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Wer überwacht die Einhaltung der Arbeitszeit?

Gefragt von: Ernst Popp-Ruf  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Die Gewerbeaufsichtsämter bei den Regierungen überwachen, ob das Arbeitszeitgesetz eingehalten wird. Sie sind auch zuständig für die Bewilligung von Ausnahmen auf Antrag im Einzelfall.

Wer kontrolliert Einhaltung Arbeitszeiten?

Wer überwacht die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes? Für die Überwachung der Einhaltung sind die Aufsichtsbehörden des jeweiligen Landes zuständig. Die Behörden können Auskünfte über gearbeitete Zeiten verlangen und Maßnahmen anordnen. Sie dürfen Betriebe während der Arbeitszeit auch betreten.

Wo kann ich Arbeitszeitverstöße melden?

Den Verstoß melden Sie als Beschäftigter entweder beim Betriebsrat (falls vorhanden) oder direkt bei der zuständigen Aufsichtsbehörde. Häufig funktioniert dies auch anonym.

Wer entscheidet über die Arbeitszeit?

Ist die Verteilung der wöchentlichen bzw. monatlichen Arbeitszeit nicht durch Gesetz, Vertrag oder Vereinbarung geregelt, unterliegt sie nach § 106 GewO dem Weisungsrecht des Arbeitgebers. Der darf die Zeit der Arbeitsleistung dann nach billigem Ermessen genauer bestimmen.

Welches Amt ist für Arbeitsrecht zuständig?

Die Bundesagentur für Arbeit mit ihren Agenturen für Arbeit und die Jobcenter sind für die öffentliche Arbeitsvermittlung zuständig.

Stechuhr-Pflicht? Ab jetzt MUSS eure Arbeitszeit kontrolliert werden! | Anwalt Christian Solmecke

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Was tun bei Arbeitszeitverstößen?

Sprechen Sie den Arbeitszeitverstoß zuerst mit Ihrem Chef, beim Betriebsrat oder gegebenenfalls bei der Schwerbehindertenvertretung an. Versuchen Sie, mit den hierfür zuständigen Ansprechpartnern im Betrieb zu einer Lösung zu kommen.

Was passiert wenn das Arbeitszeitgesetz nicht eingehalten wird?

Der Bußgeldkatalog des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheitstechnik sieht bei einem Verstoß je Arbeitnehmer ein Bußgeld von 80 Euro bei Überschreitung bis zu einer Stunde und bei Überschreitung von mehr als einer Stunde ein Bußgeld von 100 Euro je angefangener weiterer halben Stunde vor (Lfd. Nr.

Habe ich ein Recht auf meine Arbeitszeit?

Nicht im Arbeitsschutzgesetz ist die Arbeitszeit definiert, sondern im Arbeitszeitgesetz. Das Gesetz schreibt Arbeitgebern und Arbeitnehmern vor, dass die regelmäßige Arbeitszeit pro Werktag nicht länger als acht Stunden sein darf.

Kann der Arbeitgeber die Arbeitszeiten ändern wie er will?

Arbeitgeber können kraft Direktionsrecht die Arbeitszeiten ihrer Beschäftigten ändern. Dabei müssen sie deren Interessen angemessen berücksichtigen. Ob sie dabei auch Rücksicht auf Haustiere nehmen müssen, hatte das Arbeitsgericht Hagen zu entscheiden und im konkreten Fall bestätigt.

Kann ich auf meine wöchentliche Arbeitszeit bestehen?

Die gesetzliche Arbeitszeit beträgt 8 Stunden täglich. Höchstens und ausnahmsweise sind 10 Stunden erlaubt, die innerhalb von maximal sechs Monaten ausgeglichen werden müssen. Wöchentlich darf in der Regel nicht mehr als 48 Stunden gearbeitet werden. Im Monat sind das 192 Stunden.

Wer haftet für Arbeitszeitverstöße?

Der Arbeitgeber ist für Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz verantwortlich. In den meisten Fällen wird sich die Behörde an den Arbeitgeber wenden. Handelt für den Arbeitgeber sein gesetzlicher Vertreter, z.B. der Prokurist der Firma, so ist dieser verantwortlich.

Wer ist für die Überwachung des Arbeitsschutzes zuständig?

Zentralstelle für Arbeitsschutz beim Bundesministerium des Innern und für Heimat. Im Bundesdienst ist die Zentralstelle für Arbeitsschutz beim Bundesministerium des Innern und für Heimat für die Überwachung des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung zuständig.

Wer muss Stunden aufzeichnen?

„Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die über die werktägliche Arbeitszeit des § 3 S. 1 hinausgehende Arbeitszeit der Arbeitnehmer aufzuzeichnen und ein Verzeichnis der Arbeitnehmer zu führen, die in eine Verlängerung der Arbeitszeit gemäß § 7 Abs. 7 eingewilligt haben.

Was tun bei zu langer Arbeitszeit?

Wenn Sie als Arbeitnehmer länger arbeiten müssen als die üblichen acht Stunden pro Arbeitstag, muss Ihr Arbeitgeber – unabhängig vom Grund für die Mehrarbeit – die Arbeitszeitverlängerung dokumentieren. Gleiches gilt für den Ausgleich für bereits geleistete Mehrarbeit.

Was darf der Arbeitgeber überwachen?

Grundsätzlich gilt: In Räumen, die öffentlich zugänglich sind, in denen also nicht nur Mitarbeiter verkehren, darf eine Überwachung per Videokamera stattfinden, wenn der Arbeitgeber ein berechtigtes Interesse hieran nachweisen kann und es gleichzeitig auch keine milderen Mittel gibt.

Wo kann ich mich über meine Firma beschweren?

Zuständige Stellen

Arbeitnehmer können Beschwerden entweder bei den zuständigen Stellen (in der Regel bei Vorgesetzten) des Betriebs (§ 84 BetrVG) oder beim Betriebsrat (§ 85 BetrVG) einlegen. Ausdrücklich geregelt ist das Recht auf Beschwerde bei Verstößen gegen das Benachteiligungsverbot (§ 7 Abs. 1 AGG).

Kann der Chef einfach die Arbeitszeit verschieben?

Arbeitgeber darf nicht willkürlich entscheiden

"Das heißt, der Arbeitgeber hat das Recht, die Arbeitszeiten zu bestimmen." Dabei dürfe er aber nicht nach willkürlichen Maßstäben vorgehen, sondern müsse billiges Ermessen walten lassen.

Kann der Arbeitgeber kurzfristig die Arbeitszeit ändern?

Generell gilt: Einen einmal aufgestellten Dienstplan darf der Chef nicht ohne konkrete Notlage umwerfen, denn der Arbeitgeber muss auf das Privatleben der Angestellten Rücksicht nehmen. Das bedeutet: Ohne ein unvorhersehbares Ereignis und eine angemessene Ankündigungsfrist müssen diese keine Umstellungen hinnehmen.

Kann ich an meinem freien Tag gezwungen werden zu arbeiten?

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung. Dieses kann er aber nur einmal „verbrauchen“ – indem er die Arbeitszeit im Dienstplan festlegt.

Was gilt nicht als Arbeitszeit?

Nach sechs Stunden ununterbrochener Arbeit ist aber in jedem Fall die Arbeit für eine Pause zu unterbrechen. Wenn ein Arbeitnehmer mehr als neun Stunden an einem Tag arbeiten muss, ist die Pausenzeit auf 45 Minuten auszudehnen. Doch auch wenn das Gesetz solche Mindestpausen vorsieht, zählen sie nicht zur Arbeitszeit.

Was gehört zur Arbeitszeit was nicht?

Die Arbeitszeit wird im Arbeitszeitgesetz § 2 Abs. 1 ArbZG definiert als „die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Arbeit ohne die Ruhepausen. “ Arbeitnehmer im Sinne dieses Gesetzes sind Arbeiter und Angestellte sowie die zu ihrer Berufsbildung Beschäftigten.

Wie kurzfristig darf der Chef den Dienstplan ändern?

Grundsätzlich gilt: Der einmal vereinbarte Dienstplan kann von Ihrem Chef nicht so einfach geändert werden. Gerichte erachten eine Vorankündigungsfrist von vier Tagen für angemessen. Das gilt sowohl bei der kurzfristigen Änderung des Dienstplans als auch bei spontan angeordneten Überstunden.

Wie kann man sich gegen Arbeitgeber wehren?

Der Arbeitnehmer hat die Möglichkeit, eine Unterlassungsklage gegen den Täter einzureichen. Bei strafrechtlich relevanten Vorkommnissen, etwa bei Körperverletzung, kann er zudem eine Strafanzeige stellen. Erleidet der Arbeitnehmer durch das Mobbing Schaden, hat er Anspruch auf Schadensersatz.

Ist Autofahren Arbeitszeit?

Die Fahrzeit gilt dann als Arbeitszeit, wenn der Arbeitgeber das Lenken eines Kfz oder die Wahrnehmung bestimmter Aufgaben anordnet. Von der am Zielort verbrachten Zeit ist das Arbeitszeit, was für geschäftliche Angelegenheiten aufgewendet wird. Alles andere ist Ruhezeit.

Ist es erlaubt mehr als 10 Stunden zu arbeiten?

Ausnahmen aufgrund von Tarifverträgen

Die Arbeitszeit kann über 10 Stunden ausgeweitet werden, wenn regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft/Bereitschaftsdienst anfällt (§7 (1) ArbZG). Der Ausgleichzeitraum von 24 Wochen kann auf ein Jahr verlängert werden (§7 (1) und §7 (8) ArbZG).

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