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Wer muss Bäume von meinem Grundstück entfernen die vom Nachbargrundstück umgestürzt sind?

Gefragt von: Frau Prof. Valeri Schilling  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Der Nachbar hat nach § 1004 BGB einen Anspruch auf Beseitigung der Störung ge- genüber dem Eigentümer des emittierenden Grundstücks. Dieser ist zur Entfernung der Bäume vom Nachbargrundstück verpflich- tet.

Wer muss umgestürzten Baum entfernen?

Grundsätzlich gehört jeder Baum, der nicht auf privatem Grundstück steht, der Stadt. Diese ist dementsprechend verantwortlich für die Beseitigung umgestürzter Bäume, sogar wenn ein Baum von einem Privatgrundstück in den öffentlichen Raum fällt.

Wer trägt die Kosten wenn ein Baum auf das Nachbargrundstück fällt?

Steht der Baum auf dem Nachbargrundstück, übernimmt die Wohngebäudeversicherung des geschädigten Hausbesitzers die Kosten. Sie wendet sich dann aber ihrerseits an den Eigentümer des Grundstücks, auf dem der Baum stand.

Kann ein Nachbar das Fällen eines Baumes verlangen?

Kann ich von meinem Nachbarn in Hamburg verlangen, dass er seinen Baum, der mein Grundstück verschattet, fällt? Das Fällen des gesamten Baumes kann man nicht verlangen. Nur wenn einzelne Äste die Grenze überragen und dadurch die Nutzung Ihres Grundstücks beeinträchtigt wird, muss der Nachbar den Überhang abschneiden.

Wer haftet für den Schaden wenn bei einem Sturm ein gesunder Baum auf das Nachbargrundstück fällt?

Wer zahlt, wenn ein gesunder Baum ein Nachbarhaus beschädigt? Wenn der Schaden durch einen versicherten Sturm verursacht wurde, leistet in aller Regel die Wohngebäudeversicherung des geschädigten Nachbarn (alle Kosten: Reparatur, Abtransport etc.).

BGH: Darf der Nachbar die Äste meines Baumes abschneiden?

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Wer zahlt für umgestürzte Bäume?

Grundsätzlich muss zwar immer derjenige für Schäden aufkommen, der sie verursacht hat und verantwortlich ist. Dazu reicht aber die bloße Stellung als Eigentümer eines umgestürzten Baums noch nicht aus.

Wann muss der Nachbar einen Baum entfernen?

Geht es aber um einen Baum auf der Straße, der ja der Gemeinde gehört, greift der Paragraf 1004 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Darin heißt es, dass dem Eigentümer eines Grundstückes Beseitigung- oder Unterlassungsansprüche zustehen können, wenn sein Grundstück durch Einwirkungen von Dritten beeinträchtigt wird.

Wann müssen Bäume entfernt werden?

2 des Bundesnaturschutzgesetzes ist es verboten, in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September Bäume, Hecken und Gebüsche abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen. Dies betrifft auch Bäume und Sträucher, die sonst nicht geschützt sind.

Wie hoch darf der Baum des Nachbarn werden?

Wenn es für Ihr Bundesland keine genauen rechtlichen Vorschriften gibt, beachten Sie am besten folgende Faustregel: Halten Sie mit Bäumen und Sträuchern bis etwa zwei Meter Höhe vorsichtshalber einen Mindestabstand von 50 Zentimetern ein, bei höheren Pflanzen mindestens einen Meter.

Wie werde ich den Baum vom Nachbarn los?

Ein Baum muss grundsätzlich nur dann beseitigt werden, wenn er entgegen den nachbarrechtlichen Vorschriften der einzelnen Bundesländer zu grenznah gepflanzt wurde. Aber Achtung: In der Regel verjährt der Beseitigungsanspruch fünf Jahre nach dem Pflanztermin.

Wer muss Bäume schneiden Nachbar?

Das Gesetz regelt diesen Konflikt in §§ 910 und 1004 BGB. Nach § 910 BGB kann der Eigentümer eines Grundstücks herüberragende Zweige abschneiden und behalten, wenn er zuvor dem Nachbarn eine angemessene Frist zur Beseitigung bestimmt hat und die Beseitigung nicht innerhalb der Frist erfolgt.

Wem gehört umgefallener Baum?

Das Holz gehört nämlich dem Grundstückseigentümer, auf dessen Grundstück der Baum gestanden hat. Private Grundstückseigentümer, die Kommune, Gemeinde, das Land oder der Bund verlieren nämlich nicht ihr Eigentum an dem Holz, nur weil der Baum umgefallen ist oder große Äste abgebrochen sind.

Haben alte Bäume Bestandsschutz?

Ab dem Zeitpunkt, an dem der Baum gepflanzt wird, ist er bis zum Ablauf des fünften Wuchsjahres ein Jungbaum. Mit Beginn des sechsten Jahres wird er „erwachsen“, was automatisch zu Bestandsschutz führt. Das gilt für alle Laub- und Nadelbäume, was auch Tannen an der Grundstücksgrenze umfasst.

Wie hoch darf eine Tanne im Garten werden?

Besteht eine Baumschutzsatzung, darf ein Baum nicht mehr entfernt werden, wenn er einen bestimmten Stammumfang, in der Regel in 1 m Höhe, überschreitet. Die Festlegung dieses Umfanges obliegt der Stadt/Gemeinde. Das nicht genehmigte Entfernen eines Baumes wird mit hohen Geldstrafen belegt!

Wie hoch darf man ein Baum im Garten wachsen lassen?

Da stellt sich die Frage: Wie hoch dürfen Bäume im Garten eigentlich sein? Die Gartenexpertin Iris Steinweller hat die Antwort. Eine Obergrenze für die Höhe von Bäumen in privaten Gärten existiert grundsätzlich nicht.

Wer muss die Blätter vom Nachbarn entsorgen?

Doch wer muss das Laub beseitigen? Der Gesetzgeber sieht Grundstücks- und Hauseigentümer in der Pflicht. Für Gebäude in öffentlicher Hand gilt: Die jeweilige Kommune ist für die Laubbeseitigung zuständig.

Wie hoch darf mein Nachbar seine Bäume wachsen lassen BW?

Grenzabstände in Baden-Württemberg

Großwüchsige Bäume 8,00 m. Mittelgroße und schmale Bäume 4,00 m. Mittelstarke Obstbäume über 4,00 m Wuchshöhe 3,00 m. schwach wachsende Bäume bis 4,00 m Wuchshöhe 2,00 m.

Wann ist ein Baum eine Gefahr?

Ein Gefahrenbaum ist ein Baum, von dem eine konkrete Gefahr ausgeht, entweder für erhebliche Sachwerte oder „Leib oder Leben“. Bei diesen Bäumen ist die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet und sie müssen gefällt werden. Verantwortlich ist der Eigentümer.

Wie weit dürfen Äste auf das Nachbargrundstück reichen?

Der Abstand, den ein Baum zum Nachbarsgrundstück haben darf, ist in den Nachbarrechtsgesetzen der Bundeslänger festgelegt. Diese können Sie auch in Ihrer Gemeinde anfragen. Im Normalfall sollte ein Baum bei einer Wuchshöhe von unter zwei Metern 50 Zentimeter Abstand zum Nachbarsgrundstück haben.

Was darf der Nachbar nicht?

Lärm und Krach unter Nachbarn – was muss ich ertragen und was nicht? Ganz allgemein gilt in Wohngebieten eine Ruhezeit zwischen 13 und 15 Uhr sowie Nachtruhe zwischen 22 und 6 Uhr. Vor allem in der Nachtruhe sind sämtliche Ruhestörungen zu unterlassen.

Was muss ich als Nachbar dulden?

Regelmäßig dulden müssen Nachbarn Geräusche von Kindern und Säuglingen (draußen wie drinnen) sowie Gerüche von Landwirtschaftsbetrieben. Hier sind die Anforderungen an unzulässige Störungen relativ hoch (vgl. zuletzt VG Trier, 5 K 1542; OVG Nordrhein-Westfalen, 8 A 1760/13).

Was ist eine wesentliche Beeinträchtigung?

Eine wesentliche Beeinträchtigung in diesem Sinne liegt hierbei dann vor, wenn die Wurzeln den Gebrauch des Grundstücks mehr als nur merklich behindern.

In welcher Höhe dürfen Äste Überhängen?

das Landgericht Coburg (Az.: 32 S 11/01) entschieden, dass grundsätzlich nur die Äste und Zweige beseitigt werden müssen, die unter einer Höhe von fünf Metern in das Nachbargrundstück hineinragen. Ein Überwuchs in einer Höhe von mehr als fünf Metern ist hingegen mangels Beeinträchtigung in der Regel zu dulden.

Wer muss eigentlich Laub beseitigen?

Das Laub des Nachbarn wegfegen? Als besonders ärgerlich empfinden es viele Menschen, wenn das Laub nicht vom eigenen Baum stammt, sondern aus der Nachbarschaft. Doch niemand kann die Verursacher in die Pflicht nehmen. Es gilt: Fegen muss der Eigentümer des Grundstücks, auf dem die Blätter liegen.

Was macht man mit dem Laub vom Nachbarn?

Der Nachbar kann vor Gericht ein Entfernen, Zurückschneiden oder wenn das nicht möglich ist, eine Entschädigung verlangen. Er muss allerdings Schutzfristen beachten, sonst droht ein Bußgeld: Nach dem Nachbarrechtsgesetz genießt ein Baum je nach Bundesland einige Jahre nach der Anpflanzung Bestandsschutz.