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Wer sind die Stoiker?

Gefragt von: Herr Julian Steiner B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Anhänger der Stoa werden als Stoiker bezeichnet. Für den Stoiker als Individuum gilt es, seinen Platz in dieser Ordnung zu erkennen und auszufüllen, indem er durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung sein Los zu akzeptieren lernt und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe (Ataraxie) nach Weisheit strebt.

Was ist ein stoischer Mensch?

Das Adjektiv stoisch bedeutet heute allgemein „gleichmütig“, „unerschütterlich“. Es beschreibt Menschen, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen, stets beherrscht und weitestgehend frei von emotionalen Schwankungen sind.

Was glauben Stoiker?

Sie legen dabei Wert auf Seelsorge und harmonisches Zusammenleben. Stoiker: Berufen sich auf Zenon von Krition und verstehen sich als Polytheisten (Menschen, die an mehrere Götter glauben). Selbstbeherrschung und Gelassenheit („Stoische Ruhe“), sowie ein umfassender Blickwinkel auf alles Wahrnehmbare prägen ihr Leben.

Was wollen Stoiker?

Ataraxia, die Seelenruhe und Unerschütterlichkeit, ist das höchste Ziel der Stoiker. Es geht darum, immun zu werden gegen Widrigkeiten des Lebens, gegen Unvorhersehbares und Schicksalsschläge. Und es geht darum, Unwichtiges zu meiden, um am Ende des Lebens nicht zu bereuen, diesen und jenen Traum aufgeschoben zu haben.

Was ist die Stoa einfach erklärt?

Die antike Philosophenschule der Stoa wurde um 300 vor Christus in Athen gegründet und bestand mehr als 500 Jahre. Sie sah ihre Hauptaufgabe darin, den Menschen zu zeigen, wie sie glücklich werden können. Und zwar aus eigener Kraft, dauerhaft und zuverlässig.

Philosophie der Gelassenheit – Mark Aurel und die Stoiker | SWR2 Wissen Audiopodcast

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Was ist Glück für Stoa?

Der Weg zum Glück führt nach der Lehre der Stoa über die Vernunft. Die Triebe des Menschen dürfen erst dann zur Geltung kommen, wenn die Vernunft ihnen zugestimmt hat, da die Seele sonst mit Affekten beladen wird und somit unglücklich wird.

Was lehrt die Stoa?

Kernaspekte der Lehre. Die stoische Philosophie hat während der Jahrhunderte ihrer Überlieferung und Weiterentwicklung mancherlei Wandlungen durchlaufen und die Fähigkeit entwickelt, sich neuen Einsichten zu öffnen und bei ihren führenden Köpfen unterschiedliche Akzente und Spielarten zuzulassen.

Ist Stoizismus gut?

Stoizismus zu praktizieren hilft uns, die passenden Werkzeuge zu entwickeln, um so effektiv wie möglich mit allen Tritten und Schlägen umzugehen, die das Leben für uns bereithält. Egal, was in unserem Leben passiert, wir sind auf alles vorbereitet.

Was ist eine stoische Haltung?

Die Stoiker, die wohl bekanntesten Vertreter der Lebenskunst, lehrten innere Gelassenheit, auch in Gegenwart von Krisen und Kriegen. Stoisch zu sein bedeutet aber mehr, als im Angesicht des Sturms ruhig zu bleiben und im Einklang mit der Natur zu leben.

Wie denken Stoiker?

Gelassenheit und Gleichmut: Die uralten Ideen der Stoiker erleben heute eine neue Blütezeit. Stoisches Denken wappnet gegen gegenwärtige Krisen – nur kommen dabei manchmal die Gefühle zu kurz. Wer alles mit stoischer Gelassenheit nehmen kann, ist beneidenswert. Wobei den Neid – den sollten Sie sich abgewöhnen.

Was heißt Stoa auf Deutsch?

vom altgriechischen Substantiv στοά (stoa) grc „Säulenhalle“, nach der στοὰ ποικίλη (stoa poikilē) grc „bunt bemalte Halle, Säulenhalle“ in Anlehnung an eine Säulenhalle in Athen, in der der Gründer der Schule Zenon von Kition (etwa 335-263 vor Christus) seine Lehrveranstaltungen abhielt. Synonyme: [1] Säulenhalle.

Was ist stoische Gelassenheit?

Stoische Gelassenheit wird sich dann einstellen, wenn wir die Dinge, die außerhalb unseres Einflussbereichs liegen, als naturgegeben akzeptieren und die Dinge innerhalb unserer Einflussbereichs so gut wir können ausgestalten.

Was beinhaltet das Glück als Zustand für einen Stoiker?

Diese Seelenruhe empfindet der Mensch als Freisein von Begierde, Trauer und Furcht. Der Weise empfindet diesen Zustand, die Ataraxie, als höchste Lust: Er hat seine Ängste überwunden, hetzt nicht Dingen wie Macht, Besitz und Anerkennung hinterher, sondern lebt zufrieden und mit sich eins im Gegenwärtigen.

Was ist das Gegenteil von Stoiker?

Epikureismus: Eine besonders (aber nicht nur) praktische Philosophie, die in der Lust das höchste Lebensziel sieht. Diese wird aber nicht nur durch Sinnesgenuss, sondern auch durch Gemütsruhe und philosophische Reflexionen erreicht.

Was ist das höchste Gut der Stoa?

Antike Philosophie. Der Weise lebt demnach in vollkommener Weise in Übereinstimmung mit der Natur, die mit der Vernunft und gleichzeitig mit der Tugend identifiziert wird, dem höchsten Gut der Stoiker.

War Platon Stoiker?

Er war so stark von stoischen Lehren beeinflusst, dass er geradezu als Stoiker gelten konnte; nach seiner Ansicht stammten diese Lehren ursprünglich aus der Akademie. Sein Nachfolger war sein Bruder Aristos. Prominente Schüler waren die Römer Varro, Cicero und Brutus. Nach Caesars Tod (44 v.

Woher kommt der Name Stoiker?

der danach (Stoa) benannten, von Zenon und Kition um 308 v. u. Z. zu Athen in der Säulenhalle poikílē ('buntbemalte') stoá gegründeten Philosophenschule, deren Philosophie von ihren Anhängern unerschütterlichen Gleichmut der Seele in allen Situationen des Lebens verlangt. Stoiker m.

Wann lebten die Stoiker?

(um 300 – um 150 v. Chr.)

Was können wir beeinflussen Stoa?

Was wir beeinflussen können:

natürliche Gegebenheiten, das Unvermeidliche Leben im Einklang mit der Natur. Akzeptieren des Unvermeidlichen. „Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es mit sich.

Woher kommt der Begriff Philosophie?

Das Wort „Philosophie“, so hört man dann, stammt aus dem Grie- chischen; es geht zurück auf „philein“ bzw. „philos“ und „sophia“. „philein“ bedeutet „lieben“ und „sophia“ „Weisheit“ – kurz: Philosophie = Liebe zur Weisheit.

Warum der Stoizismus zum höchsten Glück führt?

Die Eudämonie, die Epiktet anspricht ist das Zentrum stoischen Ethik und wird von den Stoikern das Höchste Gut genannt, da es ein Ziel ist, das nicht zum Mittel eines neuen Zweckes wird, sondern sozusagen der Schluss der angestrebten Ziele bildet und schlussendlich zur Glückseligkeit führt.

Was ist der Unterschied zwischen Epikureer und Stoiker?

Unter dem Wesen der Tugend verstanden die Stoiker die Beherrschung des Affekts durch die Vernunft (vgl. Hossenfelder, 1985, S. 47). Die Epikureer sehen die Glückseligkeit darin, dass man sich in einem Zustand der Lust befindet und somit frei von Unlust ist (vgl.

Was für Menschen nennt man Epikureer?

Als Epikureer (antiquiert auch: Epikuräer) werden im Allgemeinen die Anhänger der Lehre Epikurs bezeichnet. Der Epikureismus war bis ins zweite nachchristliche Jahrhundert hinein eine einflussreiche philosophische Schule mit zahlreichen Anhängern.

Was ist für Aristoteles Glück?

Für Aristoteles ist das Glück eine Tätigkeit, die ein Leben lang mit Vernunft von einem Menschen, dem diese Tätigkeit am besten liegt, ausgeübt werden musst: „[…], dann erweist sich das Gut für den Menschen als Tätigkeit der Seele im Sinn der Gutheit, […] welche die beste und am meisten ein abschließendes Ziel ist.

Was bedeutet der Begriff stoisch und woher stammt er?

In der griechischen Stoa wurde die Lebensphilosophie der inneren Ruhe, Freiheit und Würde vermittelt. Die Philosophen und Menschen, die ihr Leben an den Maßstäben der Stoa ausrichteten, wurden Stoiker genannt. Das Ausstrahlen von Ruhe und Gelassenheit wurde im Laufe der Zeit als "stoisch" bezeichnet.