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Wer spricht ein Kontaktverbot aus?

Gefragt von: Lucie Hammer-Ebert  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Übrigens ist auch die Polizei berechtigt ein Kontaktverbot auszusprechen. Dieses “polizeiliche Kontaktverbot” ist jedoch nur kurzfristig wirksam. Es gilt nur, um eine konkrete Gefahr abzuwenden. Um langfristig ein Kontaktverbot zu erwirken, müssen Sie es bei Gericht selbst beantragen.

Wer kann ein Kontaktverbot aussprechen?

Ein Kontaktverbot kann ein Amtsgericht auf Antrag des Klägers nach § 1 und § 2 Gewaltschutzgesetz erlassen. Des Weiteren kann die Polizei im Rahmen der Gefahrenabwehr ein vorläufiges Kontaktverbot aussprechen. Es gilt nur im Verhältnis zwischen natürlichen Personen und ist in der Regel zeitlich befristet.

Wer darf ein annäherungsverbot aussprechen?

Ein Annäherungsverbot kann per einstweiliger Anordnung durch das Familiengericht erlassen werden. Ziel dieses Verbotes ist es, ein Opfer vor Übergriffen durch einen Täter zu schützen. Die Unterlassungen bestimmen, wie weit sich der Täter vom Opfer fernhalten muss.

Wann bekommt man Kontaktverbot?

Wird jemand wiederholt belästigt, bedroht oder hat die Person mit Übergriffen zu rechnen, kann sie ein Kontaktverbot beantragen. Das Kontaktverbot kann schon dann erreicht werden, wenn eine Gefahr besteht und nicht nur, wenn die Person bereits verletzt wurde. So kann auch gegen einen Stalker vorgegangen werden.

Was braucht man für ein Kontaktverbot?

Unter welchen Voraussetzungen wird ein Kontaktverbot erlassen?
  • Der Täter verletzt das Opfer an Körper, Leben oder seiner Freiheit. ...
  • Der Täter droht eine der oben genannten Verletzungen glaubhaft und ernsthaft an.
  • Der Täter dringt widerrechtlich in die Wohnung des Opfers ein.
  • Der Täter stalkt das Opfer.

100 Jahre Kontaktverbot - Was tun?

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Was brauche ich für ein Kontaktverbot?

Kontaktverbot im Zivilrecht

Im Zivilrecht wird ein Kontaktverbot in aller Regel durch ein Amtsgericht oder ein Familiengericht per Beschluss oder Urteil ausgesprochen und bedarf deshalb eines Antrags des Klägers. Dieses Verbot gilt sodann gilt nur im Verhältnis zwischen den beiden im Beschluss bzw.

Was kostet ein Kontaktverbot?

Für das Hauptsacheverfahren beträgt der Verfahrenswert 3.000 €, daraus errechnen sich 178 € Gerichtskosten und 586,08 € Anwaltskosten. Bei einem einstweiligen Anordnungsverfahren ist der Verfahrenswert auf 1.500 € halbiert, so dass 97,50 € Gerichts- und 336,18 € Anwaltskosten entstehen.

Kann ich jemandem verbieten mich zu kontaktieren?

Ein Verbot greift allerdings nur dann, wenn die andere Person kein berechtigtes Interesse an einem Kontakt hat. Einer Gläubigerin zum Beispiel darf man den Kontakt nicht verbieten.

Wie lange ist ein Kontaktverbot gültig?

Eine unbefristete Anordnung von Schutzmaßnahmen, wie etwa eine Kontaktsperre, kommt zwar i.d.R. nur bei besonders schweren Gewaltdelikten in Betracht. Ist allerdings ein unbefristetes Verbot,wie in Ihrem Fall, ergangen, so ist dies zunächst einmal so,wie es erlassen wurde, gültig.

Was passiert wenn man gegen das Annäherungsverbot Verstoß?

Besonders dramatisch: Ein Verstoß gegen eine Anordnung dieses sogenannten Gewaltschutzbeschlusses stellt eine Straftat dar und wird gem. § 1 GewSchG mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr bestraft. Außerdem droht bei Verstößen ein nicht unerhebliches Zwangsgeld.

Was ist ein näherungsverbot?

„Wer schlägt muss gehen“: Wenn die Polizei gerufen wird, kann ein erster Schritt sein, dass diese die gewaltausübende Person aus der Wohnung verweist (Wegweisung) und/oder ihr verbietet, sich Ihnen zu nähern oder Kontakt zu Ihnen aufzunehmen (Kontakt- und Näherungsverbot).

Wie bekomme ich eine einstweilige Verfügung gegen eine Person?

Um eine einstweilige Verfügung zu erhalten, muss man beim zuständigen Gericht einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung stellen. Örtlich zuständig ist das Gericht, welches in der Hauptsache (also bei einer „normalen“ Klage) zuständig wäre (§ 937 ZPO).

Wer trägt die Kosten für eine einstweilige Verfügung?

Kosten. Grundsätzlich trägt die unterlegene Partei die Kosten des Verfahrens. Vor dem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung ist gegenüber dem potentiellen Antragsgegner in der Regel eine sog. Abmahnung auszusprechen, um dem Kostenrisiko des sofortigen Anerkenntnisses gemäß § 93 ZPO zu entgehen.

Was kostet ein Antrag auf einstweilige Verfügung?

Die Höhe der Gebühren ist auch hier abhängig von jeweiligen Streitwert. Kosten in Höhe von 1.000 € – 2.000 € sind zu erwarten. Der Versender des Abschlussschreibens wird nun verlangen, dass Sie neben der Abschlusserklärung auch die Kosten erstatten.

Wie schnell kann man eine einstweilige Verfügung erwirken?

Anordnungsanspruch: Betroffene können eine einstweilige Anordnung nur erwirken, wenn sie einen Anspruch auf das Recht haben, welches sie durchsetzen wollen. Glaubhaftmachung: Damit das Gericht die einstweilige Anordnung erlässt, hat der Antragsteller dem Gericht zu begründen, dass das Eilverfahren notwendig ist.

Wie lange wirkt eine einstweilige Verfügung?

Die einstweilige Anordnung gilt grundsätzlich unbefristet. Allerdings kann das Gericht im Anordnungsbeschluss ein Außerkrafttreten bestimmen.

Was ist ein Verfügungsgrund?

Der Begriff „Verfügungsgrund“ bezeichnet das besondere Rechtschutzbedürfnis der klagenden Partei an der Erlangung eines Vollstreckungstitels im summarischen Verfahren der einstweiligen Verfügung.

Wie schnell wird ein Eilantrag bei Gericht bearbeitet?

Deshalb gibt es Eilverfahren, im Juristendeutsch „Einstweilige Anordnung“ genannt, die dem Gericht die Möglichkeit geben, eine vorläufige Entscheidung zu treffen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Binnen weniger Tage oder Wochen erhält man eine Entscheidung und damit hoffentlich die gewünschte Leistung.

Was ist ein Anordnungsgrund?

Ein Anordnungsgrund liegt vor, wenn der Antragsteller glaubhaft gemacht hat, dass ihm Nachteile drohen, die ein Abwarten der Entscheidung im Hauptsacheverfahren als unzumutbar erscheinen lassen.

Was passiert nach einer einstweiligen Anordnung?

Eine einstweilige Anordnung ist eine vorläufige Regelung. Sie soll die Wirksamkeit und Umsetzbarkeit der nachfolgenden verfassungsgerichtlichen Entscheidung in der Hauptsache sichern, insbesondere den Eintritt irreversibler Zustände verhindern.

Welche Möglichkeiten des einstweiligen Rechtsschutzes gibt es?

Neben Arrest und einstweiliger Verfügung gibt es in verschiedenen Arten und Phasen des Verfahrens auch noch vorläufigen Rechtsschutz in Form der einstweiligen Anordnung, etwa im Rahmen von Beschwerdeentscheidungen (§ 570 ZPO) sowie in Verfahren der Zwangsvollstreckung (§ 707, § 719, § 732, § 769, § 770, § 771, § 805 ...

Wann einstweilige Anordnung?

Eine einstweilige Anordnung ist nur möglich, wenn die Gefahr besteht, dass das Recht des Antragstellers nicht gesichert werden kann. Hier soll mittels einstweiliger Anordnung gesichert werden, dass der bestehende Zustand erhalten bleibt (Sicherungsanordnung).

Wie läuft ein Eilverfahren ab?

Eilverfahren - Definition

Durch den einstweiligen Rechtsschutz wird es einem Antragsteller ermöglicht, seine Rechte in einem beschleunigten Verfahren vorläufig zu sichern. Ist ein Fall besonders dringend, so kann der Betroffene vor Gericht einen Antrag im Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes zu stellen.

Was passiert wenn man gegen eine einstweilige Verfügung verstößt?

Der Verstoß gegen die einstweilige Anordnung stellt eine Straftat dar und wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe geahndet (vgl. § 4 GewSchG).

Wer entscheidet über einen Eilantrag?

Das Gericht ist – anders als in normalen Verfahren, § 308 ZPO – nicht an den Antrag gebunden. Es kann nach freiem Ermessen bestimmen, welche Anordnungen erforderlich sind, § 938 Abs. 1 ZPO .