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Wer sollte Asyl erhalten?

Gefragt von: Miriam Wiesner B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Eine drohende Gefahr für Leben und Freiheit kann eine Begründung für die Flüchtlingsanerkennung sein. Diese besteht aber nur dann, wenn das Leben der Betroffenen aus politischen Gründen regelmäßig oder sehr stark beeinträchtigt ist und ihr Leben und Freiheit bedroht sind.

Für wen gilt das Asylrecht?

Das Asylrecht hat in Deutschland als Grundrecht Verfassungsrang. Es dient in seinem Kern dem Schutz der Menschenwürde, schützt aber auch das Leben, die körperliche Unversehrtheit, die Freiheit und andere grundlegende Menschenrechte. Es ist das einzige Grundrecht, das nur Ausländerinnen und Ausländern zusteht.

Welche Flüchtlinge haben nach dem Grundgesetz einen Anspruch auf Asyl?

Wer auf die Flüchtlingskonvention? Das Verhältnis der Regelungen ist kompliziert. Generell lässt sich sagen: Nach Artikel 16a Grundgesetz haben "politisch Verfolgte“ ein Recht auf Asyl. Das sind Menschen, die bei einer Rückkehr in ihr Heimatland einer schwerwiegenden Menschenrechtsverletzung ausgesetzt wären.

Wer bekommt kein Asyl in Deutschland?

Ausländer, welche über einen Staat der Europäischen Union oder einen sonstigen sicheren Drittstaat einreisen, können sich nicht auf das Asylrecht berufen (Art. 16a Abs. 2 GG).

Wer bekommt Asyl in Europa?

Nach europäischem Recht wird Asyl auch Personen gewährt, die aufgrund von Bürgerkriegen oder einer anderen Gefahr für ihre körperliche Unversehrtheit (subsidiärer Schutz) vorerst nicht in ihr Heimatland zurückkehren können.

Sie entscheidet wer Asyl in Deutschland erhält: 10 Fragen an eine BAMF-Mitarbeiterin | Galileo

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Warum beantragt man Asyl?

Asyl ist in Deutschland ein von der Verfassung geschütztes Recht. Menschen, die aus anderen Teilen der Welt vor Gewalt, Krieg und Terror fliehen, sollen hierzulande Schutz finden. Für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gehört die Prüfung der Asylanträge zu den wichtigsten Aufgaben.

Welche asylstatus gibt es?

Bei jedem Asylantrag prüft das Bundesamt auf Grundlage des Asylgesetzes, ob eine der vier Schutzformen – Asylberechtigung, Flüchtlingsschutz, subsidiärer Schutz oder ein Abschiebungsverbot – vorliegt.

Was muss man tun um Asyl zu bekommen?

Das Asylverfahren besteht aus verschiedenen Schritten: Asylantrag, Dublin-Prüfung, Anhörung, Entscheidung. Offiziell beginnt das Asylverfahren also erst mit dem Asylantrag. Bevor Sie Ihren Asylantrag stellen können, müssen Sie sich aber erst registrieren und um Asyl bitten. Diesen Schritt nennt man Asylgesuch.

Was ist ein asylgrund?

Asylgrund: Gefahr für Leben und Freiheit? Eine drohende Gefahr für Leben und Freiheit kann eine Begründung für die Flüchtlingsanerkennung sein. Diese besteht aber nur dann, wenn das Leben der Betroffenen aus politischen Gründen regelmäßig oder sehr stark beeinträchtigt ist und ihr Leben und Freiheit bedroht sind.

Was für Rechte haben Flüchtlinge in Deutschland?

Asylberechtigte, Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte haben einen Anspruch auf die Teilnahme an einem Integrationskurs. Das gilt auch für Personen, die über ein humanitäres Aufnahmeprogramm des Bundes oder über ein Resettlement-Verfahren nach Deutschland eingereist sind.

Was brauchen Flüchtlinge in Deutschland?

Begleitung im Alltag. Schriftwechsel und Kommunikation mit Behörden sind für Schutzsuchende oft weder inhaltlich noch sprachlich zu verstehen. Deshalb kann es für Geflüchtete eine große Hilfe sein, wenn sie jemand bei Behördenangelegenheiten, Arztbesuchen oder im Alltag begleitet.

Wer entscheidet über Asylverfahren?

Am Asylverfahren sind Bund, Länder und Kommunen beteiligt. Eine zentrale Rolle hat dabei das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Das Bundesamt registriert den Bewerber und nimmt seine Fingerabdrücke, führt Gespräche mit ihm und entscheidet am Ende über den Asylantrag.

Was passiert mit den Flüchtlingen in Deutschland?

Anerkannte Flüchtlinge erhalten zunächst eine Aufenthaltserlaubnis für drei Jahre. Spätestens nach drei Jahren prüft das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, ob die Anerkennung als Flüchtling aufgehoben wird. Ist das nicht der Fall, kann der anerkannte Flüchtling auf Dauer in Deutschland bleiben.

Was ist der Unterschied zwischen Asyl und Flüchtlingsschutz?

Der Flüchtlingsschutz nach der Genfer Flüchtlingskonvention umfasst auch den Schutz vor der Verfolgung durch nichtstaatliche Akteure. Das verfassungsrechtlich geschützte Asylrecht schützt dagegen nur von Gefahren, die vom Heimatstaat ausgehen.

Was bringt einem Asyl?

Was ist Asyl? Auf jeden Fall können sie nicht mehr in ihr Heimat-Land zurück. Dann können sie in einem anderen Land um Asyl bitten. Das Wort „Asyl“ ist schwere Sprache und bedeutet: Eine Person bekommt in einem fremden Land Schutz und Hilfe.

Was braucht man für einen Asylantrag?

Das können Ihr Pass, Ihre Geburtsurkunde oder Reiseunterlagen sowie Fahrscheine sein. Auch Fotos, Schriftstücke von der Polizei oder anderen Behörden, sowie gegebenenfalls auch ärztliche Atteste können wichtig sein. Sie sind verpflichtet, dabei zu helfen, Ihre Identität nachzuweisen.

Wie lange bleibt man Asyl?

Berlin: (hib/STO) Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer von Asylverfahren bis zu einer behördlichen Entscheidung hat sich laut Bundesregierung von 6,2 Monaten im ersten Quartal dieses Jahres auf zehn Monate im zweiten Quartal 2020 erhöht.

Was ist Flucht und Asyl?

Flüchtling ist die Bezeichnung für jene Menschen, die ihr Herkunfts- land aufgrund von Verfolgung oder Furcht vor Verfolgung verlassen mussten. Um festzustellen, ob jemand Schutz vor Verfolgung braucht, gibt es in Österreich das Asylverfahren.

Was passiert beim Asylverfahren?

Bei jedem Asylantrag prüft das Bundesamt auf Grundlage des Asylgesetzes, ob eine der vier Schutzformen - Asylberechtigung, Flüchtlingsschutz , subsidiärer Schutz oder ein Abschiebungsverbot - vorliegt. Liegt eine Schutzberechtigung vor, erhalten Antragstellende einen positiven Bescheid (siehe Schutzformen).

Kann man in jedem Land Asyl beantragen?

Asylrecht: Das besagt die Dublin-Verordnung

Die Dublin-Verordnung besagt, dass für einen Asylbewerber das Land zuständig ist, das er zuerst betreten hat, in dem Fingerabdrücke genommen wurden oder für das er ein Visum hatte. Die Flüchtlinge müssen demnach ihren Asylantrag in dem EU-Land stellen, in dem sie ankommen.

Was ist Asyl auf Deutsch?

[2] Freistatt, Freistätte. Oberbegriffe: [1] Unterkunft. [2] Zufluchtsort.

Was ist ein anerkannter Flüchtling?

Anerkannte Flüchtlinge nach GFK sind Menschen, die als politisch Verfolgte anerkannt wurden und ihre direkte Einreise nach Deutschland nicht nachweisen konnten. Sie erhalten eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 2 AufenthG.

Wo beantragt man Asyl?

Ab dem 01.10.2021 sind die Asylfolgeanträge gem. § 71 Abs. 2 AsylG persönlich bei der Außenstelle des Bundesamtes zu stellen..

Kann man als Deutscher Asyl beantragen?

Asyl kann nur von Personen beantragt werden, die sich in Deutschland befinden. Es ist nicht möglich, Asyl bei einer deutschen Auslandsvertretung zu beantragen.

Was passiert nach der Flucht?

Bei Menschen, die durch eine Flucht traumatisiert wurden, können Hunger, Durst und Schlafmangel sogenannte Auslöser für die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung sein.