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Wie bekam man in der DDR eine Wohnung?

Gefragt von: Sabina Moritz  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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In der DDR gab es keinen freien Wohnungsmarkt, auf dem sich Anbieter und Nachfrager hätten treffen können. Aller Wohnraum war staatlich erfasst. Jede Gemeinde verfügte über ein Amt für Wohnungswesen, das allein für die Vergabe von Wohnungen zuständig war.

Wann bekam man in der DDR eine Wohnung?

DDR-Staats- und Parteichef Honecker versprach jedem Bürger bis 1990 eine eigene Wohnung in der "Platte". Am 9. Februar 1984 besuchte er Familie Fichtner, die in der zweimillionsten Neubauwohnung der DDR wohnte.

Wie wohnte man in der DDR?

Wohnungen in der DDR waren nicht nur deutlich kleiner als in Westdeutschland, sondern auch schlechter ausgestattet. Im Jahr 1990 waren nur etwa 83 Prozent aller Wohnungen mit einem Badezimmer ausgestattet. In 84 Prozent der Wohnungen war ein WC vorzufinden und bloß die Hälfte der Wohnungen wurde zentral beheizt.

Wie viele Wohnungen gab es in der DDR?

Bis 1980 wurden 700.000 bis 800.000 Wohnungen errichtet oder modernisiert und bis 1990 insgesamt 3 Millionen Plattenbauwohnungen errichtet. Später stellte sich jedoch heraus, dass die DDR-Regierung diese Zahlen stark schönte und tatsächlich erst 1,92 Millionen Wohnungen in Plattenbauweise errichtet worden waren.

Was ist Plattenbau DDR?

Das Bauen im Stil des Sozialistischen Klassizismus war zu teuer und nach Stalins Tod auch nicht mehr erwünscht. Um schnell günstigen Wohnraum zu schaffen, ging man zur Bauweise mit fertigen Elementen aus Beton über. Schnell erhielten die so entstandenen Bauten den Namen "Plattenbau".

Von Plattenbau und Wohnraumvergabe – Wohnen in der DDR | MDR DOK

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Was nannte man in der DDR Arbeiterschließfach?

Die Spaziergänge am Abend wurden mit der Zeit langweilig. Die Neubaugebiete blieben lange Zeit "Arbeiterschließfächer", auch "Fernsehhöhlen" genannt.

Was kostete ein Haus in der DDR?

Die Kosten eines Einfamilienhauses mit durchschnittlicher Grundstücksgröße und Wohnfläche brauchte man Anfang der 1990er Jahre etwa 350.000 D-Mark. Die Zinsen lagen in der Bauboomzeit etwa bei rund neun Prozent. Heute mögen zwar die Zinsen sehr günstig sein, aber ein vergleichbares Haus kostet heute eben 350.000 Euro.

Warum waren die Mieten in der DDR so niedrig?

Außerdem verstand sich die DDR als ein rundum sozialer Staat, was zur Folge hatte, dass vom Anfang bis zum Ende der DDR die Mieten unverändert niedrig blieben. Da die Einnahmequelle Miete nicht einmal die anfallenden Reparaturkosten deckte, fehlte das Geld für die Sanierung alter Häuser oder Wohnungen.

Wem gehörten die Häuser in der DDR?

Offizieller Eigentümer waren dabei alle DDR-Bürger. Es bildete zusammen mit dem genossenschaftlichen Eigentum und dem Eigentum gesellschaftlicher Organisationen das sozialistische Eigentum. Im Rechtsgebiet der DDR war neben dem sozialistischen Eigentum noch das persönliche Eigentum eingeführt.

Wie lebten die Familien in der DDR?

Im westen lebten 2/3 Erwachsener zwischen 25-29 Jahren ohne Kinder, im Osten waren nur 1/3 aller Erwachsenen zwischen 21-25 Jahren Kinderlos. Man ist sich einig das die Familie in der ehemaligen DDR sowohl aus der Sicht des Staates und der Sicht der Bevölkerung einen großen Stellenwert besaß.

Wo haben die DDR Bonzen gewohnt?

Im Vergleich zum Westen war der Lebensstil in der vom Volk als „Bonzenhausen“ und „SED-Ghetto“ betitelten Waldsiedlung Wandlitz dennoch ernüchternd. Statt Prunk herrschte kleinbürgerliche Spießigkeit.

Wie war die Freizeit in der DDR?

Man ging in den Zoo, unternahm einen Einkaufsbummel, machte Ausflüge ins Grüne, ging abends tanzen oder in die Kneipe nebenan. Auch kulturelle Angebote wie Opernaufführungen, Kinofilme oder Theaterstücke konnten genutzt werden. Für die Jugendlichen gab es Jugendklubs.

Wo wohnte die Stasi?

Luftbild der Stasi-Zentrale

1950 zog das neu gegründete Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in das Gebäude des Finanzamtes Lichtenberg ein. Das einige Jahre später errichtete Haus 1, in dem sich heute das Stasimuseum befindet, war knapp 30 Jahre lang Sitz des amtierenden Ministers für Staatssicherheit, Erich Mielke.

Warum heisst es Plattenbau?

Die Geschichte des Plattenbaus (eigentlich: Großtafelbaus), also des Baus von Gebäuden, die aus industriell vorgefertigten, geschosshohen und wandbreiten Platten sowie entsprechenden Deckenplatten aus Beton montiert sind, begann in Deutschland 1925: Ein ganzer Stadtteil bildete sich in Frankfurt am Main – das Neue ...

Wie lange war die durchschnittliche Wartezeit auf einen Trabi?

Die Wartezeit für einen Trabi lag meist zwischen zwölf und 15 Jahren. Obwohl der Trabant neben dem zeitweise importierten Saporoshez der einzige erhältliche Kleinwagen in der DDR war, hatte das Auto für die Staatsführung keine Priorität.

Welche Plattenbauten gab es in der DDR?

Zu den verbreitetsten Plattenbau-Typen der DDR zählen unter anderem WBS 70, WHH GT 18, P2 und M10. Durch die standardisierte, fabrikmäßige Herstellung aus dem widerstandsfähigen Material Beton haben Plattenbauten bis heute eine gute Bausubstanz.

Waren die Menschen in der DDR glücklich?

Der größte Teil der Menschen arbeitete in den sogenannten Volkseigenen Betrieben (VEB) und Genossenschaften. Der DDR gehörten damit fast alle Wohnungen, Lebensmittelläden, Autohersteller, Banken und Energieunternehmen. Private Betriebe existierten kaum. Viele Menschen waren glücklich, einen sicheren Job zu haben.

Warum war die DDR so schlimm?

Privateigentum wurde abgeschafft, Ackerflächen gehörten nun dem Staat. Doch mit diesem System erzielte die DDR nur geringe Produktivität. Im Verglich zum Wirtschaftswunder in der BRD blieb der Lebensstandard in der DDR deutlich hinter seinen Erwartungen zurück.

Was durfte man nicht in der DDR?

In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Wie war das Leben der Jugendlichen in der DDR?

Mehr als 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen in der DDR gehörten der sozialistischen Jugendorganisation FDJ und der Pionierorganisation "Ernst Thälmann" an. Materiell gut ausgestattet galt sie als langer Arm der SED. Als offizieller Gründungstag der Freien Deutschen Jugend (FDJ) gilt der 7.

Wie war die Wirtschaft in der DDR?

In der DDR entschied der Staat über Produktion, Produktionsmittel, Preise und Löhne. Es fehlte der Wettbewerb. Wirtschaftlichkeit, Nachfrageorientierung, Qualität und Innovationen blieben auf der Strecke. Die Wirtschaft war so international kaum wettbewerbsfähig.

Was bedeutet EW 65?

Fotos vom Typ EW65 in der Gegenwart :

Mit einer Wohnebene im Erdgeschoss und ausgebautem Dachgeschoss. Es stehen circa 115 qm Wohnfläche zzgl. Keller, dieser teilweise auch mit integrierter Tiefgarage oder Tiefgaragenanbau zur Verfügung.

Wie viel Quadratmeter hat ein EW65?

Das schicke Eigenheim Typ EW 65 hat eine Wohnfläche, verteilt auf Erdgeschoss und ausgebautes Dach zzgl. Keller (teilweise sogar mit integrierter Tiefgarage oder Tiefgaragenanbau) von ca. 115 qm.

Wie begrüßt man sich in der DDR?

Es war auch der Gruß der FDJ in der DDR, mit dem man sich zu Beginn einer FDJ-Versammlung oder eines Fahnenappells begrüßte (beispielsweise durch den Versammlungsleiter mit „Ich begrüße euch mit dem Gruß der Freien Deutschen Jugend: Freundschaft! “ oder kurz „FDJler: Freundschaft!

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