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Wie diagnostiziert man Mastzellaktivierungssyndrom?

Gefragt von: Uwe Singer B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 4. August 2023
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Das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) ist eine systemische Erkrankung.
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Diagnosebogen zur Feststellung eines Mastzellmediatorsyndroms
  • Blutwerte (Serum-Tryptase, Chromogranin)
  • Urinprobe (N-Methylhistamin)
  • Gewebeproben (Stufenbiopsien aus Magen-Darm-Trakt, Antikörper gegen CD25).

Wie stellt man MCAS fest?

Kardiovaskulär: Blutdruckabfall, Herzrasen, Schwindel / Bewusstseinsstörung / Kollaps. Atemwege: Giemen, Atemnot, Stridor beim Einatmen. Haut: anfallsartige Rötung, Urtikaria, Juckreiz, Angioödem. Magen-Darm-Trakt: Durchfall, Übelkeit, Bauchkrämpfe.

Welche Blutwerte sind bei Mastozytose verändert?

Ein Tryptase-Spiegel, der bei mehr als 20 µg/l liegt, ist eines der diagnostischen Nebenkriterien für eine systemische Mastozytose. Bei einer (indolenten) systemischen Mastozytose steigt dieser Wert oft auf bis zu 200 µg/l und bei einer Mastzell-Leukämie kann er sogar 10.000 µg/l erreichen.

Wie diagnostiziert man eine Mastozytose?

Diagnose der Mastozytose

Ärzte vermuten eine Mastozytose aufgrund der Symptome, insbesondere bei Flecken, die nach Kratzen zu Quaddeln oder einer Rötung führen. Eine Knochenmarkbiopsie kann die Diagnose einer Mastozytose bestätigen.

Ist MCAS eine Autoimmunkrankheit?

Es handelt sich um eine immunologische Erkrankung, bei der Mastzellen unangemessen und übermäßig Mediatoren freisetzen, was zu einer Reihe chronischer Symptome führt, die manchmal auch Anaphylaxie oder anaphylaktische/anaphylaktoide Schocks umfassen.

Mastzellenaktivierungssyndrom | SWR Wissen

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Welche Blutwerte bei MCAS?

Zu Beginn der Diagnostik ist der Tryptasewert wichtig, da dieser einen Hinweis geben kann, ob eine weitere Diagnostik in Richtung Mastozytose notwendig ist, oder sich die Diagnostik auf MCAS konzentrieren soll. Ein Serumtryptasewert, der dauerhaft über 20 ng/ml erhöht ist, kann ein Hinweis auf Mastozytose sein.

Welcher Arzt bei MCAS?

Beim Verdacht auf MCAS ist meist der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Er kann Laborwerte ermitteln lassen und zu gastroenterologischen Untersuchungen weiterverweisen.

Was nicht essen bei Mastozytose?

Histaminliberatoren und Zusatzstoffen meiden

Histaminliberatoren sind Nahrungsmittel, die die Mastzellen anregen, Histamin freizusetzen - beispielsweise Eier, Innereien und Schalentiere, Cashewkerne und Walnüsse, Tomaten, Zitrusfrüchte, Ananas und Avocado, Kakao und Alkohol.

Welche Symptome bei Mastozytose?

Die Krankheit kann unterschiedliche Beschwerden verursachen wie rote Stellen auf der Haut, Juckreiz, Bauchkrämpfe, Durchfall oder Kopfschmerzen. Bestimmte Auslöser wie Nahrungsmittel, Infekte, oder Insektenstiche können zu Beschwerden füh- ren oder diese verschlimmern.

Ist Mastozytose eine Autoimmunkrankheit?

Nein, die Mastozytose ist keine Autoimmunerkrankung, sondern eine myeloproliferative Erkrankung. Damit zählt sie zu den hämatologischen Erkrankungen, die ihren Ursprung im Knochenmark haben. Das gilt für 95 Prozent der Patienten mit kutaner oder indolenter systemischer Mastozytose.

Was beruhigt Mastzellen?

Bei 60 bis 70 Prozent der Patienten kann die Dinatriumcromoglycinsäure die Mastzellen am Magen-Darm-Trakt stabilisieren, die Überaktivität beruhigen und dazu führen, dass weniger Mediatoren sezerniert werden.

Was triggert Mastzellen?

Mastzellen enthalten viele Botenstoffe. Der bekannteste ist Histamin. Durch bestimmte Auslöser schütten die Mastzellen diese Botenstoffe aus. Auslöser können sein: Infekte, Stress, Insektenstiche, körperliche Anstrengung, plötzliche Temperaturwechsel, Nahrungsmittel, Alkohol oder Medikamente.

Welche Antihistaminika sind Mastzellstabilisierend?

In erster Linie sind Antihistaminika und mastzellstabilisierende Medikamente geeignet.
  • Antihistaminika (3,15): Hier werden sowohl H1-Blocker als auch H2-Blocker eingesetzt. ...
  • Mastzellstabilisatoren (3,15,16): Hier sind vor allem Präparate mit Cromoglicinsäure und Ketotifen zu nennen.

Ist MCAS histaminintoleranz?

Ein Mastzell-Aktivierungssyndrom (MCAS) geht in der Regel mit einer Histaminintoleranz (HIT) einher. Durch die Mastzellen wird bereits so viel Histamin freigesetzt, dass zusätzliches Histamin, das über die Nahrung aufgenommen oder freigesetzt wird, sehr problematisch sein kann.

Welche Medikamente meiden bei MCAS?

Hierzu gehören unter anderem:
  • Benzodiazepine (z.B. Lorazepam) Medikamente dieser Wirkstoffgruppe werden normalerweise nur eingesetzt, wenn sich der Patient im Schub befindet bzw. ...
  • Quercetin. ...
  • Acetylsalicylsäure (ASS) ...
  • Glukokortikoide (z.B. Prednisolon) ...
  • Cannabinoide (medizinisches Cannabis)

Welcher Sport bei MCAS?

Schwimmen ist bei Gelenkbeschwerden jeglicher Art definitiv eine der besten Sportarten. Der Druck des umgebenden Wassers reduziert orthostatische Probleme. Aus diesem Grund fällt es MCAS/POTS und EDS Patienten leichter, im Wasser zu stehen.

Ist Mastozytose eine Histaminintoleranz?

Eine Mastzellaktivierungsstörung ist ein immunologischer Zustand, bei dem die Mastzellen unangemessen und übermäßig chemische Mediatoren freisetzen. Das kann zu einer Reihe chronischer Symptome führen, die wiederum denen einer Histamin-Intoleranz gleichen.

Was ist der Unterschied zwischen MCAS und Mastozytose?

Mastozytose weist klinische Abnormalitäten auf, die bei MCAS nur selten vorhanden sind. Hauptunterschiede zwischen MCAS und Mastozytose sind pathologische Befunde wie z.B. signifikant erhöhte Tryptase und vermehrte Mastzellen (Mastzellproliferation) bei Mastozytose, die bei MCAS seltener auftreten (Afrin et al., 2017).

Ist in Bananen Histamin?

Bananen zählen nach Äpfeln zu den beliebtesten Obstsorten in Deutschland. Sie enthalten jedoch Histamin. Histamin ist ein im Körper natürlich vorkommender Botenstoff, der vor allem wichtig für das Immunsystem ist, aber auch Abhilfe bei allergischen Reaktionen schafft.

Welches Brot darf ich essen bei einer Histaminintoleranz?

Brot vom Vortag, getoastetes Brot, sowie Zwieback, Toastbrot und Knäckebrot sind am besten verträglich. Grobe Brote wie Schrotbrote oder Pumpernickel sind grundsätzlich schwerer verdaulich und können auch bei Gesunden zu Bauchbeschwerden führen.

Welche Medikamente bei Mastzellenaktivierungssyndrom?

Ziel der Therapie des Mastzellenaktivierungssyndroms ist es, den Effekt der überaktivierten Mastzellen zu bremsen. Zur Verfügung stehen hierfür Histaminrezeptorblocker oder Blocker der Mastzellenausschüttung, die Cromoglicinsäure. Cromoglicinsäure wird auch bei Mastozytose-Patienten eingesetzt.

Welches Obst hat viel Histamin?

Mit Vorsicht genießen sollten Sie Zitrusfrüchte, Ananas, Bananen, Kiwi, Himbeeren, Erdbeeren – sie kurbeln die Freisetzung von Histamin im Körper an. Das gilt auch für überreifes Obst und Obstkonserven. Wie verschiedene Obstsorten erhöhen auch Nüsse die Ausschüttung von Histamin im Körper.

Welches Gemüse senkt Histamin?

Histaminarmes Gemüse:

Kohlsorten: Brokkoli, Grünkohl, Rotkohl, Blumenkohl. Kürbisgewächse: Gurke, Kürbis, Zucchini. Nachtschattengewächse: Kartoffel, Paprika. Wurzelgemüse: Fenchel, Karotte, Knollensellerie, Pastinake, Radieschen, Rote Bete, Schwarzwurzel, Süßkartoffel, Zwiebel.

Ist MCAS vererbbar?

Ist die Mastozytose vererbbar oder ansteckend? Die Mastozytose ist eine nicht übertragbare (nicht-ansteckende) Erkrankung der Mastzellen und ihrer Vorläuferzellen. In den meisten Fällen wird kein anderes Familienmitglied im Laufe des Lebens eine Mastozytose entwickeln.

Welcher Vitamin B Komplex bei Histaminintoleranz?

Der Körper kann kein Vitamin B6 selbst produzieren. Deshalb muss es dem Körper über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Bei einer Histaminintoleranz wird empfohlen, täglich 10 bis 15 Milligramm Vitamin B6 einzunehmen, zum Beispiel als Tabletten oder Kapseln.

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