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Wer organisiert Kurzzeitpflege nach Krankenhausaufenthalt?

Gefragt von: Olaf Lenz  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Übergangspflege und Kurzzeitpflege
Laut §39c SGB V erbringt die Krankenkasse die erforderliche Kurzzeitpflege für eine Übergangszeit von bis zu 8 Wochen auch bei fehlender Pflegebedürftigkeit.

Wer veranlasst Kurzzeitpflege?

Den Antrag bei der Pflegekasse müssen Sie stellen, bevor Sie die Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. Die Einrichtung, die eine Kurzzeitpflege übernimmt, muss ausdrücklich von der Pflegekasse zugelassen sein. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, welche Häuser in Frage kommen und wie hoch die Kosten sind.

Wer kümmert sich um einen Pflegeplatz?

Gesetzliche oder private Krankenkasse / Pflegekasse. Die Krankenkassen sind verpflichtet, Ihnen eine kostenlose Pflegeberatung anzubieten. Auch bei Pflegestützpunkten können Sie sich rund um das Thema Pflege und Pflegekasse beraten lassen. Die Unabhängige Patientenberatung (UPD) kann Sie telefonisch beraten.

Wie stelle ich einen Antrag auf Kurzzeitpflege?

Rufen Sie Ihre Pflegekasse bzw. die Pflegekasse Ihres Angehörigen an oder schreiben Sie einen kurzen, formlosen Brief, in dem Sie Leistungen aus der Pflegeversicherung beantragen. Stellen Sie Ihren Antrag so früh wie möglich, da die Leistungsgewährung rückwirkend vom Antragsdatum abhängig ist.

Kann man vom Krankenhaus direkt ins Pflegeheim?

Ein Platz in einem Pflegeheim beispielsweise muss zum Entlasszeitpunkt frei sein, damit der Patient nahtlos dort einziehen kann. Die Klinik muss also managen, dass der Patient fließend in die weitere Versorgung übergeleitet wird.

Kurzzeitpflege 2021 | Kurz erklärt | Dauer, Kosten und Voraussetzungen

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Wie schnell kommt man in die Kurzzeitpflege?

Kurzzeitpflege. In der Kurzzeitpflege wird eine vorübergehende, stationäre Unterbringung von pflegebedürftigen Senior*innen in einem Altenheim oder Pflegeheim ermöglicht. Die Kurzzeitpflege wird oft kurzfristig und vor allem während kritischen Übergangsperioden benötigt. Sie kann für maximal 28 Tage beantragt werden.

Wie geht es nach Krankenhausaufenthalt weiter?

Nach dem Krankenhausaufenthalt gibt es verschiedene Möglichkeiten der Krankenhausnachsorge. Diese reichen von der Betreuung durch einen ambulanten Pflegedienst zur häuslichen Pflege, über die Nutzung von Pflegesachleistungen bis hin zum Einzug in stationäre Pflegeeinrichtungen.

Was kostet 3 Wochen Kurzzeitpflege?

Derzeit beträgt der Tagessatz für einen Kurzzeitpflegeplatz je nach Pflegeaufwand zwischen 63 Euro (Pflegegrad 2) und 92 Euro (Pflegegrad 5).

Was kostet 4 Wochen Kurzzeitpflege?

Juni 2021 beschlossen wurde. Damit ist der Leistungsbetrag für die Kurzzeitpflege ab Pflegegrad 2 am 01.01.2022 von 1.612 Euro auf 1.774 Euro pro Kalenderjahr gestiegen. Dieser Betrag ist weiterhin mit der nicht genutzten Verhinderungspflege gemäß § 42 Absatz 2 SGB XI kombinierbar.

Was braucht man alles für eine Kurzzeitpflege?

Unterlagen
  • Personalausweis.
  • Versichertenkarte der Krankenkasse.
  • Befreiungsausweis.
  • hausärtzliche Unterlagen: Diagnose, Medikamentenplan, Rezepte.
  • ggf. Verordnung angedachter Therapien wie Physiotherapie, ...
  • Antrag für die Pflegekasse und ggf. Kostenübernahmeerklärung.
  • Patientenverfügung.
  • Vorsorgevollmacht.

Was tun wenn man sofort einen Pflegeplatz braucht?

Plötzlicher Pflegefall - Anlaufstellen zur Erstberatung
  1. Hausarzt oder behandelnde Klinik.
  2. Gesetzliche oder private Krankenkasse / Pflegekasse.
  3. Pflegestützpunkte.
  4. Seniorenberatung, kommunale Beratungsstellen und Sozialstationen.
  5. Bürgertelefon des Bundesministeriums für Gesundheit.
  6. Sozialamt.
  7. Selbsthilfegruppen.

Kann der Hausarzt in ein Pflegeheim einweisen?

Wer kann ins Pflegeheim einweisen? Die Entscheidung, ob eine Person in ein Pflegeheim eingewiesen werden soll, kann in der Regel nicht von Angehörigen oder Ärzten getroffen werden. Nur die betroffene Person kann entscheiden, dass sie in ein Pflegeheim ziehen will.

Was muss man bei einer Kurzzeitpflege selbst bezahlen?

Während der Kurzzeitpflege hat sie Anspruch auf 50 Prozent der Summe, also 272,50 Euro. Dieses halbierte Pflegegeld verwendet sie ebenfalls für die Kurzzeitpflege, so dass ein Eigenanteil von 378,50 Euro verbleibt. Letztlich kostet sie jeder Tag rund 13,50 Euro.

Kann der Hausarzt Kurzzeitpflege verordnen?

Kurzzeitpflege ohne Pflegegrad wird nur genehmigt, wenn die o. g. Kriterien erfüllt sind. Dann aber ist diese besonders geeignet für Personen: Die alleine leben und keine Betreuung im häuslichen Umfeld möglich ist.

Was kostet 28 Tage Kurzzeitpflege?

Wie viel kostet ein Kurzaufenthalt im Pflegeheim? Für einen Zeitraum von bis zu 28 Tagen eines Kalenderjahres kann eine Kurzzeitpflege in Anspruch genommen werden. Die Pflegekasse übernimmt die Kosten für Leistungen in der Grundpflege von bis zu 1.612,- Euro, unabhängig von dem Pflegegrad des Antragstellers.

Was kostet 14 Tage Kurzzeitpflege?

Es bleibt bei der stationären Pflege also immer ein Eigenanteil, selbst wenn das Kurzzeitpflege-Budget noch nicht aufgebraucht ist. Wie hoch dieser Eigenanteil ist, variiert je nach Pflegeheim. 30 bis 40 Euro pro Tag sind keine Seltenheit, die Kosten können aber auch höher sein.

Wer bezahlt den Transport in die Kurzzeitpflege?

Wird ein Versicherter aus der stationären Krankenhausbehandlung entlassen und fährt direkt in eine Kurzzeitpflegeeinrichtung, wofür die Pflegekasse die Kosten entsprechend § 42 Elftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB XI) übernimmt, fallen die Fahrkosten in den Zuständigkeitsbereich der Gesetzlichen Krankenversicherung.

Wer zahlt Pflege nach Krankenhausaufenthalt?

Unter bestimmten Voraussetzungen gewährt die Krankenkasse (nicht die Pflegekasse!) dann Leistungen der sogenannten Übergangspflege, zum Beispiel häusliche Pflege oder Haushaltshilfe. Auch Kurzzeitpflege ist als Krankenhausnachsorge für eine Übergangszeit von bis zu acht Wochen im Jahr möglich.

Welche Hilfe nach Krankenhausaufenthalt ohne Pflegestufe?

Um Übergangspflege auch ohne Pflegestufe genehmigt zu bekommen, benötigen Sie eine ärztliche Bescheinigung. Mit dieser können Sie dann die Leistung für die Übergangspflege bei Ihrer Krankenkasse beantragen, auch wenn keine Pflegestufe vorliegt.

Was kommt nach dem Krankenhaus?

Nach einer Operation, einer ambulanten Krankenhausbehandlung oder einem Krankenhausaufenthalt sind die Patienten und Patientinnen häufig vorübergehend auf Pflege angewiesen. Wenn diese nicht sichergestellt werden kann, gibt es die Möglichkeit eine Übergangspflege im Krankenhaus in Anspruch zu nehmen.

Was folgt nach Kurzzeitpflege?

Verbessert sich der gesundheitliche Zustand, folgt auf die Kurzzeitpflege häufig eine Reha-Maßnahme. Ob und wann welcher Weg sinnvoll ist, kann beispielsweise ein freier Pflegeberater einschätzen.

Wie lange Kurzzeitpflege bei Pflegegrad 3?

Pflegebedürftige mit Pflegegrad 3 haben Anspruch auf Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege. Für die Verhinderungspflege bei Pflegegrad 3 erhalten Versicherte bis zu 1.612 Euro für bis zu sechs Wochen pro Kalenderjahr und für die stationäre Kurzzeitpflege bis zu 1.774 Euro für bis zu acht Wochen pro Kalenderjahr.

Kann ich meine Mutter gegen ihren Willen ins Pflegeheim bringen?

Im Klartext heißt das: Wer eine Person gegen ihren Willen in ein Pflegeheim einweist, macht sich strafbar. Ein triftiger Grund ist auch nicht, dass die Person sturzgefährdet ist oder gar zu verwahrlosen droht.

Wie lange dauert es bis man einen Platz im Pflegeheim zu bekommen?

Durchschnittlich warten Pflegebedürftige etwas länger als anderthalb Jahre, bis sie einen freien Pflegeplatz erhalten. Es ist möglich, sich bereits vorsorglich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Es besteht kein Zwang, den freien Pflegeplatz auch anzunehmen, wenn man über Vakanzen informiert wird.

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