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Wer überprüft die Arbeitszeiten in Firma?

Gefragt von: Hans-Walter Seitz-Strauß  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Wer überprüft die Arbeitszeiten in der Firma? Nach § 17 ArbZG wird die Einhaltung der gesetzlichen Arbeitszeitregelungen von den nach Landesrecht zuständigen Aufsichtsbehörden überwacht. Die Mitarbeiter der Aufsichtsbehörde dürfen die Arbeitsstätten während der Betriebs- und Arbeitszeit betreten und besichtigen.

Wer prüft die Einhaltung der Arbeitszeit?

Die Einhaltung des ArbZG überwacht das Gewerbeaufsichtsamt (im vorliegenden Fall als zuständige Aufsichtsbehörde im Freistaat Bayern) und ist kraft Gesetz und insbesondere bei konkreten Hinweisen berechtigt, entsprechende Auskünfte vom Arbeitgeber (beispielsweise Arbeitszeitnachweise) zur Überprüfung zu verlangen, § 17 ...

Wo melde ich Arbeitszeitverstöße?

Ihr Arbeitgeber verstößt gegen das Arbeitszeitgesetz? Den Verstoß melden Sie als Beschäftigter entweder beim Betriebsrat (falls vorhanden) oder direkt bei der zuständigen Aufsichtsbehörde. Häufig funktioniert dies auch anonym.

Welche Behörde überwacht das Arbeitszeitgesetz?

Die Überwachung des Gesetzes ist im § 17 ArbZG geregelt. Dort wird von „den nach Landesrecht zuständigen Behörden“ gesprochen. Das sind in der Regel die Gewerbeaufsichtsämter bzw. deren Nachfolger (in einigen Bundesländern tragen die Gewerbeaufsichtsämter mittlerweile andere Namen).

Was tun bei Arbeitszeitverstößen?

Sprechen Sie den Arbeitszeitverstoß zuerst mit Ihrem Chef, beim Betriebsrat oder gegebenenfalls bei der Schwerbehindertenvertretung an. Versuchen Sie, mit den hierfür zuständigen Ansprechpartnern im Betrieb zu einer Lösung zu kommen.

Arbeitszeit und Pausen

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Was passiert wenn das Arbeitszeitgesetz nicht eingehalten wird?

Der Bußgeldkatalog des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheitstechnik sieht bei einem Verstoß je Arbeitnehmer ein Bußgeld von 80 Euro bei Überschreitung bis zu einer Stunde und bei Überschreitung von mehr als einer Stunde ein Bußgeld von 100 Euro je angefangener weiterer halben Stunde vor (Lfd. Nr.

Wer kontrolliert das Arbeitsrecht?

Das Arbeitszeitgesetz wird von den Arbeitsschutzbehörden kontrolliert. Verstöße gegen die Vorschriften zu Arbeits- und Ruhezeiten können mit einem Bußgeld bis zu 30.000 Euro geahndet werden.

Kann man den Arbeitgeber anonym anzeigen?

Die Anzeige bei Erkennen von Missständen ist keinesfalls nur freiwillig. Der Arbeitnehmer ist sogar verpflichtet, einen von ihm beobachteten Missstand dem Arbeitgeber zu melden. Diese Meldepflicht gilt für alle Beschäftigten, auch Leiharbeiter. Wer Angst um seinen Arbeitsplatz hat, kann dies auch anonym tun.

Wer haftet für Arbeitszeitverstöße?

Der Arbeitgeber ist für Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz verantwortlich. In den meisten Fällen wird sich die Behörde an den Arbeitgeber wenden. Handelt für den Arbeitgeber sein gesetzlicher Vertreter, z.B. der Prokurist der Firma, so ist dieser verantwortlich.

Kann der Chef einfach die Arbeitszeiten ändern?

Arbeitgeber darf nicht willkürlich entscheiden

"Das heißt, der Arbeitgeber hat das Recht, die Arbeitszeiten zu bestimmen." Dabei dürfe er aber nicht nach willkürlichen Maßstäben vorgehen, sondern müsse billiges Ermessen walten lassen.

Habe ich ein Recht auf meine Arbeitszeit?

Nicht im Arbeitsschutzgesetz ist die Arbeitszeit definiert, sondern im Arbeitszeitgesetz. Das Gesetz schreibt Arbeitgebern und Arbeitnehmern vor, dass die regelmäßige Arbeitszeit pro Werktag nicht länger als acht Stunden sein darf.

Wo kann ich mich über meine Firma beschweren?

Zuständige Stellen

Arbeitnehmer können Beschwerden entweder bei den zuständigen Stellen (in der Regel bei Vorgesetzten) des Betriebs (§ 84 BetrVG) oder beim Betriebsrat (§ 85 BetrVG) einlegen. Ausdrücklich geregelt ist das Recht auf Beschwerde bei Verstößen gegen das Benachteiligungsverbot (§ 7 Abs. 1 AGG).

Wie viele Stunden pro Tag darf man arbeiten?

§ 3 Arbeitszeit der Arbeitnehmer

Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.

Wie lange darf man maximal an einem Tag arbeiten?

Die gesetzliche Arbeitszeit beträgt 8 Stunden täglich. Höchstens und ausnahmsweise sind 10 Stunden erlaubt, die innerhalb von maximal sechs Monaten ausgeglichen werden müssen. Wöchentlich darf in der Regel nicht mehr als 48 Stunden gearbeitet werden. Im Monat sind das 192 Stunden.

Wann macht sich ein Arbeitnehmer strafbar?

Wenn der Arbeitgeber die Arbeitskraft von Arbeitnehmern ausnutzt und zu Konditionen beschäftigt, die deutlich unter anwendbaren Tarifverträgen oder auch unter dem üblicherweise am Markt gezahlten Gehältern liegen, kann sich des Lohnwuchers strafbar machen.

Was sind schlechte Arbeitsbedingungen?

Regelmäßige Überstunden, fehlende Work-Life-Balance, unvorhersehbare Arbeitszeiten, finanzieller Druck, problematisches Vorgesetztenverhalten und E-Mails nach Feierabend sind für viele Arbeitnehmer Teil ihres normalen Arbeitsalltags. Auf Dauer ist das alles andere als gesund.

Was passiert wenn ich meinen Arbeitgeber Anzeige?

Eine Kündigung droht nicht nur bei einer leichtfertigen Strafanzeige gegen den Arbeitgeber. Auch eine Anzeige, die ohne Grund bzw. leichtfertig gegen Vorgesetzte oder Arbeitskollegen erhoben wird, kann eine verhaltensbedingte Kündigung zur Folge haben.

Was ist ein Verstoß gegen das Arbeitsschutzgesetz?

Verstöße gegen Vorschriften des Arbeitsschutzgesetzes können nach § 25 ArbSchG als Ordnungswidrigkeiten mit Bußgeldern bis zu einer Höhe von 25.000 Euro geahndet und bei Hinzutreten bestimmter erschwerender Umstände gemäß § 26 ArbSchG auch als Straftaten, z.B. bei konkreten Gesundheitsschädigungen verfolgt werden und ...

Kann mir mein Chef andere Arbeitszeiten vorschreiben?

Grundsätzlich kann Ihr Arbeitgeber demnach die Lage der Arbeitszeiten festlegen. Allerdings kann Ihr Arbeitgeber jedoch nicht willkürlich die Arbeitszeiten ändern, sondern nur im Rahmen des "billigem Ermessen" gem. § 106 GewO.

Was tun bei zu langer Arbeitszeit?

Wenn Sie als Arbeitnehmer länger arbeiten müssen als die üblichen acht Stunden pro Arbeitstag, muss Ihr Arbeitgeber – unabhängig vom Grund für die Mehrarbeit – die Arbeitszeitverlängerung dokumentieren. Gleiches gilt für den Ausgleich für bereits geleistete Mehrarbeit.

Was darf der Chef kontrollieren?

Arbeitgeber dürfen nicht uneingeschränkt überwachen

Grundsätzlich gilt: Arbeitgeber dürfen ihre Angestellten zum Zweck der Leistungs- und Verhaltenskontrolle am Arbeitsplatz kontrollieren. Sie können somit prüfen, ob ihre Mitarbeiter die arbeitsvertraglichen Pflichten einhalten.

Ist es erlaubt mehr als 10 Stunden zu arbeiten?

Ausnahmen aufgrund von Tarifverträgen

Die Arbeitszeit kann über 10 Stunden ausgeweitet werden, wenn regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft/Bereitschaftsdienst anfällt (§7 (1) ArbZG). Der Ausgleichzeitraum von 24 Wochen kann auf ein Jahr verlängert werden (§7 (1) und §7 (8) ArbZG).

Was passiert wenn man mehr als 10 Stunden arbeitet?

Werden Arbeitnehmer über die gesetzlich zulässigen Höchstgrenzen der Arbeitszeit beschäftigt, stellt dies indes eine Ordnungswidrigkeit dar; in bestimmten Fällen kann dies sogar zur Strafbarkeit der verantwortlichen Organe führen.

Wie kann man sich gegen Arbeitgeber wehren?

Bei Problemen mit dem Arbeitgeber hilft der Betriebsrat, wenn das Unternehmen einen hat, die Gewerkschaft, wenn man einer zugehört oder freie Beratungsstellen und -vereine. Wer rechtlich vorgehen möchte, wendet sich an einen Fachanwalt für Arbeitsrecht.

Ist es erlaubt 12 Stunden am Tag zu arbeiten?

In Deutschland ist es im Normalfall nicht erlaubt 12 Stunden am Tag zu arbeiten. Die maximale Arbeitszeit kann vorübergehend auf zehn Stunden pro Tag erweitert werden, wenn in einem Ausgleichszeitraum von 24 Wochen durchschnittlich nicht mehr als acht Stunden pro Tag gearbeitet werden.

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