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Wie bekam man eine Wohnung in der DDR?

Gefragt von: Harald Schindler  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Einen Wohnungsmarkt, der Angebot und Nachfrage regelte, gab es in der DDR nicht. Wohnungen wurden allein vom Staat zugewiesen. Man musste beim Amt für Wohnungswesen einen Antrag stellen, wenn man umziehen wollte. Wie groß die Wohnung sein durfte, regelten ebenfalls gesetzliche Bestimmungen.

Wer bekam in der DDR eine Wohnung?

Junge Eheleute fanden keinen Wohnraum, mussten getrennt in den Haushalten ihrer Eltern leben. Geschiedene mussten sich weiterhin die gemeinsame Wohnung teilen. Sich vergrößernde Familien mussten enger zusammenrücken. Der Wohnungsstandard in vielen Altbauten lag nahe an oder gar unter der Zumutbarkeitsgrenze.

Wie waren die Wohnungen in der DDR?

Wohnungen in der DDR waren nicht nur deutlich kleiner als in Westdeutschland, sondern auch schlechter ausgestattet. Im Jahr 1990 waren nur etwa 83 Prozent aller Wohnungen mit einem Badezimmer ausgestattet. In 84 Prozent der Wohnungen war ein WC vorzufinden und bloß die Hälfte der Wohnungen wurde zentral beheizt.

Was kostete eine Wohnung in der DDR?

Wohnen war billig in der DDR. Zwischen 80 Pfennigen und 1,25 Mark kostete der Quadratmeter Wohnfläche. Benachteiligt fühlten sich nicht selten Mieter von Altbauwohnungen.

Warum waren die Mieten in der DDR so niedrig?

Außerdem verstand sich die DDR als ein rundum sozialer Staat, was zur Folge hatte, dass vom Anfang bis zum Ende der DDR die Mieten unverändert niedrig blieben. Da die Einnahmequelle Miete nicht einmal die anfallenden Reparaturkosten deckte, fehlte das Geld für die Sanierung alter Häuser oder Wohnungen.

Wohnen in der DDR

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Wann bekam man in der DDR eine Wohnung?

Trotz aller Anstrengungen gelang es in der DDR nicht, den Bedarf zu decken. Junge Eheleute konnten nicht zusammenziehen, weil es keine Wohnung für sie gab. Manchmal mussten sogar Geschiedene aus diesem Grund weiter in einer Wohnung leben. Deshalb wurde 1973 ein Wohnungsbauprogramm beschlossen.

Wie viele Wohnungen sind in einem Plattenbau?

Die Gebäude besitzen fünf bis elf Geschosse. Pro Geschoss gibt es meist zwei Wohnungen, es sind jedoch auch Abwandlungen dieses Haustyps mit drei Wohnungen pro Etage über und unter dem Treppenhaus-Zugang realisiert worden.

Wo war der erste Plattenbau?

Die ersten Häuser, bei denen vorgefertigte Großplatten in Stahlbetonbauweise verwendet wurden, entstanden ab 1910 im Gartenstadtprojekt Forest Hills Gardens in Queens, einem Stadtteil von New York.

Welche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gab es in der DDR?

Man ging in den Zoo, unternahm einen Einkaufsbummel, machte Ausflüge ins Grüne, ging abends tanzen oder in die Kneipe nebenan. Auch kulturelle Angebote wie Opernaufführungen, Kinofilme oder Theaterstücke konnten genutzt werden. Für die Jugendlichen gab es Jugendklubs.

Wie war die Wirtschaft in der DDR?

In der DDR entschied der Staat über Produktion, Produktionsmittel, Preise und Löhne. Es fehlte der Wettbewerb. Wirtschaftlichkeit, Nachfrageorientierung, Qualität und Innovationen blieben auf der Strecke. Die Wirtschaft war so international kaum wettbewerbsfähig.

Wie lange war die durchschnittliche Wartezeit auf einen Trabi?

Auf einen Trabant müssen die Menschen sage und schreibe 10 Jahren lang warten. Die Engpässe bei der Versorgung mit Telefonanschlüssen ist noch dramatischer: 1989 haben gerade mal 17,2 Prozent der Haushalte ein eigenes Telefon.

Wie viele Stasi Mitarbeiter gab es 1989 im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung?

Die Anzahl der vom MfS geführten inoffiziellen Mitarbeiter umfasste im Jahre 1989 ungefähr 189.000 IM , darunter 173.000 IM der Abwehrdiensteinheiten, ferner 13.400 IM in der DDR und 1.550 IM in der Bundesrepublik, die von der Hauptverwaltung A ( HV A ) geführt wurden, sowie diverse andere wie Zelleninformatoren usw.

Was ist Plattenbau DDR?

Das Bauen im Stil des Sozialistischen Klassizismus war zu teuer und nach Stalins Tod auch nicht mehr erwünscht. Um schnell günstigen Wohnraum zu schaffen, ging man zur Bauweise mit fertigen Elementen aus Beton über. Schnell erhielten die so entstandenen Bauten den Namen "Plattenbau".

Was haben die Kinder in der DDR gespielt?

10 Kinderspiele, mit denen in der DDR gespielt wurde
  • Würfellotto. ...
  • Sandmann, lieber Sandmann. ...
  • Vero Contruc Baukästen. ...
  • Schwedisches Steckhalma. ...
  • Das Flohspiel im Kunststoffpilz. ...
  • Logic Trainer. ...
  • Quartettspiel »Völker ferner Länder« ...
  • Der kleine Grossblock-Baumeister.

Was hat die Jugend in der DDR gemacht?

Dafür wurden vielfältige Aktionen gestartet: In den 40er-Jahren gab es zum Beispiel die Aktion "Jugend auf die Traktoren", 1959 wurde gemeinsam mit der DVP durch "Hugo Leichtsinn" auf Fahrlässigkeit im Verkehr aufmerksam gemacht, in den 60er-Jahren durch die Aktion "Ochsenkopf" auf westlich ausgerichtete ...

War die Jugend in der DDR frei?

Die einzige staatliche Jugendorganisation in der DDR war die Freie Deutsche Jugend (FDJ). Sie galt als die "Kampfreserve der Partei". In der FDJ wurde auch die Freizeit der Jugendlichen organisiert: Alles sollte seine Ordnung haben und kontrollierbar bleiben.

Wie lange hält ein DDR Plattenbau?

Es wird überall angegeben, dass Plattenbauten für eine Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren konzipiert wurden. Damit ist aber nicht die Konstruktion, sondern die technische Ausstattung gemeint – also etwa Küchenzeilen, Steigleitungen, Aufzüge.

Warum heißt es Plattenbau?

Die Geschichte des Plattenbaus (eigentlich: Großtafelbaus), also des Baus von Gebäuden, die aus industriell vorgefertigten, geschosshohen und wandbreiten Platten sowie entsprechenden Deckenplatten aus Beton montiert sind, begann in Deutschland 1925: Ein ganzer Stadtteil bildete sich in Frankfurt am Main – das Neue ...

Welche Plattenbauten gab es in der DDR?

Denn Plattenbau ist nicht gleich Plattenbau.
  • Querwandtyp Nr. 3 Variante A (Q3A) ...
  • Mittelganghaus und WHH 17. Beide Bautypen gehen auf einen Wohnungsbauwettbewerb von 1963 zurück. ...
  • P2. Ab 1960 wurden außerdem P2-Plattenbautypen gebaut. ...
  • QP 59/61/64, der Plattenbau in Quertafelbauweise. ...
  • WBS 70. ...
  • PH 12 G und WHH-GT 18/21.

Was ist eine Q3A Wohnung?

Q3A ist das Kürzel für die erste drei-, vier- und fünfgeschossige Großserie in Typenbauweise in der DDR der 1950er und 1960er Jahre. Es steht für Querwandtyp (Nr. 3) Variante A.

Welche Stadt hat die meisten Plattenbauten?

Anfangs noch im Zuckerbäckerstil, den man von den Arbeiterpalästen in der Karl-Marx-Allee kennt, doch schon bald ging es mit dem Plattenbau in Berlin los! Bis heute prägen die funktionalen, gleichförmigen Hochhäuser die Stadt. Mehr als 100.000 Berliner und Berlinerinnen leben bis heute in Plattenbauten.

Wer hat die Plattenbauten erfunden?

Wer denkt, der Plattenbau sei eine Erfindung der DDR, liegt falsch. Vielmehr war es die USA, die im Jahr 1902 mit der Konstruktion von Platten begann.

Wie viel kostet ein Plattenbau?

Im Schnitt beträgt der Preis pro Quadratmeter in Deutschland 2370 Euro. Heißt: Viele der Projekte liegen deutlich darüber. Ein Forschungsprojekt im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen kam zu dem Ergebnis, dass durch serielles Bauen Kosten von unter 1600 Euro pro Quadratmeter realisierbar seien.

Was hat ein Stasi-Mitarbeiter verdient?

Der Sold eines MfS-Bediensteten setzte sich aus drei Elementen zusammen: Dienstgrad + Vergütungsstufe + Dienstalterzuschlag. Ein IM-führender Hauptmann mit zehn Jahren Diensterfahrung konnte bis zu 2242,50 Mark verdienen.

Wie kann man herausfinden ob jemand bei der Stasi war?

Zumindest ob jemand damals offizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit oder MfS Offizier war, lässt sich durch ein Detektivbüro in der Regel herausfinden. Dazu benötigt man den vollen Namen und möglichst das Geburtsdatum. Diese offiziellen Mitarbeiter waren alle registriert.

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