauträgern Mezzanine-Finanzierungen in verschiedenen Varianten an. In der Praxis richtet die Bank dem Bauträger häufig einen Kontokorrentrahmen ein, über den er in der vereinbarten Höhe verfügen darf.

Was ist eine Bauträgerfinanzierung?

Abwicklung der Bauträgerfinanzierung

Der eigentliche Kredit wird als Kontokorrentrahmen geführt, der sukzessive mit den eingehenden Zahlungen wieder aufgefüllt wird. Zunächst werden also die Kosten für das Grundstück, den Bau oder die Sanierung sowie die Zinsen für die Bauzeit vorfinanziert.

Wie funktioniert ein Bauträger?

Im Grunde genommen ist der Bauträger verantwortlich für alle Aufgaben rund um das Bauvorhaben – von der Vorbereitung, über die Abwicklung, Steuerung und Finanzierung bis hin zur Durchführung, Fertigstellung und Vermarktung. Er tritt vor diversen Bauunternehmen und Behörden als Bauherr auf.

Kann jeder Bauträger werden?

Sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen können als Bauträger agieren, wenn sie gemäß Paragraph 34c der Gewerbeordnung „als Bauherr[en] im eigenen Namen für eigene […] Rechnung“ tätig sind.

So verdient ein Bauträger Geld (Marge, Rendite, Risiko)

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Wie viel Gewinn macht ein Bauträger?

Bauträger haben bei rentablen Wohnbauprojekten eine Gewinnspanne von 10-30%.

Was verdient Bauträger?

Arbeitnehmer, die in einem Job als Bauträger/in arbeiten, verdienen im Durchschnitt ein Gehalt von rund 54.500 €. Die Obergrenze im Beruf Bauträger/in liegt bei 64.300 €. Die Untergrenze hingegen bei rund 45.800 €.

Welche Kosten hat ein Bauträger?

Experten raten mindestens zehn Prozent des Kaufpreises als Baunebenkosten zu kalkulieren. Bei einem Immobilienwert von 350.000 Euro fallen also in der Regel 35.000 Euro Baunebenkosten an.

Was passiert wenn der Bauträger pleite geht?

Ist die Insolvenz erst einmal eröffnet, ist es laut Insolvenzordnung durchaus möglich, das Grundstück als Eigentum zu erwerben, sofern es eine Auflassungsvormerkung im Grundbuch gibt. Das ist möglich, da im Fall einer Pleite des Bauträgers der Bauträgervertrag in einen Bauvertrag und einen Kaufvertrag aufgeteilt wird.

Kann eine Privatperson Bauträger sein?

Der Bauherr beim Hausbau kann somit sowohl eine Privatperson sein als auch – wie beim Bauen mit einem Bauträger – eine juristische Person, also beispielsweise ein Bauunternehmen.

Was bedeutet Kauf vom Bauträger?

Von einem Bauträgerkaufvertrag spricht man, wenn Sie von der Baufirma, die ihr Haus oder Ihre Wohnung errichtet, auch das dazu gehörige Grundstück oder Wohnungseigentum erwerben. Dabei bezahlen Sie normalerweise den Kaufpreis in Raten nach Baufortschritt.

Wie kommen Bauträger an Grundstücke?

Die eigentliche Bautätigkeit führen sie allerdings zumeist nicht durch. Sie beauftragen dafür in der Regel Bauunternehmen oder Handwerker. Erst wenn alle Arbeiten zufriedenstellend abgeschlossen sind, erhält der Käufer den Neubau inklusive des Grundstückes. Bis zu diesem Zeitpunkt agiert der Bauträger als Bauherr.

Was ist der Unterschied zwischen Bauherr und Bauträger?

Der Bauherr ist der rechtlich und wirtschaftlich verantwortliche Auftraggeber bei einem Bauvorhaben. Der Bauträger ist im Gegensatz zu den beiden oben genannten Positionen stets ein Unternehmer laut der Definition des Bürgerlichen Gesetzbuches.

Was braucht man um Bauträger zu werden?

Makler, Bauträger und Baubetreuer benötigen für die Ausübung Ihrer Tätigkeit eine Gewerbeerlaubnis nach § 34c GewO. Damit sollen insbesondere persönliche Zuverlässigkeit und geordnete Vermögensverhältnisse nachgewiesen werden.

Was muss ich als Bauträger beachten?

Die vom Bauträger geschuldete Bauleistung wird vor allem durch Baubeschreibung und Baupläne festgelegt. Sie bestimmen Größe, Zuschnitt und Ausstattung der verkauften Immo- bilie. Aus Teilungserklärung, Baubeschreibung oder dem Vertrag selbst sollten sich auch die Wohnfläche und deren Berechnungsgrundlage ergeben.

Ist ein Bauträger umsatzsteuerpflichtig?

Bauträger baut auf eigenem Grundstück:

Unternehmer, die an den Bauträger bei Errichtung der Gebäude Bauleistungen erbringen, weisen auf ihren Rechnungen 19 % Umsatzsteuer aus, weil der Bauträger in diesem Fall selbst kein Bauleister im Sinne des § 13 b UStG ist. Der Bauträger hat zudem keinen Vorsteuerabzug.

Was tun wenn der Bauträger nicht weiter baut?

Befindet sich der Bauträger in Verzug, entweder weil er einen konkreten Fertigstellungstermin nicht eingehalten hat oder zu Recht gemahnt wurde, so können Sie als Erwerber nach Fristsetzung einen sog. Schadensersatz neben der Leistung verlangen.

Was ist eine Fertigstellungsbürgschaft?

Eine Fertigstellungsbürgschaft dient dem Zweck, private Bauherren gegen eine potentielle Insolvenz der zum Bau beauftragten Firmen abzusichern, denn durch die eingeräumte Bürgschaft wird der Abschluss eines Bauvorhabens bestmöglich garantiert.

Was versteht man unter Bauträger?

Bauträger sind Baugesellschaften, die Wohn- und Gewerbebau durchführen und gewerblich vertreiben. Der Bauträger ist häufig Eigentümer des Grundstückes und tritt damit auch als Bauherr vor Behörden und Bauunternehmen auf.

Was ist das teuerste am Haus bauen?

Das teuerste Stockwerk eines Hauses ist der Keller! Was liegt also näher, als den Keller gleich wegzulassen und damit gleichzeitig den teueren Aushub, der je nach Lage (Hanglage, ebener Untergrund etc.) sehr aufwändig sein kann, einzusparen. Das sind je nach Größe des Baukörpers gleich einmal 80.000 bis 120.000 Euro.

Was tun wenn Baukosten explodieren?

Dazu kommen eventuell Mietkosten für die alte Wohnung, wenn der Umzug nicht rechtzeitig möglich ist. Eine Lösung kann sein, bei den Verhandlungen mit der Firma auf einen Bauzeitplan mit einem definierten Bauende zu bestehen - mit konkretem Fertigstellungsdatum und Vertragsstrafe bei Terminüberschreitung.

Was kostet ein Neubau pro qm 2022?

Du solltest mit Preisen von 400 bis 1.000 Euro pro qm rechnen. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren fallen für die Errichtung einer Immobilie in Deutschland insgesamt rund 1.800 Euro pro qm an.

Wie viel Gewinn macht eine Baufirma?

Im Allgemeinen wird sich der Satz für Gewinn zwischen 3 und 6 % der Angebotssumme bewegen und je Bauauftrag variieren bzw. unterschiedlich hoch vorbestimmt werden.

Wie viel verdient eine Baufirma an einem Haus?

Gehaltsspanne: Bauunternehmer/-in in Deutschland

158.664 € 12.795 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 126.758 € 10.222 € (Unteres Quartil) und 198.601 € 16.016 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

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