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Wie fängt ein Dekubitus an?

Gefragt von: Vanessa Philipp  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Wie entsteht ein Dekubitus? Ein Dekubitus entsteht, wenn das Gewebe dauerhaft zu starkem Druck ausgesetzt ist. Der Druck presst die kleinen Blutgefäße zusammen, sodass die Zellen nicht mehr ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe erhalten. Durch die Unterversorgung sterben die Gewebezellen ab.

Wie erkennt man einen beginnenden Dekubitus?

Im Anfangsstadium tritt eine Rötung auf, die auch nach Entlastung bestehen bleibt. Das gerötete Hautareal wird auch nach kurzem Druck mit einem Finger nicht heller, sondern bleibt rot („Fingerdruck-Test“). Eventuell ist eine Erwärmung der Haut zu beobachten. Die Haut selbst ist jedoch noch intakt.

Wie fängt Wundliegen an?

Ein solches Druckgeschwür entsteht, wenn eine Hautstelle dauerhaftem oder kurzfristig sehr starkem Druck ausgesetzt ist, beispielsweise, wenn jemand lange in derselben Position liegt und sich zu selten umdreht. Genau dann kann es schließlich zum Dekubitus kommen, landläufig auch als Wundliegen bezeichnet.

Was tun bei beginnendem Dekubitus?

Unterstützen Sie Ihren Angehörigen dabei, viel zu trinken – mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßter Tee sollten es täglich sein. Auch beim Essen sollten Sie auf ausreichende Kalorien und Eiweiße achten. Vitamine und Spurenelemente wie Zink unterstützen den Körper darüber hinaus bei der Wundheilung.

Wie sieht Dekubitus am Po aus?

Eine rote Stelle an der Ferse oder am Gesäß kann harmlos sein – oder der Beginn eines Dekubitus. Ein Dekubitus gehört zu den häufigsten Pflegefehlern bei mobil eingeschränkten Menschen und kann weitreichende und vor allem schmerzhafte Folgen für sie haben.

Dekubitusprophylaxe: Definition & Schweregrad | Expertenstandards Pflege | Fortbildung Pflege

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Wie schnell entwickelt sich ein Dekubitus?

Wie lange es dauert, bis ein Patient einen Dekubitus entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab. Neben dem Alter des Patienten spielen unter anderem sein Ernährungszustand und die Ursache der Bettlägerigkeit eine große Rolle. Bei einigen Menschen entwickelt sich schon innerhalb weniger Stunden ein Dekubitus.

Welche Salbe bei beginnenden Dekubitus?

Bewährt bei wunder Haut sind Salben mit Antipilzwirkstoffen. Multilind® Heilsalbe hilft mit einer gut wirkenden Wirkstoffkombination aus Nystatin und Zinkoxid die Entzündung zu hemmen, die Wundheilung zu fördern, sowie die Verbreitung von Pilzsporen zu bremsen.

Wie behandelt man Dekubitus am Po?

Die Therapie ist oft sehr langwierig. Wichtigste Maßnahme ist eine Druckentlastung durch häufigen Lagewechsel und Lagerungsmaßnahmen. Die Wundversorgung richtet sich nach Zustand und Tiefe der Wunde und gehört immer in fachkundige Hände. Zum Einsatz kommen konservative (ohne Operation) oder operative Verfahren.

Ist ein Dekubitus heilbar?

Ein Dekubitus, wie auch alle anderen chronischen und sekundärheilenden Wunden, muss mittels feuchter Wundbehandlung therapiert werden. Die trockene Versorgung einer solchen Wunde muss heute als Therapiefehler bezeichnet werden, da sie die Wundheilung massiv negativ beeinflusst.

Was passiert wenn man Dekubitus nicht behandelt?

Wird ein Dekubitus nicht rechtzeitig behandelt, stirbt das Gewebe immer weiter ab, bis sich ein tiefes Geschwür (Ulkus) bildet. Wenn das Ulkus sich infiziert, und die Bakterien sich in den umgebenden Weichteilen ausbreiten, besteht sogar Lebensgefahr.

Wann ist man Dekubitusgefährdet?

Vor allem Knochenvorsprünge mit wenig Baufett sind dekubitusgefährdet. Die meisten Dekubitalgeschwüre treten am Steißbein, an den Hüften und an den Fersen auf. Das Dekubitusrisiko kann man mit Hilfe wissenschaftlicher Skalen messen.

Ist ein Dekubitus immer ein pflegefehler?

Ein Dekubitus ist vor allem dann als schwerer Pflegefehler zu werten, wenn er aufgrund von äußeren Faktoren, wie etwa falscher Lagerung, auftritt. Diese Druckgeschwüre müssen mit allen Mitteln verhindert werden.

Was sind die besonders gefährdeten Körperstellen bei einem Dekubitus?

Grundsätzlich kann ein Dekubitus an jeder Körperstelle auftreten. Besonders gefährdet sind jedoch alle Knochenvorsprünge, z. B. Schulterblatt, Gesäß, Fersen.

Habe ich einen Dekubitus?

Symptome von Dekubitus

Typische Symptome sind unter anderem: eine rote oder violette Haut an der betroffenen Stelle, Haut, die weicher und dünner ist als die umliegende Haut, ein Riss in der Haut und ein offenes, großflächiges Geschwür.

Wie pflegt man einen Dekubitus?

Folgende Tipps helfen zusätzlich, die Haut zu schützen:
  1. Vermeiden Sie intensives Waschen und langes Baden.
  2. Waschen Sie den Körper nicht mehr als einmal täglich. ...
  3. Waschen Sie die Waschprodukte ganz von der Haut ab.
  4. Trocknen Sie alle Hautfalten nach dem Waschen sanft, aber sorgfältig ab.

Was tun gegen Wundliegen am Po?

Wie kann ich vorbeugen?
  1. Für Bewegung sorgen. Das ist der allerbeste Schutz! ...
  2. Den Kranken lagern. Tun Sie das nur, wenn der Kranke sich gar nicht mehr bewegen kann. ...
  3. Die Haut pflegen. Achten Sie bei der Hautpflege auf pH-neutrale, seifenfreie und rückfettende Reinigungsmittel.

Kann man an einem Dekubitus sterben?

Dekubitus gilt grundsätzlich als vermeidbar und somit als Indikator von Pflegequalität. Dekubituserkrankungen führen nicht nur zu erheblichen physischen und psychischen Beeinträchtigungen in der Lebensqualität der Betroffenen sondern haben oftmals tödlichen Ausgang.

Wie schmerzhaft ist Dekubitus?

Wird der Druck auf eine Körperstelle zu stark, schmerzt sie bei gesunden Menschen schnell. Manche Krankheiten können allerdings das Schmerzempfinden stören oder die Entstehung von Wunden begünstigen: Menschen mit Lähmungen spüren in den betroffenen Körperteilen häufig gar keinen Druck und auch keine Schmerzen mehr.

Wie oft Dekubitus Pflaster wechseln?

Nicht vergessen, den Verbandswechsel und den Zustand der Wunde zu dokumentieren. Wie häufig die Wundauflage gewechselt werden muss, hängt vom Ausmaß der Sekretion und einer möglichen Infektion ab. Die Spanne reicht von mehrmals täglich bis alle drei bis fünf Tage.

Wie sieht Dekubitus Grad 2 aus?

Dekubitus Grad 2

In Stadium II ist die Lederhaut betroffen und erste Hautschädigungen, wie bspw. Blasenbildung und Hautabschürfungen mit rot bis rosafarbenen Wundbett, werden sichtbar. Nun besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, insbesondere bei Ablösung der Oberhaut.

Welche zwei Arten von Dekubitus gibt es?

Dekubitus Kategorie 1 / Grad 1: Gerötete Hautstelle, die sich beim Fingertest als nicht wegdrückbar erweist. Dekubitus Kategorie 2 / Grad 2: Oberflächliche, offene Wunde oder farblose Hautblase. Dekubitus Kategorie 3 / Grad 3: Tiefe Wunde bis in die Unterhaut.

Kann man mit Dekubitus duschen?

Die Haut sollte nach der Körperpflege eingecremt werden. Duschen und Vollbäder bei offenen Wunden nur nach Rücksprache mit den behandelnden Therapeuten. Eine regelmäßige Körperpflege ist wichtig. Vermeiden sie dennoch unnötige Waschungen, die die Haut austrocknen.

Wie kann ein Dekubitus verhindert werden?

Wie kann ich einen Dekubitus vorbeugen?
  1. Regelmäßige Hautkontrolle bei der täglichen Körperpflege.
  2. Hautkontrolle nach jeder Belastung.
  3. Bei Rötungen kann der „Fingertest“ Auskunft geben. ...
  4. Gefährdete Körperstellen entlasten, z.B. durch Lagerungshilfen.

Wie sieht Wundliegen aus?

Wird die Haut beim Patienten nicht weiß, handelt es sich um das Anfangsstadium eines Dekubitus. Grad II: In diesem Stadium sind durch den Druck des Aufliegens bereits Teile der Haut defekt und offene Stellen und Blasenbildung ist erkennbar. Die Defekte werden als flaches Geschwür der Haut bezeichnet.

Welche drei Hauptursachen sind für die Entstehung eines Dekubitus verantwortlich?

Welche Ursachen gibt es? Die Entwicklung eines Dekubitus wird v.a. durch Druck, Scherkräfte und Reibung begünstigt.