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Wie berechnet sich die Grundsteuer für eine Wohnung?

Gefragt von: Herr Prof. Claus-Peter Karl  |  Letzte Aktualisierung: 25. Juni 2023
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Für die Grundsteuer muss ein Steuermessbetrag ermittelt werden. Dafür wird der Einheitswert mit einer Steuermesszahl multipliziert. Sie beträgt derzeit in Westdeutschland zwischen 0,26 und 0,6 Prozent vom Einheitswert und zwischen 0,5 und 1 Prozent vom Einheitswert in Ostdeutschland.

Wie berechnet man Grundsteuer bei Eigentumswohnung?

In Hamburg mit einem Hebesatz von 540 Prozent (bundesweiter Durchschntt: 370 Prozent) ergibt sich daher für eine Eigentumswohnung mit dem Einheitswert von 50.000 Euro folgende Grundsteuer B: 50.000 x 3,5 Promille (Steuermesszahl für Eigentumswohnungen) = 175 Euro als Grundsteuermessbetrag.

Wie wird die Grundsteuer für eine Mietwohnung berechnet?

Die Grundsteuer für eine Wohnung wird genauso wie für ein Haus berechnet, indem man die Grundsteuermesszahl mit dem Einheitswert und dem örtlichen Hebesatz multipliziert. Die Formel lautet: Grundsteuer = Grundsteuermesszahl x Einheitswert x örtlicher Hebesatz.

Wird die Grundsteuer auf Wohnfläche berechnet?

Die Wohnfläche spielt im Rahmen der Grundsteuer eine wichtige Rolle. Beim Bundesmodell und in fast allen Landesmodellen fließt sie in die Berechnung des Grundsteuerwertes mit ein – nur in Baden-Württemberg bleibt sie unberücksichtigt, da es hier auf die Bebauung nicht ankommt.

Wer berechnet die Grundsteuer bei Eigentumswohnung?

Berechnung der Grundsteuer für eine Eigentumswohnung

Bei der Berechnung des Grundsteuerwerts für eine Eigentumswohnung wendet das Finanzamt das Ertragswertverfahren an. Es gilt hier der Hebesatz der Grundsteuer B, da es sich nicht um ein Grundstück der Land- und Forstwirtschaft handelt.

Eigentumswohnung: So füllen Sie die Grundsteuer-Formulare in ELSTER aus

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Welchen Einfluß hat die Wohnungsgröße auf die Grundsteuer?

Welche Räume zählen zur Wohnfläche bei der Grundsteuer? Nach der Wohnflächenverordnung (WoFIV), die auch für die Grundsteuer relevant ist, zählen zur Wohnfläche u.a. Wohn- und Schlafräume, Küche, Speisekammer, Gästezimmer, Badezimmer, separate Toiletten sowie Flure und Dielen.

Wie viel Grundsteuer zahle ich für 100 Quadratmeter?

Beispielrechnung für 100-Quadratmeter-Wohnung

Bei Eigentumswohnungen beträgt sie aktuell 3,5 Promille (0,35 Prozent).

Welche Räume gehören nicht zur Wohnfläche Grundsteuer?

Die Raumhöhe hat keine Auswirkungen auf die Wohnflächenberechnung (Ausnahme Dachschrägen) Terrassen, Loggien und Balkonen zählen vollständig zur Wohnfläche. Wintergärten und Schwimmbäder zählen als Wohnfläche. Räume außerhalb der Wohnung zählen ebenfalls zur Wohnfläche, etwa Keller, Waschküche oder Heizungsraum.

Welche Räume gehören nicht in die Grundsteuer?

Laut der Verordnung zur Berechnung der Wohnfläche werden folgende Räume nicht besteuert: Kellerräume. Abstellräume und Kellerersatzräume außerhalb der Wohnung. Waschküchen.

Was gehört zu Wohnfläche bei der Grundsteuer?

Kellerräume (es sei denn der Keller ist zum vollwertigen Wohnraum ausgebaut) Waschküchen und Trockenräume. Heizungsräume. Bodenräume (z.B. Dachboden, jedoch nur wenn nicht zum Aufenthalt von Personen vorgesehen, d.h. die Fläche ausgebauter Dachböden gehören zur Wohnfläche)

Wie viel Grundsteuer Mietwohnung?

Bei Zweifamilienhäusern liegt sie bei 3,1 und bei Mehrparteienhäusern bei 3,5 Promille. In Ostdeutschland wird ein anderes Berechnungsverfahren angewendet. Dort liegt die Grundsteuermesszahl bei fünf bis zehn Promille. Der Hebesatz wird von jeder Kommune selbst festgelegt und liegt bei durchschnittlich 534 %.

Wie viel Grundsteuer muss ein Mieter bezahlen?

Wieviel Grundsteuer ihr an eure Mieter weitergeben dürft, hängt von der vermieteten Wohnfläche ab. Wird die gesamte Immobilie – beispielsweise ein Haus – an eine Familie vermietet, ist die Rechnung einfach: In diesem Fall dürft ihr die Grundsteuer zu 100 Prozent auf den Mieter umlegen.

Wie viel Grundsteuer muss der Mieter bezahlen?

Kann die Grundsteuer komplett auf den Mieter umgelegt werden? Der Vermieter darf die Grundsteuer in voller Höhe auf den Mieter umlegen. Gibt es mehrere Mieter, wird die Grundsteuer anhand der Wohnfläche auf die einzelnen Wohnungen verteilt.

Wie viel Steuer zahlt man für Eigentumswohnung?

Beim Erwerb einer Immobilie fällt i.d.R. für den Käufer die Grunderwerbsteuer an. Berechnungsgrundlage ist der Kaufpreis, auf den je nach Bundesland zwischen 3,5% und 6,5% Grunderwerbsteuer zu zahlen sind.

Wie hoch ist der Einheitswert einer Eigentumswohnung?

Als Formel wird die Jahresrohmiete zum Stichtag 1964 respektive 1935 mit einem festgelegten Vervielfältiger multipliziert. Dieser Vervielfältiger berücksichtigt die Bauweise der Immobilie, das Baujahr sowie die Gemeindegröße.

Wie berechnet sich der grundstücksanteil bei Eigentumswohnungen?

Bei Eigentumswohnungen ist die gesamte Grundstücksfläche einzutragen. Beispiel: Das Mehrfamilienhaus steht auf einem Grundstück von 1000m². Vom Gesamtgrundstück gehört zu ihrer Eigentumswohnung ein Anteil von 10% (Miteigentumsanteil 10/100). Somit beträgt die gesamte Fläche = 1000m².

Was passiert wenn man bei der Grundsteuer zu wenig Wohnfläche angibt?

Je geringer die Wohnfläche, desto günstiger die neue Grundsteuer – das gilt in 15 der 16 Bundesländer. Lediglich Baden-Württemberg bildet eine Ausnahme. Denn für das dortige Flächenmodell ist nur die Grundstücksfläche relevant, die Wohnfläche nicht (mehr dazu hier).

Welche Fehler sollte man bei der Grundsteuererklärung vermeiden?

Um teure Strafen zu umgehen, sollten die folgenden vier Fehler bei der Abgabe der Grundsteuererklärung vermieden werden:
  • Fehler 1: Stichtag 1. Januar 2022 für Ihre Angaben missachten.
  • Fehler 2: Veraltete Angaben zum Bodenrichtwert machen.
  • Fehler 3: Die Abgabefrist versäumen.
  • Fehler 4: Wohn- und Nutzflächen falsch berechnen.

Für wen wird die neue Grundsteuer teurer?

Die Bundesregierung hat sich darauf geeinigt, die Grundsteuer auch künftig werteorientiert zu erheben. Wer im Zentrum einer gefragten Metropole wohnt, soll mehr zahlen als jemand für eine vergleichbare Immobilie, die in einer strukturschwachen Kleinstadt steht.

Sind Küche und Bad Wohnfläche?

In der Wohnflächenverordnung von 2004 (WoFIV 2004) ist geregelt, dass alle Räumlichkeiten, die innerhalb der Wohnung liegen und ausschließlich zu ihr gehören, zur Wohnfläche zählen. Somit ist klar, dass die Küche und das Badezimmer selbstverständlich in die Wohnflächenberechnung mit einbezogen werden.

Was muss ich bei der Grundsteuer angeben?

Für die Abgabe der Erklärung mit „Grundsteuererklärung für Privateigentum“ benötigen Sie insbesondere folgende Angaben:
  • Größe des Grundstücks.
  • Grundbuchblattnummer (falls zur Hand), Gemarkung, Flur, Flurstück.
  • Für Eigentumswohnungen: Miteigentumsanteil am Grundstück.
  • Steuernummer/Aktenzeichen des Grundstücks.
  • Bodenrichtwert.

Ist ein Raum ohne Heizung Wohnfläche?

Kellerräume oder Balkone zum Beispiel werden bei der DIN-Norm-Berechnung zu 100 Prozent angerechnet. Anders bei der Wohnflächenverordnung: Kellerräume, Waschküchen, Heizungsräume oder Garagen zählen nicht zur Wohnfläche. Balkone, Terrassen und Loggien werden nur zu 25 Prozent eingerechnet.

Was kostet ein Quadratmeter Wohnfläche bei der Grundsteuer?

Diese betragen 0,04 Euro pro Quadratmeter für das Grundstück sowie 0,50 Euro pro Quadratmeter für Gebäude (Wohnfläche). Der Faktor errechnet sich aus dem Bodenrichtwert des Grundstücks und dem durchschnittlichen Bodenrichtwert der Gemeinde, die Formel dafür ist gesetzlich festgelegt (§ 5 Abs. 1 NGrStG).