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Wer zahlt den Atomausstieg?

Gefragt von: Frau Kornelia Kirchner  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Bund zahlt für Atomausstieg 2,4 Milliarden Euro an Energieversorger. Kurz vor dem zehnten Jahrestag von Fukushima lässt Deutschland den Ausstieg aus der Kernkraft auch finanziell hinter sich. Damit wird ein Nachtragshaushalt fällig.

Wer zahlt den Rückbau der Atomkraftwerke?

Nach dem Grundsatz, dass die Kosten der Entsorgung von den Verursachern zu zahlen sind, sind die Betreiber von Kernkraftwerken verpflichtet, die Kosten für die Stilllegung und den Rückbau der Kernkraftwerke sowie für die Entsorgung des von ihnen erzeugten radioaktiven Abfalls einschließlich dessen Endlagerung zu tragen ...

Wer ist für den Atomausstieg verantwortlich?

Atomausstieg der rot-grünen Bundesregierung

Im Jahr 2000 wurde zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen eine stufenweise Stilllegung der Kernkraftwerke in Deutschland beschlossen. Diese Vereinbarung wurde später im Atomgesetz festgeschrieben.

Welche Regierung beschloss den Atomausstieg?

Am 6. Juni 2011 beschloss das Kabinett Merkel II das Aus für acht Kernkraftwerke und einen stufenweisen Atomausstieg bis 2022. Damit wurden die im Herbst 2010 beschlossenen Laufzeitverlängerungen zurückgenommen. Der zweite deutsche Atomausstieg wurde mittels erneuter Novellierung des Atomgesetzes fixiert.

Wer bezahlt Atomkraftwerke?

Der BUND hat sich immer für die umfassende Geltung des Verursacherprinzips ausgesprochen und sich auch bei seiner Mitarbeit in der der "Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe" ("Atommüll-Kommission") dafür eingesetzt, dass die AKW-Betreiber als Verursacher die Kosten für das neue Suchverfahren tragen müssen.

Atom-Ausstieg: Schafft es Deutschland ohne Kernenergie? | W wie Wissen

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Was kostet den Steuerzahler der Atomausstieg?

Atomausstieg in Deutschland Die Kernkraft und ihr toxisches 176-Milliarden-Euro-Erbe.

Ist Atomstrom der teuerste Strom?

Atomstrom ist "der teuerste Strom aller Zeiten", sagte Sterner am Donnerstag, 4. August, dem Bayerischen Rundfunk (Studio Niederbayern) aus Anlass des Besuchs von Ministerpräsident Söder und Oppositionsführer Friedrich Merz im Atomkraftwerk Isar 2 nahe Landshut.

Welche Länder schalten Atomkraftwerke ab?

Länder ohne Kernkraftwerke
  • Frankreich (71 %)
  • Slowakei (54 %)
  • Ukraine (54 %)
  • Ungarn (49 %)
  • Belgien (48 %)
  • Bulgarien (38 %)
  • Slowenien (37 %)
  • Tschechien (35 %)

Welches Land hat die meisten Atomkraftwerke auf der Welt?

18 von 36 OECD-Ländern erzeugen Strom mit Kernkraftwerken. Der Anteil der Kernenergie beträgt in diesen Ländern im Schnitt knapp 30 Prozent. Die USA erzeugten im Jahr 2020 mit 94 Anlagen (2 stehen in Bau) am meisten Atomstrom, vor Frankreich (56 Reaktoren), China (49 Reaktoren) und Russland (38 Reaktoren).

Kann der Atomausstieg rückgängig gemacht werden?

Tatsächlich ist der 2011 beschlossene Atomausstieg im Jahr 2022 kaum noch rückgängig zu machen. Denn ein Atomkraftwerk schaltet man nicht einfach so ab. Jahre an Planung und Vorbereitung sind zunächst erforderlich.

Kann Deutschland ohne Atomenergie auskommen?

Die verbliebenen Atommeiler in Deutschland sollen demnach schrittweise zwischen 2015 und 2022 abgeschaltet werden. Das Bundeskabinett hat am 6. Juni das sofortige Aus für acht Atomkraftwerke und den stufenweisen Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 beschlossen.

Was hat Fukushima mit dem Atomausstieg Deutschlands zu tun?

Am 30. Mai stellt die Ethikkommission in ihrem Abschlussbericht vor, wie Deutschland innerhalb eines Jahrzehnts endgültig aus der Kernenergie aussteigen kann. Zwar hat sich das Sicherheitsniveau deutscher Kernkraftwerke seit Fukushima nicht verändert, aber die Bevölkerung ist sensibilisiert.

Wie viele Kernkraftwerke bräuchte man um Deutschland komplett mit Strom zu versorgen?

Deutsche Kernkraftwerke erzeugten im Jahr 2021 insgesamt 69,130 Milliarden kWh Strom (brutto). 2021 waren sechs Kernkraftwerke mit einer Bruttoleistung von 8.545 MWe in Betrieb. Insgesamt betrug die Brutto-Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2021 582,9 Milliarden kWh (2020: 567,7 Mrd.

Wie viel kostet der Rückbau eines AKW?

Im Durchschnitt kostet der Rückbau eines AKWs laut Unternehmensangaben 1,2 Milliarden Euro. Dazu kommen noch die Kosten für die Entsorgung des hochradioaktiven Abfalls.

Wer trägt die Kosten für die Entsorgung von Atommüll?

Die Kosten für die Rückholung der radioaktiven Abfälle und die Sicherung und Stilllegung der Schachtanlage Asse II trägt der Bund.

Wer baut Atomkraftwerke zurück?

Von den fünf Kernkraftwerken der EnBW befinden sich bereits vier Anlagen im Rückbau: Obrigheim (KWO) seit 2008, Neckarwestheim I (GKN I) sowie Philippsburg 1 (KKP 1) seit 2017 und Philippsburg 2 (KKP 2) seit 2020.

Wer baut die besten Atomkraftwerke?

Im Juli 2022 plant China 32 Atomreaktoren, die innerhalb der nächsten acht bis zehn Jahre in Betrieb gehen sollen. Im weltweiten Vergleich plant das genannte Land somit die meisten Atomreaktoren, gefolgt von Russland und Indien. Im Jahr 2020 gingen zuletzt vier Atomreaktoren weltweit in den Bau.

In welchem Land gibt es keine Atomkraftwerke?

14 EU-Staaten erzeugen keine Kernenergie, darunter sind unter anderem Italien, Polen, Österreich und Dänemark.

Warum gibt es in Italien keine Atomkraftwerke?

Nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 gab es in Italien am 8. November 1987 eine Volksabstimmung, mit der der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen wurde. In der Folge wurden die letzten beiden Kernkraftwerke, die 1986 bzw. 1987 abgeschaltet wurden, am 1. Juli 1990 offiziell stillgelegt.

Wo steht das größte Atomkraftwerk Europas?

Es ist mit 5,7 GW installierter Gesamtleistung das leistungsstärkste Kernkraftwerk Europas und liegt etwa 50 Kilometer von der Großstadt Saporischschja entfernt. Etwa 2 km östlich des Kernkraftwerkes steht das konventionelle Wärmekraftwerk Saporischschja.

Was ist die teuerste Stromerzeugung?

Dazu kommen noch die Kosten für die Endlagerung, Störfälle und Unfallgefahren. Berücksichtigt man diese Kosten, ist Atomkraft eine der teuersten Möglichkeiten der Energieerzeugung.

Ist Atomstrom wirklich billiger?

Eine Kilowattstunde (kWh) Atomstrom kostet so bis zu 42,2 Cent. Die Windenergie liegt hingegen nur bei etwa 8,1 Cent/kWh. Da für den Bau von Atomkraftwerken enorme Investitionen nötig sind, ist dies nur für große Konzerne möglich.

Was ist die billigste Stromerzeugung?

Jetzt berichtet das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), dass Solarkraft die billigste Stromquelle Deutschlands ist. Ausgerechnet die Technik, die lange als teuerste unter den Erneuerbaren Energien galt.