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Wie betet man als Jeside?

Gefragt von: Gottfried Marquardt  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Ein Jeside darf auch nicht auf die Erde spucken, weil wir finden, dass sie heilig ist und, dass sie dadurch entweiht wird. Jesiden beten mindestens zwei Mal am Tag. Manche von uns beten sogar sieben Mal am Tag. Wir wenden uns dann der Sonne zu, entweder dem Sonnenaufgang oder dem Sonnenuntergang.

Was beten die Jesiden an?

Hierzu werden Gebete gesprochen. Anschließend wird sie an ihren Platz im Heiligtum gebracht. Die jesidischen Pilger bringen aus Lalisch geweihte Erde mit, die mit dem heiligen Wasser der Quelle Zemzem (in Lalisch, nicht mit dem muslimischen Samsam zu verwechseln) zu festen Kügelchen geformt wurde.

Wann müssen Yeziden beten?

Wenn Yeziden beten, dann in der Regel morgens und abends – diese Tradition unterscheidet sich oft nach Herkunftsland. Die Yeziden sind in gewisser Weise sowohl eine Religionsgemeinschaft als auch ein Volk. Yezide oder Yezidin kann man nicht werden, sondern nur durch Geburt sein.

Was dürfen Yeziden nicht tun?

Ein Jeside darf die gesetzliche Frau eines anderen nicht entführen; kein Jeside darf dem Entführer und der Entführten helfen oder Unterkunft geben. Die Entführte muss ihrem Manne zurückgegeben und der Entführer nach dem jesidischen Gesetz zur Rechenschaft gezogen werden.

Was passiert wenn ein Yezide stirbt?

Wie auch in anderen Religionen glauben die Jesiden daran, dass das Leben nach dem Tod nicht endet. Vielmehr erreicht es nach einer Seelenwanderung einen neuen Zustand, der abhängig von den zu Lebzeit begangenen Taten ist.

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Warum dürfen Yeziden kein Blau tragen?

Ein weiteres Element der religiösen Tradition ist das Nicht-Tragen eines bestimmten blauen Farbtons, besonders in der Kleidung. Dieses Tabu hängt mit der Naturliebe der jesidischen Gesellschaft zusammen, bei der die Farbe Blau den Himmel symbolisiert. Demnach drückt das Meiden dieser Farbe den Respekt vor Gott aus.

Wie lange trauern Jesiden?

Bei den Trauerfeiern gedenkt man drei Tage lang der Toten, hüllt ihren Leichnam in ein weißes Tuch und legt in ihre Augenhöhlen weiße Berat-Kugeln, geformt aus der Tonerde von Lalis, dem höchsten Heiligtum der Jesiden. Mehrere Hundert Menschen reisen mit ihren Autos aus Deutschland, Belgien und der Schweiz an.

Wo beten die Yeziden?

Yeziden sind Kurden. Sie leben hauptsächlich in den heutigen kurdischen Siedlungsgebieten: im Nordirak, in Syrien und im Südosten der Türkei. Ihr religiöses Heiligtum ist die Stadt Lalisch im nordirakischen Kurdistan.

Wie heiraten Yeziden?

“ Doch noch immer gilt: Jesiden dürfen nur innerhalb ihrer Gemeinschaft heiraten und sogar nur innerhalb der drei Kasten des Jesidentums: der Scheichs, der Pirs und der Murids.

Haben Jesiden Ramadan?

Ramadan-Fest

Der Grund hierfür liegt der jesidischen Tradition zufolge darin, dass Scheich Kal Schamsan, ein Anhänger Scheich ʿAdīs, nach einer zweijährigen Gefangenschaft zwei Tage vor Ende der Fastenzeit nach Lalisch zurückkehrte.

Wie betet ein Yezide?

Ein Jeside darf auch nicht auf die Erde spucken, weil wir finden, dass sie heilig ist und, dass sie dadurch entweiht wird. Jesiden beten mindestens zwei Mal am Tag. Manche von uns beten sogar sieben Mal am Tag. Wir wenden uns dann der Sonne zu, entweder dem Sonnenaufgang oder dem Sonnenuntergang.

Wie viele Engel gibt es im Yezidentum?

Diese Anweisung war eine Prüfung, da Gottes erstes Gebot an die sieben Engel gewesen war, sie sollten nur ihn anbeten. So symbolisiert Melek Taus im Jesidentum nicht das Böse und ist auch kein in Ungnade gefallener Engel.

Was dürfen Yeziden nicht essen?

Als Jeside wird man geboren

Ein anderes Tabu ist, keinen Kopfsalat zu essen. Ein jesidischer Heiliger wurde auf einem Salatfeld ermordet und sein Blut sei auf die Salatköpfe getropft. Jesiden essen deshalb keinen Salat. Zurzeit seien die Jesiden in Deutschland im Ausnahmezustand.

Welche Religion haben die Jesiden?

  • Das Jesidentum ist eine eigenständige, monotheistische Religion, deren Wurzeln bis ca. ...
  • Zentrale Figur neben dem Schöpfergott “Ezid“ ist der "Engel-Pfau“ (kurdisch: Tausi Melek), der von den Jesiden besonders verehrt wird. ...
  • Das Jesidentum kennt die Vorstellung von einem Teufel als Widersacher Gottes nicht.

Warum fasten die Yeziden?

Denn nach êzîdischem (jesidischem) Glauben hat Gott die Engel geschaffen, die wiederum die Erde in sieben Tagen von Samstag bis Sonntag erschufen und von Dienstag bis Donnerstag fasteten und am Freitag die Schöpfung der Welt feierten.

Wie werden Yeziden beerdigt?

Sie sind mit dem Verstorbenen auch nach seinem Tod verbunden und übernehmen gegenseitig die Mitverantwortung für ihre Taten. Dann wird der Körper in ein langes weißes Tuch eingewickelt. Frauen singen Klagelieder. Der Verstorbene sollte so früh wie möglich zwischen Sonnenaufgang- und -untergang beerdigt werden.

Was ist ein Yezidischer Friedhof?

Die yezidischen Grabstätten sind in Reihen zur aufgehenden Sonne hin ausgerichtet. Auf Wunsch können Waschungen des Leichnams nach den religiösen Reinheitsgeboten vorgenommen werden.

Was ist die kleinste Religion der Welt?

Judentum (etwa 15 Mio. Anhänger)

Welches Fleisch dürfen Yeziden nicht essen?

Als unzulässig gelten im Islam der Genuss von Schweinefleisch und Alkohol. Aber auch Kada- ver, Blut oder aasfressende Raubtiere dürfen nicht verzehrt werden.

Warum dürfen Kurden kein Salat essen?

Salat, Kohl, Kürbis, Bohnen und das Fleisch eines Hahns – und damit das Fleisch von Melek Taus –, einer Henne, eines Fisches, einer Gazelle und eines Schweines verböten sie zu essen, weil sie darin das Pendant von Melek Taus sähen.

Was haben Kurden für einen Glauben?

Amman sprach ausführlich über das Fehlen einer gemeinsamen Religion. Kurden sind meist sunnitische Muslime, linken Kurden in der Diaspora gilt der Islam als reaktionär und dem Kurdentum widersprechend, doch Islamisierungstendenzen machen sich auch hier bemerkbar.

Wer sind die Kurden?

Die Kurden stellen die viertgrößte ethnische Gruppe im Nahen Osten . Ihre Siedlungsgebiete verteilen sich vor allem auf die Grenzregionen der Türkei, Syriens, des Iraks, Irans und Armeniens, wobei diese zum Teil jeweils ins Landesinnere ausfransen und dort Enklaven innerhalb der Mehrheitsbevölkerung bilden.

Was sind Kurden und wo kommen sie her?

Kurden: Überall und nirgendwo

Sie leben zwischen dem Südosten der Türkei, dem Norden Syriens und entlang der irakisch-iranischen Grenze. In jedem der bewohnten Staaten bildet die kurdische Bevölkerung eine Minderheit, seither träumen viele von einer kurdischen Unabhängigkeit und einem eigenen Staat.

Wann ist ÎDA Êzî 2021?

Freitags wird das Fasten gebrochen. Am ersten Freitag wird das Şêşims-Fest (zu Ehren der Sonne), am zweiten Freitag das Xwedan-Fest (zu Ehren der Heiligen) und am dritten Freitag das Hauptfest zu Ehren Gottes Êzî-Fest (Cejna / Îda Êzî) gefeiert. In diesem Jahr endet die Fastenzeit am 17. Dezember.

Wie viele Jesiden gibt es in der Türkei?

60.000 Jesiden in der Türkei. Nahezu alle Jesiden aus der Türkei sind aus ihren ehemaligen Dörfern und Städten geflüchtet, da sie von den Kurden und Türken unterdrückt und vertrieben wurden. Die meisten Jesiden, die ursprünglich aus der Türkei stammen leben derzeit in Deutschland, Armenien und Georgien.