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Wie erhöht man das Stammkapital einer GmbH?

Gefragt von: Hellmuth Geisler  |  Letzte Aktualisierung: 20. September 2022
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Wie wird das Stammkapital einer GmbH erhöht? Die Erhöhung des Stammkapitals in einer GmbH erfolgt durch notariell beurkundeten Gesellschafterbeschluss. Für die Kapitalerhöhung ist ein satzungsändernder Beschluss mit einer ¾-Mehrheit erforderlich.

Wann erhöht man Stammkapital?

Wenn das vereinbarte Stammkapital nicht ausreicht, um bestehende Geschäftsrisiken abzudecken, können die Gesellschafter das haftende Kapital erhöhen. In §§ 55 GmbHG und §§ 57a – 57o GmbHG sind gesetzliche Regelungen festgehalten.

Wie funktioniert eine Kapitalerhöhung bei einer GmbH?

Bei der effektiven Kapitalerhöhung (Kapitalerhöhung gegen Einlage) werden der GmbH Mittel von außen zugeführt (§ 55 Abs. 2 und 3 GmbHG). Altgesellschafter oder außenstehende Investoren erhalten neue Geschäftsanteile gegen Einlagenleistung. Hierbei kann es sich um eine Bar- oder Sacheinlage handeln.

Warum erhöht GmbH Stammkapital?

Insbesondere Banken verlangen ein höheres Kapital als ausreichende Sicherheit. Um hier eine bessere Bilanz zu schaffen, kommt eine Kapitalerhöhung in Betracht. Eine solche erfolgt nach den Vorgaben aus dem Gesellschaftsvertrag oder - wenn solche fehlen - nach dem Gesetz (§§ 55 ff. GmbHG).

Wie kann ein Unternehmen sein Kapital erhöhen?

Eine Erhöhung des Kapitals in einer GmbH kann nur dann durchgeführt werden, wenn auch ein Erhöhungsbeschluss vorliegt, der die Änderung der Satzung möglich macht. Dies ist in § 55 vom GmbH-Gesetz so geregelt. Im Gegensatz zu den Aktionären bei der AG hat ein Gesellschafter einer GmbH kein automatisches Bezugsrecht.

Privates Geld in GmbH einzahlen: Stammkapital, Kapitalrücklage oder Darlehen? Dr. Christoph Juhn

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Wie hoch ist die Stammeinlage bei einer GmbH?

Das Stammkapital einer GmbH beträgt gemäß § 5 GmbHG mindestens 25.000 Euro. Bei der GmbH haftet allein das Gesellschaftsvermögen für Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Die GmbH haftet also bis zur Höhe des Stammkapitals.

Was kostet eine Kapitalerhöhung?

Gerichtskosten. Für die Eintragung der Kapitalerhöhung erhebt das Handelsregister Gebühren in Höhe von 70 Euro. Wird gleichzeitig der Rechtsformzusatz im Namen geändert, kommen weitere 40 Euro hinzu. Beispielsfall: Für die Eintragung fallen Handelsregistergebühren von insgesamt 110 Euro an.

Wie bekomme ich Geld in eine GmbH?

Wenn Sie als GmbH-Gesellschafter Geld auf Ihre GmbH transferieren möchten, stehen Ihnen prinzipiell drei Möglichkeiten zur Verfügung: Erhöhung des Stammkapitals, Einzahlung auf die Kapitalrücklage oder Bereitstellung eines Gesellschafter-Darlehens. Durch Erhöhung des Stammkapitals steigt die Bonität Ihrer GmbH.

Wer entscheidet über Kapitalerhöhung?

Gemäß Obligationenrecht gibt es drei Varianten der Kapitalerhöhung, die ordentliche, die genehmigte und die bedingte Kapitalerhöhung. Die ordentliche Kapitalerhöhung wird von der Generalversammlung beschlossen.

Ist eine Kapitalerhöhung gut?

Im Idealfall ist eine Kapitalerhöhung ein Zeichen der Stärke eines Unternehmens. Denn dann will das Unternehmen das neue Kapital nutzen, um größere Investitionen zu finanzieren. Das kann etwa der Kauf eines anderen Unternehmens sein.

Wann wird die Kapitalerhöhung wirksam?

Eine Kapitalerhöhung liegt vor, wenn die Kapitalgesellschaft aufgrund eines formellen Beschlusses ihr Grund- bzw. Stammkapital erhöht. Die Kapitalerhöhung wird wirksam mit der Eintragung ins Handelsregister.

Warum Gezeichnetes Kapital erhöhen?

Erhöhung des gezeichneten Kapitals

Zu diesen Gründen zählen: Erhöhung der liquiden Mittel. Steigerung der Kreditwürdigkeit.

Wie läuft eine Kapitalerhöhung rechnerisch ab?

Es erfolgt eine Kapitalerhöhung um 100.000 Euro auf 200.000 Euro, das Bezugsverhältnis beträgt 1 : 1. Der Mischkurs bzw. Mittelkurs der Aktien beträgt: (100.000 Altaktien × 100 Euro + 100.000 Neuaktien × 80 Euro) / (100.000 + 100.000) = 90 Euro.

Wie funktioniert eine ordentliche Kapitalerhöhung?

Als ordentliche Kapitalerhöhung wird eine Kapitalerhöhung gegen Einlagen bezeichnet. Dabei werden neue (= junge) Aktien ausgegeben (= emittiert). Bei einer Kapitalerhöhung ist beim Erwerb der Aktien meist ein Agio durch den Käufer zu entrichten. Die Aktien werden zu einem Emissionskurs ausgegeben.

Was passiert mit den 25000 € bei einer GmbH?

Bei einer GmbH mit einem Stammkapital von 25.000 EUR können bis zu 2.500 EUR für die Gründungskosten verwendet werden, sofern der Gesellschaftsvertrag dies vorsieht. Das hat den Vorteil, dass die Gesellschafter neben der von ihnen zu erbringenden Stammeinlage nicht auch noch die Gründungskosten tragen müssen.

Wem gehört das Geld der GmbH?

Bei der Gründung einer GmbH ist eine Einlage von 12.500 Euro ausreichend. Solange das Stammkapital jedoch nicht bis zur vollen Mindesthöhe einbezahlt ist, haften alle Gesellschafter gemeinsam mit ihrem Privatvermögen für die Restsumme von 12.500 Euro. Auch Sacheinlagen gelten als Stammkapitaleinlage.

Kann ich Stammkapital ausgeben?

GmbH / UG Gründer können die Stammeinlage für Gesellschaftszwecke investieren oder ausgegeben. So müssen bei einer GmbH die obligatorischen 12.500 / 25.000 € Stammeinlage nicht unangetastet belassen, sondern können für den Gesellschaftszweck von der Gesellschaft ausgegeben werden.

Wie hoch sind Notarkosten bei GmbH Gründung?

Als Ein-Personen-GmbH berechnet der Notar für einen Teil des Beurkundungsverfahren der Gründung eine einfache Gebühr von 125 Euro. Als Mehr-Personen-GmbH werden die Gebühren mit dem Multiplikationsfaktor 2 versehen. Die Gebühren liegen in diesem Beispiel also bei 250 Euro.

Was kostet geschäftsführerwechsel?

Handelsregisteranmeldungen ohne bestimmten Geldwert, wie ein Wechsel in der Geschäftsführung, eine Sitzverlegung oder Firmen- oder Namensänderungen, werden mit 30.000 € angesetzt. Bei Anmeldungen zum Vereinsregister ist statt dem Betrag von 30.000 € nur ein Betrag von 5.000 € maßgeblich.

Wer trägt Kosten Satzungsänderung GmbH?

§ 29 Nr. 1 GNotKG scheidet aus. Nach dieser Grundregel schuldet die Zahlung der Kosten einer Beurkundung derjenige, der dem Notar den Auftrag erteilt oder den Antrag an den Notar gestellt hat.

Ist Stammkapital gleich Eigenkapital?

Das Stammkapital ist das Eigenkapital, das die Gesellschafter einer GmbH oder UG bei der Gründung insgesamt einbringen müssen. Auf englisch heißt Stammkapital „share capital‟. Der Oberbegriff für Stammkapital ist gezeichnetes Kapital.

Bis wann muss Stammkapital voll eingezahlt sein?

Im Falle der Bargründung müssen zum Zeitpunkt der Eintragung in das Handelsregister ein Viertel der Einlagen, mindestens aber die Hälfte des gesetzlichen Mindeststammkapitals (= 12.500 Euro) eingezahlt sein. Für die Differenz bis zur Höhe seiner Einlage haftet jeweils der Gesellschafter.

Wer zahlt Stammkapital?

Wie wird die Einzahlung des Stammkapitals wirksam vorgenommen? Sofern im Gesellschaftsvertrag keine Sachgründung vorgesehen ist, muss die Stammeinlage durch Einzahlung in das Vermögen der Gesellschaft erbracht werden. In der Praxis wird meist eine Zahlung auf das Bankkonto der Gesellschaft geleistet.

Wie hoch ist der rechnerische Wert des Bezugsrechts?

Der rechnerische Wert eines Bezugsrechts (BR) ist die Differenz zwischen dem Kurs der alten Aktien (Ka) vor Beginn des Bezugsrechtshandels und dem Mischkurs (Km). Wird die Kapitalerhöhung während des Geschäftsjahres durchgeführt, sind die jungen Aktien meist nur für den Rest des Geschäftsjahres dividendenberechtigt.

Was passiert wenn ich mein Bezugsrecht nicht ausübe?

Bezugsrechte, die nicht innerhalb der vorgegebenen Frist ausgeübt werden, gelten als unopted. Sie gehen wieder in das Eigentum des Emittenten über, der sie in einer speziellen Auktion, die über fünf Tage geht (20% pro Tag), zum Verkauf anbietet.

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