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Wer zahlt bei verspäteter Lieferung?

Gefragt von: Frau Prof. Thekla Dörr  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Hat der Käufer trotz der Verzögerung immer noch Interesse an der Lieferung der Ware, kann er vom Verkäufer den Ersatz des Verzögerungsschadens verlangen. Das bedeutet, er bekommt den Schaden ersetzt, der durch die verspätete Lieferung verursacht wurde.

Welche Rechte habe ich bei verspäteter Lieferung?

Kommt die Ware nicht pünktlich und tritt daraufhin Lieferverzug ein, dürfen Sie vom Kaufvertrag zurücktreten. Der Kaufvertrag wird dann rückabgewickelt. Falls Sie den Kaufpreis bereits bezahlt haben, muss der Verkäufer Ihnen das Geld zurückerstatten.

Wie viel Preisnachlass bei verspäteter Lieferung?

Kein Preisnachlass bei Lieferverzug

Grundsätzlich hast Du bei Lieferverzug kein Recht auf einen Preisnachlass. Dennoch kann es vorkommen, dass Dir ein Verkäufer aus Kulanz einen Preisnachlass anbietet, damit Du erstens von einem Rücktritt absiehst und zweitens keine Schadensersatzansprüche geltend machst.

Wer haftet bei Lieferverzögerung?

Es müssen alle unmittelbaren und mittelbaren Schäden ersetzt werden, die durch die verspätete Lieferung beim Käufer/Auftraggeber entstanden sind.

Wie lange darf die Lieferzeit überschritten werden?

Als angemessen wird in der Regel eine Frist angesehen, die die Hälfte der ursprünglich vereinbarten Frist beträgt – jedoch nicht weniger als 14 Tage. Wenn die ursprüngliche Lieferfrist beispielsweise drei Monate betrug, wären sechs Wochen eine angemessene Nachfrist.

Rate verspäteter Lieferungen

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Wann Gerät ein Lieferant auch ohne Mahnung durch den Kunden in Lieferverzug?

Haben die Vertragsparteien einen verbindlichen Lieferzeitpunkt nach dem Kalender bestimmt, kommt der Lieferant, der den Verzug zu vertreten hat, auch ohne Mahnung in Verzug, wenn der Anspruch des Einkäufers/Bestellers fällig und durchsetzbar ist.

Welche Lieferzeit muss der Verkäufer einhalten?

Wurde kein Liefertermin vereinbart und sind Sie Verbraucher (= nicht gewerblicher Käufer), muss der Verkäufer die Lieferung spätestens nach 30 Tagen an Sie übergeben (§ 475 Abs. 1 S. 2 BGB). Allerdings wird in aller Regel eine vertragliche Vereinbarung getroffen (zum Beispiel: „Lieferung in 1-3 Werktagen“).

Was ist eine angemessene Frist bei Lieferverzug?

Vertragsklausel: „Für alle Lieferungen wird im Falle des Verzuges eine Frist zur Nachlieferung von 2 Arbeitstagen vereinbart. “ Wichtig: Ist die Nachfrist erfolglos abgelaufen, können Sie sofort Schadensersatz statt der Leistung vom Lieferanten verlangen. Sie müssen nach Fristablauf nicht einen Tag länger warten.

Wann liegt eine nicht rechtzeitige Lieferung vor?

Der Lieferant kommt in Verzug, wenn er trotz Fälligkeit und Mahnung nicht leistet, außer die Mahnung ist entbehrlich. Ist die Leistung aber dauerhaft unmöglich, liegt kein Verzug vor, zum Beispiel wenn sie von niemandem erbracht werden kann.

Wie muss man vorgehen wenn ein fest vereinbarter Liefertermin nicht eingehalten wird erklären Sie die Vorgehensweise bei diesem Lieferungsverzug?

Haben Sie wegen der Lieferverzögerung kein Interesse mehr an der Ware, können Sie nach einer angemessenen Nachfrist den Rücktritt erklären. Wenn Sie am Vertrag festhalten möchten, können Sie vom Händler Schadenersatz verlangen. Sie müssen ihm aber vorher eine Mahnung schicken.

Was passiert wenn die Lieferzeit nicht eingehalten wird?

Kann ein Händler einen vereinbarten Liefertermin nicht einhalten, können Sie warten, bis er liefern kann. Um die Sache zu beschleunigen, sollten Sie eine Lieferfrist setzen. Verstreicht sie, können Sie die Bestellung stornieren und vom Kauf zurücktreten. Zudem ist es möglich, den Vertrag zu widerrufen.

Welche Vertragsstrafe bei Lieferverzug?

Als Leitlinie gilt, dass Vertragsstrafen von 0,2 % der Auftragssumme pro Arbeitstag des Verzugs und maximal 5 % der Auftragssumme wirksam sind. Wie nun vom BGH gezeigt, muss sich die Vertragsstrafe aber auf die zum Zeitpunkt des Verzugs angefallene Auftragssumme beschränken.

Wann ist man schadensersatzpflichtig?

Anspruch auf Schadensersatz hat jeder, dessen Rechte oder Rechtsgüter (Leben, Körper, Gesundheit, Freiheit, Eigentum) vorsätzlich oder fahrlässig verletzt werden. Hat jemand einen Schaden verursacht, muss diese Person oder die Versicherung dieser Person dafür aufkommen.

Wie setzt man einen Lieferanten in Verzug?

Zunächst ist festzustellen, wann überhaupt ein Lieferverzug eintritt. Grundlage dafür ist der Paragraf 286 des BGB (Bürgerliches Gesetzbuch). Hier heißt es: „Leistet der Schuldner auf eine Mahnung des Gläubigers nicht, die nach dem Eintritt der Fälligkeit erfolgt, so kommt er durch die Mahnung in Verzug.

Wie fordere ich Schadensersatz?

Schmerzensgeld zu beantragen, setzt immer einen verschuldensabhängigen Anspruch voraus. Der Schädiger muss die Verletzungen fahrlässig oder vorsätzlich herbeigeführt haben. Genau dies gilt es, später vor Gericht ebenso zu beweisen wie den Zusammenhang zwischen dem Schadensereignis und den Verletzungen.

Wie hoch kann man Schadensersatz verlangen?

Die Höhe des Schadensersatzes errechnet sich hier aus der Differenz zwischen dem Vermögen, wie es ohne den eingetretenen Schaden anzunehmen wäre und dem Vermögen nach Eintritt des Schadens. Die konkrete Schadensberechnung wird angewendet, wenn sich der Schaden in Zahlen konkret benennen lässt.

Was kann man als Schadensersatz geltend machen?

Wird infolge einer schuldhaften Handlung eines anderen die eigene körperlichschadene Unversehrtheit, das Eigentum oder andere Rechte verletzt, so kann man unter Umständen Schadenersatz geltend machen. Dabei kann es sich z.B. um eine Beschädigung von Eigentum oder einen medizinischen Behandlungsfehler handeln.

Welche Arten von Lieferverzug gibt es?

Verzug bedeutet, dass man einer Verpflichtung nicht rechtzeitig nachkommt. Man unterscheidet Lieferungsverzug, Annahmeverzug und Zahlungsverzug. Wenn eine Ware schuldhaft nicht rechtzeitig geliefert wird, so spricht man von Lieferungsverzug.

Ist Lieferverzug eine Schlechtleistung?

Eine mangelhafte Lieferung ist eine der 4 Kaufvertragsstörungen neben Annahmeverzug, Lieferverzug und Zahlungsverzug. Laut Definition spricht man von einer mangelhaften Lieferung, oder auch Schlechtleistung, wenn bei der gelieferten Ware ein Sach- oder Rechtsmangel vorliegt (§ 433 BGB).

Wie lange kann man Schadensersatz fordern?

Schadensersatz: Fristen und Verjährung

Nach § 195 BGB haben Sie in der Regel drei Jahre Zeit, Ihren Anspruch auf Schadensersatz geltend zu machen. Dabei beginnt nach § 199 BGB die Frist stets mit dem Ende des Jahres, in dem der Schaden entstanden ist.

Wer zahlt den Schadensersatz?

Bei einem Schadensersatzanspruch muss der Schädiger schuldhaft (vorsätzlich, fahrlässig) gehandelt haben. Es gibt vertragliche und gesetzliche Ansprüche auf Schadensersatz. Schadensersatz bedeutet, dass der Schädiger vorrangig den Zustand wiederherstellen muss, der ohne das Schadensereignis bestehen würde.

Wer ist schadensersatzpflichtig?

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) § 823 Schadensersatzpflicht

(1) Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.

Welche Arten von Schadensersatz gibt es?

Es sind 3 Arten von Ansprüchen zu unterscheiden: Schadensersatz wegen Pflichtverletzung des Schuldners (280 Abs.
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Arten des Schadensersatzes
  • BGB, Details), Schadensersatz wegen Verzögerung der Leistung (280 Abs.
  • BGB, Details), Schadensersatz statt der Leistung (280 Abs.
  • BGB, Details) z.B. bei Nichtleistung.

Wie stelle ich einen Antrag auf Schadensersatz?

Um ein Schmerzensgeld zu beantragen, müssen sich Geschädigte also an ein Zivilgericht wenden. Es besteht teilweise auch die Möglichkeit, zivilrechtliche Ansprüche parallel mit dem Strafverfahren verhandeln zu lassen. Ein solches Adhäsionsverfahren findet dann vor dem Strafgericht statt.

Wie läuft eine Schadensersatzklage ab?

Eine Klageschrift wird förmlich durch das zuständige Gericht zugestellt, klassischer Weise per Post. Der Beklagte erhält den Schriftsatz in einem gelben Umschlag, auf dem der Zustelltermin vermerkt ist. Mit Zustellung der Klage an den Beklagten gilt die Klage als erhoben.

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