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Wer muss sich an die Düngeverordnung halten?

Gefragt von: Salvatore Hanke  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Während die DüMV ganz genau konkretisiert, was ein Düngemittel ist, und wie und wann dieses zu beschriften („deklarieren“) ist, wird in der DüV die Anwendung des Düngers auf landwirtschaftlich genutzten Flächen

landwirtschaftlich genutzten Flächen
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) ist eine landwirtschaftliche Flächenmaßeinheit, die in der Statistik und Verwaltung, insbesondere bei Produktionskennzahlen wie Erträgen verwendet wird. Sie wird häufig in Hektar (ha) angegeben. Sie umfasst Ackerflächen, Dauerkulturflächen und Dauerweideflächen.
https://de.wikipedia.org › Landwirtschaftlich_genutzte_Fläche
beschrieben, an die sich der Landwirt halten muss.

Wer kontrolliert die Einhaltung der Düngeverordnung?

Für die Kontrolle der Vorschriften der Düngeverordnung sind die Landwirtschaftsämter, -kammern oder Landesämter zuständig.

Wer muss Düngeverordnung machen?

Eine Düngebedarfsermittlung ist nur erforderlich, wenn über Düngemaßnahmen je Jahr wesentliche Nährstoffmengen (mehr 50 kg N/ha oder 30 kg P2O5/ha) ausgebracht werden. Auf Schlägen unter 1 ha Größe ist keine Bodenuntersuchung erforderlich.

Für wen gilt die neue Düngeverordnung?

Der Einsatz von organischen Düngemitteln wie z.B. Gülle, Gärrückstände, Kompost oder Champost ist auf 170 kg Gesamt-N pro ha und Jahr im Betriebsdurchschnitt begrenzt. Seit Inkraftsetzung der DüV-2017 gilt diese Grenze für alle organischen Dünger und nicht allein für Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft.

Wer kontrolliert die gülleausbringung?

Alle Landwirte, die wesentliche Mengen an Dünger, also auch Gülle, auf ihren landwirtschaftlich genutzten Flächen verteilen, müssen zahlreiche Gesetze und Verordnungen einhalten. Das wird von verschiedenen Behörden überprüft. Auch Bedienstete der Landwirtschaftskammer führen Kontrollen durch.

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Wie oft im Jahr dürfen Bauern Gülle fahren?

„Das Gülle-Problem ist gar nicht akut“, sagt Lind. Denn in der Regel würde nur ein Mal im Jahr – maximal zwei Mal – Gülle auf die Felder aufgebracht. „Die Gülle wird dann auch direkt in den Boden eingearbeitet.

Wie lange darf man am Samstag Gülle fahren?

Zum „Schutz der Nachtruhe“ sind in den meisten Bundesländern lärmende Betätigungen von 22 bis 6 Uhr verboten. Ausnahmen gelten wieder für Ernte- und Bestellarbeiten: Diese dürfen schon um 5 Uhr und damit eine Stunde früher beginnen und mit 23 Uhr eine Stunde später enden.

Was bedeutet 30 60 Regel?

Was ist unter der 30:60 Regel zu verstehen? Die noch zulässige N-Düngung bis zum 1.Oktober zu Zwischenfrüchten, Winterraps, Feldfutter und Wintergerste nach Getreidevorfrucht ist auf maximal 30 kg Ammonium-N (vorher 40) oder maximal 60 kg Gesamt-N/ha (vorher 80) begrenzt. Das gilt auch für mineralische Dünger.

Wer muss eine nährstoffbilanz erstellen?

Sobald Wirtschaftsdünger bzw. Gär- rückstände aufgenommen und aufgebracht werden (ohne Geringfügigkeitsgrenze), ist ein Betrieb verpflichtet einen Nährstoffvergleich zu erstellen.

Wann tritt die neue Düngeverordnung in Kraft 2021?

Seit 1. Mai ist die neue Düngeverordnung in Kraft. In einem Beitrag aus dem Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt erklärt Dr. Matthias Wendland von der Landesanstalt für Landwirtschaft, was schon jetzt gilt und was erst ab 2021.

Wer muss Düngebedarfsermittlung machen Bayern?

Wird Feldfutter als Zweitfrucht (Saat vor 01.08. und Ernte bis 31.12. oder Saat im Herbst und Ernte im Frühjahr) angebaut, ist die "Düngebedarfsermittlung Zweitfrucht" nötig. Betriebe mit mehr als 2 Hektar Gemüse und Erdbeeren sind zu einer schriftlichen Stickstoffdüngebedarfsermittlung verpflichtet.

Wie funktioniert die Düngebedarfsermittlung?

Die Düngeregeln schreiben vor, für jeden Schlag oder jede Bewirtschaftungseinheit eine Düngebedarfsermittlung (DBE) nach vorgegebenen Kriterien durchzuführen. Das Ergebnis stellt bei Phosphat eine Empfehlung, bei Stickstoff den Maximalrahmen für die Düngung dar.

Wie viel N pro ha?

Der Stickstoffbedarf liegt bei hoher Schnittintensität und in hochwertigen Gräsermischungen bei 240 bis 300 Kilogramm Stickstoff pro Hektar.

Was müssen Landwirte dokumentieren?

Zu erfassen sind: vorheriger Lagerinhalt, Produktherkunft, gelagerte Mengen und Sorten, Lagerreinigung, Lagerschutz vor und nach der Einlagerung, Belüftung und Lagerüberwachung. Ebenfalls ist die Auslagerung in Verbindung mit der Transportdokumentation (Lieferscheine) zu erfassen.

Wer darf Düngemittel verkaufen?

Für Bereitstellung und Verkauf bedarf es der Erlaubnis der zuständigen Behörde. Werden die be- treffenden Düngemittel ausschließlich an B-Kunden verkauft, reicht eine Anzeige aus. Vorausset- zung für den Erhalt einer Erlaubnis bzw. für die Anzeige ist die Benennung mindestens einer sach- kundigen Person.

Wann darf gedüngt werden?

Sperrfrist beginnt auf dem Acker spätestens am 1. Oktober

Zu Zwischenfrüchten und Winterraps dürfen bis zu 30 kg/ha Ammonium- bzw. 60 kg/ha Gesamtstickstoff bis Ende September gedüngt werden, wenn die Saat bis 15. September erfolgt.

Bis wann muss Nährstoffvergleich machen?

"Der Betriebsinhaber hat jährlich einen betrieblichen Nährstoffvergleich als Flächenbilanz oder aggregierte Schlagbilanz für Stickstoff und Phosphat bis spätestens 31. März des Folgejahres für das abgelaufene Düngejahr (Wirtschafts- oder Kalenderjahr) zu erstellen" - so heißt es in Anlage 5 der Düngeverordnung.

Bis wann muss die Stoffstrombilanz fertig sein?

Das heißt, wenn Sie das Kalenderjahr als Bezugszeitraum gewählt haben, muss das Ergebnis der Stoffstrombilanz erstmalig am 1. Juli 2019 vorliegen. Haben Sie das Wirtschaftsjahr 1. Juli bis 30. Juni gewählt, ist bis 31.12.2019 die erste Stoffstrombilanz zu erstellen.

Was ist eine Düngebilanz?

Ziel des Nährstoffsaldos in der Landwirtschaft ist es, einen Überblick über die Summe der Zu- und Abflüsse von Nährstoffen (hauptsächlich Stickstoff) zu gewinnen. Andere Ausdrücke sind Nährstoffbilanz oder Nährstoffvergleich (vergl. auch Düngebilanz).

Wann darf kein Mist aufs Feld?

Wenn eine 30/60-Düngegabe über Gülle oder Gärrest erfolgt ist, darf im Herbst kein Festmist mehr ausgebracht werden. Auf einer unbestellten Fläche ohne Bewuchs mit nachfolgender Sommerung darf im Herbst nach der Ernte der Vorfrucht kein Festmist oder Kompost ausgebracht werden (erst im Frühjahr mit Sperrfristende).

Wie wird Gülle angerechnet?

Im Gegensatz zu Stickstoff werden die o. g. Nährstoffe aus Wirtschaftsdüngern zu 100 % bei der Mineraldüngung angerechnet.

Wie lange darf Mist auf dem Feld liegen?

Die Lagerung auf dem Feld ist befristet.

Festmist mit einem Trockensubstanzgehalt von über 25 % darf ohne wasserdichte Abdeckung max. 4 Wochen und mit wasserdichter Abdeckung max. 6 Monate gelagert werden.

Was darf ein Landwirt nicht?

Rechtlich gilt: Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) schreibt zu bestimmten Zeiten Lärmgrenzwerte vor. Von 22 bis 6 Uhr herrscht Nachtruhe. An Sonn- und Feiertagen dürfen lärmintensive Arbeiten nicht ausgeführt werden. Samstag ist hingegen ein normaler Werktag.

Ist güllen bei Regen erlaubt?

Gülle wird weggewaschen

Bei Trockenheit, zu starker Nässe, Bodenfrost oder Schneebelag ist das Güllen gemäss Gewässerschutzgesetzgebung verboten. Trocken sind zurzeit die meisten Böden, doch ein Gülleverbot wird erst erlassen, wenn Schwundrisse auftreten.

Wie oft darf Bauer düngen?

Ab Herbst 2021 wird der Gülleeinsatz auf Flächen in nitratsensiblen Gebieten im Herbst weiter eingeschränkt. Eine Güllegabe ist nach der Hauptfruchternte dann nur noch zu Zwischenfrüchten mit Futternutzung zulässig. Winterraps darf im Herbst nur gedüngt werden, wenn eine Bodenuntersuchung einen Düngebedarf ausweist.

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