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Wie erkenne ich einen Werkvertrag?

Gefragt von: Gottlieb Block  |  Letzte Aktualisierung: 4. August 2023
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Typische Kennzeichen für einen Werkvertrag:
  1. Herbeiführen eines bestimmten Arbeitsergebnisses für den Besteller;
  2. der Unternehmer schafft durch seine Arbeitsleistung das vereinbarte Werk;
  3. ist der Unternehmer mit seiner Leistung fertig, muss der Besteller es abnehmen;

Was kennzeichnet einen Werkvertrag?

Bei einem Werkvertrag wird ein Unternehmen oder ein einzelner Selbständiger mit der Herstellung eines Werks beauftragt. Mit dem Vertrag verpflichtet sich der Beauftragte zur Herstellung des zugesagten Werks zum mit dem Besteller vereinbarten Preis (vgl. §§ 631 BGB ff).

Wie sieht ein Werkvertrag aus?

Der Werkvertrag besteht zwischen einem Auftraggeber und einem Auftragnehmer, wobei der Auftragnehmer gegen Zahlung des Auftraggebers ein Werk erstellt. Bei einem Werkvertrag zählen nicht die aufgewendeten Stunden, sondern die erfolgreiche Erbringung des Werks an sich.

Welches ist ein Beispiel für einen Werkvertrag?

Typische Beispiele für ein Werk mit Werkvertrag im Sinne des BGB sind zum Beispiel die Anfertigung eines maßgeschneiderten Anzugs (Herstellung), die Reparatur einer Spülmaschine (Veränderung einer Sache), Bauarbeiten (Arbeit) oder die Erstellung eines Gutachtens (Dienstleistung).

Was macht einen Werkvertrag aus?

Was ist ein Werkvertrag? Das ist ein Vertrag, bei dem sich der Auftragnehmer (Hersteller) verpflichtet, ein Werk gegen Zahlung (Werklohn) durch den Auftraggeber (Besteller) herzustellen. Im Werkvertrag wird die Arbeit nach dem Ergebnis (Werk) beurteilt und nicht nach dem Aufwand der geleisteten Arbeit.

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Welche Verträge sind Werkverträge?

Ein Werkvertrag nach § 631 BGB liegt vor, wenn sich ein Unternehmer (Auftragnehmer) zur Herstellung eines bestimmten Werks verpflichtet und dafür vom Auftraggeber (Besteller) entlohnt wird (Werklohn). Wichtig: Der Unternehmer muss einen definierten Erfolg erreichen und nicht einfach eine Dienstleistung erbringen.

Wer hat Werkverträge?

Ein Werkvertrag liegt vor, wenn sich eine Person (= Auftragnehmer, Werkvertragsnehmer) gegen Entgelt. (= Werklohn, Honorar) verpflichtet, für eine andere Person (= Auftraggeber, Werkbesteller) einen bestimmten Erfolg (= ein Werk) herzustellen.

Wo steht der Werkvertrag im BGB?

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) § 631 Vertragstypische Pflichten beim Werkvertrag. (1) Durch den Werkvertrag wird der Unternehmer zur Herstellung des versprochenen Werkes, der Besteller zur Entrichtung der vereinbarten Vergütung verpflichtet.

Wann Werkvertrag wann Bauvertrag?

Ein Werkvertrag ist nur dann ein Bauvertrag, wenn zusätzliche Anforderungen erfüllt sind. Nach § 650a BGB liegt ein Bauvertrag vor, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: Der Vertrag betrifft Herstellung, Wiederherstellung, Beseitigung oder Umbau entweder eines Bauwerks, einer Außenanlage oder eines Teils davon.

Wann sind Werkverträge erlaubt?

Der Werkbegriff beim Werkvertrag

Daher genügt das Bemühen zur Herstellung eines Werkes für die Vertragserfüllung nicht, erforderlich ist ein konkreter Leistungserfolg. Dabei ist es unerheblich, ob das Werk eine Sache oder ein unkörperliches Produkt von Arbeit (z. B. Computerprogramme) ist.

Ist eine Reparatur ein Werkvertrag?

Werkvertrag (Reparaturvertrag)

Da der Reparaturvertrag im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) nicht ausdrücklich geregelt ist, ist zur Anwendung einer gesetzlichen Vorschrift die Zuordnung zu einem gesetzlichen Vertragstyp erforderlich. Der Reparaturvertrag ist rechtlich ein Werkvertrag iSd § 631 BGB@.

Wann Dienstleistungsvertrag und Werkvertrag?

Bei einem Werkvertrag sieht die Definition so aus, dass nicht die Arbeitsleistung an sich vereinbart wird, sondern die Herstellung einer bestimmten Sache. Ein Dienstvertrag hingegen verpflichtet zur Arbeitsleistung, ohne dabei ein bestimmtes Projekt vor Augen zu haben.

Ist die VOB ein Werkvertrag?

Auch der VOB-Vertrag basiert auf einem Werkvertrag, der jedoch durch die Vertragsbedingungen der VOB/B modifiziert und ergänzt wird.

Was ist der Unterschied zwischen Werkvertrag und Auftrag?

Beim Auftrag steht die Arbeit im Vordergrund, beim Werkvertrag das Werk. Vereinfacht kann gesagt werden, dass beim Auftrag ein Wirken und beim Werkvertrag ein Werken geschuldet ist. Kann eine Leistung überhaupt nicht als Erfolg versprochen werden, liegt ein Auftrag vor.

Was muss alles in einem Werkvertrag stehen?

Ein Werkvertrag sollte in jedem Fall eine genaue Beschreibung des Werks sowie den Fertigstellungstermin beinhalten. Darüber hinaus sollten der Werklohn vereinbart und Bedingungen zu Abnahme, Kündigung und Gewährleistung festgelegt werden.

Ist ein Werkvertrag Pflicht?

Wenn Sie einen Werkvertrag abschließen, sollten Sie sich vorab über die Pflichten des Werkunternehmers informieren. Dieser ist verpflichtet, das vereinbarte Werk rechtzeitig und vertragsgemäß herzustellen und zu liefern. Die Herstellung ist Hauptleistungspflicht und im Gesetz unter $ 631 BGB geregelt.

Wann ist ein Werkvertrag nichtig?

Verstößt ein Werkvertrag gegen § 1 Abs. 2 Nr. 2 SchwarzArbG, dann ist er nach § 134 BGB nichtig. Dies bedeutet, dass der Unternehmer nicht bezahlten Werklohn nicht verlangen kann; umgekehrt stehen dem Besteller weder Gewährleistungsrechte zu noch nach Rücktritt ein Anspruch auf Rückzahlung bezahlten Werklohns.

Was muss ich bei einem Werkvertrag beachten?

Der Werkunternehmer ist beim Werkvertrag verpflichtet, das vereinbarte Werk rechtzeitig und vertragsgemäß herzustellen und zu liefern. Die Herstellung ist Hauptleistungspflicht und im Gesetz unter § 631 BGB geregelt. Hierbei gilt es zu beachten, dass das Werk die vereinbarte Beschaffenheit aufweisen muss.

Wann ist ein Werkvertrag ungültig?

Kündigung des Werkvertrages

Auch wenn der Handwerker mit den Arbeiten bereits begonnen hat, steht dem Auftraggeber (Besteller) ein gesetzliches Kündigungsrecht zu. Nach Paragraf 649 BGB kann der Besteller bis zur Vollendung des Werkes den Vertrag jederzeit kündigen.

Wer prüft Werkverträge?

Wer prüft die Regelungen über den Arbeitsvertrag? Wenn ein Arbeitnehmer seine Rechte aus einem (vermeintlichen) Arbeitsverhältnis klageweise geltend macht, prüfen die Arbeitsgerichte, ob ein Arbeitsvertrag vorliegt.

Welche Nachteile hat ein Werkvertrag?

Der Nachteil eines Werkvertrags ist, dass Sie mögliche Änderungen erneut mit dem Werknehmer vereinbaren müssen. Gleiches gilt für Ergänzungen und Erweiterungen des Auftrages. Dadurch geht viel Flexibilität verloren, die Sie eigenen Mitarbeitern gegenüber haben.

Ist ein Dienstleistungsvertrag ein Werkvertrag?

Worin unterscheidet sich der Werkvertrag vom Dienstvertrag? Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass der Auftragnehmer beim Werkvertrag einen bestimmten Erfolg schuldet – eben jenes Werk. Der Dienstleister hingegen schuldet kein solches Werk. Er muss lediglich die im Dienstvertrag vereinbarte Leistung erbringen.

Wie lange darf ein Werkvertrag dauern?

Jedoch weichen die Verjährungsfristen bei Werkverträgen von den allgemeinen Fristen ab, bei Werkleistungen, die die Herstellung, Wartung oder Veränderung (z.B. Reparatur) einer Sache betreffen, beträgt sie zwei Jahre.

Ist eine Rechnung ein Werkvertrag?

Eigentlich kennt das bürgerliche Gesetzbuch den Begriff „Rechnung“ überhaupt nicht. Zumindest nicht im Kauf- oder Werkvertragsrecht. Hintergrund dafür ist, dass der Gesetzgeber in beiden Fällen keine Formvorschriften erlassen hat, z.

Was ist der Unterschied zwischen Werkvertrag und Arbeitnehmerüberlassung?

Anders als bei der Arbeitnehmerüberlassung, mit der Sie beispielsweise kurzfristige Auftragsspitzen meistern oder auf saisonale Schwankungen reagieren können, werden mithilfe von Werkverträgen oft ganze Produktionsschritte an Subunternehmen ausgelagert.

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