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Wer zahlt Aufwandsentschädigung bei Betreuung?

Gefragt von: Marek Baumann  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Aufwandsentschädigung bzw. der Aufwendungsersatz für den ehrenamtlichen Betreuer müssen nur von der betreuten Person geleistet werden, wenn diese nicht mittellos ist. Bei mittellosen Betreuten kann der Betreuer einen Antrag auf Zahlung aus der Justizkasse stellen.

Wie hoch ist die Aufwandsentschädigung eines Betreuers?

Seit dem 1.1.2021 erhalten ehrenamtliche Betreuer eine Aufwandspauschale in Höhe von 400 € für jede ehrenamtlich geführte Betreuung. Davor betrug die Aufwandsentschädigung 399 €. Ab dem 1.1.2023 steigt die Aufwandsentschädigung auf 425 €. Möglich macht diese Erhöhung eine Änderung des § 22 JVEG.

Was kann ein Betreuer in Rechnung stellen?

Dazu gehören zum Beispiel:
  • Fahrtkosten, um die betreute Person zu besuchen.
  • Fahrtkosten, um für die betreute Person Behördengänge zu erledigen.
  • Kosten für Briefporto, Fotokopien etc.
  • Telefonkosten, wenn Du Telefonate für die betreute Person führst.

Wie wird ein Betreuer vergütet?

Die Höhe der Vergütung ergibt sich zum einen aus der Höhe der Stundensätze. Es bestehen gemäß § 4 VBVG drei Stufen, die sich an der Ausbildung des Betreuers orientieren. Voraussetzung ist aber, dass die besonderen Kenntnisse für die Führung der Betreuung nutzbar sind: Die Grundvergütung beträgt 27,00 EUR je Stunde.

Wer hat Anspruch auf Aufwandsentschädigung?

Nur ehrenamtliche Tätigkeiten sind begünstigt

Aufwandsentschädigungen bekommt nur der ehrenamtlich tätige Vormund, Betreuer etc. Die Aufwandsentschädigung beträgt pro Betreuungsfall derzeit pauschal 400 EUR (ab 2023: 425 EUR) pro Betreuungsjahr.

Betreuerbestellung - neue Paragraphen: Was kommt auf Betreuer zu? Reform des Betreuungsrecht 2023

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Was bekommt ein Betreuer im Monat?

Die Höhe der Stundensätze richtet sich nach der beruflichen Qualifizierung des Betreuers. Es gibt drei Stufen: 27,–€, 33,50 € und 44,–€, jeweils brutto. Die Einstufung erfolgt bei der ersten Kostenabrechnung.

Was steht mir als Betreuer zu?

Die Höhe richtet sich nach dem Einzelfall. Erhält der Betreuer keine Vergütung, wird eine Aufwandspauschale von jährlich 400 € (ab 2023: 425 €) inkl. Mehrwertsteuer gezahlt, oder er erhält eine individuell zu belegende Aufwandsentschädigung.

Wer zahlt die pauschale Aufwandsentschädigung?

Die Aufwandsentschädigung bzw. der Aufwendungsersatz für den ehrenamtlichen Betreuer müssen nur von der betreuten Person geleistet werden, wenn diese nicht mittellos ist. Bei mittellosen Betreuten kann der Betreuer einen Antrag auf Zahlung aus der Justizkasse stellen.

Kann ein Betreuer Geld abheben?

Die Einrichtung einer Betreuung hat für sich genommen auf die Geschäftsfähigkeit des Bankkunden keine Auswirkung und führt zu einer sogenannten Doppelzuständigkeit. Das heißt, dass sowohl der Betreuer als auch der Bankkunde selbst Bankgeschäfte tätigen können.

Was macht ein Betreuer und wie wird er gezahlt?

Monatliche Zahlungen: Betreuer*innen prüfen und bezahlen die Kosten für Miete, Strom, Versicherungen. Steuererklärung: Betreuer*innen kümmern sich um die Steuererklärung der betreuten Person. Schulden: Betreuer*innen versuchen die Kosten so zu regeln, dass Schulden abgezahlt werden.

Wie viel Geld darf ein betreuter haben?

– Das Einkommen: Das (bereinigte) Einkom- men darf die Freigrenze von derzeit 818 Euro (zuzüglich der Kosten für die Kaltmie- te und Betriebskosten und ggf. einen Fami- lienzuschlag) nicht übersteigen. – Das Vermögen: Hier zählt grundsätzlich das gesamte verwertbare Vermögen des Betreuten.

Wie hoch darf das Vermögen eines Betreuten sein?

„Vermögend“ orientiert sich an der Freigrenze 5.000,00 €

Der BGH hat jetzt in seiner Entscheidung XII ZB 290/18 vom 20. März 2019 klargestellt, dass die Grenze 5.000 € aus dem SGB XII § 90 Abs. 2 Nr. 9 für die Feststellung „vermögend“ bei der Betreuervergütung maßgeblich ist.

Was darf ein gesetzlicher Betreuer nicht machen?

Laut § 1896 BGB (1a) kann ein Betreuer nicht gegen Ihren Willen eingesetzt werden. Durch den Einsatz eines Betreuers werden Sie nicht automatisch geschäftsunfähig. Sie dürfen weiterhin wählen, heiraten oder ein Testament verfassen.

Was ist eine Pauschale Aufwandsentschädigung?

Eine Aufwandsentschädigung ist in Deutschland eine pauschale Vergütung, welche zur Abgeltung von Aufwendungen gezahlt wird, die mit einem Ehrenamt oder einer Tätigkeit verbunden sind und die nicht zeitlich, örtlich und/oder inhaltlich näher präzisiert werden können oder müssen.

Sind Kosten für Betreuer steuerlich absetzbar?

Aufwendungen für einen Betreuer/Vormund, der ausschließlich im Bereich der Personenfürsorge tätig wird, sind als außergewöhnliche Belastungen abziehbar.

Kann ein Angehöriger Betreuer werden?

Etwa die Hälfte aller Betreuungen in Hamburg werden ehrenamtlich geführt. Überwiegend geschieht dies durch Familienangehörige. Aber auch jeder andere geeignete volljährige Mensch kann das Amt des Betreuers übernehmen. So können Sie ehrenamtlicher Betreuer werden.

Wie oft muss sich ein Betreuer bei seinem Betreuten sehen lassen?

Als erforderlich wurden bisher in der Rechtsprechung 1 bis 2 Besuche im Monat angesehen. Es kommt neben der persönlichen Lebenssituation des Betreuten entscheidend darauf an, ob besondere Angelegenheiten besprochen werden müssen oder ob es „nur“ darum geht „sich mal wieder sehen zu lassen“.

Ist man entmündigt wenn man einen Betreuer hat?

Vielleicht ist vielen nicht bekannt: Entmündigung gibt es nicht mehr. Das Ganze nennt sich jetzt Betreuung. Das Betreuungsrecht hat 1992 das frühere Recht der Entmündigung abgelöst.

Wann macht sich ein Betreuer strafbar?

Straf- und zivilrechtlich macht sich der Betreuer eines Vergehens schuldig, wenn er den Aufgabenkreis der Vermögenssorge hat und Sozialbetrug des Betreuten toleriert.

Wird Betreuung vergütet?

Anspruch auf eine Vergütung

Wird die Feststellung nach § 1836 Abs. 1 Satz 2 BGB getroffen, erlangt ein Berufsbetreuer immer eine Vergütung, unabhängig von Umfang und Schwierigkeit seiner Aufgabe, § 1 Abs. 2 Satz 1 VBVG.

Wem ist der Betreuer Rechenschaft ablegen?

Nach Beendigung des Amtes durch den Tod des Betreuten, Entlassung des Betreuers oder die Aufhebung der Betreuung muss ein Betreuer, der die Vermögenssorge innehatte, das Vermögen herausgeben und über die Vermögensverwaltung Rechenschaft ablegen (§ 1890 BGB). Auch bei Teilbeendigung findet die Vorschrift Anwendung.

Wer kontrolliert den Betreuer?

Wer kontrolliert die Betreuer*innen? Das Betreuungsgericht. Einmal im Jahr muss die Betreuerin oder der Betreuer dem Gericht einen Bericht zusenden. Das Gericht prüft dadurch, ob die oder der Betreuer*in richtig und gut für die betreute Person gehandelt hat.

Welche Pflichten hat ein privater Betreuer?

Die Pflichten eines rechtlichen Betreuers sind es, als gesetzlichem Vertreter die Interessen der jeweiligen Betreuten wahrzunehmen und sie im Rahmen ihrer Aufgabenkreise zu vertreten. Hierbei haben die Betreuer das Wohl, aber auch die subjektiven Wünsche der Betreuten zu berücksichtigen.

Kann ich die Betreuung meiner Mutter übernehmen?

Ja. Einerseits durch eine Vorsorge-Vollmacht – hier ist keine weitere Maßnahme nötig – oder durch eine gesetzliche Betreuung; hier bestimmt ein Richter, dass die Betreuung übernommen wird.

Wie viele Stunden gesetzliche Betreuung?

in den ersten drei Monaten der Betreuung achteinhalb, im vierten bis sechsten Monat sieben, im siebten bis zwölften Monat sechs, danach viereinhalb Stunden im Monat.

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