Zum Inhalt springen

Wer zahlt bei Behandlungsfehler?

Gefragt von: Benedikt Stein  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
sternezahl: 4.6/5 (72 sternebewertungen)

Bei einem Verdacht auf einen Behandlungsfehler sollen gesetzliche Krankenkassen ihre Versicherten unterstützen. Ihre Krankenkasse hilft Ihnen , wenn der Schaden im Rahmen einer Kassenleistung entstanden und noch nicht verjährt ist. Die Krankenkasse kann den Medizinischen Dienst (MDK) mit einem Gutachten beauftragen.

Wer zahlt Schadensersatz bei Behandlungsfehler?

Wer haftet für die Folgen eines Behandlungsfehlers? Grundsätzlich zahlt die Berufshaftpflichtversicherung des Behandelnden das Schmerzensgeld oder Schadensersatz für gesetzlich versicherte Patienten im Falle einer fehlerhaften, stationären Behandlung im Krankenhaus.

Sind Ärzte gegen Behandlungsfehler versichert?

Ärzte haften im Praxisalltag für die korrekte medizinische Behandlung ihrer Patienten. Da Behandlungsfehler schnell sehr teuer werden können, sollten Sie eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen. Hier erfahren Sie u. a. Außerdem helfen wir Ihnen, eine günstige Berufshaftpflichtversicherung für Ärzte zu finden.

Wann haftet der Arzt für Behandlungsfehler?

Die Arzthaftung greift dann, wenn der Arzt seine Pflichten aus dem Behandlungsvertrag verletzt und einen Behandlungsfehler begeht. Der Patient kann Schadensersatz und Schmerzensgeld aber nur verlangen, wenn dieser Fehler einen Gesundheitsschaden verursacht.

Wer entscheidet wieviel Schmerzensgeld?

In der Regel entscheidet ein Gericht in einem Zivilprozess darüber, welche Summe an den Geschädigten für die Verletzungen und Schmerzen zu zahlen ist. Um das Schmerzensgeld berechnen zu können, müssen die Richter zwei Aspekte des Schmerzensgeldes berücksichtigen. Das ist die Ausgleichs- und Genugtuungsfunktion.

Behandlungsfehler: Versicherung zahlt trotzdem nicht

40 verwandte Fragen gefunden

Wann kann ein Patient Schmerzensgeld fordern?

Lassen sich der Zusammenhang zwischen dem Fehler des Arztes und den gesundheitlichen Folgen zweifelsfrei nachweisen, besteht ein Anspruch auf Schmerzensgeld und/oder Schadensersatz. Gewöhnliche Komplikationen sowie erfolglose Behandlungen begründen hingegen keinen Anspruch.

Wer trägt die Beweislast für einen Behandlungsfehler?

Wer trägt die Beweislast und wofür? Der Arzt muss grundsätzlich die Aufklärung und die Einwilligung des Patienten beweisen. Der Patient muss den Behandlungsfehler und den Schaden beweisen. Außerdem muss er beweisen, dass der Behandlungsfehler ursächlich für den Schaden ist (sogenannte Kausalität).

Wie lange dauert ein Gutachten vom MDK aufgrund eines Behandlungsfehler?

Wie lange dauert ein Gutachten durch den Medizinischen Dienst? Das hängt in erster Linie von der Komplexität des zu beurteilenden Falles ab. Im Schnitt dauert ein Behandlungsfehlergutachten durch den MDK drei Monate.

Wie kann man einen Behandlungsfehler nachweisen?

Kostenloses Gutachten des Medizinischen Dienstes anfordern

Nehmen Sie Kontakt mit Ihrer Krankenkasse auf. Gesetzlich Versicherte haben das Recht auf ein Gutachten vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen, wenn sie einen Behandlungsfehler vermuten.

Was tun wenn Arzt Fehler macht?

Medizinischer Dienst oder Landesärztekammer

Die Feststellung eines Behandlungsfehlers ist in der Regel nur mit einem Gutachten möglich. Gesetzlich Versicherte sollten sich an ihre Krankenkasse wenden, der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) erstellt kostenfreie Gutachten.

Was gilt als Behandlungsfehler?

Ein Behandlungsfehler liegt vor, wenn eine medizinische Behandlung nicht nach den zum Zeitpunkt der Behandlung bestehenden, allgemein anerkannten fachlichen Standards erfolgt ist. Medizinischer Standard ist, was dem gesicherten Stand der Wissenschaft auf dem jeweiligen medizinischen Fachgebiet entspricht.

Ist ein Behandlungsfehler eine Straftat?

Wann ist eine fehlerhafte Behandlung strafbar? Die fehlerhafte Behandlung ist als fahrlässige Körperverletzung (§ 229 StGB) oder fahrlässige Tötung (§ 222 StGB) strafbar, wenn der Arzt die erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen hat.

Wann liegt ein grober Behandlungsfehler vor?

Der grobe Behandlungsfehler bezeichnet in Deutschland einen Sonderfall. Ein derartiger grober Fehler liegt vor, wenn der Arzt eindeutig gegen grundsätzliche, bewährte ärztliche Behandlungsregeln oder gesicherte medizinische Erkenntnisse verstoßen hat.

Ist ein Behandlungsfehler ein Unfall?

Eine Frau, der durch Komplikationen bei einer Operation nach Verletzung ihrer Arterie später ein Bein amputiert werden musste, erhält kein Geld aus ihrer privaten Unfallversicherung.

Wo melde ich Behandlungsfehler?

Die Krankenkasse kann den Medizinischen Dienst (MDK) mit einem Gutachten beauftragen. Bei einem Verdacht auf einen Behandlungsfehler können Sie sich auch an die Gutachterkommissionen für Behandlungsfehler der Landesärztekammern und Landeszahnärztekammern wenden.

Welcher Anwalt bei Behandlungsfehler?

Schmerzensgeld nach einem Behandlungsfehler bekommt in der Regel nur derjenige, der sich für eine auf das Medizinrecht spezialisierte Kanzlei und damit für einen Fachanwalt für Medizinrecht entscheidet. Denn nicht jeder Anwalt ist in der Lage, komplexe medizinische Sachverhalte im Arztrecht zu bearbeiten.

Kann man rechtlich gegen ein Krankenhaus vorgehen?

Neben dem Schadensersatz können geschädigte Patienten auch Schmerzensgeld vom Mediziner bzw. Krankenhaus verlangen. Jedoch ist zuvor stets der Diagnosefehler zu beweisen. Ein Fehlverhalten kann beispielsweise bei unterlassener Befunderhebung oder der Fehlinterpretation eines Befundes vorliegen.

Was ist ein einfacher Behandlungsfehler?

Unter einem einfachen Behandlungsfehler versteht man eine falsche Behandlung durch den Arzt, die nicht den medizinischen Standards entspricht.

In welchen Fällen kommt es zu einer Beweislastumkehr?

Dokumentationsfehler: Nach der Rechtsprechung des BGH kann es zu einer Beweislastumkehr zulasten des Arztes kommen, wenn es der Arzt schuldhaft unterlassen hat, medizinisch zweifelsfrei gebotene Befunde zu erheben und zu sichern und „dadurch die Aufklärung eines immerhin wahrscheinlichen Ursachenzusammenhangs zwischen ...

Wen trifft im Haftungsprozess wegen eines angeblichen Behandlungsfehlers die Beweislast?

Macht der Patient aber einen Behandlungsfehler geltend und ist die ärztliche Dokumentation lückenhaft oder unzulänglich, so wirkt sich dies zu Lasten des Arztes dergestalt aus, dass er in einem Prozess nicht nachweisen kann, bestimmte Maßnahmen (Befunderhebungen, Diagnoseerstellungen, Therapien) tatsächlich ...

Was muss ich tun um Schmerzensgeld zu bekommen?

Schmerzensgeld zu beantragen, setzt immer einen verschuldensabhängigen Anspruch voraus. Der Schädiger muss die Verletzungen fahrlässig oder vorsätzlich herbeigeführt haben. Genau dies gilt es, später vor Gericht ebenso zu beweisen wie den Zusammenhang zwischen dem Schadensereignis und den Verletzungen.

Was fällt alles unter Schmerzensgeld?

Schmerzensgeld ist ein finanzieller Ausgleich für einen gesundheitlichen oder seelischen Schaden, für den ein Dritter verantwortlich ist. Welche Beträge der Geschädigte einfordern kann, hängt von der Schwere des Leidens ab. Einen Sonderfall bildet das Schmerzensgeld der Unfallversicherung.

Vorheriger Artikel
Welche Arten von Ventilen gibt es?
Nächster Artikel
Ist Saw auf wahren Begebenheiten?