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Wer macht das Abnahmeprotokoll?

Gefragt von: Frau Prof. Josefa Bartels B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Wer das Abnahmeprotokoll schreibt, ist rechtlich nicht vorgegeben. Bei der Bauabnahme begutachten üblicherweise alle Beteiligten – also Bauherr, Bauunternehmer, Bauleiter und gegebenenfalls ein Baugutachter – bei einer gemeinsamen Begehung das fertige Haus beziehungsweise die vereinbarten Bauleistung.

Wer unterzeichnet Abnahmeprotokoll?

Damit die förmliche Bauabnahme gültig ist, bedarf es der Unterschrift des Bauherrn auf dem Abnahmeprotokoll. Vorsicht ist geboten, wenn nur Bauleiter oder Architekt unterzeichnen, denn die benötigen eine Vollmacht oder Prokura vom Bauherrn.

Was ist ein Abnahmeprotokoll?

Das Abnahmeprotokoll dokumentiert Ablauf und Ergebnisse der Abnahmeprüfung und stellt dadurch die Entscheidungsgrundlage für den Abnahmeberechtigten dar, die Abnahmebestätigung auszusprechen oder Maßnahmen zur Nacherfüllung einzufordern.

Wie wird eine Abnahme durchgeführt?

Ist eine förmliche Abnahme vereinbart, so wird diese in einer gemeinsamen Begehung durch den Auftraggeber und den Auftragnehmer im Beisein des Architekten (Fachingenieurs) förmlich durchgeführt. Von der Abnahme wird ein Abnahmeprotokoll erstellt, in dem alle Mängel festgehalten werden.

Ist ein Abnahmeprotokoll Pflicht?

Die Bauabnahme ist für jeden Bauherrn verpflichtend und ist gesetzlich in § 640 Abs. 1 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) definiert. Neben dem Abnahmeprotokoll muss darüber hinaus zwischen dem Übernahmeprotokoll und dem Übergabeprotokoll unterschieden werden.

Abnahmeprotokoll | Was ist das? | Homegate

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Wer beantragt die Bauabnahme?

Der Bauherr muss die Gebrauchsabnahme beantragen.

Wann erfolgt das Abnahmeprotokoll?

Das Abnahmeprotokoll nach VOB ist Bestandteil der förmlichen Abnahme. Diese ist erst dann abgeschlossen, wenn das Abnahmeprotokoll erstellt worden ist.

Wer muss die Abnahme verlangen?

(1) Verlangt der Auftragnehmer nach der Fertigstellung - gegebenenfalls auch vor Ablauf der vereinbarten Ausführungsfrist - die Abnahme der Leistung, so hat sie der Auftraggeber binnen 12 Werktagen durchzuführen; eine andere Frist kann vereinbart werden.

Was muss zur Abnahme vorliegen?

Bei der Abnahme müssen alle erkannten Mängel gerügt werden. Wird die Abnahme vom Auftraggeber und seinem Architekten nur „schludrig“ protokolliert, verliert der Auftraggeber einen wesentlichen Teil seiner Rechte (Nacherfüllung, Ersatzvornahme, Minderung und Rücktritt), sofern erkannte Mängel eben nicht gerügt werden.

Wie muss eine Abnahme erfolgen?

Es gibt verschiedene Formen der Abnahme, dazu gehören die förmliche Abnahme mit einem Abnahmeprotokoll und die Abnahme durch schlüssiges Verhalten. In Fällen, in denen der Bauherr vor der Abnahme abtaucht, ermöglicht das neue Bauvertragsrecht die fiktive Abnahme.

Wer darf eine Bauabnahme durchführen?

Die Abnahme als Dreh- und Angelpunkt des Bauvertrags kann und muss grundsätzlich vom Auftraggeber selbst gegenüber dem Auftragnehmer vorgenommen und erklärt werden.

Warum Abnahmeprotokoll?

Warum das Bauabnahmeprotokoll wichtig ist

Mit der Bauabnahme bestätigt der Bauherr letztlich, dass das Haus den Vorgaben des Bauvertrags und der Baubeschreibung entspricht. Über das Protokoll hat er die Möglichkeit, letztmalig Mängel anzuführen, die das Bauunternehmen nach Prüfung der Vorgaben beheben muss.

Wie verbindlich ist ein Abnahmeprotokoll?

Verpflichtet sich ein Mieter in einem Übergabeprotokoll, bestimmte Arbeiten bis zum Auszug aus der Wohnung durchzuführen, so ist der Mieter unabhängig von der Wirksamkeit der mietvertraglichen Regelung daran gebunden.

Wie läuft eine Bauabnahme ab?

Wie läuft eine Bauabnahme ab? In der Regel sind an der Bauabnahme der Bauherr sowie der Bauunternehmer beteiligt. Gemeinsam wird das Haus inspiziert und überprüft, ob alle im Bauvertrag festgelegten Bauleistungen ordnungsgemäß erbracht wurden. Bei der ersten Hausbesichtigung treten häufig strittige Punkte auf.

Wann Abnahme unterschreiben?

Nach Fertigstellung der Arbeiten bittet der Auftragnehmer den Auftraggeber um Erklärung der Abnahme. Das von dem Auftraggeber mit der Bauleitung beauftragte Ingenieurbüro erstellt eine Abnahmebescheinigung, die es dem Auftragnehmer zusendet.

Ist eine Bauabnahme Pflicht?

Die Bauabnahme aus rechtlicher Sicht

Laut BGB ist der Bauherr als Besteller der Werkleistung verpflichtet, das vertragsmäßig hergestellte Werk abzunehmen. Gleichzeitig ist die Abnahme sein gutes Recht, denn so kann er überprüfen, ob die Werkleistung wie vereinbart erbracht wurde.

Was passiert nach der Abnahme?

Die Bauabnahme ist die Erklärung der Auftraggeber:innen, dass die Bauleistung vertragsgemäß anerkannt wird. Nach der Abnahme ist die Bauleistung laut Bauvertrag erbracht und das Bauvorhaben ist beendet. Dadurch werden verschiedene rechtliche Folgen ausgelöst.

Bis wann muss eine Abnahme erfolgen?

Auf das Abnahmeverlangen des Auftragnehmers muss der Auftraggeber die Abnahme innerhalb von 12 Werktagen durchführen, sofern der Bauvertrag keine andere Frist vorsieht. Die Rechtsprechung hat in einem Bauvertrag die Verlän- gerung der Abnahmefrist von 12 Werktagen auf 24 Werktage für zulässig erklärt.

Wer trägt die Kosten der Abnahme?

(1) Der Verkäufer trägt die Kosten der Übergabe der Sache, der Käufer die Kosten der Abnahme und der Versendung der Sache nach einem anderen Ort als dem Erfüllungsort.

Wann ist eine Abnahme erforderlich?

Auftraggeber ist zur Abnahme verpflichtet

Diese ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) in §640 geregelt. Dort heißt es in Abs. 1: „Der Besteller ist verpflichtet, das vertragsgemäß hergestellte Werk abzunehmen, sofern nicht nach der Beschaffenheit des Werkes die Abnahme ausgeschlossen ist.

Welche Abnahmearten gibt es?

  • I. Abnahme. ...
  • Die ausdrücklich erklärte Abnahme. ...
  • Die förmliche Abnahme. ...
  • Die Abnahme durch schlüssiges Verhalten (konkludente Abnahme) ...
  • Die Abnahme durch Fristablauf (fiktive Abnahme) ...
  • Die Teilabnahme.

Wie findet eine Abnahme statt?

Meist findet die Abnahme anhand der körperlichen Entgegennahme des Werks durch den Auftraggeber statt. Es bietet sich an, diesen Vorgang durch den Besteller ausdrücklich bestätigen zu lassen. In der Praxis wird jedoch oft die „stillschweigenden Abnahme“ angewendet.

Was tun wenn Vermieter kein Übergabeprotokoll?

Will der Vermieter gar kein Übergabeprotokoll machen, kann der Mieter die Wohnung mit einem Zeugen besichtigen und eventuelle Mängel feststellen, erklärt Ropertz. Auch Fotos könnten später helfen, den Zustand der Wohnung zu beurteilen.

Wer haftet für Schäden nach Wohnungsübergabe?

Werden nach der erfolgter Wohnungsübergabe Mängel entdeckt, welche als schwerwiegend eingestuft werden, so müssen Vermieter die Kosten dafür übernehmen.

Was passiert wenn man keine Bauabnahme hat?

Folgende Wirkungen hat die Abnahme:

Der Werklohn wird fällig. Die Gewährleistung beginnt zu laufen. Die Leistungsgefahr, also die Gefahr des zufälligen Untergangs des Gewerks, geht auf den Auftraggeber über. Die Beweislast kehrt sich um.