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Wie bewertet man eine Immobilie im Erbfall?

Gefragt von: Frau Dr. Uta Metzger  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Der Verkehrswert beim Haus-Erbe
Die drei gängigsten Verfahren sind das Vergleichswertverfahren, das Ertragswertverfahren und das Sachwertverfahren. Der dabei errechnete Wert liegt häufig über dem tatsächlichen Marktwert und resultiert in zu hoher Steuerbelastung.

Wer legt den Wert einer Immobilie im Erbfall fest?

Das Finanzamt, das am Wohnsitz des Verstorbenen zuständig war, übernimmt die Bewertung der vererbten Immobilie. Grundlage hierfür ist die sogenannte Grundvermögensbewertungsverordnung (GrBewV). Das Finanzamt nimmt die Wertermittlung mittels einfacher Standardverfahren vor.

Wie wird eine vererbte Immobilie bewertet?

Der Wert von vererbten Immobilien ist grundsätzlich mit dem Verkehrswert zu bestimmen. Die Ermittlung des Verkehrswertes bei Immobilien kostet Geld und Zeit. Gutachten und Gegengutachten kommen zu unterschiedlichen Wertansätzen.

Wie berechnet man den Wert einer Immobilie für die Erbschaftssteuer?

Für die Berechnung der Erbschaftssteuer legt das Finanzamt den Verkehrswert einer Immobilie zugrunde, also den Kaufpreis, den das Objekt bei einer Veräußerung voraussichtlich erzielen würde. Die Begutachtung geschieht aber meist nicht vor Ort, sondern orientiert sich an allgemeingültigen Marktwerten.

Wie schätzt das Finanzamt den Wert einer Immobilie?

Das Bewertungsverfahren der Behörde basiert zwar auf den Daten der Gutachterausschüsse (z.B. den Bodenrichtwerten), berücksichtigt aber die tatsächlichen Lage-, Ausstattungs- oder Zustandsgegebenheiten der Immobilie nicht. Eine , sonst bei Gutachten unentbehrliche, Ortsbesichtigung findet nämlich nicht statt.

So ermittelst Du den Wert einer Immobilie

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Ist Verkehrswert gleich Kaufpreis?

Der Verkehrswert eines Grundstückes bestimmt mithin den Kaufpreis. Unbebaute Grundstücke sind nach den Bodenrichtwerten im Vergleichswertverfahren zu bewerten. Für bebaute Grundstücke kommen das Ertragswert- oder Sachwertverfahren zur Anwendung.

Was mindert den Wert einer Immobilie?

Wertminderung durch Belastungen

Auch laufende Belastungen stellen eine Wertminderung dar. Wenn Sie eine Immobilie verkaufen, auf der noch laufende Belastungen ruhen, mindern diese Kosten natürlich den Wert der Immobilie. Sie können die Kredite vor dem Verkauf ablösen - wobei Sie dabei mit höheren Kosten rechnen müssen.

Wie ermittelt der Notar den Verkehrswert?

Zum Gebäudesachwert wird der Bodenrichtwert addiert. Dieser Bodenrichtwert wird pro Quadratmeter bebautem Grundstück ermittelt und richtet sich nach den durchschnittlichen Verkaufspreisen umliegender, gleichwertiger Grundstücke. Die Summe aus Gebäudesachwert und Bodenrichtwert ergibt den Verkehrswert.

Wie ermittelt man den Verkehrswert eines Hauses?

Hier kann man den Verkehrswert berechnen mit der Formel: (Bodenwert + Gebäudesachwert) * Marktanpassungsfaktor. Diese Methode kommt in der Regel zum Einsatz, wenn keine Vergleichswerte für die Immobilie vorliegen und ein Verkehrswert berechnet werden soll.

Wie bewerte ich Immobilien richtig?

Der Hauswert wird anhand eines der drei Immobilienwertermittlungsverfahren, dem Sach-, Ertrags- oder Vergleichswertverfahren, berechnet. Für die Wertermittlung beim Haus können Makler, Gutachter und andere Sachverständige mit der Verkehrswertermittlung beauftragt werden.

Wie wird ein Haus unter Erben aufgeteilt?

Befindet sich also ein Haus im Nachlass, müssen sich die Miterben einigen, wie sie mit der Immobilie verfahren wollen. Das gilt selbst dann, wenn der Erblasser beispielsweise verfügt hat, dass ein Erbe nur 10 Prozent davon erhalten soll – das Gesamthandseigentum kann nur gemeinsam verwaltet werden.

Was kostet ein Verkehrswertgutachten für ein Haus?

Je nach Aufwand des Gutachters kann ein Verkehrswertgutachten von 500 Euro bis zu 1,5 Prozent des Immobilienwertes betragen. Bei einem Immobilienwert von 300.000 Euro entspräche das 4.500 Euro für das Wertgutachen.

Welches Gutachten bei Erbe?

Ein Verkehrswertgutachten ist vor allem dann sinnvoll, wenn unter den Erben Uneinigkeit über den Wert einer Immobilie herrscht und rechtliche Auseinandersetzungen drohen. Dann kann detailliert und faktenbasiert belegt werden, welchen Marktwert die Immobilie tatsächlich hat.

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Bankguthaben des Erblassers gehören genauso zur Erbschaft wie andere Vermögenswerte. Mit dem Erbfall fällt das Bankkonto somit automatisch an den Erben bzw. an die Erbengemeinschaft. Wer Erbe ist bestimmt sich entweder nach der gesetzlichen Erbfolge oder aber nach dem Testament oder einem Erbvertrag des Erblassers.

Was muss ich beim Nachlassgericht angeben?

Diese Dokumente benötigt das Gericht, wenn Du als Erbe einen Erbschein beantragst:
  • Deinen Personalausweis oder Reisepass.
  • Sterbeurkunde der verstorbenen Person.
  • falls vorhanden Testament oder Erbvertrag im Original.
  • Geburts- und Sterbeurkunden aller Erben oder vorverstorbenen Erben.
  • Anschriften aller Erben.

Wie teuer ist ein Erbschein für eine Immobilie?

Ein Beispiel: Beläuft sich der Nachlasswert auf 200.000 Euro, fallen zweimal 435 Euro, also insgesamt 870 Euro an Gerichtsgebühren für den Erbschein an. Wer einen Notar mit dem Beantragen des Erbscheins beauftragt hat, zahlt diese Kosten ebenfalls, allerdings kommt dann noch die Umsatzsteuer hinzu.

Wie ermittle ich den Wert meiner Immobilie kostenlos?

Die Immobilienbewertung von Baufi24 ist ein kostenloses und einfaches Tool, um online den Hauswert, Grundstückswert oder Wohnungswert zu ermitteln. Die Immobilienbewertung läuft in drei einfachen Schritten ab. Daten der Immobilie eingeben: Oben auf dieser Seiten können Sie die erforderlichen Informationen hinterlassen.

Wer kann den Wert eines Hauses schätzen?

Wer kann ein Haus schätzen? Die Verkehrswertermittlung bzw. die Schätzung des Hauswertes erfolgt in der Regel durch einen Immobilienmakler, Gutachter oder Sachverständigen. Ein gerichtlich anerkanntes Verkehrswertgutachten für eine Immobilie kann nur von einem anerkannten Gutachter erstellt werden.

Wer trägt die Kosten für Gutachten im Erbfall?

Die Kosten für ein solches Sachverständigengutachten fallem nach § 2314 Abs. 2 BGB dem Nachlass zur Last. Das heißt, der Erbe muss den Sachverständigen bezahlen. Der Erbe kann die Gutachterkosten aber im Nachlassverzeichnis als Nachlassverbindlichkeit geltend machen.

Was ist höher Verkehrswert oder Marktwert?

Der Verkehrswert ist das Gleiche wie der Marktwert.

Ist der Verkehrswert niedriger als der Verkaufswert?

Der wesentliche Unterschied zwischen einem Verkaufswert und einem Verkehrswert ist, dass ein Verkaufswert bei einem Verkauf tatsächlich gezahlt wird, der Verkehrswert hingegen ist erst nur eine Rechengröße.

Wie berechnet der Notar den Wert eines Hauses?

Wie hoch sind Notarkosten beim Hauskauf? Die Notargebühren beim Hauskauf orientieren sich an der Höhe des Kaufpreises und sind im Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) detailliert festgelegt. Grob gerechnet belaufen sich die Notarkosten auf 1,5 Prozent bis 2 Prozent des vereinbarten Kaufpreises der Immobilie.

Wie wird ein altes Haus geschätzt?

Wie berechnet man den Wertverlust? Den größten Wertverlust erfahren die meisten Immobilien durch Abnutzung und Überalterung. Zur Berechnung der Alterswertminderung kann folgende Formel verwendet werden: Altersabschlag = Alter des Gebäudes / Gesamtnutzungsdauer x 100%.

Wann ist ein Haus nichts mehr Wert?

Um 5,02 Prozent pro Jahr sollen die Kaufpreise laut HHWI hier sinken, zumindest bis 2030. Eine 100-Quadratmeter-Wohnung, die Sie heute ohne Nebenkosten noch rund 165.000 Euro kostet, wäre dann 2030 nur noch knapp 99.000 Euro wert. Der Wertverlust läge damit bei 66.461 Euro. Nirgendwo in Deutschland sind es mehr.

Was beeinflusst den Preis einer Immobilie?

Verschiedene Faktoren wie das Wirtschaftswachstum, das Beschäftigungswachstum, die Inflation, die Konsumbereitschaft und die generellen Erwartungen der Marktteilnehmer haben Einfluss darauf, wie sich die Immobilienpreise entwickeln.