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Wer war Schuld an der Pest?

Gefragt von: Wera Stumpf  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Erst 1894 wurde der Pesterreger vom Schweizer Arzt Alexandre Yersin entdeckt. Heute weiß man, dass es sich bei der Pest um eine bakterielle Infektionskrankheit handelt, die im Mittelalter vor allem durch Ratten und andere Nagetiere auf Flöhe und Menschen übertragen wurde.

Wie kam es zur Pest?

Die Pest ist eine schwere Infektionskrankheit, die tödlich enden kann. Auslöser ist das Bakterium Yersinia pestis, das von Rattenflöhen auf Menschen übertragen wird. In Europa spielt die Pest heute keine Rolle mehr, wohl aber in einigen Regionen Afrikas, Asiens sowie Süd-, Mittel- und Nordamerikas.

Warum heißt es der Schwarze Tod?

Hatte sich ein Mensch mit der Pest angesteckt, bekam er Fieber und Schüttelfrost und nach einigen Tagen Beulen am Körper. Deshalb spricht man auch von der Beulenpest. Außerdem färbte sich die Haut der Kranken blauschwarz. Manche meinen, dass die Pest deshalb Schwarzer Tod genannt wurde.

Wie lange hat die Pest gedauert?

In den Mittelmeerregionen Europas, Gebieten wie Italien, Südfrankreich und Spanien, wo die Pest vier Jahre lang grassierte, starben wahrscheinlich etwa 75–80 % der Bevölkerung.

Wie sah die Pest aus?

Die Beulenpest ist die häufigste Form der Pest. An der Beulenpest Erkrankte bekommen schwarze Flecken auf der Haut an jener Stelle, an der sie von einem mit dem Bakterium infizierten Floh gebissen wurden.

Seuchen in Europa – die Pest im 14. Jahrhundert | Terra X

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Ist die Pest wirklich ausgerottet?

Doch es hatte sich etwas verändert, in Europa brach die Pest im 19. und 20. Jahrhundert überraschenderweise nicht mehr richtig aus: Weniger als tausend Menschen starben. Schlussendlich, mit dem Ende des letzten Ausbruchs im Herbst 1945, wurde die Pest auf dem Kontinent ausgerottet.

Was hat die Pest gestoppt?

Aderlass und Kräuter als Gegenmittel. Im Mittelalter kannten die Menschen kein wirksames Mittel gegen die Pest. Häufig wurden die Erkrankten zur Ader gelassen: Man entnahm ihnen Blut, indem man – meist im Oberarm – in eine Vene schnitt. Andere Kranke bekamen Brechmittel oder Einläufe.

Warum verschwand die Pest wieder?

"Der Mangel an Nagetier-Reservoiren in Europa ist der fundamentale Grund dafür, warum die Pest heute keine Gesundheitsbedrohung auf dem Kontinent mehr ist."

Was ist schlimmer Corona oder die Pest?

Wie bei jeder Epidemie werden sogleich Horrorbilder aus Pestzeiten aktiviert - trotz der vielfach geringeren Sterblichkeit bei Corona. Im Italien des 17. Jahrhunderts löschte die Pest bis zu einem Drittel einer ganzen Stadtbevölkerung aus. Bei Corona liegt die Letalität bei 0,37 %.

Kann man sich gegen die Pest impfen lassen?

Gibt es eine Impfung gegen Pest? Es gibt keinen zugelassenen Impfstoff.

Kann man die Pest überleben?

Konnte man die Pest überleben? Ja, konnte man. Für die Beulenpest waren die Prognosen günstiger, wenn die mit Eiter gefüllten Beulen platzten oder man sie bei den Kranken aufschnitt. Die Lungenpest war jedoch meist tödlich.

War die Pest ein Virus?

Die Pest wird bei Mensch und Tier durch das Bakterium Yersinia pestis (früher unterteilt in Yersinia pestis orientalis, Yersinia pestis antiqua und Yersinia pestis medievalis) ausgelöst.

Wo gibt es heute noch die Pest?

Die Pest tritt auch heute noch in kleinen Endemiegebieten in Afrika, Asien und Amerika auf. Die drei hauptsächlichen Endemieländer sind Madagaskar, die Demokratische Republik Kongo und Peru.

Haben Ratten die Pest übertragen?

Die Übertragung über Zwischenwirte führt zur Beulenpest, die Übertragung per Tröpfcheninfektion zur noch gefürchteteren und hoch tödlichen Lungenpest. Es zeigt sich also, dass Ratten und letztlich auch die Flöhe selbst Opfer des Pest-Bakteriums werden.

Wird es ein Ende der Pandemie geben?

Im Idealfall wurde der Erreger einer Pandemie ausgerottet, doch das ist ausgesprochen selten. Eine Pandemie lässt sich aber manchmal auch so effektiv aufhalten, dass sie irgendwann für beendet erklärt werden kann. Und andere Pandemien haben bis heute nicht geendet - wir halten sie aus, wenn auch nicht immer "einfach".

Wie lange wird es noch Corona geben?

Corona dürfte bleiben

Ausrotten lässt sich ein so ansteckender und verbreiteter Erreger wie Sars-CoV-2 laut Fachleuten aller Voraussicht nach nicht. Die Annahme ist vielmehr, dass das Virus endemisch wird.

Was ist schlimmer Pest oder Cholera?

Die Inkubationszeit der Cholera beträgt 2-3 Tage, die der Pest wenige Stunden bis mehrere Tage. Wenn man nun erkrankt, sterben unbehandelte Pestpatienten je nach Erscheinungsbild mit einer Wahrscheinlichkeit von 30-100%. Unbehandelte Cholerapatienten hingegen sterben mit einer Wahrscheinlichkeit von 20-70%.

Wie tödlich wäre die Pest heute?

Die Letalität liegt unbehandelt bei 40-60 %, behandelt bei 10-15 %. Die primäre Lungenpest verläuft fulminant.

Sind Pest und Pocken das gleiche?

Und nicht zuletzt könnte ein ähnlicher Schutzmechanismus bei HIV und Pocken vorliegen. Schließlich handelt es sich bei beiden um Viren, während Pest als bakterielle Krankheit den Körper auf ganze andere Weise angreift.

Wer hat das Gegenmittel gegen die Pest erfunden?

Erst vor 120 Jahren, am 20. Juni 1894, entdeckte der Schweizer Arzt Alexandre Yersin den Erreger der Pest und fand ein Gegenmittel.

Wann war die letzte Pest in Deutschland?

Die Pest von 1708 bis 1714 war die letzte Pandemie im Ostseeraum. Dort waren Pestausbrüche bereits zuvor aufgetreten, insbesondere im 14. Jahrhundert. Allerdings war das Ausmaß der Pest im ersten Jahrzehnt des 18.

Wird die Pest wieder kommen?

Die Pest kann jederzeit wiederkommen

Außerdem zeige es, dass der in Tierreservoiren überdauernde Erreger immer wieder auf den Menschen überspringt, es also jederzeit zu einer neuen Epidemie kommen könnte.

Wann gab es eine Impfung gegen die Pest?

Die erste Pestimpfung von Menschen erfolgte 1907 in Manila. Ab 1927 wurde eine natürliche pgm-Mutante (Impfstamm EV76) des EV-Stammes zur Impfung eingesetzt, der ursprünglich 1926 von Girard und Robic auf Madagaskar isoliert worden war.

Warum darf man nicht in eine Pandemie impfen?

Die Priorisierung bei Impfungen gegen COVID-19 kann nicht auf zukünftige Pandemien, Erreger und Impfungen übertragen werden. Die ethischen und rechtlichen Prinzipien bleiben zwar die gleichen, aber neue Erreger können sich über andere Wege verbreiten und zu anderen Krankheitsverläufen führen.

Warum sollte man nicht in eine Pandemie hinein impfen?

In eine Pandemie hinein- zuimpfen zwingt ein Virus dazu, sich in verbliebende und immer enger werdenden Nischen hineinzumutieren.

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