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Wer muss einer Fusion zustimmen?

Gefragt von: Maike Fleischer-König  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Zusammenschlüsse zwischen Unternehmen unterliegen unter bestimmten Voraussetzungen der Fusionskontrolle durch das Bundeskartellamt. Sie dürfen erst nach erfolgter Freigabe vollzogen werden. Das Bundeskartellamt prüft und bewertet dabei die Auswirkungen, die eine Fusion für den Wettbewerb haben wird.

Wann muss das Bundeskartellamt zustimmen?

Das Bundeskartellamt muss bei Durchführung eines Hauptprüfverfahrens innerhalb von fünf Monaten ab Eingang der vollständigen Anmeldung entscheiden. Die Liste der Hauptprüfverfahren finden Sie hier.

Wer überwacht Fusionen?

In Deutschland wird die Fusionskontrolle aufgrund des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz) durch das Bundeskartellamt (siehe dort) ausgeübt. Auf europäischer Ebene obliegt die Überwachung von Unternehmenszusammenschlüssen der EU-Kommission.

Wer überprüft Unternehmenszusammenschlüsse?

Nach § 42 GWB ist es dem Bundesminister für Wirtschaft erlaubt, einen Zusammenschluss, welcher durch das Bundeskartellamt untersagt wurde, zu genehmigen.

Wann darf man fusionieren?

Unter Fusion wird die Unternehmensverbindung von mindestens zwei bisher rechtlich selbständigen Unternehmen zu einer wirtschaftlichen und rechtlichen Einheit verstanden, wobei mindestens eines der Unternehmen auf das andere aufgeht und dabei seine rechtliche Eigenständigkeit verliert.

Fusionskontrolle einfach erklärt

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Wann ist eine Fusion nicht erlaubt?

Nach dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen ist ein Zusammenschluss vom Bundeskartellamt zu untersagen, wenn dadurch wirksamer Wettbewerb erheblich behindert wird. Dies ist insbesondere der Fall, wenn zu erwarten ist, dass durch den Zusammenschluss eine marktbeherrschende Stellung erlangt oder verstärkt wird.

Wann wird eine Fusion erlaubt wann nicht?

Wann ist eine Fusion erlaubt? Fusionen zwischen zweier oder mehrerer Unternehmen sind grundsätzlich immer erlaubt und sogar erwünscht als Zeichen der freiheitlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Ausnahme: Fusionen dürfen nicht den freien Wettbewerb zwischen Unternehmen beeinträchtigen.

Was ist ein Fusionskontrollverfahren?

Bei der Fusionskontrolle handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die zuständige Wettbewerbsbehörde eine Fusion von Unternehmen genehmigt oder untersagt. Fusionen sind insbesondere: Aufkauf eines Unternehmens. Kauf eines Firmenteils, zum Beispiel eine bestimmte Sparte oder einen Produktionsstandort.

Was passiert bei einer Fusion?

Der Begriff Fusion bezeichnet die Verbindung von zwei oder mehr rechtlich selbstständigen und zumeist unabhängigen Unternehmen. Zusammen gehen sie in einer neuen wirtschaftliche und rechtlichen Einheit auf. Ein Unternehmen übernimmt sowohl das Vermögen als auch die Verbindlichkeiten des oder der anderen Unternehmen.

Ist eine Fusion eine Kooperation?

Definition und Grundlagen

Dabei kann es sich um eine Kooperation, eine Konzentration oder eine Fusion handeln. Bei Kooperationen zwischen Unternehmen geht es entweder um eine zweitweise Zusammenarbeit für ein Projekt, das ein Unternehmen allein nicht stemmen könnte oder aber um eine strategische Allianz.

Wieso kontrolliert ein Bundeskartellamt eine Fusion?

Das Bundeskartellamt soll Zusammenschlüsse verhindern, die den wirksamen Wettbewerb erheblich behindern.

Was verbietet das Kartellgesetz?

Preisabsprachen und andere wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen zwischen Unternehmen sind grundsätzlich verboten. Das Bundeskartellamt verfolgt illegale Kartelle und kann gegen die verantwortlichen Personen und Unternehmen sowie Unternehmensvereinigungen empfindliche Bußgelder verhängen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Fusion und einem Kartell?

Fusion: Ein Unternehmen wird unter Aufgabe seiner rechtlichen und wirtschaftlichen Selbstständigkeit in ein anderes Unternehmen eingegliedert. Kartell: Absprachen und Verhaltensweisen von Unternehmen zur gemeinsamen Beschränkung des Wettbewerbs.

Was gilt es bei einer Fusion zu beachten?

Deshalb nachfolgend fünf wichtige Punkte, die Sie bei einer Fusion beachten sollten.
  1. Unsicherheiten und Ängste ernst nehmen. ...
  2. Ausreichend informieren und intensiv kommunizieren. ...
  3. Kulturelle Unterschiede wahr- und ernst nehmen. ...
  4. Trauer akzeptieren und respektieren. ...
  5. Vorhandene Energien kanalisieren.

Was ist vom Betriebsrat zu beachten bei einer Fusion?

Betriebsrat: Was Sie ihm bei einer geplanten Fusion mitteilen...
  • Angabe des potenziellen Erwerbers.
  • Informationen über dessen Absichten im Hinblick auf die künftige Geschäftstätigkeit des Unternehmens.
  • Informationen über die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die Arbeitnehmer.

Was ist bei einer Fusion zu beachten?

Voraussetzung für den Erfolg einer Fusion sind zwei Aspekte: Eine gute Vorbereitung und der richtige Umgang mit den betroffenen Menschen. Die durch gute Vorbereitung entstandene Sensibilität und gezielt eingeplante Zeitinseln im ansonsten schnellen Fusionsprozess schaffen Handlungsfähigkeit für alle Fälle.

Welche Unternehmen haben fusioniert?

Mannesmann und Vodafone

Die bisher größte Fusion aller Zeiten fand im Jahr 1999 statt. Dem spektakulären Deal ging eine lange Fusionsschlacht voraus. Am Ende bekam Vodafone Mannesmann zu einem Preis von über 202 Milliarden Dollar.

Wie viele Fusionen scheitern?

Etwa die Hälfte aller Fusionen scheitert. In 70 Prozent dieser Fälle ist der Grund das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen. Das ist eines der Ergebnisse einer internationalen Expertenrunde.

Warum können Fusionen scheitern?

Die gängige Erklärung für das Scheitern von Fusionen beruht auf der Beobach- tung, dass Manager dazu neigen, große Wirtschaftsimperien zu schaffen. Die Aussicht, durch die Fusion ein noch größeres Unternehmen leiten zu können, ist für viele verlockend.

Welche Gründe können Unternehmen haben zu fusionieren?

Zahlreiche Motive können den Ausschlag geben. Oft sollen durch eine Ausweitung der Produktion die Stückkosten gesenkt werden. Auch das Vordringen in neue Produktbereiche oder das Erschließen ausländischer Märkte können durch eine Fusion begünstigt werden.

Welche Arten von Fusionen gibt es?

Grundsätzlich wird zwischen zwei Formen der Fusion unterschieden: Verschmelzung (englisch Merger) durch Aufnahme, bei der die übernehmende Gesellschaft das gesamte Vermögen der übertragenden Gesellschaft aufnimmt, und Verschmelzung durch Neubildung, bei der eine neue Gesellschaft gegründet wird, die das komplette ...

Welche Formen von Fusionen gibt es?

Es gibt folgenden Arten der Fusion: Upstream-Merger, Downstream-Merger und Sidestep-Merger. Eine Fusion erfolgt aus strategischen, finanziellen oder persönlichen Gründen. Neben dem Kartellrecht spielt auch das Zivilrecht bei einer Fusion hinein.

Was ist der Unterschied zwischen Fusion und Joint Venture?

Der Unterschied zu einer Fusion oder Geschäftsübernahme ist, dass die Zusammenschlüsse bei einem Joint Venture zeitlich begrenzt sind und die beteiligten Unternehmen nebenher weiterhin als eigenständige Unternehmen existieren.

Wie kommt eine Fusion zustande?

Eine horizontale Fusion liegt beim Zusammenschluss von zwei Unternehmen der gleichen Produktionsstufe vor (z. B. zwei Banken oder zwei Automobilhersteller). Bei einer vertikalen Fusion schließen sich zwei Unternehmen aus verschiedenen Produktionsstufen zusammen.

Warum schließen sich immer mehr Unternehmen zusammen?

Grund für den Zusammenschluss ist die Wahrung und Förderung gemeinsamer Interessen, um einen gemeinschaftlichen und wirtschaftlichen Zweck zu verfolgen. Beispiele für einen solchen Zweck sind Forschung und Entwicklung, Aus- und Weiterbildung sowie Marketing.