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Wer legt Schmerzensgeld fest?

Gefragt von: Frau Prof. Edda Moser B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2023
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Wie legt ein Richter die Höhe von Schmerzensgeld fest? Der Richter schaut hier genau auf die Einzelumstände und legt die Höhe anhand diverser Kriterien fest, wie z. B. Ausmaß der körperlichen Beeinträchtigung, Dauer des Heilungsprozesses oder persönliche Lebensumstände.

Wer legt das Schmerzensgeld fest?

Wie wird die Höhe des Schmerzensgeldes festgelegt? Dies kommt immer auf den Einzelfall an. Bei einer Schmerzensgeldklage bestimmt das Gericht die Höhe, ansonsten müssen sich Geschädigter und Schädiger (bzw. dessen Versicherung) auf eine Summe einigen.

Wer kümmert sich um Schmerzensgeld?

Wie beantrage ich Schmerzensgeld? Wollen Sie Schmerzensgeld erhalten, müssen Sie sich dazu in der Regel an die Versicherung des Schadenverursachers wenden. Zudem besteht die Möglichkeit, Schmerzensgeld zivilrechtlich einzuklagen.

Welches Gericht ist für Schmerzensgeld verantwortlich?

Liegt die Höhe des Schmerzensgeldes bei maximal 5.000 Euro, ist das Amtsgericht zuständig. Geht es um höhere Summen, muss sich das Landgericht mit dem Fall befassen.

Wann habe ich Anrecht auf Schmerzensgeld?

Üblicherweise setzten Schmerzensgeldansprüche immer ein Verschulden des Schädigers voraus. Dieser muss die Beeinträchtigungen vorsätzlich oder fahrlässig herbeigeführt haben. Bei einem Verkehrsunfall ist der Anspruch auf Schmerzensgeld in der Gefährdungshaftung begründet.

Schmerzensgeld - wie viel erhalte ich? [2020]

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Wird Schmerzensgeld automatisch gezahlt?

Die Geltendmachung von Schmerzensgeld nach einer Körperverletzung ist nur dann möglich, wenn das Opfer einen entsprechenden Antrag stellt. Ohne diesen wird hierüber in aller Regel nicht automatisch mitverhandelt.

Wer zahlt den Anwalt bei Schmerzensgeld?

Wer übernimmt die Kosten für den Anwalt? Sollte der Prozess zu Ihren Gunsten ausgehen und Ihnen wird Schmerzensgeld zugesprochen, muss die Versicherung des Schädigers die Kosten für Ihren Anwalt tragen.

Kann ein Anwalt Schmerzensgeld fordern?

Schmerzensgeld beantragen mit Hilfe eines Anwalts für Schadenersatzrecht. Das Schmerzensgeld beantragen kann man entweder mit oder ohne Anwalt. Jedoch empfiehlt sich auch bei einer außergerichtlichen Einigung in der Regel das Hinzuziehen eines Rechtsanwaltes für Schadenersatzrecht zur Durchsetzung Ihrer Ansprüche.

Wie lange kann man noch Schmerzensgeld einklagen?

Wie lange kann man Schmerzensgeld einklagen? Der Anspruch auf Schmerzensgeld verjährt gemäß § 195 BGB nach einer Frist von drei Jahren.

Wie lange dauert eine Klage wegen Schmerzensgeld?

Diese kann 4 bis 6 Wochen oder auch mehr betragen. Beim Schmerzensgeld ist die Dauer zur Auszahlung vom Prüfungszeitrum abhängig. Innerhalb dieses Zeitraumes hat der Schädiger bzw. Versicherer Zeit, den geltend gemachten Anspruch nach Grund und Höhe zu prüfen.

Wie läuft das mit Schmerzensgeld ab?

Um ein Schmerzensgeld zu beantragen, müssen sich Geschädigte also an ein Zivilgericht wenden. Es besteht teilweise auch die Möglichkeit, zivilrechtliche Ansprüche parallel mit dem Strafverfahren verhandeln zu lassen. Ein solches Adhäsionsverfahren findet dann vor dem Strafgericht statt.

Wie läuft das mit Schmerzensgeld?

Das Schmerzensgeld ist in § 253 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) geregelt. Es ist ein Schadensersatz für den entstandenen immateriellen Schaden und soll einen Ausgleich für vergangene bzw. zukünftige Schmerzen oder die Beeinträchtigung der Lebensfreude darstellen.

Wie viel Schmerzensgeld pro Tag?

In Deutschland gibt es keine festen Schmerzensgeldsätze wie beispielsweise in Österreich. Im Nachbarland existiert ein Schmerzensgeld pro Tag und Schmerzintensität. Diese Tagessätze sind nur ein grober Richtwert. Die letzte Entscheidung erfolgt stets durch einen Richter.

Welches Schmerzensgeld ist angemessen?

Bei einer vollen Querschnittlähmung sollte nicht unter 200.000,00 Euro verlangt werden. Wenn es ein Querschnitt ab Nacken ist, sollte das Schmerzensgeld nicht unter 300.000,00 Euro liegen. Wenn dazu die Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt ist, läge das Schmerzensgeld noch darüber hinaus.

Wie kann ich Schmerzensgeld einfordern?

Wo es zu beantragen ist, ergibt sich aus dem anzuwendenden Gesetz. Das Bürgerliche Gesetzbuch, welches in § 253 die Vorschrift zum immateriellen Schadensersatzanspruch enthält, regelt zivilrechtliche Fragen. Entsprechend ist ein Zivilgericht erforderlich, um Schmerzensgeld einfordern zu können.

Wie Klage ich Schmerzensgeld ein?

Um Schmerzensgeld zu bekommen, müssen Sie eine Klageschrift beim zuständigen Zivil-Gericht einreichen. Wenn Sie bis zu 5.000 Euro Schmerzensgeld fordern, ist das Amtsgericht in Ihrer Nähe zuständig. Bei Forderungen über 5.000 Euro ist das Landgericht in Ihrer Nähe zuständig.

Was ist wenn der Täter kein Schmerzensgeld zahlen kann?

Was passiert, wenn man den Schadensersatz nicht zahlen kann? Der Geschädigte kann vor Gericht gehen und sein Geld mit einer Zwangsvollstreckung eintreiben. Es kommt zu einem sogenannten Vollstreckungsbescheid. Dabei muss das gesamte Vermögen inklusive aller Wertgegenstände preisgegeben werden.

Wann zahlt die Versicherung kein Schmerzensgeld?

Die Grundvoraussetzung ist tatsächlich, dass die Unfallschuld alleinig beim Schädiger liegt. Denn bei einem selbstverschuldeten Verkehrsunfall oder einer Mitschuld besteht für den Geschädigten keinerlei Anspruch auf Schmerzensgeld. Der verursachende Täter muss die Tat zudem vorsätzlich oder fahrlässig begangen haben.

Welche Versicherung zahlt das Schmerzensgeld?

Bei einem Unfall mit Personenschaden ist das Schmerzensgeld daher vom Unfallverursacher bzw. seiner Haftpflichtversicherung zu zahlen. Bevor diese die Zahlung leistet, muss jedoch genau überprüft werden, ob es sich beim vermeintlichen Unfallverursacher wirklich um den Alleinschuldigen handelt.

Wie hoch ist das Schmerzensgeld bei einer Prellung?

Es gibt keine feste gerichtliche Summe für ein Schmerzensgeld nach einer Prellung. Der Betrag variiert von Fall zu Fall. Es wurde jedoch davon abgesehen, Schäden für den Schadenersatz nur dann geltend zu machen, wenn sie mit einer bestimmten Summe, zum Beispiel mit mindestens 500 Euro, zu bemessen wären.

Kann man nachträglich Schmerzensgeld beantragen?

Auch ein Schmerzensgeldanspruch kann verjähren. Die übliche Verjährungsfrist beträgt drei Jahre. Bei einem Verkehrsunfall wurde diese Frist auf 30 Jahre angehoben, da noch Jahrzehte nach einem Unfall Folgeschäden auftreten können. Der Geschädigte kann also auch nachträglich Schmerzensgeld einfordern.

Kann man gegen Schmerzensgeld vorgehen?

Sie müssen Schmerzensgeld nicht einklagen, um Ihren Schadenersatzanspruch geltend zu machen. Möglich ist auch, sich außergerichtlich mit dem Schädiger bzw. dessen Haftpflichtversicherung zu einigen. Der Vorteil für den Schädiger liegt dabei klar auf der Hand: Er wird nicht wegen einer Straftat verurteilt.